gms | German Medical Science

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

16.-17.09.2021, Zürich, Schweiz (virtuell)

Professional Identity Formation – eine Aufgabe für die medizinische Ausbildung?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Pascal Berberat - Technische Universität München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, München, Deutschland
  • Florian Bruns - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Halle, Deutschland; Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • Götz Fabry - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sektionen Bereich für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Freiburg, Deutschland
  • Florian Gerheuser - Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Augsburg, Deutschland
  • Anja Härtl - Universität Augsburg, Lehrstuhl für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung, Augsburg, Deutschland
  • Claudia Kiessling - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen, Witten, Deutschland
  • Susanne Michl - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin, Berlin, Deutschland
  • presenting/speaker Jan Schildmann - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Halle, Deutschland
  • Babette Schöningh - Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Augsburg, Deutschland
  • Moritz Schumm - Technische Universität München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, München, Deutschland
  • Daniel Teufel - Technische Universität München, Lehrstuhl für Medizindidaktik, medizinische Lehrentwicklung und Bildungsforschung, München, Deutschland
  • Christiane Vogel - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Halle, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Zürich, Schweiz, 16.-17.09.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. DocWS157

doi: 10.3205/21gma140, urn:nbn:de:0183-21gma1407

Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Berberat et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Konzept der Professional Identity Formation (PIF) nimmt in der internationalen Diskussion eine immer zentralere Stellung zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums ein. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die medizinische bzw. ärztliche Ausbildung nicht nur das fachliche Wissen und handwerkliche Können der Absolvent*Innen garantieren kann, sondern wie sich außerdem die Entwicklung einer professionellen Identität fördern lässt. Folgende Elemente werden dabei als zentral angesehen:

  • die Auseinandersetzung mit der ärztlichen Profession und den damit verbundenen Aufgaben, Verantwortungen und Herausforderungen,
  • die selbstkritische Reflexion der professionellen wie persönlichen Sozialisation
  • und die Aufmerksamkeit für die eigene subjektive Verfassung und intersubjektive Beziehung mit anderen.

Im angelsächsischen Sprachraum haben entsprechende Vorüberlegungen und Vorbilder hinsichtlich PIF im Medizinstudium bereits Niederschlag in einigen Curricula gefunden. Die deutschsprachige Medizinausbildungslandschaft hat diese bisher jedoch kaum wahrgenommen.

Ziel des Workshops ist es, sich folgenden Fragen gemeinsam mit den Teilnehmenden interaktiv zu nähern:

  • Was lässt sich unter professioneller, ärztlicher Identität verstehen? Ob und wie kann eine professionelle Identität im Rahmen des Medizinstudiums und der ärztlichen Weiterbildung gefordert und gefördert werden?
  • Was kann PIF im deutschsprachigen Kulturraum sein und leisten? Wie lassen sich unterschiedliche Konzepte und Element der PIF aus dem angelsächsischen in den deutschen Sprachraum übertragen?

Lernziel: Am Ende des Workshops haben die Teilnehmer*innen

  • Eine erste Definition von Pofessioneller Identität und PIF für sich und mit anderen erarbeitet.
  • Verschiedene Unterrichtsformate zur Förderung von PIF kennengelernt und erste Ideen gesammelt, ob und wenn wie PIF in ihrem persönlichen Unterrichtssetting gefördert werden kann.

Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:

Der Ablauf des Workshops gliedert sich folgendermaßen:

  • Begrüßung, Vorstellung des Themas, Erwartungshorizont (15‘)
  • Think pair share: Was bedeutet für mich professionelle Identität in der medizinischen Ausbildung? (20‘)
  • Input: Vorstellung eines PIF Modells (15‘)
  • Kleingruppenarbeit in parallelen Gruppen (30 Min.):
    • Wie können die Medical Huamnities PIF unterstützen?
    • Wie kann Reflective Writing PIF unterstützen?
    • Wie können Gruppenreflexionen PIF unterstützen?
    • Wie kann ein mentoring Programm PF unterstützen?
  • Präsentation und Diskussion der Kleingruppenergebnisse (20 Min.)
  • Fazit und Ausblick, Take Home Message und Evaluation des Workshops (20‘)

Zielgruppe: Die Autor*innen des Workshops sind Gründungsmitglieder eines potentiellen GMA Ausschusses „Professional Identity Formation“ und möchten den Workshop zur gemeinsamen inhaltlichen Arbeit nutzen.

Selbstverständlich sind alle interessierten Lehrenden und Studierenden als Teilnehmer*innen willkommen.

Vorbereitung: nicht notwendig


Literatur

1.
Cruess RL, Cruess SR, Boudreau JD, Snell L, Steinert Y. A Schematic Representation of the Professional Identity Formation and Socialization of Medical Students and Residents: A Guide for Medical Educators. Acad Med. 2015;90(6):718-725. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000700 Externer Link
2.
Wald HS, Anthony D, Hutchinson TA, Liben S, Smilovitch M, Donato AA. Professional Identity Formation in Medical Education for Humanistic, Resilient Physicians: Pedagogic Strategies for Bridging Theory to Practice. Acad Med. 2015;90(6):753-760. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000725 Externer Link
3.
Fabry G. Sozialisation und Rolle des Arztes. In: Koch U, Bengel J, editors. Enzyklopädie der Psychologie. Themenbereich D Praxisgebiete. Serie VIII Medizinische Psychologie. Band 2 Anwendungen der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe; 2017. p.82-111.