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Survey zu Aus-, Weiter- und Fortbildungsangeboten in Evidenzbasierter Medizin – eine zielgruppenspezifische Auswertung
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Veröffentlicht: | 11. März 2013 |
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Hintergrund und Fragestellung: Das Angebot an Veranstaltungen zu Aus-, Weiter- und Fortbildung in Evidenzbasierter Medizin (EbM) im deutschsprachigen Raum wurde 2011/12 in einem Survey des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin e.V. (DNEbM) und der Arbeitsgruppe EbM Frankfurt erhoben. Danach sind die häufigsten Zielgruppen für EbM-Veranstaltungen Studierende, Ärzte sowie Pflegepraktiker und Angehörige anderer Gesundheitsfachberufe.
In einer gemeinsamen Darstellung werden die Struktur und die Inhalte der EbM Veranstaltungen zielgruppenspezifisch untersucht und verglichen.
Material/Methoden: Im ersten Schritt des zweiphasigen Surveys wurden in Deutschland, Österreich und der Schweiz die medizinischen Fakultäten, die Hochschulen, die Ärztekammern, die Kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland und via Email die Mitglieder der deutschsprachigen Gesellschaften für Allgemeinmedizin, der Gesellschaft für medizinische Ausbildung und des DNEbM nach potentiellen Veranstaltern befragt.
Im zweiten Schritt erhielten die identifizierten Veranstalter einen Detailfragebogen mit 36 Items aus den Bereichen Rahmen und Struktur, Teilnehmerbeschreibung, Inhalte und didaktische Methoden, Evaluation und Publikation sowie Planung und Bekanntmachung.
Ergebnisse: Von den insgesamt 185 erfassten EbM-Veranstaltungen wenden sich 117 (63,8%) an Studierende, 70 (37,8%) an Ärzte und 55 (29,7%) an Pflegepraktiker und Angehörige anderer Gesundheitsfachberufe, wobei Mehrfachnennungen möglich waren.
Strukturell unterscheiden sich die Veranstaltungen für die drei Zielgruppen insbesondere in der höheren durchschnittlichen Teilnehmerzahl pro Veranstaltung für Studierende (n=38, 95% Konfidenzintervall [KI] 29–47) gegenüber Pflegepraktikern und Angehörigen anderer Gesundheitsfachberufe (n=27; 20–35) bzw. Ärzten (n=19; 17–22)
Inhaltlich werden in allen Zielgruppen hauptsächlich die ersten drei Schritte nach Sackett (Studierende: 79,5% (95% KI 71–86,4%) / Ärzte: 73,8% (61,5–84%) / Andere: 61,8% (47,7–74,6%)) vermittelt.
Auch eine Evaluation nach Veranstaltungsabschluss wird bei Studenten (88,5%; 81,1–83,7%), Ärzten (86,6%; 76–93,7%) sowie in der drittgrößten Zielgruppe (90,6%; 79,3–96,9%) erfasst.
Schlussfolgerung: Strukturell unterscheiden sich die Angebote, was sich zumindest teilweise auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in Studium und Beruf zurückführen lässt. Die inhaltlichen Aspekte zeigen aber einen hohen Grad an Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Zielgruppen.