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Professional Identity Formation – eine Aufgabe für die medizinische Ausbildung?
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Published: | September 15, 2021 |
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Hintergrund: Das Konzept der Professional Identity Formation (PIF) nimmt in der internationalen Diskussion eine immer zentralere Stellung zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums ein. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die medizinische bzw. ärztliche Ausbildung nicht nur das fachliche Wissen und handwerkliche Können der Absolvent*Innen garantieren kann, sondern wie sich außerdem die Entwicklung einer professionellen Identität fördern lässt. Folgende Elemente werden dabei als zentral angesehen:
- die Auseinandersetzung mit der ärztlichen Profession und den damit verbundenen Aufgaben, Verantwortungen und Herausforderungen,
- die selbstkritische Reflexion der professionellen wie persönlichen Sozialisation
- und die Aufmerksamkeit für die eigene subjektive Verfassung und intersubjektive Beziehung mit anderen.
Im angelsächsischen Sprachraum haben entsprechende Vorüberlegungen und Vorbilder hinsichtlich PIF im Medizinstudium bereits Niederschlag in einigen Curricula gefunden. Die deutschsprachige Medizinausbildungslandschaft hat diese bisher jedoch kaum wahrgenommen.
Ziel des Workshops ist es, sich folgenden Fragen gemeinsam mit den Teilnehmenden interaktiv zu nähern:
- Was lässt sich unter professioneller, ärztlicher Identität verstehen? Ob und wie kann eine professionelle Identität im Rahmen des Medizinstudiums und der ärztlichen Weiterbildung gefordert und gefördert werden?
- Was kann PIF im deutschsprachigen Kulturraum sein und leisten? Wie lassen sich unterschiedliche Konzepte und Element der PIF aus dem angelsächsischen in den deutschen Sprachraum übertragen?
Lernziel: Am Ende des Workshops haben die Teilnehmer*innen
- Eine erste Definition von Pofessioneller Identität und PIF für sich und mit anderen erarbeitet.
- Verschiedene Unterrichtsformate zur Förderung von PIF kennengelernt und erste Ideen gesammelt, ob und wenn wie PIF in ihrem persönlichen Unterrichtssetting gefördert werden kann.
Ablauf der Veranstaltung mit Zeitplan inkl. eingesetzter didaktischer Methoden:
Der Ablauf des Workshops gliedert sich folgendermaßen:
- Begrüßung, Vorstellung des Themas, Erwartungshorizont (15‘)
- Think pair share: Was bedeutet für mich professionelle Identität in der medizinischen Ausbildung? (20‘)
- Input: Vorstellung eines PIF Modells (15‘)
- Kleingruppenarbeit in parallelen Gruppen (30 Min.):
- Wie können die Medical Huamnities PIF unterstützen?
- Wie kann Reflective Writing PIF unterstützen?
- Wie können Gruppenreflexionen PIF unterstützen?
- Wie kann ein mentoring Programm PF unterstützen?
- Präsentation und Diskussion der Kleingruppenergebnisse (20 Min.)
- Fazit und Ausblick, Take Home Message und Evaluation des Workshops (20‘)
Zielgruppe: Die Autor*innen des Workshops sind Gründungsmitglieder eines potentiellen GMA Ausschusses „Professional Identity Formation“ und möchten den Workshop zur gemeinsamen inhaltlichen Arbeit nutzen.
Selbstverständlich sind alle interessierten Lehrenden und Studierenden als Teilnehmer*innen willkommen.
Vorbereitung: nicht notwendig
Literatur
- 1.
- Cruess RL, Cruess SR, Boudreau JD, Snell L, Steinert Y. A Schematic Representation of the Professional Identity Formation and Socialization of Medical Students and Residents: A Guide for Medical Educators. Acad Med. 2015;90(6):718-725. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000700
- 2.
- Wald HS, Anthony D, Hutchinson TA, Liben S, Smilovitch M, Donato AA. Professional Identity Formation in Medical Education for Humanistic, Resilient Physicians: Pedagogic Strategies for Bridging Theory to Practice. Acad Med. 2015;90(6):753-760. DOI: 10.1097/ACM.0000000000000725
- 3.
- Fabry G. Sozialisation und Rolle des Arztes. In: Koch U, Bengel J, editors. Enzyklopädie der Psychologie. Themenbereich D Praxisgebiete. Serie VIII Medizinische Psychologie. Band 2 Anwendungen der Medizinischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe; 2017. p.82-111.