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Differentialdiagnosen bei Prozessen in der Keilbeinhöhle
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Veröffentlicht: | 15. April 2013 |
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Gliederung
Text
Einleitung: Für isolierte Verschattungen der Keilbeinhöhle kommen differentialdiagnostisch entzündliche und tumoröse Prozesse in Frage. Symptomatisch äußern sich diese häufig mit Kopfschmerzen, es finden sich jedoch auch klinisch stumme Verläufe, so dass sie oft als Zufallsbefund in der Bildgebung gefunden werden.
Methoden: Wir berichten über 4 Patienten mit unterschiedlichen Befunden im Bereich der Keilbeinhöhle.
Ergebnisse:
- Fall 1: 22-jähriger Patient, im CT war als Zufallsbefund eine Raumforderung des Keilbeins mit V.a. Tumor der Sella aufgefallen, im MRT V.a. Mukozele, klinisch keine Beschwerden, intraoperativ Bestätigung einer Mukozele.
- Fall 2: 68-jährige Patientin mit Cephalgien, im CT V.a. Tumor, im MRT V.a. Pyozele des Keilbeins, intraoperativ Nachweis eines Aspergilloms.
- Fall 3: 49-jähriger Patient, klinisch beschwerdefrei, als Zufallsbefund Gewebeplus im Epipharynx, im CT V.a. Schleimhautschwellung in der Keilbeinhöhle bei chronischer Sinusitis, histologisch Nachweis eines invertierten Papilloms.
- Fall 4: 68-jährige Patientin mit diffusen Kopfschmerzen. Im CT als auch MRT wurden verschiedene Differentialdiagnosen diskutiert, u.a. epidermoide Zyste, Mukozele, ossäre Läsion bzw. chondroider Tumor der Schädelbasis, Fibrom, multiples Myelom oder Knochensarkoidose. Intraoperativ zeigte sich eine ausgedehnte Meningozele.
Schlussfolgerung: Prozesse in der Keilbeinhöhle lassen sich präoperativ meistens schwer differentialdiagnostisch abgrenzen. Zur Standarddiagnostik gehört eine CT der Nasennebenhöhlen. Durch die Kombination von MRT und CT lässt sich in vielen Fällen die Aussagekraft verbessern. Die Therapie der Wahl ist meistens die operative Sanierung.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.