gms | German Medical Science

3. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V.

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V. (WFKT)

20.09.2019, Heidelberg

Tanz in Resonanz – Emotionale Resonanz als Hauptwirkfaktor im Therapeutischen Prozess?

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Elisabeth Schuster - Speyer, Deutschland

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e.V.. Forschungstagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) 2019. Heidelberg, 20.-20.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19wfkt12

doi: 10.3205/19wfkt12, urn:nbn:de:0183-19wfkt129

Veröffentlicht: 12. Oktober 2020

© 2020 Schuster.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Ausgangspunkt der tanztherapeutischen Abschlussarbeit sind meine Erfahrungen in der tanztherapeutischen Praxis in einer psychiatrischen Tagesklinik und einer psychosomatischen Rehaklinik. Besonders auffallend war für mich, dass die meisten PatientInnen in kürzester Zeit ein sehr intensives und bewusstes emotionales Resonanzerleben entwickelten. Die zahlreichen positiven Feedbacks von Patient/inn/en in schriftlicher und mündlicher Form in dem Sinn, dass die Tanztherapie hat ihnen von allen Angeboten am meisten gebracht habe, führte mich zu der Frage nach den Ursachen für die beobachtete und bezeugte hohe Wirksamkeit. Ein phänomenologischer und deduktiver Ansatz führt über diese Frage zu drei Thesen über die Bedeutung

1.
von Resonanzphänomenen für Lebenszusammenhänge allgemein,
2.
von den therapeutischen Medien Tanz, Klang und Rhythmus und
3.
von emotionalem Resonanzerleben im therapeutischen Setting.

Diese Thesen werden in Auseinandersetzung mit Fachliteratur aus den Bereichen Soziologie, Neurophysiologie und -biologie und Psychologie beleuchtet. Die Verortung des emotionalen Resonanzerlebens im Rahmen der vier Hauptwirkfaktoren in der Allgemeinen Psychotherapie nach Grawe ergibt eine Zuordnung zu dem Wirkfaktor: Qualität der therapeutischen Beziehung. Auf diesen Faktor wird unter den Aspekten der emotionalen Resonanz im gruppendynamischen Geschehen, sowie der Resonanzfähigkeit und -bereitschaft des Therapeuten näher eingegangen. Die drei Thesen eröffnen den Raum zur Diskussion und laden ein zu gezielter wissenschaftlicher Erforschung.


Literatur

1.
Baer Udo, Frick-Baer Gabriele. Klingen, um in sich zu wohnen, Bd 1. Neukirchen, Vluyn: Affenkönig-Verlag; 2009.
2.
Baer Udo, Frick-Baer Gabriele. Klingen, um in sich zu wohnen, Bd 2. Neukirchen, Vluyn: Affenkönig-Verlag; 2009.
3.
Bauer Joachim. Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. München: Heyne; 2006.
4.
Berendt Joachim Ernst. Nada Brahma: Die Welt ist Klang. Rheinbeck bei Hamburg: Rohwolt-Verlag; 1993.
5.
Cramer Friedrich. Symphonie des Lebendigen, Versuch einer allgemeinen Resonanztheorie. Frankfurt a.M., Leipzig: Insel-Verlag; 1996.
6.
Gindl Barbara. Anklang. Die Resonanz der Seele: über ein Grundprinzip therapeutischer Beziehung. Paderborn: Jungfernmannsche Verlagsbuchhandlung; 2002.
7.
Rosa Hartmut. Resonanz- Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin: Suhrkamp-Verlag; 2016.
8.
Willke Elke. Tanztherapie – Theoretische Kontexte und Grundlagen der Intervention. Bern: Verlag Hans Huber; 2007.
9.
Wittmann Gabriele, Schorn Ursula, Land Ronit. Anna Halprin: Tanz – Prozesse – Gestalten. München: K. Kieser Verlag; 2009.