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45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Präoperatives C-reaktives Protein (CRP) als prognostischer Faktor bei Patienten nach radikaler Zystektomie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Charis Kalogirou - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Ioannis Sokolakis - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Marcel Schwinger - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Hubert Kübler - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Georgios Gakis - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Georgios Hatzichristodoulou - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Hubertus Riedmiller - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie
  • Arkadius Kocot - Julius Maximilians Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu077

doi: 10.3205/19oegu077, urn:nbn:de:0183-19oegu0775

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Kalogirou et al.
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Gliederung

Text

Einführung & Ziele: Ziel dieser Studie war es, den präoperativen CRP-Spiegel als prognostischen Marker für das Überleben einer Kohorte von Patienten mit Urothelkarzinom (UC) und radikaler Zystektomie (RC) zu validieren.

Materialien & Methoden: Wir identifizierten retrospektiv 537 UC-Patienten, die von 1997 bis 2016 in unserem Zentrum eine RC erhielten. Mehr Männer als Frauen (457 vs. 80) unterzogen sich einer RC mit einem medianen Alter von 69 (33-88) Jahren und einer medianen Follow-up-Zeit von 35 (3-190) Monaten. Bei 380 Patienten lagen ausreichende Daten über den präoperativen CRP-Serumspiegel vor. Der optimale Cut-off-Wert des präoperativen CRP in der vorliegenden Kohorte wurde mittels ROC-Kurvenanalyse und Youden-index auf 0,5 mg/dl festgelegt. Dieser wurde als dichotomisierte Variable mit dem Gesamtüberleben (OS), dem progressionsfreien Überleben (PFS) und dem krebsspezifischen Überleben (CSS) korreliert. Weiterhin wurden uni- und multivariable Cox-Regressionsanalysen für das CSS durchgeführt.

Ergebnisse: Ein erhöhtes präoperatives CRP (≥0,5 mg/dl) war mit signifikant kürzerem OS, CSS und PFS (CRP <0,5 vs. CPR ≥0,5 mg/dl; OS: 5 Jahre 72,25% vs. 47,3%, 10 Jahre 68,35% vs. 33,8%, p<0,0001; CSS: 5 Jahre 83,72% vs. 63,98%, 10 Jahre 83,72% vs. 60,94%, p=0.00093; PFS: 5 Jahre 64,35% vs. 50,03%, 10 Jahre 64,35% vs. 50,03%, p=0.0076) assoziiert. In der univariablen Analyse zeigte sich, dass erhöhte präoperative CRP-Werte sowohl als kontinuierliche als auch als dichotomisierte Variable mit einem signifikant kürzerem Überleben korrelieren (HR: 1.104 95%CI [1.033-1.18], p=0.0024 und 2.461 [1.418-4.271], p=0.0009). In der multivariablen Analyse waren das präoperative CRP, eine vorbestehende Harntransportstörung und der altersangepasster Charlson-Komorbiditätsindex (ACCI) die besten prädiktiven Parameter für das CSS (HR: 1.830 [1.012-3.310], p=0,0456; HR: 1.294 [1.005-1.667], p=0,0457; und HR: 1.239 [1.123-1.367], p=<0,001). Darüber hinaus war ein erhöhtes präoperatives CRP signifikant mit einem fortgeschritteneren pT- und pN-Status nach RC sowie positiven chirurgischen Resektaträndern (R-Status) und inkontinenter Harnableitung (Ileum Conduit) (p=0,049, p=0,015, p<0,001 bzw. p<0,00001) assoziiert.

Fazit: Unsere Daten liefern Hinweise darauf, dass präoperative CRP-Werte für die Prädiktion und Risikoklassifizierung bei Patienten mit Urothelkarzinom, die Kandidaten für eine radikale Zystektomie sind, genutzt werden sollten.