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Veränderung der psychischen Belastung von Eltern und Betreuer*innen in Kindertagesstätten während verschiedener Surveillance-Protokolle zur Detektion von SARS-CoV-2-Infektionen in der Würzburger Kinderbetreuungsstudie (Wü-KiTa-CoV)
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Published: | September 17, 2021 |
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Hintergrund: Die „Würzburger Kinderbetreuungsstudie in der Covid-19-Pandemie (Wü-KiTa-CoV)“ untersuchte die Akzeptanz regelmäßiger mehrwöchiger Testungen zur Detektion von SARS-CoV-2-Infektionen in Kinderbetreuungseinrichtungen und begleitend die psychische Belastung der Teilnehmer*innen (Förderung: BMBF).
Fragestellung: Wie veränderte sich die psychische Belastung von Eltern und Betreuer*innen während der Testmaßnahmen?
Methoden: 182 Betreuer*innen und Eltern von 772 Kindern wurden zur Studienteilnahme eingeladen. Als Maß für die psychische Belastung wurde der PHQ-4 (Depressivität-Ängstlichkeit-Skala) u.a. zum Testungsbeginn (Oktober 2020=T0) und Testungsende (März 2021=T2) mittels Online-Befragungen erhoben. Zusätzlich wurden bei T0 Fragen zu Pandemie-spezifischen Sorgen gestellt.
Ergebnisse: Insgesamt nahmen Eltern von 442 Kindern (57%) und 150 Betreuer*innen (82%) an der Studie teil. Davon lagen von 263 Eltern und 93 Betreuer*innen Angaben zum PHQ4 im Zeitverlauf vor. Bei T0 zeigten 7,2% der Eltern erhöhte Depressivitäts-/Ängstlichkeitswerte (n=19 > 90.Perzentil in deutscher Referenzstichprobe), mit einer Erhöhung auf 12,2% bei T2 (n=32 > 90.P, p=0.020). Eine stratifizierte Analyse der Eltern von Kindern mit (n=119) und ohne (n=144) regelmäßige Testungen zeigte einen signifikanten Anstieg nur bei Eltern von nicht getesteten Kindern (p=0.018). Bei den Betreuer*innen zeigten bei T0 22,5% (n=21 > 90.P), bei T2 25,8% (n=24 > 90.P) erhöhte Depressivitäts-/ Ängstlichkeitswerte (p=0.513), ohne Unterschied in der stratifizierten Analyse. Initial fühlten sich 26,2% von 343 Eltern und 41,7% von 127 Betreuer*innen durch die Sorge, andere anzustecken, „stark beeinträchtigt“.
Diskussion: Als erste ihrer Art untersuchte die Wü-KiTa-CoV Studie mehrfach sowohl Testprotokolle als auch psychische Belastungen. Bei Eltern nicht regelmäßig getesteter Kinder nahm die psychische Belastung über die Zeit zu. Bei den Betreuer*innen war die Belastung gleichbleibend hoch, mit oder ohne regelmäßige Testungen. Limitiert durch Selektionseffekte und „Lockdown“-Einflüsse, weisen die Ergebnisse auf einen insgesamt entlastenden Effekt von regelmäßigen Testungen bei Kindern auf deren Eltern hin.
Take Home Message für die Praxis: Regemäßige Testungen von Kindern in Kindertageseinrichtungen scheinen zur psychischen Entlastung der Eltern beizutragen. Betreuer*innen in Kindertagesstätten stehen während der Pandemie unter hoher psychischer Belastung.