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84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Mittelohrchirurgie in Thüringen: Eine bevölkerungsbezogene Studie zur Epidemiologie und Ergebnissen

Meeting Abstract

  • corresponding author Orlando Guntinas-Lichius - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Jena, Jena
  • Thomas Fiedler - Univ.-HNO-Klinik, Jena
  • Daniel Böger - HNO-Klinik, Suhl
  • Jens Büntzel - HNO-Klinik, Nordhausen
  • Dirk Eßer - HNO-Klinik, Erfurt
  • Kerstin Hoffmann - HNO-Klinik, Weimar
  • Peter Jecker - HNO-Klinik, Bad Salzungen
  • Andreas Müller - HNO-Klinik, Gera
  • Gerald Radtke - HNO-Klinik, Arnstadt
  • Dietmar Häfke - HNO-Belegabteilung, Greiz

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod387

doi: 10.3205/13hnod387, urn:nbn:de:0183-13hnod3879

Veröffentlicht: 15. April 2013

© 2013 Guntinas-Lichius et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bislang gibt es wenige bevölkerungsbezogene Untersuchungen zur Mittelohrchirurgie und im Prinzip keine epidemiologischen Kennzahlen für Deutschland.

Methoden: Retrospektiv wurden alle 1037 Thüringer Mittelohroperationen des Jahrgangs 2005 untersucht. Die prä- und postoperativen Hörbefunde, die präoperative Diagnostik und postoperativen Komplikationen wurden analysiert. Prädiktoren für eine Verringerung der Schallleitungskomponente, Komplikation und eine Re-Operation analysiert. Anhand der Thüringer Bevölkerungszahlen wurden die jährlichen Operationsraten berechnet.

Ergebnisse: Die Schallleitungskomponente verbesserte sich nach Mittelohroperation wegen chronischer Otitis media ohne und mit Cholesteatom, Otosklerose, Trauma, Behandlung einer Komplikation bei akuter Otitis media/externa (p<0,0001; p<0,0001; p<0,0001; p=0,005; p=0,004). Mittelohrchirurgie verbesserte die Knochenleitung bei Otosklerose (p=0,008), akuter Ertaubung mit Verdacht auf Perilymphfistel (p=0,006) und bei Operation wegen Komplikation bei akuter Otitis media/externa (p=0,004). Ein Trend zu mehr Komplikation bei Patienten über 60 Jahre war zu erkennen (p=0,055). Eine Operation wegen chronischer Otitis media ohne Cholesteatom bei 17,4/100.000 Einwohnern, wegen Cholesteatom bei 15,0/100.000, wegen Otosklerose bei 5,7/100.000, wegen akuter Ertaubung bei 1,5/100.000, wegen einem Trauma der Laterobasis mit Hörverlust und wegen einer Komplikation in Folge einer akuter Otitis media bei 1,3/100.000 Einwohnern. Eine Cochlear implant erhielt 1 von 100.000 Einwohnern.

Schlussfolgerungen: Diese bevölkerungsbezogene Analyse zeigt, dass Mittelohrchirurgie in der Fläche in Deutschland mit guten Ergebnissen, geringem Risiko und in erheblicher Anzahl in der täglichen Routine von HNO-Ärzten vorgenommen wird.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.