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46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie

14.05. - 16.05.2020, Nürnberg

Führt die passagere Einheilungsstörung der Mundschleimhaut nach Harnröhrenrekonstruktion zu einer erhöhten Rezidivstrikturrate?

Meeting Abstract

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  • M. Borisenkov - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Hof, Deutschland
  • J. Beier - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Hof, Deutschland
  • H. Keller - Sana Klinikum Hof, Klinik für Urologie, Hof, Deutschland

Bayerische Urologenvereinigung. Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. 46. Gemeinsame Tagung der Bayerischen Urologenvereinigung und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Nürnberg, 14.-16.05.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc20urobay051

doi: 10.3205/20urobay051, urn:nbn:de:0183-20urobay0517

Veröffentlicht: 30. Juli 2020

© 2020 Borisenkov et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Führt eine passagere Transplantateinheilungsstörung nach Urethrarekonstruktion (HR) zu vermehrtem Strikturrezidiven?

Material und Methoden: Von 1333 konsek. Pat., nach HR mit Mundschleimhaut (OMG), 04/1994-03/2018, wurden Pat. über 18 J. nach einzeitiger HR mit OMG ohne anamnestischer Hypospadie (N=1153) mit mind. FU>12 Monate (außer Rezidiv-Pat.) ausgewertet. Vollständiger Datensatz 67% (772/1153).

Evaluation prosp. mittels stand. Fragebögen (patient self-reported). Korreliert wurde die Leckagerate beim MCU 3 Wochen nach HR mit Strikturrezidivrate. Uroflow < 20 ml/s, Restharnbildung >50 ml oder HWI dienten als Aufgreifkriterien für Urethrogramm oder Urethroskopie.

Statistik erfolgte mit MedCalc Software 15.0. Für die normalverteilten Daten t-Test, für nicht normalverteilten Daten entweder Mann-Whitney-U Test (kontinuierliche Daten), oder Fischer-Exact-Test (binäre Daten).

Ergebnisse: 607 Pat. wurden ausgewertet. 36%, 22% & 42%. zeigten eine panurethrale, penile resp. bulbäre Striktur. Die Pat. mit panurethraler Striktur waren sign. älter als mit peniler oder bulbärer Striktur (p=0,05 resp. 0,0003) und öfter voroperiert (p=0001 resp. p<0,0001). Die med. Strikturlänge Strikturlänge war bei bulbärer Lokal. sign. kürzer als penil. Das FU war in allen Gruppen vergleichbar: 38,5 vs. 32 vs. 36 Mo resp.

Eine Leckage trat insges. in 12,5% (76/607) auf: Panurethral 15,8%, penil 10,7% & bulbär 10,6% (alle p>0,05).

Die mediane Strikturlänge lag bei 17*, 7 und 5 cm resp. in der Gruppe mit Leckage und bei 16* cm, 6 cm und 5 cm ohne Leckage, bei panurethraler, peniler und bulbärer Lokalisation (*p=0,04, stat. signifikant nur für die panurethralen Strikturen).

Strikturrezidive traten insges. in 13,9%, 11,4% und 9,4% der panurethralen, penilen und bulbären Strikturen auf (alle p>0,05). Strikturrezidive nach Leckage wurden in 11,4%, 14,3% und 14,8% resp. 14,4%, 11,1% und 8,8% ohne Leckage beobachtet (alle p>0,05).

Schlussfolgerung: Eine passagere Transplantateinheilungsstörung geht nicht mit einem erhöhten Strikturrezidiv-Risiko einher. Panurethrale Strikturen haben die höchste Rate an Einheilungsstörung.