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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

OPEN Hackathon an der TUM Fakultät für Medizin, Deutschland

Artikel Hackathon

  • corresponding author Katharina Mosene - Technische Universität München, Fakultät für Medizin, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • Celestine Kleinesper - Universität Hamburg, Fakultät für Erziehungswissenschaften, Hamburg, Deutschland
  • Georg Prokop - Technische Universität München, Fakultät für Medizin, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • Friedrich Caroli - Technische Universität München, Fakultät für Medizin, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • Daniel Teufel - Technische Universität München, Fakultät für Medizin, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • Pascal O. Berberat - Technische Universität München, Fakultät für Medizin, TUM Medical Education Center, München, Deutschland
  • corresponding author Marjo Wijnen-Meijer - Technische Universität München, Fakultät für Medizin, TUM Medical Education Center, München, Deutschland

GMS J Med Educ 2023;40(2):Doc15

doi: 10.3205/zma001597, urn:nbn:de:0183-zma0015978

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2023-40/zma001597.shtml

Eingereicht: 26. August 2022
Überarbeitet: 22. Dezember 2022
Angenommen: 11. Januar 2023
Veröffentlicht: 17. April 2023

© 2023 Mosene et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Der TUM MEC OPEN Hackathon der Technischen Universität München (TUM) 2020 hat sich zum Auftakt des Wintersemesters 2020/21 mit Herausforderungen und Lösungsansätzen für die medizinische Ausbildung an der Medizinischen Fakultät beschäftigt. Während der 36-stündigen Veranstaltung hatten Medizinstudierende, Lehrende und Mitarbeitende der Fakultät die Möglichkeit, sich mit aktuellen Problemen in der Lehre auseinanderzusetzen und in kreativer Teamarbeit maßgeschneiderte Lösungen für die eigene Fakultät zu entwickeln. Die daraus resultierten Lösungen werden nun in die Lehre implementiert und strukturell umgesetzt. Dieser Beitrag beschreibt den Ablauf und die Organisation des Hackathons, außerdem werden die Ergebnisse der Evaluation der Veranstaltung diskutiert. Mit diesem Einblick wollen wir das Projekt als wertvollen Wegbereiter im Bereich der Erarbeitung von medizinisch-didaktischen Themen vorstellen, die im Rahmen innovativer methodischer Formate entwickelt werden.

Schlüsselwörter: Curriculumsentwicklung, hackathon, Co-Creation, Studierenden-Engagement, Innovation-Lab


1. Einführung

1.1. Hintergrund

Hochschulen als Bildungseinrichtungen sind der ständigen Weiterentwicklung ihrer Lehr- und Lernmethoden verpflichtet. Innovative Bildungsformate ermöglichen den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit Themen und bereiten sie auf zukünftige berufliche Herausforderungen vor, wie z.B. kooperatives Arbeiten in vielfältigen Teams und kommunikative Verhandlungsprozesse [1], [2], [3]. Der Einsatz von Hackathons oder Ideenwettbewerben, um den Innovationsbedarf von Fakultäten zu adressieren und die Soft Skills der Teilnehmenden zu erweitern, erscheint daher sinnvoll. Ein Hackathon ist eine Blockveranstaltung, bei der Ideen innerhalb einer Gruppe generiert und entwickelt werden. Dieses, ursprünglich aus der Informatik stammende, lösungsorientierte Format hat inzwischen auch in anderen Disziplinen großen Anklang gefunden; Hackathons werden sowohl auf staatlicher Ebene (z. B. [https://wirvsvirus.org/]) als auch im akademischen Kontext [4] durchgeführt.

Wegen ihrer breiten Wirkung erfolgreiche Lösungen zu generieren, wurden Hackathons ursprünglich vor allem für die Entwicklung von Produkten eingesetzt, lassen sich aber auch auf andere Bereiche übertragen. Sie umfassen in der Regel eine Reihe von miteinander verknüpften Prozessschritten. Ein Hackathon beginnt mit der organisatorischen Vorbereitung, gefolgt von der Problemdefinition, der Rekrutierung der Teilnehmenden, der Entwicklung einer Lösung, deren Präsentation und der abschließenden Bewertung. Aufgrund dieses letzten Schrittes (Bewertung) können Hackathons auch als Wettbewerbe umgesetzt werden, während der Prozess davor eher mit Konferenzen vergleichbar ist [5]. Im Allgemeinen stimmen Hackathons mit den folgenden Aspekten überein:

1.
Kurze Zeitspanne: Die Teilnehmenden arbeiten eng zusammen, um ein Problem innerhalb einer kurzen Zeitspanne zu lösen – normalerweise innerhalb weniger Stunden oder Tage [6].
2.
Auszeichnung und Reputation: In der Regel wird die beste Idee eines Wettbewerbs in die Tat umgesetzt, was die Teilnehmenden zu weiterem Engagement motiviert [7].
3.
Arbeit in Gruppen: Die meisten Hackathons sind freiwillige Veranstaltungen; die Teilnehmenden sind also intrinsisch motiviert eine Idee für eine strukturelle Lösung einzubringen, oder sie schließen sich aktiv einem Team mit einer bestehenden Idee an. Die Teams werden zu Beginn der Veranstaltung gebildet und bleiben bis zum Ende des Hackathons zusammen. So entsteht eine Lern- und Arbeitssituation, in der durch die intensive Kooperation der Teilnehmenden innerhalb der Projektgruppen ein hohes Gemeinschaftsgefühl als Identifikationsgrundlage entsteht. Diese Art von Kooperation und Kollaboration hat sich als sehr produktiv erwiesen und verspricht daher große Chancen für die Weiterentwicklung von Lehre und Curriculum [2].

In der Vergangenheit haben mehrere Universitäten Hackathons im Gesundheitswesen veranstaltet. Diese Hackathons konzentrierten sich jedoch in erster Linie auf die Produkt- und Technologieentwicklung, wie der Hackathon der Stanford University am 5. und 6. Juni 2016, bei dem eines der Gewinnerteams die Idee für eine Smartphone-basierte Anwendung zur Identifizierung von Medikamentenetiketten für sehbehinderte Menschen entwickelte [8]. Auch der größte internationale Verband für medizinische Ausbildung, AMEE, hat bereits mehrfach Hackathons organisiert [https://www.jchui.me/projects/ameehacks/]. Inspiriert von diesen Vorbildern entwickelten das Medical Education Center (MEC) der Technischen Universität München (TUM) gemeinsam mit der Fachschaft für Medizin die Idee, die eigene Lehre an der Fakultät für Medizin im Rahmen eines Hackathons zu verbessern.

Anhand des Praxisbeispiels des TUM MEC OPEN Hackathons evaluiert der vorliegende Beitrag die verschiedenen Aspekte, die bei der Durchführung einer solchen Veranstaltung zu beachten sind und gibt einen Einblick, wie solche Formate im Bereich der Lehrentwicklung gewinnbringend etabliert werden können.

1.2. Hackathon – Konzepte und Modelle

Ein wesentlicher Aspekt von Hackathons ist die Gruppendynamik, die die etablierten Phasen der Teambildung prägt: Forming, Storming, Norming und Performing [9]. Im ersten Schritt (Forming & Storming) identifiziert die Gruppe die Aufgabe oder das Problem sowie die Informationen und Kompetenzen, die zur Lösung des Problems benötigt werden. Dabei lernt sich die Gruppe durch den Austausch beruflicher und persönlicher Erfahrungen, Expertisen und Hintergründe kennen, um Teilaufgaben angemessen zuzuordnen. In der Norming-Phase arbeiten die Gruppenmitglieder an ihren Teilaufgaben und entwickeln so eine zielorientierte Art der Zusammenarbeit. In der letzten Phase, der Durchführungsphase (Performing), arbeiten die Gruppenmitglieder kollaborativ ihre Lösung aus.

In einem Leitfaden von Cobham et al. [10] finden sich Parameter für einen erfolgreichen Hackathon: dazu gehören ein zeitlicher Umfang in der Dauer von zwei bis drei Tagen, das Bereitstellen eines Honorares oder einer gleichwertigen Entschädigung für das Organisationsteam, das Hinwirken auf ein Gleichgewicht zwischen einer freien, kreativen Stimmung auf der einen und einer wettbewerbsorientierten Atmosphäre auf der anderen Seite, sowie ein möglichst breites Spektrum an unterschiedlichen beteiligten Disziplinen und ein realistisches Ziel, um die Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden zu fördern.

Eine internationale Evaluation von Wang et al. [8] untersuchte insgesamt acht Hackathons in China, Brasilien und den USA. Die empirische Erhebung konzentrierte sich auf den Lernfortschritt der 161 Teilnehmenden. Diese gaben vor und nach dem Hackathon eine standardisierte Selbsteinschätzung ab, um ihren Lernfortschritt zu evaluieren. Die Ergebnisse waren in allen Bewertungsbereichen ("wahrgenommener Grad des Lernens", u.a. Lernen über Biodesign, Lean-Startup-Methodik und Prototyping einer Lösung [8]) positiv, was die Autor*innen der Studie zu dem Schluss kommen lässt, dass Hackathons eine effektive Methode im Bereich der Medizin-Didaktik sind, insbesondere wegen der aktiven Beteiligung der Studierenden an der Gestaltung ihrer eigenen Lernprozesse. Es fehlt jedoch an groß angelegten Studien und Standards zur Evaluation von Hackathons, sowohl im Bereich der medizinischen Ausbildung als auch im Bereich der Lehr- und Curriculumsentwicklung.

Betrachtet man die neuesten Veröffentlichungen im Bereich der Weiterentwicklung von Lehrinhalten durch die enge Einbindung von Lehrenden und Lernenden, so gibt es einige Punkte, die die Bedeutung von Veranstaltungsformaten wie Hackathons unterstreichen.

Einer der wichtigsten Aspekte ist hier die enorme Bedeutung, die der Faktor Co-Creation mit Blick auf Beteiligung und Engagement einnimmt, auch und vor allem dadurch, dass Lehrende und Lernende ein besseres Verständnis für die wechselseitige Perspektive bekommen. Dies führt nicht zuletzt zu einem positiveren, inklusiveren und demokratischeren Lernumfeld, einer höheren intrinsischen Motivation und einer höheren Qualität der Gestaltung der Lehre [11]. Diese Dynamik braucht jedoch Raum, sich zu entwickeln. Die Förderung von Co-Creation im Rahmen der Lehrplanentwicklung bedeutet so auch immer den Abbau bestehender Hierarchien, die Förderung von Offenheit, das aktive Schaffen einer Atmosphäre geteilter Verantwortung und die Motivation zur kollaborativen Problemlösung. Für Hackathons bedeutet dies auch das Einführen von Feedback-Schleifen und einer elaborierten Kommunikationskultur sowie strukturelle Unterstützung durch Mitarbeitende der Fakultät, die den Co-Creation-Prozess und das „Student-as-partner“-Konzept anschieben und verstetigen [11], [12], [13]. Healey et al. stellten 2016 [14] fest, dass die Lehrplangestaltung wahrscheinlich der Bereich ist, in dem das Engagement im Rahmen partnerschaftlicher Co-Creation-Prozesse (von Lehrkräften, Fakultätsmitarbeitenden und Studierenden) am wenigsten entwickelt ist.

Diese Erkenntnisse haben uns schließlich dazu veranlasst, einen Hackathon im Bereich der Weiterentwicklung der Lehre an der TUM Fakultät für Medizin durchzuführen.


2. Projektbeschreibung

2.1. Projektidee

Die Idee für das, im Rahmen des TUM Ideenwettbewerbs 2020 [https://www.tum.de/studium/lehre/chancen-fuer-die-lehre/ideenwettbewerb/] geförderte, Projekt basierte auf dem erfolgreichen Hackathon des Hochschulforums Digitalisierung [https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/online-hackathon] und weiterer Projektpartner Anfang Mai 2020, bei dem verschiedene Herausforderungen des digitalen Lehrens & Lernens in einem Problemlösungswettbewerb unter Beteiligung verschiedener Hochschulen in Deutschland adressiert wurden. Unser Hackathon knüpfte daran an und fokussierte sich auf die konkreten Herausforderungen im Umfeld unserer medizinischen Fakultät. Unser Ziel war es, alle Akteur*innen des universitären Lebens (Lehrende, Studierende und Mitarbeitende) stärker in die Lehrentwicklung einzubeziehen und so ein langfristiges Engagement für innovative Lehr- und Lernsettings in den verschiedenen Abteilungen unserer medizinischen Fakultät zu fördern. Diese Ziele wurden auch durch die lösungsorientierte Ausrichtung der Veranstaltung und die Idee, die aus dem Hackathon resultierenden Projekte in ein Innovationslabor (TUM MEC Innovation Lab) umzusetzen, unterstützt.

2.2. Projektentwicklung

Nachdem die Idee des Hackathons geboren war, wurde sie von einem Team aus Mitarbeitenden und studentischen Hilfskräften über einen Zeitraum von etwa vier Monaten weiterentwickelt und schließlich umgesetzt. Gemeinsam mit der Fachschaft Medizin wurde in wöchentlichen Treffen die Bekanntmachung des Hackathons über soziale Medien initiiert, die Veranstaltung und das Kulturprogramm geplant und der Aufbau der Infrastruktur zur Durchführung des Hackathons vorangetrieben. Die Themen, die während des Hackathons behandelt wurden, wurden größtenteils von den teilnehmenden Studierenden und Lehrenden eingereicht (siehe Kapitel 3 - Ergebnisse: von den Teilnehmenden eingereichte Themen waren „MedWoch“, „MindYourHealth“, „Mentoring“, „Gesundes Klima“, „Fehlerkultur“). Es gab auch einige Themen, die von der Fakultät bzw. dem TUM MEC ausgewählt wurden, basierend auf den Ergebnissen der Evaluation des Studienprogramms des Sommersemesters 2020, um Lehrsettings und Strukturen zu identifizieren, die verbesserungsbedürftig waren (siehe 3.1 - Ergebnisse: die vom TUM MEC ausgewählten Themen waren „Digital Campus“, „Find IT!“, „HOW TO“). Das TUM MEC stellte in Kooperation mit der Fachschaft Medizin die organisatorische und technische (Infra-)Struktur für den TUM MEC OPEN Hackathon bereit.

2.3. Projektimplementierung

Aufgrund der sehr flexiblen Gestaltung der Veranstaltung war der Hackathon mit 60 Teilnehmenden (10 Lehrende, 10 Mitarbeitende und 40 Studierende, die in Gruppen von 5 bis 10 Personen aufgeteilt waren) gut besucht, so dass auch Teilnehmende mit wenig Zeit ihre Ideen einbringen konnten. Dies war besonders wichtig, da unsere Lehrenden an der medizinischen Fakultät als Ärzt*innen durch die Pandemie-Situation besonders gefordert waren.

Wie haben Sie von der Veranstaltung erfahren?

Die Teilnehmenden wurden über eine Vielzahl verschiedener Medien und Mailinglisten angeworben. Es wurde sowohl unter den Lehrenden als auch unter den Studierenden Werbung gemacht, wobei Empfehlungen von Kolleg*innen oder Kommiliton*innen der Hauptgrund für die große Zahl der Teilnehmenden war (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Aufgrund der Pandemie wurde der Hackathon zu Beginn des Wintersemesters 2020/21 als Online-Veranstaltung und mithin hauptsächlich als Zoom-Konferenz durchgeführt. Den Gruppen wurden zusätzliche Tools für die Entwicklung ihrer Ideen zur Verfügung gestellt, wie z.B. Miro-Boards (Online-Whiteboard) oder Mind-Mapping-Tools, für die kollaborative Zusammenarbeit und zur Dokumentation. Für jedes Tool wurden im Vorfeld ausführliche Handbücher zur Verfügung gestellt, zudem wurden diese durch geschulte Moderator*innen unterstützt. Das komplette Programm, einschließlich aller Gruppen und relevanter Links, war in einem Moodle-Kurs (Kursmanagementsystem) verfügbar, der eigens für den Wettbewerb eingerichtet wurde (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Die Teilnehmenden konnten so jederzeit Gruppen beitreten und sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Für die agile Kommunikation und den Datenaustausch wurde ein RocketChat (Kommunikationsplattform) zur Verfügung gestellt. In Zielen und Methoden geschulte Studierende und Mitarbeitende des TUM MEC leiteten und betreuten die Arbeitsgruppen, die sich je nach zeitlichen Kapazitäten der Gruppenmitglieder regelmäßig zur Zusammenarbeit trafen.

Die 36 Stunden liefen wie folgt ab: Die Teilnehmenden des Hackathons wurden mit einer Begrüßung des Dekans auf die kommenden 36 Stunden eingestimmt und kurz mit dem Zeitplan für die folgenden Tage vertraut gemacht. Danach begannen die Teams mit dem Problem-Pitching und der Ideenentwicklung. Geschulte, von der Organisation qualifizierte Moderator*innen mit Blick auf Gruppenbildung, Zusammenarbeit und Kommunikation sowie TUM MEC-Teammitglieder waren in allen Gruppen anwesend, um die konkrete Ausarbeitung der Themen, Lösungen und Ideen während der Arbeitssitzungen zu unterstützen. Am Abend wurden die Fortschritte des ersten Tages in einer Tagesschau-Sendung zusammengefasst. Am Vormittag des zweiten Tages fand ein Entrepreneurship-Workshop statt, in dem die Teilnehmenden relevante Aspekte der Ideenentwicklung und Teamarbeit vertiefen konnten. Danach arbeiteten die Gruppen weiter an ihren Themen und erarbeiteten zusammenfassende Video-Pitches. Am Abend des zweiten Tages fand ein Konzert eines über Zoom zugeschalteten Musikers statt, um am Ende der 36 Stunden einen gemeinschaftsstiftenden Ausklang zu ermöglichen. Gegen Mittag des folgenden Tages wählte die Jury die Gewinner-Projekte aus. Die Preisverleihung wurde von einer digitalen Performance eines Improvisationstheaters gerahmt.


3. Ergebnisse

3.1. Projektergebnisse

Unter dem Hashtag #36hfürdieLehre haben die Gruppen mehrere Projekte entwickelt, die im Rahmen des Wettbewerbs als Video-Pitches präsentiert und von der Jury, bestehend aus Studiendekan, Mitarbeitenden des TUM MEC, Lehrenden und Studierenden sowie der Crowd (alle Teilnehmenden), bewertet und ausgezeichnet wurden und nun sukzessive in der Lehre umgesetzt werden.

Nachfolgend ein Überblick über die entwickelten Projekte:

  • medWoch: Lernen geht durch den Magen! Eines der preisgekrönten Projekte, das von Studierenden initiiert wurde und auf dem sozialen Austausch zwischen einer kleinen Gruppe von Studierenden und Dozierenden zu einem bestimmten Thema in einem informellen Rahmen basiert.
  • MindYourHealth: Ein von der Fachschaft ins Leben gerufene Projekt, das sich auf die psychische Gesundheit von Studierenden konzentriert und Unterstützung in schwierigen Situationen bietet.
  • Mentoring: Eines der Siegerprojekte. Auf Initiative der Fachschaft unterstützt das Innovation Lab den strukturellen Aufbau eines Mentoring-Programms an der medizinischen Fakultät.
  • Gesundes Klima – Klimawandel in der Lehre: Ein weiteres stark studentisch getriebenes Projekt, bei dem das Innovation Lab die Verankerung in der klassischen Lehre unterstützt, d. h. in Form eines fakultativen zusätzlichen Moodle-Kurses, eines Seminars und einer Einbindung in die fächerübergreifenden Kernvorlesungen.
  • Digitaler Campus: Das Siegerprojekt des Crowd-Votings. Dieses Projekt zielt darauf ab, eine übersichtliche Moodle-Struktur für die Kurse der Fakultät zu implementieren, die auf den Stundenplan abgestimmt ist und Vorlagen für Dozierende enthält, um ein einheitliches Design zu gewährleisten und die Erstellung von digitalen Kursen zu vereinfachen.
  • Find IT! Das, von der Jury prämierte Projekt. Im Laufe des virtuellen und hybriden Semesters hat sich gezeigt, dass nicht alle relevanten Informationen niedrigschwellig auffindbar sind. Daher wird ein Wiki für die Lehre eingerichtet, das sich hauptsächlich auf digitale und innovative Lehransätze konzentriert und eine verbesserte Suche nach Inhalten sowie Vernetzung ermöglicht.
  • Fehlerkultur – Aus Fehlern lernen: Dieses Projekt zielt darauf ab, Lehrmaterial über Teamarbeit und Fehlerkommunikation in den Lehrplan einzubinden. Mit Unterstützung des Innovation Labs wird das Thema im Rahmen einer Summerschool eingeführt, da das Thema von großer Relevanz ist und ein breites Spektrum von Bedürfnissen erfüllt.
  • HOW TO ist ein Projekt des Medical Trainings Center (MTC) der Fakultät, das sich mit der Etablierung eines hybriden Ausbildungsplatzes für medizinische Fähigkeiten und Fertigkeiten beschäftigt. Da dieses sowohl virtuell, aber vor allem analog angeboten werden soll, wird es im Wintersemester 2021/2022 mit Unterstützung des Innovation Labs umgesetzt.
3.2. Projektevaluation

Um die Qualität der inhaltlichen, strukturellen und sozialen Aspekte des Hackathons zu messen, wurde eine Evaluation unter den Teilnehmenden durchgeführt. Die Evaluationsdaten wurden mittels einer Online-Umfrage erhoben, um den Teilnehmenden möglichst viel Flexibilität zu ermöglichen und die Anonymität zu wahren. Der Aufbau des Fragebogens zielte auf das Abfragen von Beschreibung und Bewertung konkreter Sachverhalte durch die Befragten [15]. Bei der Konstruktion des Fragebogens wurde neben dem geringen Aufwand für das Ausfüllen des Fragebogens auch auf die Formulierung der Fragen geachtet. Es wurden geschlossene Fragen gestellt, um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten; gleichzeitig wurden offene Fragen gestellt, um nicht berücksichtigte Aspekte der Bewertung zu erfassen [15].

Insgesamt wurden neun Fragen gestellt, davon drei Multiple-Choice-Fragen dazu, wie die Teilnehmenden auf den Hackathon aufmerksam wurden, welche Rolle sie dabei spielten und welche der angebotenen Themen am interessantesten waren. Die vierte Frage bezog sich auf die Wahrnehmung verschiedener organisatorischer und sozialer Aspekte und war als Likert-Skala mit einer fünffachen Abstufung mit den Optionen „stimme voll zu“, „stimme zu“, „neutral“, „stimme weniger zu“ und „stimme nicht zu“ formuliert. Es folgten drei offene Fragen dazu, was die Teilnehmenden beim nächsten Hackathon gerne thematisieren würden, was gut war und was fehlte. Der Fragebogen endete mit der Frage, ob die Teilnehmenden erneut an der Veranstaltung teilnehmen würden.

Die Umfrage lief über einen Zeitraum von vier Wochen, in denen die Teilnehmenden des Hackathons per Mail zur Teilnahme an der Online-Umfrage eingeladen wurden (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Insgesamt nahmen 25 Personen an der Online-Evaluation teil, darunter 12 Lehrende, 7 Studierende und 3 Mitarbeitende der Fakultät. Da wir 60 Teilnehmende hatten, lag die Rücklaufquote bei 41,2%. Von den zurückgesandten Fragebögen waren sechs unvollständig. Diese wurden dennoch berücksichtigt, da es uns wichtig war alle Eindrücke der Teilnehmenden zu erfassen und die Stichprobe zudem sehr klein war [15].

Die unterschiedlichen Hintergründe der Befragten sind für die Interpretation der Ergebnisse von Bedeutung, da die Bewertung der Veranstaltung aus sich zwar teils überschneidenden aber in der Regel verschiedenen Rollen heraus erfolgte.

Die Antworten in der Evaluation gingen alle in eine ähnliche Richtung. Größere Unterschiede wurden im Bereich der organisatorischen Aspekte des Hackathons festgestellt; die Studierenden bevorzugten eine kurze dreitägige Veranstaltung, während die Mitarbeitenden und Expert*innen lieber mehr Zeit gehabt hätten. Insgesamt beschreiben die Befragten die Möglichkeiten der Implementierung von Hackathons in das Hochschulleben als weitgehend positiv. Etwa 70% der Befragten gaben an, dass sie gerne wieder an einem Hackathon teilnehmen würden.

Die respektvolle Interaktion in der Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden wurde mit 75 Prozentpunkten für die Antwortoption „stimme voll zu“ ohne signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Rollen bewertet.

Mit 62,5 Prozentpunkten stimmen 15 Befragte der Aussage „voll und ganz“ zu, dass der Einsatz der Tools (Zoom, Miro, Moodle, Rocket Chat) nützlich war.

Die folgenden beispielhaften Freitextantworten sammelten wir in der Kategorie „Was war besonders gut?“:

  • dass die Veranstaltung digital stattfand,
  • das Zusammenspiel zwischen themenbezogener Teamarbeit und einem gemeinsamen Rahmenprogramm,
  • die intensive Auseinandersetzung mit einem Thema,
  • der Einsatz von Tools und Barrierefreiheit,
  • die Gesamtorganisation,
  • Rahmenprogramm und Unterhaltung waren erstklassig und sollten beibehalten werden,
  • die Moodle-Hackathon-Website war großartig und der Dreh- und Angelpunkt des Hackathons.

Weitere Freitextfelder gaben den Befragten die Möglichkeit, Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu Organisation, Inhalt und Ablauf des Hackathons zu äußern. Auf die Frage „Was würdest du beim nächsten Hackathon gerne mehr sehen?“ äußerten neun Teilnehmende ihre Ideen, im Folgenden sind einige der Antworten beispielhaft aufgeführt:

  • größere Anzahl an Teilnehmenden,
  • frühzeitige Kommunikation, damit die Mentor*innen, die die Gruppen leiten sich besser auf die Veranstaltung vorbereiten können,
  • es sollten mehr Expert*innen einbezogen werden.

Hinsichtlich der verschiedenen Projekte zeigen die Bewertungsergebnisse, dass das Thema „Fehlerkultur“ mit 16,6 Prozentpunkten als das interessanteste Thema bewertet wurde. Es folgten die Projekte „Wiki für die Lehre“, „Digitaler Campus“ und „Klimawandel in der Lehre“ mit jeweils 12,5 Prozentpunkten. 29,1 Prozent der Befragten gaben keine Rangfolge der wichtigsten Themen an.

Alle Beteiligten haben überfachliche Schlüsselkompetenzen erlernt, wie z.B. Probleme zu erkennen und Lösungen ergebnisorientiert und nachhaltig zu entwickeln, interdisziplinär und kollaborativ im virtuellen Raum zu arbeiten, digitale, innovative medizinische Kurse zu entwickeln, zu strukturieren und mit Inhalten zu füllen, sowie grundlegende Techniken der Kommunikation, Dokumentation und Visualisierung im virtuellen Raum anzuwenden. Die Teilnehmenden haben außerdem die Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Studierenden, Lehrenden und Fakultäts-Mitarbeitenden sowie die Methoden der Co-Creation kennengelernt. Dazu gehört das Training organisatorischer, kommunikativer und sozialer Soft Skills ebenso wie die Möglichkeit, sich mit Menschen zu vernetzen, die sich im universitären Alltag sonst nur selten begegnen, obwohl sie vor ähnlichen Herausforderungen stehen und einen Austausch deshalb als sehr gewinnbringend empfinden.


4. Diskussion & Schlussfolgerung

Aufgrund der kleinen Stichprobe von nur 25 Befragten müssen die Evaluations-Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden, sie bieten jedoch einen ersten Einblick in die Chancen und Risiken von Hackathons als Veranstaltung für die Weiterentwicklung der Lehre und können daher als Grundlage für weitere Forschung dienen. Hier sollten zukünftig vor allem groß angelegte Untersuchungen in den Blick genommen werden, die auch qualitative Interviews zu motivierenden Aspekten für die Teilnahme an Hackathons einbinden.

Hackathons stellen mithin eine innovative Methode zur Lehr- und Fakultätsentwicklung durch interdisziplinären und interprofessionellen Austausch dar [16]. Zu den Vorteilen von Hackathons gehören der Ausbau von Netzwerken sowie die Erweiterung der Soft Skills der Teilnehmenden, Rollenfindung im Team und Co-Creation-Methoden fördern zudem die Selbstreflexion [2], [17].

Die Bewertung des Einsatzes von Hackathons als hochschuldidaktisches Lehrformat, auch im Bereich der Entwicklung der Lehre, fällt daher in unserem Fazit überwiegend positiv aus.

Nichtsdestotrotz gibt es Raum für Verbesserungen. Der TUM MEC OPEN Hackathon sollte in Zukunft noch breitere Gruppen von Studierenden und Lehrenden erreichen und die Teilnehmerzahl sollte erhöht werden. Auch der Zeitpunkt des Hackathons muss kritisch reflektiert werden. Durch die Pandemie und die damit einhergehenden verpflichtenden Änderungen etablierter Lehrformate waren die Mitarbeitenden und Lehrenden zu diesem Zeitpunkt stark gefordert. Dies führte dazu, dass einige von ihnen die Veranstaltung eher als zusätzlichen Aufwand denn als hilfreichen Rahmen für die Weiterentwicklung der eigenen Lehre empfanden. Auch in Zukunft wollen wir die Beteiligung durch eine noch größere zeitliche Flexibilität und mehr Raum für den aktiven Austausch mit Kolleg*innen und Kommiliton*innen stärken.

Für die Zukunft wäre es darüber hinaus denkbar, die Hackathons vor allem durch studentische Kräfte im Rahmen des Fachschafts-Engagements zu organisieren. Durch die Vorarbeit des TUM MEC-Teams und der Studierenden, die den Hackathon 2020 geplant und durchgeführt haben, kann zukünftig auf bereits bestehende Expertise und Infrastruktur zurückgegriffen werden. Dies spart Ressourcen und stellt zugleich eine regelmäßige Durchführung eines Hackathons sicher.

Mit Blick auf die Evaluation und unsere hier diskutierten Erfahrungen haben wir beschlossen, diese Art von Veranstaltung regelmäßig durchzuführen. Ziel ist ein regelmäßiger, jährlicher Hackathon, der als Katalysator dient, Projekte in das Innovation Lab einzuspeisen - als Garant für eine aktive und partizipative Entwicklung der Lehre an unserer Fakultät. Das Etablieren eines Innovation Labs ist zwingend notwendig, um die im Hackathon entstandenen Ideen für Projekte im Anschluss auch wirkungsvoll und gewinnbringend umzusetzen.

Das Zusammenspiel von Hackathon und Innovation Lab sorgt so für eine nachhaltige und zukunftssichere Innovationskultur für das Lehren, Lernen und das gemeinsame Campusleben, auch und gerade im New Normal.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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