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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Entwicklung und Implementierung eines Online-Peer-Mentoring-Programms in Kleingruppen für Erstsemester-Medizinstudierende

Artikel Mentoring

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  • corresponding author Sabine Drossard - Universitätsklinikum Augsburg, Klinik für Kinderchirurgie, Augsburg, Deutschland; Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Würzburg, Deutschland
  • author Anja Härtl - Universität Augsburg, Medizinische Fakultät, Lehrstuhl für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung, DEMEDA, Augsburg, Deutschland; Universitätsklinikum Augsburg, Stabsstelle für Hygiene und Umweltmedizin, Augsburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2024;41(1):Doc11

doi: 10.3205/zma001666, urn:nbn:de:0183-zma0016668

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2024-41/zma001666.shtml

Eingereicht: 8. Januar 2023
Überarbeitet: 10. August 2023
Angenommen: 14. November 2023
Veröffentlicht: 15. Februar 2024

© 2024 Drossard et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Mentoring ist zu einer wichtigen didaktischen Strategie in der medizinischen Ausbildung geworden. Peer-Mentoring (PM) kann die Erfahrung der Studierenden verbessern und den Übergang in das Hochschulstudium unterstützen. Dieser Artikel beschreibt die Implementierung eines Online-Peer-Mentoring-Programms für Medizinstudierende im ersten Semester an einer neu gegründeten Medizinischen Fakultät in Deutschland während der COVID-19-Pandemie und dessen Weiterentwicklung als Präsenzveranstaltung.

Projektbeschreibung: Das Programm wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden entwickelt. Die Studierenden wurden per E-Mail zur Teilnahme als Peer-Mentor*innen eingeladen; sie erhielten Instruktionen und reflektierten ihre Rolle und Erfahrungen in Treffen vor, während und nach dem Semester. Den Studierendengruppen des ersten Semesters wurden nach dem Zufallsprinzip ein oder mehrere Peer-Mentor*innen zugeteilt. Das Programm wurde mittels einer Online-Umfrage evaluiert, die sich an der „Modified Mentorship Effectiveness Scale“ orientiert. Nach erfolgreicher Pilotierung wurde das PM in das Kerncurriculum implementiert.

Ergebnisse: Im Jahr 2020 wurden 14 Gruppen mit je 6-7 Studierenden insgesamt 17 Peer-Mentor*innen zugeteilt. Die Gruppen trafen sich mindestens dreimal im Semester über Zoom®. Die Gesamtzufriedenheit war hoch. Beide Gruppen, Peer-Mentor*innen und Peer-Mentees, berichteten von Vorteilen für ihre persönliche und professionelle Entwicklung. Die Atmosphäre in den Online-Meetings wurde als sehr gut bewertet. Die wichtigsten Themen waren Prüfungen und Lernstrategien. Im Jahr 2021 fanden die Treffen in Präsenz statt. Die Gesamtzufriedenheit, der wahrgenommene Nutzen und die Lernatmosphäre wurden erneut sehr positiv bewertet. Die meisten Studierenden bevorzugten PM in Gruppen („many-to-many“) und eine zufällige Einteilung ohne Matching.

Schlussfolgerung: PM konnte erfolgreich in das Curriculum eingeführt werden und war für die Teilnehmenden von großem Nutzen. PM kann Medizinstudierende im ersten Semester dabei unterstützen, Ängste abzubauen sowie die Selbstorganisation und Orientierung beim Ankommen an der Universität verbessern. Es fördert die professionelle Identitätsbildung und hat positive Auswirkungen sowohl auf Peer-Mentees als auch auf Peer-Mentor*innen.

Schlüsselwörter: Peer-Mentoring, Online-Mentoring, Erstsemester, studentische Mentor*innen, professionelle Identitätsbildung, Many-to-Many, One-to-Many


1. Einleitung

Mentoring ist weltweit zu einer wichtigen didaktischen Strategie in der medizinischen Ausbildung geworden, insbesondere in Nordamerika und Europa [1]. Zu den positiven Effekten zählen die Förderung der persönlichen und professionellen Entwicklung sowohl der Mentees [1], [2], als auch der Mentor*innen [3], [4]. Es hat sich ein zunehmendes Bewusstsein für die Vorteile von Mentoring im Medizinstudium entwickelt [5], [6], [7]. Studierende und Mentor*innen können sich einzeln oder in einer Gruppe („one-to-many“ oder „many-to-many“) treffen. Die Mentor*innen können von Studierenden ausgewählt, anhand von Matching-Methoden oder nach dem Zufallsprinzip zugewiesen werden [1]. Einige Programme sind formell ausgestaltet und sehen feste Treffen vor, andere sind informell oder basieren nur auf der Interaktion über soziale Medien [8].

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden in Deutschland viele Mentoring-Programme für Medizinstudierende neu eingeführt: Im Jahr 2000 berichteten Woessner et al. von 10 deutschen Medizinischen Fakultäten, die Mentoring-Programme anboten [9]. Eine neuere Übersicht aus dem Jahr 2011 beschrieb bereits 22 Mentoring-Programme an 20 der 36 deutschen Medizinischen Fakultäten, von denen 9 Programme (41%) Studierende als Peer-Mentor*innen einsetzten [6]. Während in traditionellen Mentoring-Programmen Fakultätsmitglieder als Mentor*innen eingesetzt werden, wurde in letzter Zeit vermehrt Peer-Mentoring (PM) in der medizinischen Ausbildung eingeführt, wobei erfahrenere Studierende jüngere Studierende betreuen [10]. Eine relevante Sorge ist für Erstsemester-Studierende die Frage, wie sie das Studium erfolgreich meistern können. Da Studierende aus höheren Semestern das Curriculum kurz zuvor durchlaufen haben und mit den gleichen Problemen konfrontiert waren, sind sie in einzigartiger Weise qualifiziert, andere Medizinstudierende bei der Orientierung zu Studienbeginn zu unterstützen. Darüber hinaus nehmen Studierende ihre Kommiliton*innen im Vergleich mit Lehrpersonen als besser ansprechbar wahr. Somit ist PM ein niederschwelliges Angebot, das die Hürden für die Inanspruchnahme senkt und es den Studierenden erleichtert, offen zu sprechen [11], [12], [13]. PM kann das Erleben der Studierenden und das allgemeine Wohlbefinden verbessern und den Übergang von der Schule an die Universität erleichtern [11], [12], [14], [15], [16].

In anderen Fachgebieten wurden unterschiedliche Ziele von PM-Programmen beschrieben, darunter akademische, emotionale und soziale Vorteile für die Teilnehmenden [5], [10], [11], [17], [18], [19]. Die veröffentlichten Daten zu PM an Medizinischen Fakultäten sind begrenzt: Studien ergaben, dass PM psychosoziale und akademische Vorteile bietet [13] und Mentees sich „besser vorbereitet, unterstützt und zufriedener mit ihrer Gesamterfahrung an der Medizinischen Fakultät“ fühlten [11].

Ein systematisches Review der PM-Programme an Medizinischen Fakultäten im Jahr 2018 fand nur 5 Studien, die die definierten Einschlusskriterien erfüllten, und identifizierte drei Hauptziele der Programme: Förderung der professionellen und persönlichen Entwicklung, Stressabbau und Erleichterung des Übergangs in das Medizinstudium [10]. Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Teilnahme an PM-Programmen auch Effekte auf die Peer-Mentor*innen haben kann [11], [13].

Traditionell setzen Mentoring-Programme vor allem auf den persönlichen Kontakt: Meinel et al. beschrieben in Ihrer Übersichtsarbeit 2011, dass der regelmäßige Kontakt zwischen Mentor*innen und Mentees zu 100% durch persönliche Treffen, zusätzlich zu 91% per Mail und zu 41% per Telefon erfolgte. Digitale Meetings wurden zum Zeitpunkt der Übersichtsarbeit nicht genutzt, um in Kontakt zu bleiben [6]. Es gibt derzeit keine Beschreibung eines PM-Programms, das auf Online-Treffen basiert.


2. Projektbeschreibung

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Herausforderungen für Medizinstudierende im ersten Semester und der bekannten Vorteile für Mentees und Peer-Mentor*innen wurde an der neu gegründeten Medizinischen Fakultät in Augsburg ein PM-Programm entwickelt, um die Studierenden zu unterstützen, ihre persönliche und professionelle Entwicklung zu fördern, das emotionale Wohlbefinden zu verbessern und eine Mentoring-Kultur zu etablieren. Das Projekt wurde anhand des Kern-Zyklus für die Entwicklung medizinischer Curricula entwickelt [20], dessen sechs Schritte in den folgenden Abschnitten im Detail beschrieben werden.

2.1. Problemidentifizierung und allgemeine Bedarfsanalyse

Medizinstudierende sind aufgrund einer hohen Arbeitsbelastung in einem kompetitiven Umfeld einem hohen Maß an Stress und Angst ausgesetzt [21] und berichten über ein höheres Stressniveau als gleichaltrige Studierende in anderen akademischen Fächern [22]. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Medizinstudierende weltweit häufiger unter psychischen Belastungen leiden als die Normalbevölkerung [23], [24]. Das Medizinstudium muss Studierende nicht nur durch die Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen, sondern auch durch die Förderung der professionellen und persönlichen Entwicklung auf ihren Beruf vorbereiten [25]. Vorbilder und Mentor*innen werden als wichtigste Einflussfaktoren der professionellen Identitätsbildung beschrieben [26], [27], [28] und können eine Willkommenskultur an einer Medizinischen Fakultät fördern [28].

2.2. Gezielte Bedarfsanalyse

Im Jahr 2016 wurde an der Universität Augsburg eine neue Medizinische Fakultät gegründet, der erste Jahrgang mit 84 Studierenden begann zum Wintersemester 2019/2020 das Medizinstudium in Augsburg. Im Sommersemester 2020 wurde ein freiwilliges Kleingruppen-Mentoring-Programm mit Lehrenden als Mentor*innen („Maturitas- Mentoring“) eingeführt. Die Studierenden gaben an, dass ihnen bei der Orientierung im Medizinstudium der Rat und die Anleitung älterer Studierender fehlten. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde das Sommersemester 2020 überwiegend digital durchgeführt, der Unterricht fand nur dann in Präsenz statt, wenn dies unbedingt erforderlich war. Daher wurden die Maturitas-Mentoring-Treffen über das Online-Konferenztool „Zoom®“ durchgeführt. Medizinstudierende erlebten durch die Pandemie unerwartete Unterbrechungen ihres Studiums sowie Unsicherheiten in Bezug auf die Patientenversorgung und den Unterricht an Patient*innen. Dies führte zu mentalen und emotionalen Problemen, Stress und Ängsten [29], [30], [31]. Auch Augsburger Medizinstudierende berichteten im Jahr 2020 einen Rückgang des Wohlbefindens [32].

2.3. Übergeordnete und spezifische Ziele

Unter Berücksichtigung der Herausforderungen durch die Pandemie sowie der beschriebenen Rahmenbedingungen haben wir zusätzlich zum bestehenden Mentoring-Programm ein PM-Programm für Erstsemester-Studierende an der Medizinischen Fakultät in Augsburg entwickelt.

Basierend auf dem beschriebenen theoretischen Rahmen, Erkenntnissen aus der Literatur sowie den Kommentaren der Studierenden wurden die folgenden Ziele von Maturitas PM festgelegt:

  • Schaffen einer positiven Lehr- und Lernkultur
  • Bereitstellung von pädagogischer und emotionaler Unterstützung für Peer-Mentees
  • Reduzierung von Angst, Stress und Unsicherheit beim Eintritt in das Medizinstudium
  • Förderung der Kollegialität und Aufbau studentischer Netzwerke
  • Bereitstellung von Zeit und Raum zur Reflexion studienbezogener Themen
  • Unterstützung der professionellen Identitätsbildung, Förderung und Reflexion der Vorbildrolle bei Peer-Mentor*innen

2.4. Didaktische Methoden

Um die Studierenden zu ermutigen, sich aktiv an ihrer Ausbildung und dem Prozess der professionellen Identitätsbildung zu beteiligen, nutzten wir „Co-Creation“, eine enge Zusammenarbeit von Studierenden und Lehrenden, um die Studierenden aktiv in die didaktische Gestaltung des PM-Programms einzubinden [33], [34].

Alle Studierenden des zweiten Studienjahres wurden im August 2020 per E-Mail über das Maturitas-PM-Programm informiert und zur Teilnahme eingeladen. Alle Medizinstudierenden, die im Wintersemester 2020/21 das Studium in Augsburg begonnen, wurden in das Maturitas-PM-Programm aufgenommen. Die Studierenden wurden nach dem Zufallsprinzip in Kleingruppen mit je 6 bis 7 Personen eingeteilt, wobei das bestehende Fakultätsgruppensystem bewusst ignoriert wurde, sodass sich die PM-Gruppen von den regulären Lerngruppen unterschieden. Peer-Mentor*innen hatten die Wahl, alleine (one-to-many) oder in einer Gruppe (many-to-many) zu arbeiten. Gruppen und Peer-Mentor*innen wurden einander nach dem Zufallsprinzip und ohne Matching-Methoden zugeteilt. Für jede Gruppe waren während des Semesters drei Treffen mit einer Dauer von je 90 Minuten geplant, die Teilnahme war freiwillig. Als Schritt in Richtung studentischer Eigenverantwortung wurde die Organisation der Treffen an die Peer-Mentor*innen delegiert. Während die vorgeschlagenen Termine als Vorschläge kommuniziert wurden, blieben die Peer-Mentor*innen dafür verantwortlich, ihre Peer-Mentees zu kontaktieren, Treffen zu planen, die Peer-Mentees einzuladen sowie Meeting-Links bereitzustellen. Alle Treffen fanden digital über Zoom® statt: Die Studierenden nutzten kostenlose Basislizenzen und ihre eigenen Endgeräte.

2.5. Implementierung

Die Betreuung des Projekts erfolgte durch das Maturitas-Team, bestehend aus einer Ärztin mit Schwerpunkt medizinische Ausbildung, einer klinisch tätigen Ärztin mit Schwerpunkt Lehre sowie studentischen Hilfskräften, die organisatorisch unterstützten. Das Projekt wurde durch die Fakultät unterstützt.

Die Peer-Mentor*innen erhielten schriftliche Informationen und wurden zu Informationsveranstaltungen eingeladen. In drei Online-Meetings, die jeweils etwa 120 Minuten dauerten und im Oktober 2020, Januar 2021 und März 2021 stattfanden, wurden organisatorische und didaktische Fragen diskutiert. Im ersten Treffen reflektierten die Studierenden ihre Rolle und Verantwortung als Peer-Mentor*innen, diskutierten die Ziele des sowie organisatorische Aspekte des Programms und wurden über bestehende Unterstützungsangebote der Universität Augsburg informiert. Darüber hinaus erarbeiteten die Peer-Mentor*innen sich Basiswissen zu Gruppendynamik und unterschiedlichen Persönlichkeiten, reflektierten ihre eigenen Erfahrungen in Lerngruppen und diskutierten Strategien zur Gruppenmoderation. Die Peer-Mentor*innen erhielten die Kontaktdaten ihrer Mentees und es wurde ihnen die Kontaktaufnahme zur Planung der Treffen anvertraut. In den folgenden Treffen diskutierten die Peer-Mentor*innen ihre Erfahrungen, reflektierten Situationen, die während der Treffen auftraten und gaben Feedback zum Programm. Sie berichteten die während der Treffen besprochenen Themen, Dauer und Häufigkeit der Treffen, Beteiligung der Studierenden sowie die wahrgenommenen Schwierigkeiten und Vorteile.

2.6. Evaluation

Die Evaluation wurde als Online-Befragung mit EvaSys® durchgeführt und vor und nach dem Programm an alle Studierenden verschickt. Der Fragebogen wurde vom Maturitas-Team in mehreren Schritten entworfen und enthielt Items, die die Struktur und Organisation der Treffen, die wahrgenommenen Vorteile von PM sowie die Erwartungen und Erfahrungen der Studierenden bewerteten. Die Umfrage wurde an die „Modified Mentorship Effectiveness Scale“ angelehnt [13]. Die Lernatmosphäre während der Treffen wurde mit Items bewertet, die zur Evaluierung des Maturitas-Mentorings entwickelt worden waren. Die Antworten auf die Umfrage wurden mithilfe einer 5-stufigen Likert-Skala erfasst. Darüber hinaus wurden den Studierenden offene Fragen gestellt. Der Pre- und Post-Test wurden in der ersten Woche sowie am Ende des Semesters an die teilnehmenden Studierenden verschickt. Aus dem mündlichem und schriftlichem Feedback wurden Themen extrahiert. Die Antworten auf die offenen Fragen wurden in Kategorien gruppiert.

Im darauffolgenden Jahr wurde das Programm als in Präsenz fortgesetzt. Für die Evaluation wurde eine gekürzte Version der Online-Befragung verwendet. Mithilfe der Evaluation und des Feedbacks der Studierenden wurde das Programmdesign nach dem Kern-Zyklus iterativ überarbeitet, um eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Programms sicherzustellen.


3. Ergebnisse

Im Wintersemester 2020/21 haben 92 Studierende ihr Medizinstudium an der Universität Augsburg begonnen. 18 von 84 (21%) Studierenden im zweiten Studienjahr meldeten sich freiwillig als Peer-Mentor*innen. Mentees und Mentor*innen wurden in 14 Gruppen eingeteilt: 10 Gruppen mit individuellen Peer-Mentor*innen und 4 Gruppen mit Mentor*innen-Tandems. Die Teilnahme an der Evaluation (pre/post) betrug n=49 (52%)/n=25 (26%) für Peer-Mentees und n=15 (83%)/n=11 (61%) für Peer-Mentor*innen.

13 von 18 Peer-Mentor*innen nahmen an der Einführungsveranstaltung teil. Es konnten drei Hauptgründe für die Teilnahme am Programm identifiziert werden: Professionelle Unterstützung der Peer-Mentees, emotionale Unterstützung der Peer-Mentees sowie Networking, soziale Aspekte und Nutzen für einen selbst. Jeweils 11 von 18 Peer-Mentor*innen nahmen am zweiten und dritten Online-Treffen teil. Insgesamt fühlten die Peer-Mentor*innen sich dazu in der Lage, auf die Bedürfnisse ihrer Mentees einzugehen. Sie gaben positives Feedback zum Programm und fühlten sich durch die erhaltenen Instruktionen ausreichend vorbereitet, wünschten sich jedoch noch mehr Informationen zu Gruppenmoderation und Gruppendynamik.

In Übereinstimmung mit den Berichten der Peer-Mentor*innen in den Feedbackgesprächen ergab die Online-Befragung, dass sich die meisten Gruppen mindestens dreimal pro Semester trafen, mehrere Gruppen trafen sich häufiger. Die meisten Peer-Mentees nahmen regelmäßig teil. Alle Treffen fanden digital über Zoom® statt. Online-Meetings wurden von 64% der Peer-Mentees (MW=3,52, SD=1,08, n=25) als ausreichender Ersatz für persönliche Treffen bewertet (4 oder mehr Punkte auf der 5-stufigen Likert-Skala), die Peer-Mentor*innen bewerteten dies mit einer Zustimmung von 22% kritischer (MW=2,89, SD=1,27, n=9). Die Gruppen kommunizierten über E-Mail und Messenger-Dienste, einige Gruppen nutzten selbstgewählte Online-Planungstools, um die Treffen zu terminieren.

Sowohl Peer-Mentees (MW=4,52, SD 0,71) als auch Peer-Mentor*innen (MW=4,45, SD 0,69) gaben an, dass das Programm ihre Erwartungen erfüllte (5-stufige Likert-Skala, 5=stimme voll und ganz zu). Die Peer-Mentor*innen waren mit ihrer eigenen Leistung zufrieden (MW=3,9, SD 0,94). Die Gesamtzufriedenheit und der wahrgenommene Nutzen waren hoch. Peer-Mentor*innen schätzten den wahrgenommenen Nutzen für sich selbst als höher ein als den für die Peer-Mentees (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Beide Studierendengruppen bewerteten die Atmosphäre während der Treffen im Wintersemester 2020/21 sehr positiv (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Studierende beider Gruppen berichteten, dass das erste Treffen überwiegend von den Peer-Mentor*innen gestaltet wurde, die Peer-Mentees jedoch zunehmend Einfluss auf die Gruppentreffen nahmen und diese strukturierten sowie ihre eigenen Themen einbrachten. Die vorherrschenden Themen waren Lernen/Lernstrategien und Prüfungen, gefolgt von organisatorischen Aspekten (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Mehrere diskutierte Aspekte standen im Zusammenhang mit der Pandemie, wie das Gefühl der Isolation, der Umgang mit sozialer Distanzierung, Schwierigkeiten, sich beim Online-Lernen zu motivieren, usw.

Peer-Mentor*innen konnten den Bedarf ihrer Peer-Mentees antizipieren und zeigten ein gutes Verständnis für deren Bedürfnisse und Probleme. Als relevanteste Themen während der Treffen gaben sie organisatorische Probleme, den Abbau von Stress und Ängsten sowie Lernstrategien, gefolgt vom Übergang zum Medizinstudium, sozialen Kontakten/Networking, persönlicher Entwicklung und professioneller Entwicklung an (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Die Peer-Mentees bewerteten ihre Peer-Mentor*innen als sehr nahbar, sachkundig, ansprechbar, unterstützend und ermutigend. Die Peer-Mentor*innen beantworteten nach Einschätzung der Peer-Mentees die Fragen der Mentees zufriedenstellend und moderierten die Gruppensitzungen effektiv. Die Studierenden berichteten, dass ihre Peer-Mentor*innen ihnen halfen, sich in ihrer neuen Rolle als Medizinstudierende einzufinden (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).


4. Weiterentwicklung

Nach erfolgreicher Pilotierung wurde PM in das Curriculum der Medizinischen Fakultät Augsburg implementiert. Im Wintersemester 2021/22 engagierten sich 33 Zweit- und Drittsemesterstudierende als Peer-Mentor*innen. 15 von 18 Peer-Mentor*innen (83%) entschieden sich, ein zweites Mal am Programm teilzunehmen. Auf Vorschlag der Studierenden wurden eine Kooperation mit der Fachschaft geschlossen und die PM-Gruppen bereits in der Einführungswoche der Fachschaft etabliert. 89 Erstsemesterstudierende wurden in 15 Gruppen eingeteilt: 12 Gruppen mit 5-6 Peer-Mentees und 2 Peer-Mentor*innen sowie 3 Gruppen mit 7-9 Peer-Mentees und 3 Peer-Mentor*innen. Für jede Gruppe waren drei Treffen während des Semesters anberaumt. Die Einführungstreffen des Maturitas-Teams und der Peer-Mentor*innen und die Gruppendiskussionen wurden erweitert, um dem Bedarf der Studierenden zu entsprechen. Es fanden zwei aufeinander aufbauende Einführungs- und Schulungskurzworkshops (2 bzw. 3 Stunden) vor sowie 3 Treffen (jeweils 1-1,5 Stunden) mit Feedback und Austausch während und nach dem Semester statt. Die Schulungsmethoden und -inhalte wurden erweiter, aber nicht verändert. Der Evaluationsfragebogen wurde angepasst und gekürzt. Die Studierenden wurden zusätzlich gefragt, welche Gruppengröße, welches Mentor*in-zu-Mentee-Verhältnis, sowie welche Dauer des Programms sie bevorzugen würden. Darüber hinaus wurden die Peer-Mentor*innen gebeten, ihre Erfahrungen der Präsenztreffen im Gegensatz zu Online-Treffen zu erläutern. 14 Peer-Mentor*innen (42,4%) und 27 Peer-Mentees (30,3%) füllten den Fragebogen aus.

Die Gesamtzufriedenheit aller Beteiligten war hoch (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Beide Studierendengruppen gaben an, dass das Programm ihre Erwartungen erfüllt habe (Peer-Mentees: MW=4,33, SD 0,78. Peer-Mentor*innen: MW=4,07, SD 1,07. 5-stufige Likert-Skala, 1=überhaupt nicht, 5=ja, völlig). Das Lernklima wurde als ausgezeichnet bewertet (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Die Peer-Mentor*innen waren mit ihrer eigenen Leistung zufrieden (MW=4,14, SD 0,36. 5-stufige Likert-Skala, 1=überhaupt nicht, 5=ja, völlig).

85,7% der Peer-Mentor*innen und 65,4% der Peer-Mentees waren motiviert, im Folgejahr als Peer-Mentor*innen am Programm teilzunehmen. 85,7 % der Peer-Mentor*innen und 81,4% der Peer-Mentees bevorzugten Mentor*innen-Tandems. Die Gruppengröße wurde von 85,7% der Peer-Mentor*innen und 92,5% der Peer-Mentees als ideal angesehen. Die meisten Studierenden bevorzugten eine zufällige Gruppeneinteilung der Peer-Mentees und die freie Wahl der/des eigenen Peer-Mentoring-Partner*in gegenüber Matching-Methoden. 67% der Peer-Mentees und 43% der Peer-Mentor*innen wünschten sich eine Ausweitung der Peer-Mentoring-Dauer über zwei Semester. Die Peer-Mentor*innen gaben an, dass persönliche Treffen offener seien und es einfacher sei, jedes Mitglied der Gruppe in die Gespräche einzubeziehen. Die Studierenden fühlten sich bei persönlichen Treffen im Vergleich zu Online-Treffen stärker miteinander verbunden. Anderseits gaben die Studierenden an, dass Online-Treffen einfacher zu planen waren und sie sich im Wintersemester 2020/21 häufiger getroffen hatten.


5. Diskussion

Die Implementierung eines PM-Programms an einer neu gegründeten Medizinischen Fakultät während der Pandemie war herausfordernd aber möglich. Der partizipative Ansatz unter Einbezug der Studierenden bei der Gestaltung, Umsetzung und Weiterentwicklung des Programms erwies sich als erfolgreiches didaktisches Konzept.

Die hier beschriebenen Ergebnisse und Aussagen der Studierenden zeigen, dass die angestrebten Ziele des Programms erreicht wurden. Beide Studierendengruppen berichteten, dass das Programm ihre Erwartungen erfüllt hat. Die Ergebnisse der Evaluation stimmen hinsichtlich der Gesamtzufriedenheit und der wahrgenommenen Vorteile mit früheren Studien überein [10], [11], [13], [18], [19]. Keine Gruppe beendete das Programm vorzeitig. Die Anwesenheit der Studierenden war, bei freiwilliger Teilnahme, hoch. Wie auch bei anderen PM-Programmen beschrieben, trafen sich die Studierenden häufiger als im Programm vorgesehen [18], [19].

Die Peer-Mentees bewerteten ihre Peer-Mentor*innen als äußerst effektiv bei der Leitung der Gruppe und dem Geben von Feedback. Sie waren mit der pädagogischen und psychosozialen Unterstützung, die sie erhielten, zufrieden. Die Peer-Mentor*innen wurden als geeignete Ratgeber*innen für die Erstsemestermedizinstudierenden wahrgenommen. Die Studierenden konnten Themen diskutieren, die ihnen wichtig waren. Die von unseren Studierenden gemeldeten Unterstützungsbereiche decken sich mit früheren Projektberichten, in denen professionelle und persönliche Entwicklung, Stressreduzierung, Erleichterung der Transition von der Schule an die Universität [10] sowie Reduzierung von Ängsten, soziale Unterstützung und effektiveres Lernen [13] als zentrale Aspekte der Programme aufgeführt sind.

An der neu gegründeten Medizinischen Fakultät stand im angegebenen Zeitraum nur ein Jahrgang von Studierenden als potentielle Peer-Mentor*innen zur Verfügung, was die Anwendung von Matching-Methoden einschränkte. Somit erfolgte die Einteilung nach einem Zufallsprinzip. Da die Peer-Mentees ihre Peer-Mentor*innen positiv und als sehr effektiv bewerteten, scheint es, dass im Gegensatz zu den Angaben der bisherigen Literatur [13] für PM-Programme zu Studienbeginn möglicherweise kein Matching erforderlich ist. Dies muss allerdings in dem Zusammenhang gesehen werden, dass das hier beschriebene Peer-Mentoring-Programm mehr auf die psychosoziale Unterstützung als auf die akademische Förderung der Studierenden ausgerichtet ist.

In unserem Programm arbeiteten Peer-Mentor*innen alleine, im Tandem oder in Dreiergruppen, was die Studierenden als hilfreich empfanden. Meinel et al. [6] beschreiben dagegen nur 3 von 22 Mentoring-Programmen an deutschen Medizinischen Fakultäten, die (many-to-many) Gruppen-Mentoring anbieten. Unsere Studierenden bevorzugten Peer-Mentor*innen-Tandems gegenüber einzelnen Peer-Mentor*innen. Wir empfehlen daher, die Implementierung von many-to-many-PM-Programmen in Betracht zu ziehen.

Wie bereits berichtet [10], [11] profitierten nicht nur Peer-Mentees als primäre Zielgruppe, sondern auch Peer-Mentor*innen von dem Programm. Peer-Mentor*innen übten ihre Rolle als Vorbilder und Lehrende für jüngere Studierende, sammelten Erfahrungen bei der Gruppenmoderation, übernahmen Verantwortung für ihre Peer-Mentees und förderten so deren und ihre eigene persönliche und professionelle Weiterentwicklung. Studierende, die am Programm teilnahmen, profitierten vom Aufbau eines sozialen Netzwerks über verschiedene Jahrgänge hinweg.

Die Co-Creation-Strategie bei der Entwicklung von Maturitas PM erwies sich als nützlich, da das Programm von den Studierenden sehr gut angenommen wurde. Wir empfehlen, Studierende frühzeitig in die Entwicklung von Mentoring-Programmen einzubeziehen.

Unseres Wissens ist dies der erste Bericht über digitales PM für Medizinstudierende im ersten Semester. Bisher war Mentoring eine Domäne persönlicher Treffen, was die Anwendungsmöglichkeiten einschränkte. Die Online-Treffen boten eine gute Lernumgebung. Die Studierenden hatten das Gefühl, dass sie in der Lage waren, offen zu sprechen, sich aktiv zu beteiligen sowie positive und wertschätzende Gespräche zu führen, auch wenn sich die Gruppen nicht persönlich trafen. Die erfolgreiche Implementierung von digitalem PM in Kleingruppen über ein Online-Konferenztool kann als Beispiel für andere Situationen dienen, in denen eine persönliche Betreuung aufgrund weit entfernter Standorte der Studierenden, mehrerer Standorte, an denen das Lernen stattfindet, oder anderer Gegebenheiten nicht möglich ist.

Limitationen

Da das Sommersemester 2020 an der Medizinischen Fakultät Augsburg ausschließlich online stattfand, hatten die Augsburger Medizinstudierenden bereits Erfahrung sowohl mit Online-Lehre als auch mit Online-Mentoring und waren im Umgang mit Zoom® versiert. Daher sind unsere Erfahrungen möglicherweise nicht ohne Einschränkungen auf andere lokale Situationen übertragbar.

Die Evaluation des Programms beruht auf den subjektiven Einschätzungen der Studierenden, daher sind nicht alle Effekte quantifizierbar. Da die Treffen im Wintersemester 2020/21 ausschließlich digital und während eines digitalen Semesters stattfanden, während die Präsenztreffen im Jahr 2021/22 in ein Präsenz-Semester eingebettet waren, ist ein direkter Vergleich von Online-Treffen im Vergleich mit persönlichen Treffen nicht sinnvoll durchführbar, so dass hier lediglich eine Gegenüberstellung erfolgt.


6. Schlussfolgerung

Das Online-PM konnte während der Covid19-Pandemie erfolgreich an einer neu gegründeten Medizinischen Fakultät implementiert werden und unterstützte die Vernetzung der Studierenden. PM kann Medizinstudierenden im ersten Semester dabei helfen, Ängste abzubauen, die Selbstorganisation verbessern und die professionelle Identitätsbildung in ihrer neuen Rolle als Medizinstudierende fördern. PM erleichtert die Orientierung der Studierenden an der Universität und hat positive Auswirkungen sowohl auf Peer-Mentees als auch auf Peer-Mentor*innen. Online-PM ist auch in Situationen mit begrenzten Ressourcen durchführbar. In Online-Treffen von PM-Gruppen kann eine offene und vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre hergestellt werden. Unsere Studierenden bevorzugten Many-to-Many-Mentoring und eine zufällige Gruppeneinteilung. Wir empfehlen, Studierende bei der Entwicklung von Mentoringprogrammen so früh wie möglich einzubeziehen, um diese an den spezifischen Bedarf der Studierenden anzupassen.



Danksagung

Wir danken allen Studierenden, die dieses Projekt unterstützt und aktiv zu seiner Entwicklung und Durchführung beigetragen haben. Darüber hinaus möchten wir uns bei der Leitung des DEMEDA und der Medizinischen Fakultät Augsburg sowie dem Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie bedanken, die die Umsetzung dieses Projekts unterstützt haben.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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