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Untersuchung der Genexpressionsprofile von Lungenmetastasen kolorektaler Primärtumore mit der Oligonukleotid-Microarray-Technik
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Veröffentlicht: | 26. April 2006 |
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Einleitung: Das kolorektale Karzinom stellt mit Inzidenzraten von 30 bis 35 Fällen pro 100.000 Menschen eines der häufigsten Karzinome dar. Nach chirurgischer Resektion von Lungenmetastasen finden wir für ein selektioniertes Patientenkollektiv 5-Jahres-Überlebensraten von über 50%.
Die molekulargenetischen Pathomechanismen, die zu den unterschiedlichen Verläufen nach Lungenmetastasenchirurgie beitragen, sind noch weitgehend ungeklärt. Die vergleichende Analyse der Genexpressionsprofile von Lungenmetastasen unterschiedlicher Prognosegruppen mit der Oligonucleotid-Arraytechnik kann zur Identifikation von Kandidatengenen und zur Etablierung von neuen diagnostischen und prognostischen Markern beitragen.
Material und Methoden: Von schockgefrorenem Lungenmetastasengewebe kolorektaler Primärtumore unterschiedlicher klinischer Prognosegruppen wurde, nach histologischer Überprüfung der neoplastischen Zellularität, RNA extrahiert. Für die Hybridisierung wurden mittels des Gene-Chip® Systems Affymetrix Human HG U133 Plus 2.0"-Chip (47.000 Transkripte mit 38.500 charakterisierten humanen Genen) (http://www.Affymetrix.com) Hybridisierungsexperimente durchgeführt. Die Verarbeitung der Expressionssignale und Suche nach prognostisch relevanten Gensignaturen erfolgte durch Auswertung mit der M-CHiPS Software (Multi-Conditional Hybridization Intensity Processing System; http://www.mchips.org/).
Ergebnisse: Im Vergleich der Lungenmetastasen kolorektaler Primärtumore in den unterschiedlichen Prognosegruppen zeigte sich ein spezifisches Genexpressionsmuster der Metastasierung mit Identifizierung differenziell exprimierter Kandidatengene. Beispielsweise konnten bereits, die in Pathways der Metastasierung und Angiogenese beschriebenen Gene MMP 10- und ADAMTS 1, sowie apoptoseregulierende Gene wie NR4A1 und AXIN 1 identifiziert werden.
Schlussfolgerung: Die Analyse der Genexpressionsprofile von Lungenmetastasen kann durch die Identifikation von Gensignaturen einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis molekularpathogenetisch noch weitgehend unverstandener tumorbiologischer Eigenschaften wie die Progression einer disseminierten Tumorerkrankung leisten. Die Validierung der Ergebnisse an größeren Fallzahlen und die Korrelation der Genexpressionsprofile mit weiteren klinischen Daten sind weitere wichtige Schritte zur Etablierung möglicher diagnostischer und prognostischer Marker.