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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Hypertonie-Management in der Hausarztpraxis: eine Cluster-randomisierte Studie

Meeting Abstract

  • C. Kersting - Universitätsklinikum Essen, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • A. Viehmann - Universitätsklinikum Essen, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland
  • B. Weltermann - Universitätsklinikum Essen, Institut für Allgemeinmedizin, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam017

doi: 10.3205/14degam017, urn:nbn:de:0183-14degam0175

Published: September 11, 2014

© 2014 Kersting et al.
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Hintergrund: Blutdruckkontrolle ist wichtig zur Senkung von Morbidität und Mortalität. In randomisiert-kontrollierten Studien wurde durch organisatorisch-strukturelle Maßnahmen wie Recall, die Kombination von nicht-pharmakologischen Maßnahmen und intensivierter Pharmakotherapie eine signifikante Steigerung der Blutdruckkontrollrate und eine signifikante Senkung der 5-Jahres Mortalität nachgewiesen.

Methode: In einer Cluster-randomisierten Studie evaluieren wir die Effekte eines strukturierten Hypertonie-Managements im hausärztlichen Versorgungsalltag. Teilnehmende Hausarztpraxen werden in einen Interventions- und Kontrollarm randomisiert. Jede Praxis schließt mindestens 5 Hypertoniker mit kardiovaskulären Begleit- und Folgeerkrankungen ein. Praxen des Interventionsarms erhalten eine dreiteilige Fortbildung über Hypertonie-Management inklusive Expertenkonsultationen, Fallbesprechungen und Umsetzungs-strategien für die Praxis. Daten werden zu Beginn und nach 9 Monaten erhoben. Bislang liegen die Baseline-Daten aus den Interventions- und Kontrollpraxen vor.

Ergebnisse: Die Studienpopulation umfasst 179 Hypertoniker aus 22 Hausarztpraxen. Die Teilnahmerate der Praxen beträgt 79%. Von den Hypertonikern werden 111 (62%) in den 12 Interventionspraxen betreut, 68 (38%) in den 10 Kontrollpraxen. Im Durchschnitt sind die Hypertoniker 60,7 Jahre (Intervention) und 61,5 Jahre (Kontrolle) alt. 53% bzw. 49% sind männlich. Eine arterielle Hypertonie besteht seit durchschnittlich 8 bzw. 9 Jahren. Der mittlere Blutdruck in der Langzeitmessung betrug 141/82mmHg bzw. 141/81mmHg. Jeweils 21% der Hypertoniker waren in der Langzeitblutdruckmessung kontrolliert (<130/80mmHg). Für diese genannten Parameter und die Risikomerkmale KHK, Z.n. Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Diabetes mellitus Typ 2 fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen.

Perspektiven: Hypertoniker aus Interventions- und Kontrollpraxen unterscheiden sich nicht signifikant, so dass eine ideale Ausgangslage besteht, um Interventionseffekte zu messen.


Literatur

1.
Glynn LG, Murphy AW, Smith SM, Schroeder K, Fahey T. Interventions used to improve control of blood pressure in patients with hypertension. Cochrane Database Syst Rev. 2010 Mar 17;(3):CD005182. DOI: 10.1002/14651858.CD005182.pub4 External link
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