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„Im Mittelpunkt stehen die Studierenden.“ Lernbedarfsorientierte Adaption des Inverted Classroom-Modells der MITZ-Lehre auf der Grundlage des „Constructive Alignments“
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Im Medizinisch Interprofessionellen Trainingszentrum (MITZ) der Medizinischen Fakultät Dresden erwerben Studierende der Humanmedizin klinisch-praktische Fertigkeiten und Gesprächsführungskompetenzen im beruflichen Kontext, welche am Ende des Studiums in Form eines OSCE geprüft werden. Die Trainingstage sind longitudinal in die curriculare Lehre eingebunden. Pandemiebedingt wurde 2020 kurzfristig ein Inverted-Classroom-Konzept (ICM) [1] umgesetzt. Somit hat sich die Lernumgebung für die Studierenden grundlegend verändert. Um die MITZ-Lehre weiterhin adressatenorientiert zu gestalten, wurde das Curriculum der MITZ-Lehre entsprechend der Schritte nach Kern re-evaluiert. Innerhalb dieses Prozesses wurden die Lernziele und Lehrmethoden systematisch analysiert und auf der Grundlage des Constructive Alignment–Modells (CA) überarbeitet. Dieses Modell eignet sich insbesondere für den praktischen Lehransatz des MITZ, da sich Lernziele (Intendend Learning Outcomes) und Lehr-Lernszenarien (Teaching/Learning Activitis) passgenau an den OSCE-Anforderungen (Assessment) orientieren [2].
Im Vortrag wird dieser Prozess dargestellt und die Relevanz einer kontinuierlichen Anpassung hinsichtlich einer Qualitätssicherung hervorgehoben. Aber auch Herausforderungen und Hürden sollen an dieser Stelle diskutiert werden.
Methoden: Um den hohen Qualitätsanforderungen an die Hochschullehre [3] weiter gerecht zu werden, wurden bestehende Lernziele und neu formulierte E-Learning-Lernziele des MITZ zusammengetragen. Es folgte ein systematisches Mapping der zu erwerbenden Kompetenzen nach dem NKLM 2.0 und ein Abgleich der MITZ-Lernziele. Gleichzeitig erfolgt eine Überprüfung der Lernziele dahingehend, ob sie prüfungsorientiert ausgerichtet sind und damit den Lernbedarfen der Studierenden entsprechen. Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt beispielhaft die Übertragung der MITZ-Lernziele auf die drei Kernelemente des CA.
Ergebnisse und Diskussion: Das gezielte Mapping der Kompetenzen laut NKLM 2.0 ergab eine bereits hohe Übereinstimmung der geforderten mit den in den MITZ-Trainings vermittelten Kompetenzen. Hinsichtlich einer Adaptierung der Lernziele auf CA bedarf es insbesondere bei der Formulierung zur Darstellung des gewünschten Lernerfolges noch einer Präzisierung. Der beschriebene Adaptionsprozess ist aktuell noch nicht abgeschlossen. Als erstes Fazit kann jedoch festgehalten werden, dass die Lehre im ICM-Format einer kontinuierlichen Überarbeitung bedarf, da die bestehenden Lernziele auf das neue Lehrformat angepasst werden müssen, um die Diskrepanz zwischen erwarteten und den tatsächlichen Lernergebnissen zu reduzieren. Es gilt zu erfassen, inwieweit das neue Lehrangebot den Bedarfen der Studierenden entspricht. Dafür bedarf es weiterhin einer umfassenden Überarbeitung der eingesetzten Fragebögen.
Literatur
- 1.
- Röhle A. Praktische Lehre wird digital – nehmen wir alle mit? Vortrag beim Symposium Digitale Chancen – Chancen digital. 2021. Zugänglich unter/available from: https://www.kc-sachsen.de/symposium.html
- 2.
- Biggs J, Tang C. Teaching for Quality Learning at University. 4th Edition. Maidenhead (UK): Open University Press; 2011.
- 3.
- Schulze-Vorberg L, Heckmann C, Ulrich I, Horz H. Der Qualitätsanspruch an Hochschullehre. In: Hummel S, editor. Grundlagen der Hochschullehre. Doing Higher Education. Wiesbaden: Springer; 2020. p.187-213. DOI: 10.1007/978-3-658-28181-6_9