gms | German Medical Science

57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

28. - 30.09.2023, Berlin

Assoziation der Opioid-Verordnungen mit dem sozioökonomischen Status von Patient:innen in Deutschland – eine Analyse von Core-Net-Daten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Rebecca Bisplinghoff - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Katja Just - Uniklinik RWTH Aachen, Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, Kooperationseinheit Klinische Pharmazie, Aachen, Deutschland
  • Neele Kufeld - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Eva Münster - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Klaus Weckbecker - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland
  • Johannes Just - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung, Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (IAMAG), Witten, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Berlin, 28.-30.09.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocP-06-04

doi: 10.3205/23degam212, urn:nbn:de:0183-23degam2125

Veröffentlicht: 27. September 2023

© 2023 Bisplinghoff et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Hintergrund: Die Verordnungsraten von starken Opioiden wie z.B. Oxycodon und Hydromorphon in Deutschland steigen seit Jahren kontinuierlich an [1]. Bisher liegen jedoch meist nur Daten von einzelnen Bundesländern oder einzelnen Krankenkassen vor. Zudem ist unklar inwieweit der sozioökonomische Status der Patient:innen das Verschreibungsverhalten von Opioiden beeinflusst.

Mittels Literaturrecherche lassen sich Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Status und Opioid-Verordnungen in anderen Ländern darstellen. So stieg in Finnland parallel zu den Verordnungen auch die Arbeitslosigkeit [2].

Fragestellung: Ziel ist es herauszufinden, wie sich die Prävalenz der Opioid-Analgetika-Verordnung in Deutschland darstellt und ob es einen Zusammenhang zum soziökonomischen Status von Patient:innen gibt.

Methoden: Eine Analyse der sozioökonomischen Faktoren von Patient:innen mit Verordnungen von Opioiden soll durchgeführt werden. Dafür wurde der Core-Net-Datensatz angefragt, ein Baustein des Kölner Kompetenznetzwerkes aus Praxis und Forschung. Hier sind neben regionalen Strukturdaten auch pseudonymisierte Routinedaten von vier Krankenkassen sowie Primärdaten enthalten [3].

Ergebnisse: Die Analyse des Core-Net-Datensatzes wird erstmalig eine Kombination von Primär- und Sekundärdaten mit Schwerpunkt auf sozioökonomischen Faktoren und Opioidverordnungen in Deutschland ermöglichen. Hierbei werden ebenso Daten zur Begleitmedikation wie Koanalgetika und Psychopharmaka Berücksichtigung finden, die bisher komplett fehlen.

Diskussion: Es wird erwartet, dass erstmalig Aussagen über mögliche Assoziationen von sozioökonomischen Faktoren von Patient:innen mit der Verordnung von Opioiden in/für Deutschland getroffen werden können. Dies kann der Identifikation von Risikokonstellationen für nicht rationale Pharmakotherapie oder medizinischer Über- oder Unterversorgung dienen. Dadurch soll eine Grundlage zur Verbesserung der Pharmakotherapie mit Opioiden geschaffen werden.

Take Home Message für die Praxis:


Literatur

1.
Glaeske G (Hg.), et al. Opioidreport 2022. Bremen: socium Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik; 2022. Available from: https://go.sn.pub/zmzUqG Externer Link
2.
Böckerman P, Haapanen M, Hakulinen C, Vainiomäki J. Prescription opioid use and employment: A nationwide Finnish register study. Drug Alcohol Depend. 2021 Oct 1;227:108967. DOI: 10.1016/j.drugalcdep.2021.108967 Externer Link
3.
Universität Köln. Datenbank: CoRe-Dat. Köln: Universität Köln. Available from: https://www.uni-koeln.de) Externer Link