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Präoperatives C-reaktives Protein (CRP) als prognostischer Faktor bei Patienten nach radikaler Zystektomie
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Published: | April 8, 2019 |
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Einführung & Ziele: Ziel dieser Studie war es, den präoperativen CRP-Spiegel als prognostischen Marker für das Überleben einer Kohorte von Patienten mit Urothelkarzinom (UC) und radikaler Zystektomie (RC) zu validieren.
Materialien & Methoden: Wir identifizierten retrospektiv 537 UC-Patienten, die von 1997 bis 2016 in unserem Zentrum eine RC erhielten. Mehr Männer als Frauen (457 vs. 80) unterzogen sich einer RC mit einem medianen Alter von 69 (33-88) Jahren und einer medianen Follow-up-Zeit von 35 (3-190) Monaten. Bei 380 Patienten lagen ausreichende Daten über den präoperativen CRP-Serumspiegel vor. Der optimale Cut-off-Wert des präoperativen CRP in der vorliegenden Kohorte wurde mittels ROC-Kurvenanalyse und Youden-index auf 0,5 mg/dl festgelegt. Dieser wurde als dichotomisierte Variable mit dem Gesamtüberleben (OS), dem progressionsfreien Überleben (PFS) und dem krebsspezifischen Überleben (CSS) korreliert. Weiterhin wurden uni- und multivariable Cox-Regressionsanalysen für das CSS durchgeführt.
Ergebnisse: Ein erhöhtes präoperatives CRP (≥0,5 mg/dl) war mit signifikant kürzerem OS, CSS und PFS (CRP <0,5 vs. CPR ≥0,5 mg/dl; OS: 5 Jahre 72,25% vs. 47,3%, 10 Jahre 68,35% vs. 33,8%, p<0,0001; CSS: 5 Jahre 83,72% vs. 63,98%, 10 Jahre 83,72% vs. 60,94%, p=0.00093; PFS: 5 Jahre 64,35% vs. 50,03%, 10 Jahre 64,35% vs. 50,03%, p=0.0076) assoziiert. In der univariablen Analyse zeigte sich, dass erhöhte präoperative CRP-Werte sowohl als kontinuierliche als auch als dichotomisierte Variable mit einem signifikant kürzerem Überleben korrelieren (HR: 1.104 95%CI [1.033-1.18], p=0.0024 und 2.461 [1.418-4.271], p=0.0009). In der multivariablen Analyse waren das präoperative CRP, eine vorbestehende Harntransportstörung und der altersangepasster Charlson-Komorbiditätsindex (ACCI) die besten prädiktiven Parameter für das CSS (HR: 1.830 [1.012-3.310], p=0,0456; HR: 1.294 [1.005-1.667], p=0,0457; und HR: 1.239 [1.123-1.367], p=<0,001). Darüber hinaus war ein erhöhtes präoperatives CRP signifikant mit einem fortgeschritteneren pT- und pN-Status nach RC sowie positiven chirurgischen Resektaträndern (R-Status) und inkontinenter Harnableitung (Ileum Conduit) (p=0,049, p=0,015, p<0,001 bzw. p<0,00001) assoziiert.
Fazit: Unsere Daten liefern Hinweise darauf, dass präoperative CRP-Werte für die Prädiktion und Risikoklassifizierung bei Patienten mit Urothelkarzinom, die Kandidaten für eine radikale Zystektomie sind, genutzt werden sollten.