gms | German Medical Science

45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung

09.05. - 11.5.2019, Wien, Österreich

Analyse der Effektivität von mpMRT-gestützten Prostatastanzen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nathalie Garstka - Medinische Universität Wien, Universitätsklinik für Urologie
  • Julia Ring - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Lübeck, Urologie
  • Alex Frydrychowicz - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin
  • Alexander Fürschke - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Lübeck, Radiologie und Nuklearmedizin
  • Riccarda Wießmeyer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Lübeck, Urologie
  • Marie Christine Hupe - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Lübeck
  • Shahrokh François Shariat - Medinische Universität Wien, Universitätsklinik für Urologie
  • Axel S. Merseburger - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Urologie, Lübeck
  • Mario Wolfgang Kramer - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Urologie, Lübeck

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 45. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie und der Bayerischen Urologenvereinigung. Wien, 09.-11.05.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc19oegu011

doi: 10.3205/19oegu011, urn:nbn:de:0183-19oegu0112

Veröffentlicht: 8. April 2019

© 2019 Garstka et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war die Bewertung der erforderlichen Zahl und örtlichen Verteilung der Stanzzylinder innerhalb einer Zielläsion (region of interest, ROI) in der mpMRT-geführten Fusionsbiopsie zur Detektion des Prostatakarzinoms.

Material/Methoden: In diese retrospektive Analyse wurden 71 Patienten eingeschlossen, die aufgrund eines Prostatakarzinomverdachts zwischen 2017–2018 eine transperineale mpMRT-Fusionsbiopsie unter Verwendung des BioJet Image-Fusionssystems (D&K Technologies, Barum, D) erhielten. In die Analyse wurde der PI-RADS Score, die Stanzlokalisation in Bezug zur ROI (peripher, zentral) und die Zahl der Stanzen pro ROI einbezogen.

Ergebnisse: Patientenalter, PSA-Wert sowie Prostatavolumen betrugen im Median 67 Jahre, 8,7 ng/ml und 54 ccm. Insgesamt wurden 462 Stanzen aus 156 ROIs entnommen, im Median wurden drei gezielte Stanzen pro ROI entnommen. In 138 (30%) Stanzen bzw. 58 (37%) ROIs erfolgte ein Prostatakarzinomnachweis. Die Erfolgsrate zur Sicherung eines Prostatakarzinoms betrug für die 1., 2. und 3. Stanze 76, 97 und 100%. Bei PI-RADS 3 bzw. 4 Befunden betrug die Quote für die 1. Stanze 58 bzw. 86%, bei der 2. Stanze jeweils 100%, für PI-RADS 5 Befunde 74, 91 und 100%. Von 156 gezielten Stanzen positiver ROIs lag eine Beurteilung hinsichtlich der Stanzlage vor. In 41 als zentral gewerteten Stanzen wiesen 83% Karzinominfiltrate auf, in den 115 peripheren Stanzen erbrachten 70% einen Karzinomnachweis. Hinsichtlich der Biopsielokalisation (zentral vs. peripher) wurde kein signifikanter Unterschied ermittelt (p=0.11).

Schlussfolgerung: Mit der Durchführung von zwei mpMRT-fusionsbioptisch geführten Stanzen der Prostata je ROI lassen sich bereits 97% der Prostatakarzinome diagnostizieren. Für eine 100%ige Detektion ist bei PI-RADS 5-Befunden eine dritte Stanze empfehlenswert. Eine geringe Tendenz zur Bevorzugung einer zentralen gegenüber der peripheren Punktion erwies sich als statistisch nicht signifikant.