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15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.04. bis 29.04.2006, Weimar

Untersuchung der Genexpressionsprofile von Lungenmetastasen kolorektaler Primärtumore mit der Oligonukleotid-Microarray-Technik

Meeting Abstract

  • corresponding author J. Pfannschmidt - Thoraxklinik am Universitätsklinikum, Chirurgie, Heidelberg
  • Y.V. Syagailo - Heidelberg
  • J. Hoheisel - Heidelberg
  • H. Hoffmann - Heidelberg
  • T. Muley - Heidelberg
  • P. Schnabel - Heidelberg
  • H. Dienemann - Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 15. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Weimar, 27.-29.04.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06dgt66

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2006/06dgt78.shtml

Veröffentlicht: 26. April 2006

© 2006 Pfannschmidt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das kolorektale Karzinom stellt mit Inzidenzraten von 30 bis 35 Fällen pro 100.000 Menschen eines der häufigsten Karzinome dar. Nach chirurgischer Resektion von Lungenmetastasen finden wir für ein selektioniertes Patientenkollektiv 5-Jahres-Überlebensraten von über 50%.

Die molekulargenetischen Pathomechanismen, die zu den unterschiedlichen Verläufen nach Lungenmetastasenchirurgie beitragen, sind noch weitgehend ungeklärt. Die vergleichende Analyse der Genexpressionsprofile von Lungenmetastasen unterschiedlicher Prognosegruppen mit der Oligonucleotid-Arraytechnik kann zur Identifikation von Kandidatengenen und zur Etablierung von neuen diagnostischen und prognostischen Markern beitragen.

Material und Methoden: Von schockgefrorenem Lungenmetastasengewebe kolorektaler Primärtumore unterschiedlicher klinischer Prognosegruppen wurde, nach histologischer Überprüfung der neoplastischen Zellularität, RNA extrahiert. Für die Hybridisierung wurden mittels des Gene-Chip® Systems Affymetrix Human HG U133 Plus 2.0"-Chip (47.000 Transkripte mit 38.500 charakterisierten humanen Genen) (http://www.Affymetrix.com) Hybridisierungsexperimente durchgeführt. Die Verarbeitung der Expressionssignale und Suche nach prognostisch relevanten Gensignaturen erfolgte durch Auswertung mit der M-CHiPS Software (Multi-Conditional Hybridization Intensity Processing System; http://www.mchips.org/).

Ergebnisse: Im Vergleich der Lungenmetastasen kolorektaler Primärtumore in den unterschiedlichen Prognosegruppen zeigte sich ein spezifisches Genexpressionsmuster der Metastasierung mit Identifizierung differenziell exprimierter Kandidatengene. Beispielsweise konnten bereits, die in Pathways der Metastasierung und Angiogenese beschriebenen Gene MMP 10- und ADAMTS 1, sowie apoptoseregulierende Gene wie NR4A1 und AXIN 1 identifiziert werden.

Schlussfolgerung: Die Analyse der Genexpressionsprofile von Lungenmetastasen kann durch die Identifikation von Gensignaturen einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis molekularpathogenetisch noch weitgehend unverstandener tumorbiologischer Eigenschaften wie die Progression einer disseminierten Tumorerkrankung leisten. Die Validierung der Ergebnisse an größeren Fallzahlen und die Korrelation der Genexpressionsprofile mit weiteren klinischen Daten sind weitere wichtige Schritte zur Etablierung möglicher diagnostischer und prognostischer Marker.