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Notfallszenarien transformiert in eine Augmented Reality Lehr-/Lernbegleitung für ein realitätsnahes Training in der hochschulischen Hebammenausbildung
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Veröffentlicht: | 14. September 2022 |
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Fragestellung/Zielsetzung: Im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Augmented Reality gestütztes Lernen in der hochschulischen Hebammenausbildung – Heb@AR“ wurde für den primärqualifizierenden Studiengang Hebammenkunde an der HS Gesundheit Bochum ein vollständiges Augmented Reality (AR) Lehr-/Lernkonzept entwickelt, evaluiert und in die Lehre implementiert [1]. Untersucht wurde u.a., welche Auswirkungen AR in der hochschulischen Ausbildung auf die Verzahnung von theoriebasiertem Wissen und praxisorientierten Kompetenzen haben kann. Die Umsetzung der Notfallszenarien in simulierte AR-Szenarien sowie die Akzeptanz bei Studierenden werden in diesem Beitrag fokussiert.
Methoden: Die AR-Implementationen ermöglichen es sowohl realitätsnahes, kontextbezogenes Lernen als auch motorische Fähigkeiten frühzeitig einzuüben. Das fachdidaktische Konzept und die Transformationen dreier Notfallszenarien in AR-Lernszenarien wurden in interprofessioneller und interdisziplinärer Zusammenarbeit entwickelt, mit Proband*innen erprobt und formativ evaluiert [1], [2]. Darauf aufbauend wurde ein Re-Design vorgenommen und abschließend im SoSe 2022 summativ evaluiert. In der summativen Evaluation wird die benötigte Unterstützung Lernender zum Ausbau ihrer Medienkompetenz und die Eignung von Lernzielen für die Umsetzung mit AR untersucht.
Ergebnisse: Je nach Evaluationsdurchgang nahmen zwischen 26 bis 40 Studierende an der formativen Evaluation teil. 77-94% der Studentinnen waren mit der Aufbereitung des Arbeitsprozesses innerhalb der einzelnen Szenarien zufrieden und 80-96% empfanden die AR-App als Lernmedium hilfreich.
Über die Hälfte der Studierenden gaben an, dass sie die motorischen Übungen in der AR-App besonders hilfreich für den Theorie-Praxis-Transfer empfanden. Die Bereitschaft der Befragten das AR-Lernmedium über die Übungsveranstaltung hinaus zu nutzen war ausgeprägt.
Diskussion: Das AR-Training ist geeignet, angehende Hebammen in einem simulierten Notfallszenario leitliniengerecht und evidenzbasiert auf das Notfallmanagement und die Notfallversorgung vorzubereiten. Gleichzeitig wird dabei durch simulative Praxistrainings sowohl der Lernprozess als auch der Theorie-Praxis-Transfer unterstützt. Durch den Trend in der formativen Evaluation kann für die summative Evaluation eine ähnlich positive Ausrichtung erwartet werden.
Take Home Messages: Durch den Einsatz von AR im hochschulischen Bildungswesen ist eine Verbesserung der Theorie-Praxis-Verzahnung zu erwarten. Die digitalen Simulationsumgebungen konnten erfolgreich in die Lehre implementiert werden und sollen als Gesamtkonzept auf Lehrbereiche weiterer Gesundheitsberufe transferiert werden.
Literatur
- 1.
- Blattgerste J, Luksch K, Lewa C, Kunzendorf M, Bauer NH, Bernloehr A, Joswig M, Schäfer T, Pfeiffer T. Project Heb@AR: Exploring handheld Augmented Reality training to supplement academic midwifery education. In: Zender R, Ifenthaler D, Leonhardt T, Schumacher C, editors. DELFI 2020 – Die 18. Fachtagung Bildungstechnologien der Gesellschaft für Informatik e.V. 2020. Bonn: Gesellschaft für Informatik e.V.; 2020. p.103-108. Zugänglich unter/available from: dl.gi.de/handle/20.500.12116/34147
- 2.
- Lewa C, Joswig M, Luksch K, Blattgerste J, Pfeiffer T, Bauer NH, Bernloehr A, Schäfer T. Praxisorientierte arbeitsprozessgeleitete Lernzieldefinition und deren Transformation in eine Augmented Reality Lehr-/Lernbegleitung für die hochschulische Hebammenausbildung. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocV05-01. DOI: 10.3205/21gma016