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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Jost Steinhäuser: Telemedizin und eHealth. Das Wichtigste für Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen

Buchbesprechung Rezension

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  • corresponding author Christian Vajda - Medizinische Universität Graz, Univ.-Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinische Abteilung für Medizinische Psychologie, Psychosomatik und Psychotherapie, Graz, Österreich

GMS J Med Educ 2023;40(5):Doc55

doi: 10.3205/zma001637, urn:nbn:de:0183-zma0016377

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2023-40/zma001637.shtml

Eingereicht: 15. August 2023
Überarbeitet: 15. August 2023
Angenommen: 15. August 2023
Veröffentlicht: 15. September 2023

© 2023 Vajda.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Bibliographische Angaben

Jost Steinhäuser

Telemedizin und eHealth. Das Wichtigste für Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen

Verlag: Urban & Fischer in Elsevier

Erscheinungsjahr: 2021, Seiten: 160, Preis: € 37,00

ISBN: 978-3-437-23545-0


Rezension

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet kontinuierlich voran. Dies verändert die täglichen Arbeitsprozesse wie auch kommunikative und perzeptive Aspekte im gesundheitsberuflichen Alltag. Das vorliegende Buch nimmt sich, in der Entstehung angeregt durch die Jahre der Corona-Pandemie, hierbei der unterschiedlichen Aspekte der Telemedizin und eHealth auf die Versorgung an und versucht den Leser*innen ein kompaktes wie auch praxistaugliches Bild zu vermitteln. Hierbei wird sowohl auf die Chancen wie auch die Gefahren von eHealth eingegangen.

Die Autor*innen widmen sich der Evidenz, der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie vielfältigen praxisrelevanten Themen der Digitalisierung. Dies umfasst beispielsweise die Kommunikation, Fragen der Datensicherheit, Qualität von Apps oder Wearables, ethische und technische Aspekte und schlußendlich auch didaktischen Ideen für die Ausbildung.

Die jeweilige Kapitelstruktur ist durch eine gute Übersichtlichkeit gekennzeichnet. Insbesondere die Kernaussagen geben einen kurzen und prägnanten Überblick am Beginn. Des Weiteren werden, wo passend, Tipps und Fallbeispiele angeführt und diese auch farblich hervorgehoben. Viele der Autor*innen arbeiteten zum Zeitpunkt der Entstehung des Buches an konkreten eHealth-Projekten, ein Umstand der den Leser*innen somit auch zu Gute kommt und Ideen für eigene Projekte bieten kann. So werden konkret unter anderem Beispiele aus neurologischen, internistischen oder auch dermatologischen Fragestellungen angeführt.

Auch den Auswirkungen auf die Praxisführung wird ein eigener Bereich gewidmet dies umfasst unter anderem die Praxisorganisation, strategische Investitionsplanung, die elektronische Patientenakte oder auch die Nutzung von Social Media.

Abseits der konkreten Beispiele wie auch theoretischen Hintergründe werden im Buch auch immer die Chancen und Risiken der Digitalisierung thematisiert. Seien es beispielsweise die Bedeutung des Prävalenzbereiches bei Apps, mögliche Auswirkungen auf die Zukunft des Arztberufes sowie die Gefahren von Cyberattacken oder ethische Fragestellungen.

Die Lesbarkeit ist konstant gut, wobei einzelne Kapitel „technischer“ gestaltet sind und dem Lesenden daher etwas mehr Konzentration abverlangen könnten.

Trotz seiner nur 160 Seiten bietet das Buch umfangreiche Ideen für Interessierte sämtlicher Fachrichtungen. Wie jedoch auch im Titel bereits vermerkt kann das Buch nur ein erster Einstieg in die Thematik sein und gewisse Aspekte wie die Kommunikation oder die Konsequenzen für das bspw. ärztliche Berufsbild kommen in der vorliegenden ersten Ausgabe noch zu kurz. Dies spiegelt auch die Realität wieder in welcher bislang die Diskussion in erster Linie von den technischen Aspekten der Telemedizin und eHealth sowie der möglichen Verwaltungsüberlastung wie -entlastung bestimmt wird. Die zwischenmenschlichen Konsequenzen (bzw. wie diese in Zukunft auch auf Ausbildungsebene beachtet werden müssen) finden dahingehend jedoch noch zu wenig Beachtung im Diskurs. Löblich ist es alle Mal, dass die Autor*innen einen kritischen Blick darauf werfen und diese nicht außen vor lassen.


Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass er keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel hat.