gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

15.09. - 17.09.2022, Halle (Saale)

Raus aus den Stereotypen – Diversität im SP-Programm

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • Susanne Borgmann - Universitätsmedizin Göttingen, STÄPS & Simulationspersonen-Programm, Göttingen, Deutschland
  • presenting/speaker Linn Hempel - Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg, Dorothea Erxleben Lernzentrum, Halle, Deutschland
  • presenting/speaker Tim Peters - Universität Bielefeld, AG Allgemein- und Familienmedizin, Bielefeld, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Halle (Saale), 15.-17.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. DocWS-18-01

doi: 10.3205/22gma247, urn:nbn:de:0183-22gma2474

Veröffentlicht: 14. September 2022

© 2022 Borgmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Stereotype reduzieren Informationen und generalisieren Merkmale, so dass Mitgliedern von Gruppen bestimmte Verhaltensweisen, Aussehen und Eigenschaften zugeschrieben werden. Für das praktische Training oder die Überprüfung von medizinischen Fertigkeiten mit Hilfe von Simulationspersonen (SPs) werden häufig prototypische Fallszenarien mit stereotypischen Patient:innen gewählt, damit die Begleitumstände nicht zu stark von der medizinischen Thematik ablenken. Auch wenn dies didaktisch nachvollziehbar ist, sind dadurch verschiedene Personengruppen in der medizinischen Ausbildung nicht bzw. nur geringfügig repräsentiert und es spiegelt die bislang geringe Berücksichtigung des Themas Diversität in den Institutionen Universität und Krankenhaus wider.

Dabei könnte die wachsende Bedeutung von Diversität in den SP-Programmen gut abgebildet werden, zum Beispiel in der Gestaltung der Rollenskripte für Lehre und Prüfungen sowie der Auswahl und Besetzung der SPs [1], [2], [3]. Die Darstellung stereotypischer Patient:innen durch Simulationspersonen soll in diesem Workshop reflektiert werden und die Überlegungen in eine konkrete Handlungsanweisung für die Erstellung neuer Fallszenarien bzw. Überarbeitung bereits bestehender Simulationen überführt werden. Mit dieser soll allen SP-Programmen die Möglichkeit eröffnet werden, produktiv mit Diversität in der eigenen Arbeit umzugehen.

Vorläufer dieses Workshops sind das SP-bezogene Präsymposium des Internationalen Skills Lab Symposiums 2022 (isls) sowie ein anschließender Workshop, wo bereits relevante Vorarbeiten geleistet wurden.

Lernziele: Die Teilnehmenden sind nach dem Workshop in der Lage …

  • … die Relevanz von Diversität für die Arbeit mit SPs in der medizinischen Aus- und Weiterbildung zu erläutern.
  • … ihre eigenen SP-Programme in Bezug auf Diversität mit Blick auf Personalstruktur, SP-Pool und Fallszenarien zu reflektieren.
  • … die Arbeit im SP-Programm so zu optimieren, dass Diversität bei der Fallgestaltung und der Rollenbesetzung Berücksichtigung findet.

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

  • 00:00: Begrüßung, Organisatorisches
  • 00:10: Kurzinput: Diversität & SP-Programme (Was bisher geschah…)
  • 00:20: Kleingruppenarbeitsphase I: Präsentation und Diskussion von Fällen
  • 00:45: Zusammentragen im Plenum
  • 01:00: Kleingruppenarbeitsphase II: Erarbeitung von Kriterien für die Integration von Diversitätsmerkmalen in SP-Fälle
  • 01:15: Zusammenführen im Plenum
  • 01:25: Ausblick, Weiterführung als ASP-Subarbeitsgruppe (Ziel: Erstellung einer Handreichung für SP-Programme)
  • 01:30: Ende

Zielgruppe: SP-Trainer*innen, Verantwortliche und Tätige in SP-Programmen, Simulationspersonen, Dozierende, die mit SPs in Lehre und Prüfungen arbeiten

Vorbereitung:

  • Zusendung zweier SP-Fallszenarios im Vorfeld:
    • Ein Fallszenario, das Diversitätsaspekte gut berücksichtigt.
    • Ein Fallszenario, das in Bezug auf Diversität verbessert werden könnte.
  • Lesen von Vorbereitungsliteratur, die im Vorfeld zugesandt wird.

Literatur

1.
Vora S, Dahlen B, Adler M, Kessler DO, Jones VF, Kimble S, Calhoun A. Recommendations and Guidelines for the Use of Simulation to Adress Structural Racism and Implicit Bias. Simul Healthc. 2021;16(4):275-284. DOI: 10.1097/SIH.0000000000000591 Externer Link
2.
Picketts L, Warren MD, Bohnert C. Diversity and inclusion in simulation: addressing ethical and psychological safety concerns when working with simulated participants. BMJ Simul Technol Enhanc Learn. 2021;7(6):590-599. DOI: 10.1136/bmjstel-2020-000853 Externer Link
3.
Paroz S, Daele A, Viret F, Vadot S, Bonvin R, Bodenmann P. Cultural competence and simulated patients. Clin Teach. 2016;13(5):369-373. DOI: 10.1111/tct.12466 Externer Link