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Führt die passagere Einheilungsstörung der Mundschleimhaut nach Harnröhrenrekonstruktion zu einer erhöhten Rezidivstrikturrate?
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Published: | July 30, 2020 |
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Einleitung: Führt eine passagere Transplantateinheilungsstörung nach Urethrarekonstruktion (HR) zu vermehrtem Strikturrezidiven?
Material und Methoden: Von 1333 konsek. Pat., nach HR mit Mundschleimhaut (OMG), 04/1994-03/2018, wurden Pat. über 18 J. nach einzeitiger HR mit OMG ohne anamnestischer Hypospadie (N=1153) mit mind. FU>12 Monate (außer Rezidiv-Pat.) ausgewertet. Vollständiger Datensatz 67% (772/1153).
Evaluation prosp. mittels stand. Fragebögen (patient self-reported). Korreliert wurde die Leckagerate beim MCU 3 Wochen nach HR mit Strikturrezidivrate. Uroflow < 20 ml/s, Restharnbildung >50 ml oder HWI dienten als Aufgreifkriterien für Urethrogramm oder Urethroskopie.
Statistik erfolgte mit MedCalc Software 15.0. Für die normalverteilten Daten t-Test, für nicht normalverteilten Daten entweder Mann-Whitney-U Test (kontinuierliche Daten), oder Fischer-Exact-Test (binäre Daten).
Ergebnisse: 607 Pat. wurden ausgewertet. 36%, 22% & 42%. zeigten eine panurethrale, penile resp. bulbäre Striktur. Die Pat. mit panurethraler Striktur waren sign. älter als mit peniler oder bulbärer Striktur (p=0,05 resp. 0,0003) und öfter voroperiert (p=0001 resp. p<0,0001). Die med. Strikturlänge Strikturlänge war bei bulbärer Lokal. sign. kürzer als penil. Das FU war in allen Gruppen vergleichbar: 38,5 vs. 32 vs. 36 Mo resp.
Eine Leckage trat insges. in 12,5% (76/607) auf: Panurethral 15,8%, penil 10,7% & bulbär 10,6% (alle p>0,05).
Die mediane Strikturlänge lag bei 17*, 7 und 5 cm resp. in der Gruppe mit Leckage und bei 16* cm, 6 cm und 5 cm ohne Leckage, bei panurethraler, peniler und bulbärer Lokalisation (*p=0,04, stat. signifikant nur für die panurethralen Strikturen).
Strikturrezidive traten insges. in 13,9%, 11,4% und 9,4% der panurethralen, penilen und bulbären Strikturen auf (alle p>0,05). Strikturrezidive nach Leckage wurden in 11,4%, 14,3% und 14,8% resp. 14,4%, 11,1% und 8,8% ohne Leckage beobachtet (alle p>0,05).
Schlussfolgerung: Eine passagere Transplantateinheilungsstörung geht nicht mit einem erhöhten Strikturrezidiv-Risiko einher. Panurethrale Strikturen haben die höchste Rate an Einheilungsstörung.