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Teaching Library: Vermittlung von Informationskompetenz an medizinischen Bibliotheken
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Published: | August 28, 2014 |
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Zusammenfassung
Die aktuelle Ausgabe 1-2/2014 von GMS Medizin – Bibliothek – Information ist dem Thema „Teaching Library: Vermittlung von Informationskompetenz an medizinischen Bibliotheken“ gewidmet. Verfasst wurden die Beiträge der Schwerpunktausgabe von Marina Betker & Annette Kustos (Über Angebote zur gesundheitswissenschaftlichen Informationskompetenz in einer neuen Bibliothek – Querfliegen und strategisch Planen: Das Konzept der HSG Bochum), Simone Waldboth (Integration von E-Learning in die Vermittlung von Informationskompetenz an der Claudiana), Michaele Adam & Jens Mittelbach (Mit Informationskompetenz im Forschungsprozess die Zukunft an der SLUB Dresden gestalten), Gregor Steinrisser (Erfolgreiches Scheitern – Fiktion und Friktion einer Teaching Library zwischen Wissenschaft und klinischem Alltag), Melanie Kintzel & Norbert Sunderbrink (Die Vermittlung von Informationskompetenz in der Ärztlichen Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf), Markus Schmiel (Das Lehr und Lernkonzept der Bibliothek der Medizinischen Hochschule Hannover), Jutta Matrisciano & Martina Semmler-Schmetz (Teaching Library – Umsetzung eines Konzeptes in vielen Facetten an der Bibliothek der Medizinischen Fakultät Mannheim), Karin Cepicka (Teaching Library an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien), Helmut Dollfuß (Die Lehrveranstaltungen der Bibliothek im neuen Curriculum der Medizinischen Universität Wien), Manuela Rohrmoser & Irene Schachl (Kooperationen der Teaching Library an der Universitätsbibliothek Wien) und Claudia Hausberger & David Frank (Curriculumsreform – ein Arbeitsbericht aus der Universitätsbibliothek der Veterinärmedizinischen Universität Wien).
Abstract
The focus of the current issue 1-2/2014 of GMS Medizin – Bibliothek – Information is on “Teaching Library: information literacy instruction at medical libraries”. The authors in this issue are Marina Betker & Annette Kustos (Literature research training in health sciences in a new academic library – straight through and strategic planning: the concept of the “hsg Bochum”), Simone Waldboth (Integration of e-learning in the lecture “Information Literacy” at the Provincial College for Health-Care Professions „Claudiana“), Michaele Adam & Jens Mittelbach (Shaping the Future at the SLUB Dresden with Information Literacy in the Research Cycle), Gregor Steinrisser (Sucessfully failing – Fiction and Friction of a teaching library in university and clinical daily routine), Melanie Kintzel & Norbert Sunderbrink (Information literacy classes at the Medical Library of the University Medical Center Hamburg-Eppendorf), Markus Schmiel (The teaching and learning concept of the Library of the Hannover Medical School), Jutta Matrisciano & Martina Semmler-Schmetz (Teaching Library – Realization of a concept with many facets at the Library for the Medical Faculty of Mannheim), Karin Cepicka („Teaching Library“ at the Library oft the Medical University Vienna), Helmut Dollfuß (Library user education for the new curriculum at the Medical University Vienna), Manuela Rohrmoser & Irene Schachl (The cooperations of teaching librarians at Vienna University Library) und Claudia Hausberger & David Frank (Curriculum reform – a work report from the Library of the University of Veterinary Medicine Vienna).
Teaching Library: Vermittlung von Informationskompetenz an medizinischen Bibliotheken
Das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION lautet Teaching Library: Vermittlung von Informationskompetenz an medizinischen Bibliotheken.
Mit seinem 2012 erschienenen Standardwerk „Teaching Library: Förderung von Informationskompetenz durch Hochschulbibliotheken“ hat Wilfried Sühl-Strohmenger eine fundierte „Beschreibung und Analyse der Hochschulbibliothek in Deutschland als Teaching Library, als Lernort im Hinblick auf unterschiedliche Formen des Lehrens sowie als Lehrort für die Förderung von Informationskompetenz und für das Erlernen von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten des persönlichen Wissensmanagements“ vorgelegt. Der Band bringt Grundlegendes zu Information, Wissen, Informationskompetenz und zur Rolle der wissenschaftlichen Bibliotheken, über empirische Befunde zum wissenschaftsbezogenen Informationsverhalten, über die Hochschulbibliothek als Ort des Lernens und Lehrens, über Konzepte der Teaching Library in deutschen Hochschulbibliotheken, zu didaktischen Anforderungen an die Teaching Library sowie ein Rahmenmodell für die Teaching Library [1]. Weitere wesentliche Informationen zum Thema Teaching Library bietet das „Handbuch Informationskompetenz“ [2], in dem für Blended Learning in der Vermittlung von Informationskompetenz auch ein Fallbeispiel aus der Medizin gebracht wird; im Rahmen des Medizinstudiums an der Universität Zürich wird seit 2006 das Praktikum „Wissenstransfer“ erfolgreich in Form von Blended Learning durchgeführt, wofür ein E-Learning-Kurs entwickelt worden ist [3]. Fundierte statistische Daten zum Umfang der Schulungsangebote der wissenschaftlichen Bibliotheken in Deutschland liefert die Deutsche Bibliotheksstatistik. Am Beispiel des Berichtsjahrs 2010 wurde von Sühl-Strohmenger erhoben, dass an 241 wissenschaftlichen Universal- bzw. Hochschulbibliotheken insgesamt 48.905 Schulungsstunden geleistet worden sind, was einen Mittelwert von 233 Stunden pro Bibliothek ergibt. 486.470 Personen haben an den Schulungen teilgenommen, was einen Mittelwert von 2.420 Personen pro Bibliothek ergibt. Bei insgesamt rund 2,119 Mio. Studierenden an deutschen Hochschulen haben demnach etwa 20 bis 25 Prozent aller Studierenden zumindest ein Kursangebot genutzt [1].
Dass der Förderung von Informationskompetenz in Zukunft noch mehr Bedeutung beizumessen sein wird und zur Erreichung dieses Zieles den Bibliotheken eine wesentliche Rolle zukommt, wurde in den „Empfehlungen der Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur (KII) im Auftrag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder“ festgehalten:
„Die Universitätsbibliotheken sind in ihrer Aufgabe zu unterstützen, die Grundversorgung an Informationskompetenzvermittlung in allen grundständigen und weiterführenden Studiengängen, aber auch für das wissenschaftliche Personal zu leisten. Hier ist eine intensive Kooperation mit entsprechenden Vertretern aller wissenschaftlichen Disziplinen nötig, die für eine Verankerung der Informationskompetenz in den Curricula sowie für die laufende Einforderung der entsprechenden Kenntnisse sorgen müssen.“ [4].
„Teaching Library: Vermittlung von Informationskompetenz an medizinischen Bibliotheken“ – warum haben wir diesen etwas sperrigen Titel gewählt? Der Terminus „Teaching Library“ hat sich in der deutschsprachigen Fachliteratur bestens etabliert, während er im angelsächsischen Raum, ungeachtet seiner Initiierung durch die UC Berkeley Library [5], kaum geläufig ist; an dessen Stelle wird hier vor allem der Terminus „information literacy“ verwendet. Um nun beiden Aspekten gerecht zu werden wurde einerseits bewusst der Begriff „Teaching Library“, andererseits auch „information literacy/Informationskompetenz“ zur Bezeichnung der aktuellen Schwerpunktausgabe gewählt.
In der vorliegenden Ausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION werden in elf Beiträgen Konzepte und Wege für die Teaching Library und die Vermittlung von Informationskompetenz als Best Practice-Beispiele von Medizinbibliotheken aus Bochum, Bozen, Dresden, Graz, Hamburg, Hannover, Mannheim und Wien vorgestellt – die Beiträge aus Deutschland, Österreich und Italien thematisieren die entsprechenden Bibliotheksangebote an medizinischen Fakultäten bzw. Universitäten, an Fachhochschulen für Gesundheitsberufe und auch an einer Veterinärmedizinischen Universität. Erfreulicherweise gibt es mittlerweile an vielen medizinischen Fakultäten und Hochschulen neben extracurricularen Lehrangeboten zur Förderung der Informationskompetenz auch intracurriculare Bibliotheksschulungen, die kontextspezifisch in Kurse und Lehrveranstaltungen des jeweiligen Curriculums integriert sind. Diese Entwicklung belegt, dass eine Kernaussage in einer Studie der American University Library über die Teaching Library auch an den in der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen vertretenen Medizinbibliotheken zunehmend Realität wird: „The university sees library faculty and teaching faculty as partners in planning and curriculum development. Library faculty serve a scholarly, integrative role on campus as they collaborate across campus units. Information literacy standards are integrated into course syllabi and the university establishes assessment tools to track progress in developing life-long learning skills across disciplines.” [6].
Marina BETKER und Annette KUSTOS (Bochum) informieren „Über Angebote zur gesundheitswissenschaftlichen Informationskompetenz in einer neuen Bibliothek – Querfliegen und strategisch Planen: Das Konzept der HSG Bochum“. An der 2009 neu gegründeten Hochschule für Gesundheit, an der Ausbildungen für Pflege, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie und Hebammenkunde angeboten werden, ist die Bibliothek mit verschiedenen Lehrveranstaltungen in vier Fachsemestern (1., 3., 7. bzw. 8.) eingebunden; daneben werden individuelle Bibliothekseinführungen (Personal Library Training) für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschule angeboten (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000302.shtml).
Simone WALDBOTH (Bozen) beschreibt, wie die „Integration von E-Learning in die Vermittlung von Informationskompetenz an der Claudiana“ in Bozen umgesetzt wird. Ihr Beitrag bringt Ergebnisse einer Master Thesis, die 2014 im Rahmen des Universitätslehrganges Library and Information Studies an der Universität Wien verfasst worden ist. Auf Grundlage der Ergebnisse einer Befragung von Studierenden und Lehrenden an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ wurde ein Konzept für die Integration von E-Learning in die Vermittlung von Informationskompetenz erarbeitet. In jedem der drei Studienjahre werden im Rahmen der Bibliothekslehrveranstaltung fünf Unterrichtsstunden im Ausmaß von je 45 Minuten angeboten, wobei der Anteil der für E-Learning vorgesehenen Zeit in den ersten beiden Studienjahren 45 Minuten, im dritten Studienjahr 90 Minuten beträgt (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000301.shtml).
„Mit Informationskompetenz im Forschungsprozess die Zukunft an der SLUB Dresden gestalten“, unter diesem Titel erläutern Michaele ADAM und Jens MITTELBACH (Dresden), welche Informationsangebote an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und insbesondere deren Zweigbibliothek Medizin angeboten werden. Diese unterstützen die fünf Phasen des Forschungsprozesses: Recherchekompetenz, Methodenkompetenz, Forschungstechnologiekompetenz, Forschungsanalysekompetenz sowie Publikationskompetenz. Voraussetzung für eine gute Akzeptanz der Informationsangebote ist eine immer stärkere Vernetzung der Bibliothek mit den jeweiligen Fachbereichen. Für die Studierenden im ersten und zweiten Semester werden fakultativ die zwei Bibliothekskurse „Basiswissen Informationskompetenz“ bzw. „Aufbauwissen Informationskompetenz“ angeboten, für Studierende in höheren Semestern bzw. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden die beiden Bibliothekskurse „Spezialwissen Informationskompetenz“ bzw. „Expertenwissen Informationskompetenz“ angeboten (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000303.shtml).
Gregor STEINRISSER (Graz) betont in seinem Beitrag „Fiktion und Friktion einer Teaching Library zwischen Wissenschaft und klinischem Alltag“, dass die „Teaching Library“ ein komplexer Prozess ist, der sich laufend dynamisch weiterentwickeln muss und niemals ein Ende findet (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000304.shtml).
Melanie KINTZEL und Norbert SUNDERBRINK (Hamburg) beschreiben „Die Vermittlung von Informationskompetenz in der Ärztlichen Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf“. Zu Beginn des ersten Semesters wird für alle Studienanfängerinnen und Studienanfänger der Humanmedizin und der Zahnmedizin in Kleingruppen eine 30minütige Kurzeinführung in die Bibliotheksbenutzung im Rahmen der Orientierungseinheit angeboten. Darüber hinaus wurde es durch den neuen integrierten Modellstudiengang „iMED Hamburg“ möglich, für die etwa 380 Studierenden im ersten Semester einen Recherchekurs im Wahlpflicht-Modul „Wissenschaftliches Arbeiten“ curricular zu verankern, der in Kleingruppen von 20 Personen in zwei Teilen zu jeweils 90 Minuten durchgeführt wird (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000305.shtml).
„Das Lehr- und Lernkonzept der Bibliothek der Medizinischen Hochschule Hannover“ wird von Markus SCHMIEL (Hannover) vorgestellt. Das Schulungsangebot der Bibliothek besteht aus offenen und geschlossenen Veranstaltungen, die zum Teil auch im Curriculum verankert sind. Im Rahmen der offiziellen Begrüßung der Studierenden zu Semesterbeginn erfolgt auch eine ca. 25-minütige Präsentation der Bibliothek; ergänzend dazu gibt es für die Studierenden die Möglichkeit, in der ersten Wochen die Bibliothek vor Ort im Rahmen einer als Ralley mit Preisausschreiben konzipierten Einführung kennenzulernen. Darüber hinaus gibt es Datenbankschulungen sowie Gruppenschulungen, die aus einer Führung durch die Bibliotheksräumlichkeiten sowie der Erklärung der wichtigsten Benutzungsmöglichkeiten bestehen (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000306.shtml).
Im Beitrag „Teaching Library – Umsetzung eines Konzeptes in vielen Facetten an der Bibliothek der Medizinischen Fakultät Mannheim“ beschreiben Jutta MATRISCIANO und Martina SEMMLER-SCHMETZ (Mannheim) Rahmenbedingungen, Inhalte und Weiterentwicklung des Schulungsangebotes sowie die Ziel des zugrunde liegenden Schulungskonzeptes, das sowohl aus fakultativen als auch im Curriculum verankerten Kursen zur Vermittlung von Informationskompetenz besteht. Charakteristisch für die Mannheimer „Teaching Library“ sind die laufende Weiterentwicklung der Angebote, deren zeitliche und räumliche Flexibilität sowie deren Ergänzung um E-Learning-Ressourcen. Curricular verankert ist im Propädeutikum eine 45minütige Vorlesung über Serviceleistungen und Nutzungsmodalitäten der Bibliothek für Erstsemestrige, im Hauptstudium eine als Seminar konzipierte Lehrveranstaltung mit max. 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Pro Semester werden 24 Seminare zu 90 Minuten durchgeführt, an denen ca. 400 Studierende teilnehmen. Das Angebot fakultativer Kurse umfasst Doktorandenkurse, Hausbesuche an den Kliniken und Instituten, den jährlich für Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe angebotenen Seminarkurs Medizintechnik sowie Online-Tutorials (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000307.shtml).
Konzept und Umsetzung der Teaching Library an der größten medizinischen Fachbibliothek in Österreich werden in zwei Beiträgen dargestellt. Karin CEPICKA beschreibt unter dem Titel „Teaching Library an der Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien“, wie die „Teaching Library“ seit der Professionalisierung dieses wichtigen Bereiches 2005 strukturiert ist und welche konkreten Angebote bestehen: Medizin Curriculum Wien, DiplDisscoaching, Visiting Librarian, Führungen und Kurse (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000308.shtml).
„Die Lehrveranstaltungen der Bibliothek im neuen Curriculum der Medizinischen Universität Wien“, das 2001 implementiert worden ist, werden von Helmut DOLLFUSS vorgestellt. Die Universitätsbibliothek der Medizinischen Universität Wien ist mit zwei Lehrveranstaltungen fix im Medizin Curriculum Wien vertreten. Curricular verankert ist eine Informationsveranstaltung für alle Erstsemestrigen zu Studienbeginn, die als einstündige Vorlesung im Hörsaalzentrum durchgeführt wird. Im dritten Semester wird in Kleingruppen im Umfang von bis zu 30 Studierenden vermittelt, wie sie „Vom Literaturzitat zum Volltext“ gelangen; insgesamt werden ca. 720 Studierende anhand konkreter Aufgabenstellungen geschult, wie sie aus den Bibliotheksangeboten Informationen gewinnen können. Im Beitrag wird erläutert, wie die Lehrveranstaltungen, an denen die Universitätsbibliothek beteiligt ist, seit der Implementierung des neuen Medizin Curriculums Wien laufend weiterentwickelt wurden; im Anhang werden konkrete Unterlagen aus der Übung zur Literaturrecherche vorgestellt (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000309.shtml).
„Kooperationen der Teaching Library an der Universitätsbibliothek Wien“ werden von Manuela RORHMOSER und Irene SCHACHL vorgestellt. Die Universitätsbibliothek Wien bietet ein Set an Kursen im Rahmen von universitärer oder schulischer Ausbildung an, wobei die Angebote von der Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden sowie Schreibmentorinnen und Schreibmentoren über einzelne Studiengänge bis zur vorwissenschaftliche Arbeit in Schulen und zur Weiterbildung von Schulbibliothekarinnen und –bibliothekaren reicht (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000310.shtml).
Claudia HAUSBERGER und David FRANK widmen sich dem Thema „Curriculumsreform – ein Arbeitsbericht aus der Universitätsbibliothek der Veterinärmedizinischen“. Mit der Implementierung eines neuen Curriculums für das Diplomstudium Veterinärmedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien im Studienjahr 2014/15 wird auch die Universitätsbibliothek als „Teaching Library“ in das neue Curriculum noch stärker eingebunden, wobei bisher nur klar ist, dass die Bibliothek in diesem Bereich mehr personelle Ressourcen einbringen wird müssen. Bisher wurde für Studierende des ersten Semesters – auf freiwilliger Basis – eine einstündige Einführung in die Bibliotheksbenutzung angeboten. Für Studierende ab dem zweiten Semester wurde eine Pflichtvorlesung zum Thema „Wissenschaftliche Literatur – Basis der Information“ im Ausmaß von 14 Stunden, für Studierende in der Diplomanden- bzw. Dissertantenphase ein Freifach zum Thema „Einführung in die wissenschaftliche Literatursuche“ im Ausmaß von 22 Stunden angeboten. Während für die Vorlesung 1 ECTS-Punkt erreicht werden konnte, wurden für die Absolvierung des Freifaches 3 ECTS-Punkte vergeben (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000311.shtml).
In den Beiträgen zur vorliegenden Schwerpunktausgabe „Teaching Library: Vermittlung von Informationskompetenz an medizinischen Bibliotheken“ werden Beispiele aus zehn Medizinbibliotheken für die Umsetzung entsprechender Konzepte vorgestellt, die zwar manche Gemeinsamkeiten, aber auch wesentliche Unterschiede aufweisen. Selbst für den Fachbereich Medizin wird evident, dass jede Medizinbibliothek eigene Lösungsansätze für die optimale Vermittlung von Informationskompetenz entwickeln muss. „Für die Vermittlung von Informationskompetenz durch Hochschulbibliotheken gibt es keinen Königsweg. Zu unterschiedlich sind Infrastruktur und Leitbilder der unterschiedlichen Einrichtungen und ihrer Hochschulen. Aus dem hier vorgestellten Angebot in der Praxis bewährter Modelle sollte es jedoch möglich sein, ausreichend Anregungen und Unterstützung zu beziehen, um dann vor Ort sein individuell auf die eigene Situation und die eigenen Kunden zugeschnittenes Konzept zur erfolgreichen Vermittlung von Informationskompetenz zu generieren.“ Dieses Fazit eines Aufsatzes mit dem Titel „Von der Teaching Library zum Lernort Bibliothek“, der 2009 in Bibliothek: Forschung und Praxis erschienen ist [7], gilt uneingeschränkt auch für die in der vorliegenden Schwerpunktausgabe vorgestellten Beispiele.
Die aktuelle Schwerpunktausgabe von GMS MEDIZIN – BIBLIOTHEK – INFORMATION findet ihre Ergänzung in zwei weiteren medizinbibliothekarischen Beiträgen:
- Einen Überblick über die Publikationen medizinbibliothekarischer Autorinnen und Autoren im deutschsprachigen Raum liefert die „Medizinbibliothekarische Bibliografie 2013“ von Bruno BAUER (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000300.shtml);
- In seiner Rubrik „Aus der AGMB“ informiert auch diesmal wieder deren Vorsitzender Eike HENTSCHEL über die aktuelle Entwicklung der Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (http://www.egms.de/de/journals/mbi/2014-14/mbi000299.shtml).
Ich hoffe, dass die Beiträge der aktuellen Ausgabe zum Schwerpunktthema „Teaching Library“ Ihr Interesse finden werden und Sie daraus Nutzen für den beruflichen Alltag ziehen können.
Literatur
- 1.
- Sühl-Strohmenger W. Teaching Library: Förderung von Informationskompetenz durch Hochschulbibliotheken. Berlin/Boston: De Gruyter; 2012 (Bibliothek: Monographien zu Forschung und Praxis; 1). DOI: 10.1515/9783110273014
- 2.
- Sühl-Strohmenger W, Hrsg. Handbuch Informationskomptenz. Berlin/Boston: De Gruyter; 2012. DOI: 10.1515/9783110255188
- 3.
- Schubnell B. Blended Learning in der Vermittlung von Informationskompetenz. Fallbeispiel Medizin. In: Sühl-Strohmenger W, Hrsg. Handbuch Informationskomptenz. Berlin/Boston: De Gruyter; 2012. S. 385-93. DOI: 10.1515/9783110255188.385
- 4.
- KII: Gesamtkonzept für die Informationsinfrastruktur in Deutschland (2011). Empfehlungen der Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur (KII) im Auftrag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder. April 2011. In: Sühl-Strohmenger W. Teaching Library: Förderung von Informationskompetenz durch Hochschulbibliotheken. Berlin/Boston: De Gruyter; 2012. S. 228-42. (Bibliothek: Monographien zu Forschung und Praxis; 1). DOI: 10.1515/9783110273014.213
- 5.
- Sühl-Strohmenger W. Die Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau auf dem Weg zur Teaching Library. Entwicklung und Zwischenbilanz. Freiburg im Breisgau: Universitätsbibliothek; 2007. ( Bibliotheks- und Medienpraxis; 4). URN: urn:nbn:de:bsz:25-opus-35219
- 6.
- American University Library. The Academic Library in 2010. A Vision. Report of Symposium 2010. March 14-15, 2005. Washington D.C. Verfügbar unter: http://connect.ala.org/files/16943/academic_libraries_in_2010_pdf_33440.pdf [zuletzt aufgerufen am 25.08.2014]
- 7.
- Hütte M, Kundmüller-Bianchini S, Kustos A, Nilges A, Platz-Schliebs A. Von der Teaching Library zum Lernort Bibliothek. Bibliothek: Forschung und Praxis. 2009;33(2):143-60.