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Über diesen Kongress

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Das Motto des 57. Kongresses für Allgemeinmedizin und Familienmedizin ist ganz bewusst als Frage formuliert: „Die Hausarztpraxis als Ort für Lehre, Forschung und Weiterbildung – Vision oder Wirklichkeit?“.

Es ist klar, dass wir in den nächsten Jahren mit weniger personellen Ressourcen mehr und vor allem komplexer kranke Menschen in der hausärztlichen Praxis versorgen müssen. Gleichzeitig sind wir mit einer immer noch steigenden Zahl an administrativen Vorgaben beschäftigt. Und gleichzeitig sollen verstärkt Lehre, Forschung und Weiterbildung in die hausärztliche Versorgung integriert werden? Ist das nicht eher Vision und weniger Wirklichkeit?

Dieses Spannungsfeld möchten wir mit Ihnen diskutieren und Wege sondieren, die echten Chancen der modernen Hausarztmedizin weiterzuentwickeln. Dabei geht es zum Beispiel um gute und individuell nutzbare digitale Lösungen, die Raum für mehr sprechende / hörende Medizin schaffen. Aber auch um die Frage, wie sich neue Rollenmodelle in der Teampraxis oder auch das vernetzte Arbeiten im kommunalen Verbund umsetzen lassen.

Auch die jüngste Vergangenheit wird Thema sein: Obwohl 90 Prozent der Covid-Patienten in der hausärztlichen Praxis behandelt wurden, haben Politik und Medien dieses große Engagement nicht immer gewürdigt. Umso wichtiger, dass sich zahlreiche Kongressbeiträge mit der Pandemiebewältigung in der Hausarztpraxis beschäftigen. Und wie immer steht natürlich viel Forschung, Weiterbildung und Fortbildung im Fokus der nächsten drei Tage in Berlin.

Wir freuen uns auf den vielfältigen Austausch und auf anregende Begegnung im Campus Virchow Klinikum oder beim Gesellschaftsabend im Haus der Kulturen der Welt!

Prof. Dr. med. Martin Scherer
Präsident der DEGAM

Prof. Dr. med Christoph Heintze M.A., MPH
Kongresspräsident