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23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e. V.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

01. - 03.09.2022, Lübeck

Wie stark verlängern sich Anästhesiezeiten und Eingriffsdauern beim Einsatz von roboterunterstützten chirurgischen Verfahren im Vergleich zu konventionell durchgeführten Eingriffen und stellt dies ein Risiko für Patienten dar? Ein Dissertationsprojekt

Meeting Abstract

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  • Christian Riedel - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
  • Barbara Buchberger - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland
  • Anja Neumann - Universität Duisburg-Essen, Lehrstuhl für Medizinmanagement, Essen, Deutschland

Evidenzbasierte Medizin für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. 23. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Lübeck, 01.-03.09.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22ebmPOS-1_6-04

doi: 10.3205/22ebm128, urn:nbn:de:0183-22ebm1289

Veröffentlicht: 30. August 2022

© 2022 Riedel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund/Fragestellung: Die roboterunterstütze Chirurgie kommt in immer mehr deutschen Kliniken und medizinischen Fachbereichen zum Einsatz. Von den Herstellern der OP-Roboter und auch von Anwendern werden Vorteile wie beispielsweise ein geringerer intraoperativer Blutverlust und ergonomische sowie teilweise strahlenreduzierte Positionierung des Operateurs beschrieben. Autoren von Health-Technology-Assessment-Berichten kamen 2015 und 2019 zu dem Schluss, dass für fast alle Endpunkte schwache Evidenz vorliegt; untersucht wurden insbesondere Morbidität, Lebensqualität und Ressourcenverbrauch. Das Promotionsvorhaben soll ergänzend dazu Anästhesiezeiten und Eingriffsdauern in der konventionellen und herkömmlichen minimalinvasiven Thorax-/Visceralchirurgie mit Eingriffen unter Einsatz eines OP-Roboters vergleichen. Dabei soll untersucht werden, ob sich hieraus Risiken für Patient:innen ergeben.

Methoden

Phase 1: Systematisches Review zur besten verfügbaren Evidenz hinsichtlich des Endpunkts „Anästhesiezeiten“ beim Einsatz von OP-Robotik und Identifikation laufender Studien

Phase 2: Systematische Auswertung von Anästhesiezeiten auf der Basis von Sekundärdaten eines großen deutschen Krankenhausträgers (Krankenhausfälle) in prozedurenspezifischen Vergleichsgruppen in der Visceral- und Thoraxchirurgie

Phase 3: Durchführung von halb standardisierten Experteninterviews zur kritischen Reflexion der Ergebnisse aus Phase 1 und 2 bezüglich des Nutzen-Risiko-Verhältnisses sowie zur Diskussion um Anreize für Kliniken zur Anschaffung von OP-Robotern

Vorläufige/erwartete Ergebnisse, Ausblick: Eine Limitation besteht darin, dass die Sekundärdatenanalyse ausschließlich auf Daten aus dem deutschen Gesundheitssystem beruht. Diese wird durch Interviews mit internationalen Experten ergänzt.

Interessenkonflikte: Interessenkonflikte bestehen nicht.