gms | German Medical Science

GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Gendermedizinische Lehre steigert die Gender Awareness von Medizinstudierenden: Ergebnisse einer quantitativen Befragung

Artikel Gendermedizin

Suche in Medline nach

  • corresponding author Laura Wortmann - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Medizinische Psychologie, Neuropsychologie und Gender Studies, Köln, Deutschland
  • author Lena Haarmann - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Medizinische Psychologie, Neuropsychologie und Gender Studies, Köln, Deutschland
  • author Amma Yeboah - Köln, Deutschland
  • author Elke Kalbe - Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Medizinische Psychologie, Neuropsychologie und Gender Studies, Köln, Deutschland

GMS J Med Educ 2023;40(4):Doc45

doi: 10.3205/zma001627, urn:nbn:de:0183-zma0016272

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2023-40/zma001627.shtml

Eingereicht: 26. Mai 2022
Überarbeitet: 31. März 2023
Angenommen: 20. April 2023
Veröffentlicht: 15. Juni 2023

© 2023 Wortmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Das Wissen über geschlechterspezifische Auswirkungen auf die Gesundheit ist in Deutschland nur unzureichend in die universitäre Lehre integriert. Gender Awareness stellt eine Schlüsselkompetenz dar, dieses Wissen in die eigene ärztliche Praxis zu integrieren. Diese Studie erhebt erstmalig die Gender Awareness von Medizinstudierenden in einem Querschnittsdesign in Deutschland.

Methode: Von April bis Juli 2021 wurde eine quantitative Querschnittserhebung im Onlineformat mittels der „Nijmegen Gender Awareness in Medicine Scale“ (2008) bei Studierenden von vier deutschen Universitäten (Charité Berlin, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität zu Köln) mit unterschiedlicher Implementierung gendermedizinischer Lehre durchgeführt. Studierende gaben ihre Zustimmung oder Ablehnung zu Annahmen und Wissen über den Einfluss von Geschlecht im medizinischen Alltag (Geschlechtersensibilität), sowie zu Geschlechterrollenstereotypen gegenüber Patient*innen und Ärzt*innen an (Geschlechterrollenstereotypisierung).

Ergebnisse: Die 750 eingeschlossenen Studierenden zeigten insgesamt eine ausgeprägte Geschlechtersensibilität und niedrige Geschlechterrollenstereotypisierung gegenüber Patient*innen und Ärzt*innen. Die unterschiedliche Lehrimplementierung der Universitäten zeigte einen signifikanten Einfluss auf die Geschlechtersensibilität der Studierenden, sowie ihrer Geschlechterrollenstereotypisierung gegenüber Patient*innen. Studierende, die gendermedizinische Lehre besucht haben oder ein definitives Interesse diesbezüglich angaben, zeigten eine signifikant höhere Geschlechtersensibilität. Cis-Männer zeigten signifikant niedrigere Geschlechtersensibilität und signifikant höhere Geschlechterrollenstereotypisierungen.

Schlussfolgerung: Die universitäre Implementierung, besuchte gendermedizinische Lehre und das Geschlecht sowie eigenes Interesse haben einen signifikanten Einfluss auf die Geschlechterkompetenzen von Medizinstudierenden. Diese Ergebnisse unterstützen die Notwendigkeit struktureller Integration gendermedizinischer Lehre und Gendertrainings an medizinischen Fakultäten in Deutschland.

Schlüsselwörter: Gendermedizin, Gender Awareness, Geschlechterrollen, medizinische Ausbildung


Einleitung

Die Kategorie „Geschlecht“ hat in der medizinischen Forschung in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen [1]. Forschung zu geschlechterspezifischen Unterschieden in der Krankheitsentstehung, Krankheitsverlauf und in den Behandlungsergebnissen mit Evidenz für eine geschlechterspezifische Gesundheitsversorgung hat dazu geführt, dass die Gendermedizin stärker in den Fokus gerückt ist [1], [2], [3], [4]. Auch das geschlechterspezifische Gesundheitsverhalten der Patient*innen und das geschlechterspezifische Verhalten des medizinischen Personals gegenüber den Patient*innen beeinflussen die Gesundheitsversorgung [4], [5], [6]. Damit diese Forschungsergebnisse zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung führen, empfehlen Expert*innen und führende Institutionen dringend, geschlechterspezifische Inhalte in die medizinische Ausbildung zu integrieren [5], [6], [7], [8], [9], [10]. Nichtberücksichtigung der Gendermedizin führt zu qualitativ schlechterer Versorgung einschließlich Fehldiagnosen und -behandlungen [4], [6].

Becher und Oertelt-Prigione schreiben: „Ziel der [geschlechtersensiblen Medizin; sex- and gender- sensitive medicine (SGSM)] ist es, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und geschlechterspezifische Zugangsbarrieren zur Gesundheitsversorgung zu beseitigen. Darüber hinaus zielt die SGSM darauf ab, die Diagnose und Behandlung von Krankheiten für alle Geschlechter zu verbessern und diese Ergebnisse in die medizinische Ausbildung einzubeziehen.“ [11]. Die derzeitige Lehre in der Gendermedizin beinhaltet biomedizinische und psychosoziale Auswirkungen von Geschlecht bei Krankheiten, geschlechtersensible Kommunikation und Geschlechterbewusstsein, die sog. Gender Awareness [8], [12], [13]. Gender Awareness ist eine Schlüsselkompetenz für die Integration von geschlechterspezifischem Wissen in die ärztliche Praxis [5]. Gender Awareness umfasst die Komponenten der Geschlechtersensibilität, d. h. das Verständnis von Geschlecht als wichtige Gesundheitsdeterminante, sowie der Geschlechterrollenstereotypisierung, d. h. Stereotypen und Vorurteile über Geschlechter, die es im Hinblick auf die Gender Awareness zu vermeiden gilt [5], [14].

Die Lehre von Gender Awareness und geschlechterspezifischen Inhalten ist in Deutschland bisher nur unzureichend in die medizinische Ausbildung integriert [1], [15], [16], [17]. Eine Umfrage aller medizinischer Fakultäten in Deutschland im Jahr 2020 durch den Deutschen Ärztinnenbund (DÄB) ergab, dass die Mehrheit der medizinischen Fakultäten weder den Wissenstransfer sicherstellen noch geschlechterspezifische Aspekte von Gesundheits- und Behandlungsergebnissen prüfen [16]. Nur etwa 70% der deutschen medizinischen Fakultäten machen die Studierenden gelegentlich auf geschlechterspezifische Unterschiede bei Krankheiten, Symptomen und Therapien aufmerksam [16]. Die Studie zeigte dabei eine bessere Integration von geschlechtersensibler Lehre an Fakultäten mit sogenannten Modellstudiengängen [16]. Nach internationalen Standards [7], [8] zeigt lediglich die Charité in Berlin eine ausreichende Integration der Gendermedizin in die medizinische Ausbildung [13].

Verdonk et al. entwickelten 2008 die „Nijmegen Gender Awareness in Medicine Scale“ (N-GAMS) (siehe deutsche Version in Anhang 1 [Anh. 1]) und erhoben die Gender Awareness von medizinischen Personal [14]. Quantitative Querschnittserhebungen an medizinischen Fakultäten in den Niederlanden [14], Schweden [18], Österreich [19], [20], Portugal [21], der Schweiz [22], und Italien [23] haben die N-GAMS validiert und in Europa etabliert. Die Skala wurde als Evaluierungsinstrument für die Lehre von Gendermedizin entwickelt und in kleinen Kohorten zur Evaluierung spezifischer Kurse eingesetzt [24], [25]. In diesem Zusammenhang zeigten die Studie von Eisenberg et al. und die Studie von Siller et al. eine signifikante Zunahme der Geschlechtersensibilität nach der Teilnahme an gendermedizinischen Kursen [20], [25]. In zwei Studien, die Studierende niedrigerer Semester mit denen höherer Semester verglichen und damit auch den Effekt geschlechterspezifischer Lehre abbildeten, konnten positive Effekte auf die Gender Awareness im höheren Semester festgestellt werden [21],[22]. Alle bisherigen Studien zeigten, dass das Geschlecht der Teilnehmenden einen signifikanten Einfluss auf die Gender Awareness hat. Weibliche Probandinnen zeigten eine signifikant höhere Gender Awareness. Eine deutsche Version der Skala wurde 2010 von Landerer entwickelt [26], und in Wien [19] und Innsbruck [20] angewandt. Zum Zeitpunkt dieser Studie gibt es keine veröffentlichte Anwendung der N-GAMS in einem Querschnittsdesign bei Medizinstudierenden in Deutschland.

Um diese Forschungslücke zu schließen, erfasst diese Studie zum ersten Mal quantitativ die Gender Awareness von Medizinstudierenden in Deutschland in einem Querschnittsdesign. Diese Studie untersucht die beiden Komponenten der Gender Awareness: Geschlechtersensibilität und Geschlechterrollenstereotypisierung anhand des validierten Fragebogens N-GAMS. Um bisherige Ergebnisse zur Auswirkung der gendermedizinischen Lehre auf die Gender Awareness der Studierenden zu re-evaluieren, befragten wir vier Universitäten mit unterschiedlicher gendermedizinischer Lehrimplementierung in ihren Curricula. Angelehnt an die Studienergebnisse im europäischen Raum untersuchten wir auch in Deutschland den Einfluss des Geschlechts der Studierenden auf ihre Gender Awareness.


Methoden

Einschluss und Rekrutierung

Die quantitative Querschnittserhebung fand von April bis Juli 2021 per Online-Survey an vier medizinischen Fakultäten statt, von denen zwei Fakultäten mit Regelstudiengang (Friedrich-Schiller-Universität (FSU) Jena und Ludwig-Maximilian-University (LMU) München) und zwei Fakultäten mit Modellstudiengang (Charité Berlin und die Universität zu Köln). Im Sommersemester 2021 waren an der FSU Jena insgesamt 1860 Medizinstudierende eingeschrieben, davon 67% Frauen und 33% Männer. An der LMU München waren insgesamt 4759 Medizinstudierende eingeschrieben, davon 64% Frauen und 36% Männer, an der Charité Berlin insgesamt 4837 Medizinstudierende, davon 62% Frauen und 38% Männer, und an der Universität zu Köln insgesamt 2912 Medizinstudierende, davon 61% Frauen und 49% Männer. Zum Zeitpunkt der Befragung gaben die Fakultäten der FSU Jena und der LMU München keine Module an, die ausschließlich gendermedizinische Inhalte vermittelten. Die Universität zu Köln bietet ab dem ersten klinischen Semester einen interdisziplinären Wahlpflichtblock im Umfang von 1,7 Semesterwochenstunden zum Thema "Geschlecht und Medizin" an. Nur die Charité Berlin hat eine strukturelle, längsschnittliche Integration von 5% des Curriculums zu geschlechterspezifischen Aspekten in allen vorklinischen und klinischen Semestern und bietet insgesamt 94 Vorlesungen, 33 Seminare und 16 Praktika an [13]. Die Rekrutierung erfolgte in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Studiendekan*innen, Gleichstellungsbüros und Fachschaftsinitiativen sowie durch Peer-to-Peer-Rekrutierung über E-Mail-Einladungen, Websites und soziale Medien. Die Teilnahme war anonym und freiwillig, und es wurde eine entsprechende Einverständniserklärung eingeholt. Die Studie wurde im Deutschen Register für Klinische Studien (DRKS) unter der Nummer DRKS00023502 registriert. Die Studie erhielt ein positives Ethikvotum der Ethikkommission der Universität zu Köln.

Statistische Methoden

Die Online-Erhebung umfasste die N-GAMS zur Erhebung der Gender Awareness sowie Fragen zur Soziodemografie. Neben allgemeinen Angaben zu Alter, Semesterstatus und Universität erhoben wir ein gesondertes Item, um unsere Hypothese auch für nicht-strukturelle Lehrverankerung zu prüfen („Ich habe während meines Studiums Lehr-Veranstaltungen zum Thema „Gendermedizin“ besucht, oder habe vor, dieses noch zu tun.“).

Anders als die bisherigen Anwendungen der N-GAMS haben wir das Geschlecht der Probanden nicht in einem einzigen Item abgefragt, sondern die sog. Two-step-Methode verwendet [https://genderedinnovations.stanford.edu/methods/surveys.html]. Hier wird in einem ersten Schritt das biologische Geschlecht und in einem weiteren Schritt die Geschlechteridentität der Proband*innen abgefragt. In beiden Items wurden alle vier in Deutschland möglichen Optionen aus dem Personenstandsregister angeboten - männlich, weiblich, divers und keine Angabe. Wir trennten das Geschlecht in zwei Kohorten: alle Teilnehmenden, die ihr biologisches Geschlecht oder ihre Geschlechteridentität als „weiblich“, „divers“ oder „keine Angabe“ angaben, oder ihr biologisches Geschlecht und ihre Geschlechteridentität nicht kongruent zueinander angaben, fassten wir als „FINTA*“ zusammen. „FINTA*“ ist ein Akronym für Frauen, Inter*, non-binär, Trans*, agender, und alle weitere Geschlechteridentitäten, die sich mit dem Begriff identifizieren, und repräsentiert ein Spektrum von Geschlechtern [https://www.ethikrat.org/themen/gesellschaft-und-recht/geschlechtervielfalt/?cookieLevel=not-set&cHash=7fa792bc0b4dd2db2d78b221bf82b542]. Wir gruppierten alle Teilnehmenden, die ihr biologisches Geschlecht und ihre Geschlechteridentität kongruent als „männlich“ angaben, in der Kohorte „cis-männlich“ zusammen. „Cis“ bezeichnet, dass das bei der Geburt zugeschriebene biologische Geschlecht und die gelebte Geschlechteridentität übereinstimmen [https://www.regenbogenportal.de/glossar?tx_dpnglossary_glossary%5B%40widget_0%5D%5Bcharacter%5D=C&cHash=0f31624caff4e647ebba9b69a096e1ef]. Cis-männliche Personen repräsentieren durch Geschlechtsblindheit (gender blindness) und den sog. Male bias in der medizinischen Forschung und Praxis eine unmarkierte Norm [5], die Kennzeichnung dient daher dazu, diese Normierung sichtbar zu machen.

Fragebogen

Die N-GAMS erhebt die affektiven Komponenten der Gender Awareness mittels drei separaten Subskalen:

1.
Gender sensitivity (GS): Geschlechtersensibilität (13 Items)
2.
Gender role ideology towards patients (GRI-P): Geschlechterrollenstereotype gegenüber Patient*innen (11 Items)
3.
Gender role ideology towards doctors (GRI-D): Geschlechterrollenstereotype gegenüber Ärzt*innen (8 Items) [14]

Die Skalen bestehen aus Likert-artigen Items, die von 1=„stimme überhaupt nicht zu“ bis 5=„stimme voll zu“ reichen. Für die Auswertung wurden die Items 2 bis 11 und 13 der Subskala GS invertiert, so dass ein hoher Wert einer hohen Geschlechtersensibilität entsprach (1= Minimum; 5= Maximum). In den Subskalen GRI-P und GRI-D entsprach ein hoher Wert einer starken Geschlechterrollenstereotypisierung gegenüber Patient*innen bzw. Ärzt*innen (1= Maximum; 5= Minimum).

Zur Prüfung der Reliabilität wurde eine Reliabilitätsanalyse mit Cronbachs α berechnet. Multivariate Tests (MANOVA) und multivariate Kovarianzanalysen (MANCOVA) wurden für die Analyse verwendet, um den Einfluss des Geschlechts, der Universität und der gendermedizinischen Lehre auf alle drei Subskalen der N-GAMS zu untersuchen. Ein p-Wert von <,05 wurde als statistisch signifikant angesehen. Für die Analyse wurde die Statistiksoftware SPSS® Statistics 27.0 verwendet.


Ergebnisse

Stichprobenbeschreibung

Von insgesamt 1498 begonnenen Fragebögen (10,4% der eingeschriebenen Studierenden), konnten 750 vollständig abgeschlossene Fragebögen ausgewertet werden (Charité Berlin: N=181; FSU Jena: N=127; LMU München: N=211; Universität zu Köln: N=231), was einer Rücklaufquote von 50,1% entspricht. 32,3% der Studierenden befanden sich im ersten Studienjahr (1. und 2. Semester), 28,7% zwischen dem 3. und 9. Semester, und 39,1% der Studierenden waren zum Zeitpunkt der Umfrage im ≥10. Semester. Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die Verteilung der Semesterkohorten und des Geschlechts pro Universität. Bei der Abfrage des Geschlechts nach dem Two-step-Prinzip gaben 550 Studierende an, biologisch und in ihrer Geschlechteridentität weiblich zu sein, divers in ihrer Geschlechteridentität zu sein, keine Angaben machen zu wollen oder in ihrem biologischen Geschlecht und ihrer Geschlechteridentität nicht kongruent zu sein. Diese Studierenden wurden in die FINTA*-Kohorte gruppiert. 200 Studierende gaben an, biologisch und in ihrer Geschlechteridentität männlich zu sein: diese wurden in die Gruppe der Cis-Männer eingeteilt. Der Prozentsatz der FINTA*-Studierenden war in allen Semesterkohorten höher als der der Cis-Männer, was die Geschlechterverteilung der Studierenden an allen vier teilnehmenden Universitäten widerspiegelt. Das Alter der Studierenden reichte von 18 bis 57 Jahren mit einem Mittelwert von 24,38 Jahren (SD 4,22).

Reliabilitätsanalyse

Die Reliabilitätsrate der Subskalen mit Cronbachs α waren GS α=0,778 (13 Items), GRI-P α=0,892 (11 Items) und GRI-D α=0,854 (8 Items). Die Trennschärfe einzelner Items der Subskala GS zeigten sich intern stark variabel mit einzelnen Items von α<0,3. Aus Vergleichsbarkeitsgründen, und weil sich Cronbachs α der Subskala nicht deutlich geändert hätte, wenn diese Items ausgeschlossen worden wären, wurden alle Items beibehalten. Diese Ergebnisse decken sich mit der Reliabilitätsanalyse der Anwendung in Wien [19].

Multivariate Varianzanalysen

Die Studierenden erreichten durchschnittlich eine GS von 3,96 (SD 0,55), GRI-P von 1,74 (SD 0,63), und GRI-D von 1,67 (SD 0,61). Die multivariate Varianzanalyse zeigte einen signifikanten Einfluss der Universität auf alle Subskalen (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Die Post-hoc-Analyse ergab einen signifikanten Unterschied zwischen der Geschlechtersensibilität der Studierenden der Charité Berlin und Studierenden der LMU München (p=,001, 95%-KI [0,06, 0,36]), sowie zwischen Studierenden der Charité Berlin und den Studierenden der Universität zu Köln (p=,011, 95%-KI [0,03, 0,31]), mit einer höheren Geschlechtersensibilität bei Studierenden der Charité Berlin. Die Post-hoc-Analyse der Subskala GRI-P ergab einen signifikanten Unterschied zwischen der FSU Jena und der Universität zu Köln, mit signifikant geringer ausgeprägten Geschlechterrollenstereotype gegenüber Patient*innen von Studierenden der Universität zu Köln (p=,020, 95%-KI [0,02, 0,38]). Die Post-hoc-Analyse der Subskala GRI-D zeigte keine signifikanten Unterschiede. Nach Bereinigung für Semesterkohorte und Geschlecht blieb die Universität der Studierenden eine signifikante Einflussvariable für alle Subskalen.

Hinsichtlich des Besuchs und des Interesses zur Teilnahme an gendermedizinischen Lehrveranstaltungen gaben 48,3% der Probanden „Ja“, 33,9% „Nein“ und 17,9% „Vielleicht“ an. In der multivariaten Varianzanalyse zeigte sich ein signifikanter Effekt dieses Items auf die Subskala GS (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]). Studierende, die „Ja“ angaben, zeigten eine signifikant höhere Geschlechtersensibilität als die Kohorten „Nein“ (p<,001, 95%-KI [0,24, 0,45]) und „Vielleicht“ (p<,001, 95%-KI [0,11, 0,34]). Die Kohorten „Nein“ und „Vielleicht“ unterschieden sich nicht signifikant voneinander (p=,075). Auch nach Bereinigung für Universität zeigte sich der Besuch und das Interesse zur Teilnahme an gendermedizinischen Lehrveranstaltungen als eine Variable, die die Geschlechtersensibilität der Studierenden signifikant beeinflusste.

In der multivariaten Varianzanalyse zeigte sich ein signifikanter Effekt von Geschlecht auf alle drei Subskalen, mit einer höheren Geschlechtersensibilität und niedrigeren Geschlechterrollenstereotype gegenüber Patient*innen und Ärzt*innen von FINTA*‘s (siehe Tabelle 4 [Tab. 4]). Nach Bereinigung für Semesterkohorte und Universität blieb der Effekt des Geschlechts bei allen drei Subskalen signifikant. Jedoch zeigten die Semesterkohorten 1 und 3 keinen signifikanten Einfluss des Geschlechts mehr auf die GRI-D-Subskala. Wir testeten die Dreifach-Interaktion von Universität*Geschlecht*gendermedizinische Lehre sowie die Zweifach-Interaktionen von Universität*Geschlecht, Universität*gendermedizinische Lehre und Geschlecht*gendermedizinische Lehre für alle drei Subskalen (siehe Tabelle 5 [Tab. 5]). Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Wechselwirkungen.


Diskussion

Diese Studie untersuchte die Gender Awareness von Medizinstudierenden in Deutschland anhand der Skala N-GAMS in einem Querschnittsdesign. Die unterschiedliche Lehrimplementierung der Gendermedizin der vier Universitäten und der Besuch sowie das Interesse an Kursen zur Gendermedizin zeigten einen signifikanten Einfluss auf alle Komponenten der Gender Awareness, wobei eine höhere Geschlechtersensibilität und geringere Geschlechterstereotype bei Studierenden zu beobachten war, die Kurse zur Gendermedizin besuchten. Das Geschlecht der Teilnehmenden zeigte einen signifikanten Einfluss auf alle drei Subskalen der Gender Awareness; FINTA* zeigten eine höhere Geschlechtersensibilität und geringere Geschlechterrollenstereotype gegenüber Patient*innen und Ärzt*innen.

Einfluss der Universität

Unsere Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass eine strukturelle Lehrimplementierung und besuchte gendermedizinische Lehre die Gender Awareness der Studierenden signifikant beeinflussen. Studierende der Charité Berlin zeigten eine signifikant höhere Geschlechtersensibilität als Studierende der LMU München und der Universität zu Köln. Studierende des Modellstudiengangs der Universität zu Köln zeigten signifikant geringere Geschlechterrollenstereotype gegenüber Patient*innen als Studierende des Regelstudiengangs der FSU Jena. Dies könnte darin begründet sein, dass der klinische Kontakt mit den Patient*innen in den Modellstudiengängen früher erfolgt, was zu einer früheren Auseinandersetzung mit geschlechterspezifischen Aspekten der Patient*innen und somit zu einem stärkeren Bewusstsein und Kritik an Stereotypen führen kann [20]. Im Gegensatz zu den Medizinischen Fakultäten der FSU Jena und der LMU München wiesen die Medizinischen Fakultäten der Charité Berlin und der Universität zu Köln zum Zeitpunkt der Erhebung eine verpflichtende strukturelle oder fakultative Lehrimplementierung der Gendermedizin auf. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der DÄB-Befragungen 2020, in denen Fakultäten mit Modellstudiengang eine bessere Integration geschlechtersensibler Lehrinhalte zeigte als Fakultäten mit Regelstudiengang [16]. Der Effekt der gendermedizinischen Lehre kann demnach nicht vollständig vom Effekt der Universität getrennt werden. Die nicht-signifikanten Interaktionseffekte von Universität*gendermedizinische Lehre zeigen jedoch auch, dass der Universitätseffekt nicht ausschließlich auf die curriculare Lehre der Gendermedizin zurückzuführen ist, sondern möglicherweise auch auf weitere Faktoren wie extracurriculare Aktivitäten, den Standort, soziokulturelle Einflüsse oder andere.

Einfluss gendermedizinischer Lehre

Auch die Ergebnisse des Items zu den besuchten Lehrveranstaltungen bzw. dem Interesse zur Teilnahme deuten auf einen positiven Einfluss der nicht-strukturellen oder extracurricularen Lehrimplementierung der Gendermedizin auf die Geschlechtersensibilität der Studierenden hin. Lediglich die definitive Teilnahme bzw. das definitive Interesse an der Teilnahme zeigte einen signifikanten Einfluss auf die Subskala GS und trug zu einer höheren Geschlechtersensibilität bei. Dies zeigt, dass neben der strukturellen Lehrimplementierung auch die Implementierung von Wahl- und Zusatzveranstaltungen einen positiven Effekt auf die Komponenten der Gender Awareness der Studierenden haben kann, deren Besuch jedoch vom Interesse und Willen der Studierenden abhängt [5]. Studierende ohne ausgeprägtes Interesse an der Gendermedizin werden durch interessensgeleitete Wahlveranstaltungen nicht angesprochen – die Ergebnisse zeigen jedoch, dass diese Studierenden eine deutlich geringere Geschlechtersensibilität aufweisen. Es könnte daher von relevanter Bedeutung sein, das Interesse der Studierenden zu stärken, um die Teilnahme zu fördern und die obligatorische Implementierung zu verbessern.

Da die Interaktionseffekte von Universität und gendermedizinischer Lehre statistisch nicht signifikant sind, wird der Effekt der gendermedizinischen Lehre auf die Gender Awareness nicht durch den Universitätsstandort moderiert. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Notwendigkeit, gendermedizinische Lehre in jeglicher Form anzubieten, um die Gender Awareness der Medizinstudierenden zu erhöhen.

Einfluss des Geschlechts

Die Ergebnisse des Einflusses des Geschlechts auf die Gender Awareness der Studierenden knüpfen an die Ergebnisse der internationalen Anwendungen an [14], [18], [19], [20], [21], [22], [23], [24], [25], [27]. So wurde beispielsweise festgestellt, dass männliche Geschlechterrollenstereotype bezogen auf die Arbeitswelt positiver konnotiert sind als weibliche Geschlechterrollenstereotype [18]. Da (cis-)männliche Studierende aufgrund ihres Geschlechts dem ärztlichen, stereotypisierten Idealbild eher entsprechen, ist eine Bestätigung dieser Rollenstereotype wahrscheinlicher [19]. Steinböck et al. folgern, dass Frauen aufgrund der erlebten Diskrepanz zwischen eigenem Selbstbild und vergeschlechtlichtem Idealbild dieses Idealbild eher hinterfragen [19] – eine Folgerung, welche auch auf alle anderen nicht-cis-männlichen Geschlechter – hier FINTA* – zutrifft. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Geschlechterrollenstereotype von Studierenden gegenüber Patient* innen stärker ausgeprägt sind als die Geschlechterrollenstereotype gegenüber Ärzt*innen. Diese Ergebnisse decken sich mit internationalen Ergebnissen [14], [18], [19], [21], [22], [23], [27] und geben einen Hinweis auf einen In-Group-Bias. Studierende nehmen ihre eigene Peer-Group der Ärzt*innenschaft bezüglich des Geschlechtes weniger stereotyp wahr als die Patient*innenschaft. Um die Geschlechterkompetenzen von Ärzt*innen zu fördern, sollten diese ihre eigene Geschlechtlichkeit und soziokulturelle Positionierung – beispielsweise mittels Gendertrainings während der Ausbildung – reflektieren [8].

Limitationen

Die Studie weist einige Limitationen auf, die bei der Interpretation der Daten berücksichtigt werden müssen. Trotz relativ großem Stichprobenumfang ist unsere Stichprobe nicht repräsentativ. Unterschiedlich große Stichprobengrößen der befragten Universitäten und Semesterkohorten reduzieren die statistische Power der Ergebnisse. Dies trifft insbesondere auf die reduzierte Größe der Semesterkohorte 2 zu. Da die gendermedizinische Lehre jedoch darauf abzielt, die Gender Awareness der zukünftigen Ärzt*innen zu stärken [11], ist die Semesterkohorte 3 besonders wichtig, um den Status quo der Gender Awareness der angehenden Ärzt*innen zu erheben. Da die Kohorte 3 hinreichend groß ist, ist die statistische Power angemessen. Künftige Studien, die Kohorte 2 longitudinal untersuchen, könnten differenziertere Erkenntnisse über die potenziellen Auswirkungen spezifischer Module, nicht-geschlechterspezifischer medizinischer Lehre und praktischer Lehre wie Famulaturen liefern. Da der Fragebogen alle Komponenten über die Selbsteinschätzung der Proband*innen erhebt, sind Selbstaussageverzerrungen wie soziale Erwünschtheit oder ungeschulte Selbstwahrnehmung der Proband*innen mögliche Störfaktoren. Somit ist eine Verzerrung durch Eigen- und Fremdmotivation möglich – insbesondere bei Studierenden in höheren Semestern. Eine mögliche Verzerrung durch Selbstselektion aufgrund von Online- und Peer-to-Peer-Rekrutierung könnte die Gender Awareness der Studierenden überbewerten, da mehr bereits interessierte oder sensibilisierte Studierende die Umfrage ausgefüllt haben könnten. Die Frage nach den besuchten Veranstaltungen und dem Interesse an der Teilnahme zeigt eine Einschränkung hinsichtlich der Selektivität. In künftigen Erhebungen sollte zwischen der tatsächlichen Teilnahme und dem Interesse an der Teilnahme unterschieden werden, um in dieser Hinsicht aussagekräftigere Ergebnisse zu erzielen. Wir basierten unsere Datenanalyse auf frühere Anwendungen, insbesondere auf die Einführung der N-GAMS durch Verdonk et al. [14], und berechneten ebenfalls Mittelwerte der Subskalen. Wir haben dieses Verfahren aus Gründen der Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewählt, möchten aber anmerken, dass dies den Raum für die Frage eröffnet, ob sinnvolle Skalentransformationen wie Mittelwertberechnungen aus einer Likert-Skala grundsätzlich möglich sind. Zudem erhebt die N-GAMS die Gender Awareness der Proband*innen nur in ihren affektiven Komponenten [14]. Ein komplexes, praxisnahes Verständnis von Geschlecht im medizinischen Alltag kann hiermit nicht erhoben werden [19]. Weiterführende Forschung sollte die Beziehung zwischen den affektiven Komponenten der Gender Awareness und den praktischen Kompetenzen im Zusammenhang mit einer gelungenen geschlechtersensiblen Gesundheitsversorgung näher beleuchten.


Fazit

Der statistisch signifikante Einfluss der Universität der Studierenden auf die Gender Awareness zeigt, dass die Implementierung der Gendermedizin einen positiven Einfluss auf die Geschlechterkompetenzen von Medizinstudierenden haben kann. Auch der Einfluss von Geschlecht auf die Gender Awareness der Studierenden wird deutlich. Dies ist als klarer Appell zu verstehen, gendermedizinische Lehre und Gendertrainings – möglichst strukturell, um alle Studierenden zu erreichen – in die Curricula zu integrieren, wie es Expert*innen und führende Institutionen fordern [5], [7], [8], [10], [16].


Daten

Daten für diesen Artikel sind im Repositorium Dryad verfügbar unter: [https://doi.org/10.5061/dryad.b8gtht7fq] [28]


Interessenkonflikt

Die Autorinnen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Oertelt-Prigione S, Hiltner S. Medizin: Gendermedizin im Spannungsfeld zwischen Zukunft und Tradition. In: Kortendiek B, Riegraf B, Sabisch K, editors. Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung. Geschlecht und Gesellschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; 2019. p.741-750. DOI: 10.1007/978-3-658-12496-0_139 Externer Link
2.
Oertelt-Prigione S, Regitz-Zagrosek V, editors. Sex and gender aspects in clinical medicine. 1st ed. London: Springer; 2012. DOI: 10.1007/978-0-85729-832-4 Externer Link
3.
Kautzky-Willer A, editor. Gendermedizin: Prävention, Diagnose, Therapie. 1st ed. Wien: Böhlau; 2012. DOI: 10.36198/9783838536460 Externer Link
4.
Mauvais-Jarvis F, Bairey Merz N, Barnes PJ, Brinton RD, Carrero JJ, DeMeo DL, De Vries GJ, Epperson CN, Govindan R, Klein SL, Lonardo A, Maki PM, McCullough LD, Regitz-Zagrosek V, Regensteiner JG, Rubin JB, Sandberg K, Suzuki A. Sex and gender: modifiers of health, disease, and medicine. Lancet. 2020;396(10250):565-582. DOI: 10.1016/S0140-6736(20)31561-0  Externer Link
5.
Verdonk P, Benschop YW, de Haes HC, Lagro-Janssen TL. From gender bias to gender awareness in medical education. Adv Health Sci Educ Theory Pract. 2009;14(1):135-152. DOI: 10.1007/s10459-008-9100-z Externer Link
6.
Regitz-Zagrosek V. Sex and gender differences in health. Science & Society Series on Sex and Science. EMBO Rep. 2012;13(7):596-603. DOI: 10.1038/embor.2012.87 Externer Link
7.
Verdonk P, Mans LJ, Lagro-Janssen AL. Integrating gender into a basic medical curriculum. Med Educ. 2005;39(11):1118-1125. DOI: 10.1111/j.1365-2929.2005.02318.x Externer Link
8.
Lagro-Janssen T. Gender and sex: issues in medical education. GMS Z Med Ausbild. 2010;27(2):Doc27. DOI: 10.3205/zma000664 Externer Link
9.
Landtag Nordrhein-Westfalen, editor. Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung in NRW: Bericht der Enquetekommission des Landtags Nordrhein-Westfalen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften; 2004. p.365.
10.
World Health Organization. Madrid Statement - Mainstreaming gender equity in health: The need to move forward. Geneva: World Health Organization; 2001. Zugänglich unter/available from: https://www.euro.who.int/en/health-topics/health-determinants/gender/publications/pre-2009/mainstreaming-gender-equity-in-health-the-need-to-move-forward.-madrid-statement. Externer Link
11.
Becher E, Oertelt-Prigione S. History and development of sex- and gender sensitive medicine (SGSM). Int Rev Neurobiol. 2022;164:1-25. DOI: 10.1016/bs.irn.2022.06.008 Externer Link
12.
Khamisy-Farah R, Bragazzi NL. How to Integrate Sex and Gender Medicine into Medical and Allied Health Profession Undergraduate, Graduate, and Post-Graduate Education: Insights from a Rapid Systematic Literature Review and a Thematic Meta-Synthesis. J Pers Med. 2022;12(4):612. DOI: 10.3390/jpm12040612 Externer Link
13.
Ludwig S, Oertelt-Prigione S, Kurmeyer C, Gross M, Grüters-Kieslich A, Regitz-Zagrosek V, Peters H. A Successful Strategy to Integrate Sex and Gender Medicine into a Newly Developed Medical Curriculum. J Womens Health (Larchmt). 2015;24(12):996-1005. DOI: 10.1089/jwh.2015.5249 Externer Link
14.
Verdonk P, Benschop YW, de Haes HC, Lagro-Janssen TL. Medical Students’ Gender Awareness: Construction of the Nijmegen Gender Awareness in Medicine Scale (N-GAMS). Sex Roles. 2008;58(3-4):222-234. DOI: 10.1007/s11199-007-9326-x Externer Link
15.
Ludwig S, Dettmer S, Peters H, Kaczmarczyk G. Geschlechtsspezifische Medizin in der Lehre- Noch in den Kinderschuhen. Dtsch Arztebl. 2016;116(51-52):A2364, B-1944, C-1920.
16.
Dettmer S, Kaczmarczyk G, Ludwig S, Seeland U. Geschlechtersensibilität: Noch ein weiter Weg. Dtsch Arztebl. 2021;118(9):A-451, B-380.
17.
Clever K, Richter C, Meyer G. Current approaches to the integration of sex- and gender-specific medicine in teaching: a qualitative expert survey. GMS J Med Educ. 2020;37(2):Doc26. DOI: 10.3205/zma001319 Externer Link
18.
Andersson J, Verdonk P, Johansson EE, Lagro-Janssen T, Hamberg K. Comparing gender awareness in Dutch and Swedish first-year medical students--results from a questionaire. BMC Med Educ. 2012;12:3. DOI: 10.1186/1472-6920-12-3 Externer Link
19.
Steinböck S, Lydtin S, Hofhansl A, Kautzky-Willer A. Gender Awareness bei Medizinstudierenden der Medizinischen Universität Wien.: Eine empirische Analyse von Geschlechtersensibilität und Geschlechterstereotypisierungen. Freiburg Z Geschlechterstud. 2015;21(2):91-112. DOI: 10.3224/fzg.v21i2.20938 Externer Link
20.
Siller H, Komlenac N, Fink H, Perkhofer S, Hochleitner M. Promoting gender in medical and allied health professions education: Influence on students' gender awareness. Health Care Women Int. 2018;39(9):1056-1072. DOI: 10.1080/07399332.2017.1395881 Externer Link
21.
Morais R, Bernardes SF, Verdonk P. Gender awareness in medicine: adaptation and validation of the Nijmegen Gender Awareness in Medicine Scale to the Portuguese population (N-GAMS). Adv Health Sci Educ Theory Pract. 2020;25(2):457-777. DOI: 10.1007/s10459-019-09936-y Externer Link
22.
Rrustemi I, Locatelli I, Schwarz J, Lagro-Janssen T, Fauvel A, Clair C. Gender awareness among medical students in a Swiss University. BMC Med Educ. 2020;20(1):156. DOI: 10.1186/s12909-020-02037-0 Externer Link
23.
Bert F, Boietti E, Rousset S, Pompili E, Franzini Tibaldeo E, Gea M, Scaioli G, Siliquini R. Gender sensitivity and stereotypes in medical university students: An Italian cross-sectional study. PLoS One. 2022;17(1):e0262324. DOI: 10.1371/journal.pone.0262324 Externer Link
24.
Dielissen P, Verdonk P, Waard MW, Bottema B, Lagro-Janssen T. The effect of gender medicine education in GP training: a prospective cohort study. Perspect Med Educ. 2014;3(5):343-356. DOI: 10.1007/s40037-014-0122-3 Externer Link
25.
Eisenberg K, Dahlstrom J, Carnovale A, Neeman T, Ellwood D. Gender awareness in a medical curriculum: Surveying final year students undertaking a Women's Health rotation. Med Teach. 2013;35(11):970-971. DOI: 10.3109/0142159X.2013.786818 Externer Link
26.
Landerer VL. Geschlechterbewusstsein im Medizinstudium: Ein Beitrag zur Adaptierung der “Nijmegen Gender Awareness in Medicine Scale (N-GAMS)” [unveröffentlichte Diplomarbeit]. Freiburg i. Br.: Universität Freiburg; 2010.
27.
Risberg G, Hamberg K, Johansson EE. Gender awareness among physicians--the effect of specialty and gender. A study of teachers at a Swedish medical school. BMC Med Educ. 2003;3:8. DOI: 10.1186/1472-6920-3-8 Externer Link
28.
Wortmann L, Haarmann L, Yeboah A, Kalbe E. Data from: Gender medicine teaching increases medical students' gender awareness: results of a quantitative survey. Dryad; 2023. DOI: 10.5061/dryad.b8gtht7fq Externer Link
29.
Cohen J. Statistical Power Analysis for the Behavioral Sciences. 2nd ed. Hoboken: Taylor and Francis; 1998.