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Assoziation der Opioid-Verordnungen mit dem sozioökonomischen Status von Patient:innen in Deutschland – eine Analyse von Core-Net-Daten
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Published: | September 27, 2023 |
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Hintergrund: Die Verordnungsraten von starken Opioiden wie z.B. Oxycodon und Hydromorphon in Deutschland steigen seit Jahren kontinuierlich an [1]. Bisher liegen jedoch meist nur Daten von einzelnen Bundesländern oder einzelnen Krankenkassen vor. Zudem ist unklar inwieweit der sozioökonomische Status der Patient:innen das Verschreibungsverhalten von Opioiden beeinflusst.
Mittels Literaturrecherche lassen sich Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Status und Opioid-Verordnungen in anderen Ländern darstellen. So stieg in Finnland parallel zu den Verordnungen auch die Arbeitslosigkeit [2].
Fragestellung: Ziel ist es herauszufinden, wie sich die Prävalenz der Opioid-Analgetika-Verordnung in Deutschland darstellt und ob es einen Zusammenhang zum soziökonomischen Status von Patient:innen gibt.
Methoden: Eine Analyse der sozioökonomischen Faktoren von Patient:innen mit Verordnungen von Opioiden soll durchgeführt werden. Dafür wurde der Core-Net-Datensatz angefragt, ein Baustein des Kölner Kompetenznetzwerkes aus Praxis und Forschung. Hier sind neben regionalen Strukturdaten auch pseudonymisierte Routinedaten von vier Krankenkassen sowie Primärdaten enthalten [3].
Ergebnisse: Die Analyse des Core-Net-Datensatzes wird erstmalig eine Kombination von Primär- und Sekundärdaten mit Schwerpunkt auf sozioökonomischen Faktoren und Opioidverordnungen in Deutschland ermöglichen. Hierbei werden ebenso Daten zur Begleitmedikation wie Koanalgetika und Psychopharmaka Berücksichtigung finden, die bisher komplett fehlen.
Diskussion: Es wird erwartet, dass erstmalig Aussagen über mögliche Assoziationen von sozioökonomischen Faktoren von Patient:innen mit der Verordnung von Opioiden in/für Deutschland getroffen werden können. Dies kann der Identifikation von Risikokonstellationen für nicht rationale Pharmakotherapie oder medizinischer Über- oder Unterversorgung dienen. Dadurch soll eine Grundlage zur Verbesserung der Pharmakotherapie mit Opioiden geschaffen werden.
Take Home Message für die Praxis:
Literatur
- 1.
- Glaeske G (Hg.), et al. Opioidreport 2022. Bremen: socium Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik; 2022. Available from: https://go.sn.pub/zmzUqG
- 2.
- Böckerman P, Haapanen M, Hakulinen C, Vainiomäki J. Prescription opioid use and employment: A nationwide Finnish register study. Drug Alcohol Depend. 2021 Oct 1;227:108967. DOI: 10.1016/j.drugalcdep.2021.108967
- 3.
- Universität Köln. Datenbank: CoRe-Dat. Köln: Universität Köln. Available from: https://www.uni-koeln.de)