gms | German Medical Science

3. Jahrestagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V.

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e. V. (WFKT)

20.09.2019, Heidelberg

Der Baumtest nach Karl Koch – seine diagnostische Relevant im klinisch-therapeutischen Kontext. Ein systematischer Review

Meeting Abstract

  • Shiva Schneider - Lehrstuhl für Forschungsmethodik und Statistik, Department für Psychologie, Universität Witten/Herdecke, Deutschland
  • Christina Niedermann - Lehrstuhl für Forschungsmethodik und Statistik, Department für Psychologie, Universität Witten/Herdecke, Deutschland; Hochschule für Künste im Sozialen Ottersberg, Deutschland
  • Stefan Troche - Universität Bern, Department für Psychologie, Bern, Schweiz
  • Thomas Ostermann - Lehrstuhl für Forschungsmethodik und Statistik, Department für Psychologie, Universität Witten/Herdecke, Deutschland

Wissenschaftliche Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien e.V.. Forschungstagung der Wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Künstlerische Therapien (WFKT) 2019. Heidelberg, 20.-20.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc19wfkt10

doi: 10.3205/19wfkt10, urn:nbn:de:0183-19wfkt107

Veröffentlicht: 12. Oktober 2020

© 2020 Schneider et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Der Baumtest (TDT) nach Karl Koch wird im klinisch-therapeutischen Kontext oft ergänzend zur Erfassung der Persönlichkeit eingesetzt. Er wurde ursprünglich von Karl Koch (1949) als projektives Verfahren vorgestellt. Die Aufgabenstellung „Zeichne einen Obstbaum“ ist niederschwellig und nutzt das kreative Potential der Klienten. Verschiedene Studien haben seine diagnostische Verwendung in spezifischen Störungskontexten bestätigt. Dennoch wird im diagnostischen Kontext auf die Diskrepanz zwischen der Verwendung des TDT in der Praxis und dem Mangel an empirischen Hinweisen auf Validität hingewiesen. Ziel dieser Übersichtsarbeit war es daher, die klinisch-diagnostische Relevanz des TDT auf Grundlage der bestehenden Literatur zu untersuchen. Dafür wurden 23 durch eine systematische Literaturrecherche identifizierte Studien analysiert und untereinander verglichen. Insgesamt acht Studien machten lediglich Vorschläge zur computerisierten Auswertung. Die Diskriminationsfähigkeit des TDTs zwischen „gesund“ und „betroffen“ sowie Störungsfacetten zu unterscheiden, konnte im Kontext unterschiedlicher Indikationen bestätigt werden. Trotz unterschiedlicher Auswertungsmethoden konnte gezeigt werden, dass bestimmte Merkmale der Baumzeichnung studienübergreifend als typisch für ein Krankheitsbild klassifiziert wurden. Daraus lässt sich schließen, dass das durch die vorliegende Arbeit bestätigte diagnostische Potential des TDTs durch Standardisierung bei der Auswertung noch effektiver genutzt werden könnte. Verschiedene Vorschläge zu einer standardisierten Auswertung wurden in der vorliegenden Arbeit zusammengetragen.