gms | German Medical Science

GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Wird COVID-19 von den Medizinstudierenden in der Schweiz als Bedrohung für die Chancengleichheit zur Erlangung des Berufes wahrgenommen? Eine Querschnittsstudie aus Bern und Genf

Artikel Medizinstudierende

  • corresponding author Benny Wohlfarth - Universität Bern, Universitätsspital Bern, Department für Viszerale Chirurgie und Medizin, Bern, Schweiz
  • Meghan M. McConnell - Universität Ottawa, Department für Innovation in der medizinischen Ausbildung, Ottawa, Kanada; Universität Ottawa, Department für Anästhesiologie und Schmerzmedizin, Ottawa, Kanada
  • Michaël Huguenin-Dezot - Universität Bern, Universitätsspital Bern, Department für Viszerale Chirurgie und Medizin, Bern, Schweiz
  • Mathieu Nendaz - Universität Genf, Department für Entwicklung und Forschung in der medizinischen Ausbildung, Genf, Schweiz
  • Reto M. Kaderli - Universität Bern, Universitätsspital Bern, Department für Viszerale Chirurgie und Medizin, Bern, Schweiz

GMS J Med Educ 2023;40(1):Doc4

doi: 10.3205/zma001586, urn:nbn:de:0183-zma0015863

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2023-40/zma001586.shtml

Eingereicht: 21. März 2022
Überarbeitet: 3. Oktober 2022
Angenommen: 23. November 2022
Veröffentlicht: 15. Februar 2023

© 2023 Wohlfarth et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Studierende sind häufig auf Nebenjobs angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wir untersuchten den soziodemographischen Status von Schweizer Medizinstudierenden und deren Einschätzung, ob reduzierte Teilzeitarbeitsmöglichkeiten im Rahmen der COVID-19-Pandemie eine Bedrohung der Chancengleichheit zur Erlangung des Berufes darstellt.

Methoden: Wir unternahmen eine anonyme Online-Umfrage unter Schweizer Medizinstudierenden aus Bern und Genf über einen Zeitraum von 4 Monaten zwischen Dezember 2020 und April 2021. Abgefragt wurden soziodemografische Daten, die aktuelle Lebenssituation, Teilzeitbeschäftigung sowie etwaige weitere Einkommensquellen zur Finanzierung des Lebensunterhalts. Zudem wurde mittels einer fünfstufigen Likert-Skala (1=stimmt überhaupt nicht zu, 5=stimmt voll und ganz zu) abgefragt, ob die Auswirkung der COVID-19-Pandemie hierauf als Beeinträchtigung der beruflichen Chancengleichheit wahrgenommen wird.

Ergebnisse: Von den 968 Teilnehmenden, die rund 13,8% aller Medizinstudierenden in der Schweiz darstellen, hatten 81,3% einen Teilzeitjob. Von den Erwerbstätigen arbeiteten 54,8% neben dem Studium, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, wobei 28,9 % über negative finanzielle Auswirkungen aufgrund der reduzierten Teilzeitstellen während der Pandemie berichteten. Der Verlust von Teilzeitjobs machte das Medizinstudium aus Sicht der Studierenden zu einem Privileg für Studierende mit höherem sozioökonomischem Status (4,11±1,0), deren Möglichkeit zu studieren eher unabhängig von einem regelmäßigen Einkommen ist. Ein staatlicher Notfallplan für betroffene Studierende wurde dabei als wichtige Massnahme zur Unterstützung angesehen (4,22±0,91).

Diskussion: Die COVID-19-Pandemie und ihre Folgen werden von den Befragten als Bedrohung wahrgenommen und bringen eine Benachteiligung für Schweizer Medizinstudierende mit niedrigerem sozioökonomischem Status. Es sollten gesamtschweizerische Massnahmen zur Förderung der beruflichen Chancengleichheit ergriffen werden.

Schlüsselwörter: Medizinstudierende, Pandemie, Verlust von Nebenjobs, Lebenshaltungskosten, gleiche Karrierechancen, sozioökonomischer Status


Einleitung

Die Pandemie der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) hat fast alle Bereiche des täglichen Lebens beeinflusst [1], [2]. Aufgrund der langen Inkubationszeit und der hohen Übertragungsrate [3] haben Regierungen teilweise drastische Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Dazu gehörten die vorübergehende Schließung von öffentlichen Einrichtungen, die Schließung von Arbeitsplätzen, Beschränkungen des nationalen und internationalen Reiseverkehrs und die Schließung von Bildungseinrichtungen [4]. Diese Einschränkungen betrafen verschiedene Branchen, Unternehmen und Organisationen weltweit und bedingten Arbeitsplatzverluste und Kurzarbeit [5], [6], [7].

Die COVID-19-Pandemie hatte auch erhebliche Auswirkungen auf Ausbildungsmethoden, z. B. den grossangelegten Einsatz von Online-Lernplattformen, die Etablierung neuer Beurteilungsmethoden und die Streichung von praktischen Wahlpflichtveranstaltungen [8], [9]. Allgemein berichten in der Hochschulbildung viele Studierende über finanzielle Sorgen und Nöte infolge der COVID-19-Pandemie. So ergab eine Umfrage unter ca. 1500 Studierenden, dass nebenberuflich tätige unter ihnen einen Rückgang des Gehalts um 31% und der wöchentlichen Arbeitszeit um 37% erfahren haben; für 13% bedingte COVID-19 zudem eine Verzögerung des Studienabschlusses [10]. Darüber hinaus berichteten etwa 40 % der Befragten, dass sie im Zuge der Pandemie einen Job, ein Praktikum oder eine geplante Stelle nicht erhalten hätten. Über 80% der Studierenden gaben zudem an, dass sie und/oder jemand in ihrem Haushalt infolge der Pandemie Einkommensverluste erlitten hätten [11]. Dies ist besorgniserregend vor dem Hintergrund, dass viele Studierende auf Teilzeitjobs angewiesen sind um ihren Lebensunterhalt und ihre Freizeit zu finanzieren, Berufserfahrung zu sammeln und Selbständigkeit zu erlangen [12], [13]. Wie bereits erwähnt, haben mehrere Studien die Auswirkungen von COVID-19 auf die Hochschulbildung im Allgemeinen dokumentiert [10], [11], [14]. In Anbetracht der Tatsache, dass die Schweiz hinsichtlich des Lebensunterhaltes eines der teuersten Länder der Welt ist [15], scheint ein besseres Verständnis der Auswirkungen der Pandemie auf Medizinstudierende hier von entscheidender Bedeutung. Unseres Wissens hat bisher keine Studie untersucht, ob COVID-19 eine potenzielle Bedrohung für die Chancengleichheit von Medizinstudierenden in der Schweiz darstellt. Ziel dieser Studie war es daher, die soziodemografischen Daten, die aktuelle Lebenssituation, die Teilzeitbeschäftigung und andere Einkommensquellen zur Finanzierung des Lebensunterhalts auszuwerten und festzustellen, ob die Auswirkungen reduzierter Teilzeitarbeitsmöglichkeiten im Rahmen von COVID-19 als Problem für die Chancengleichheit unter Medizinstudierenden zur Erlangung des Berufes wahrgenommen wird.


Methoden

Studiendesign

Wir haben eine Querschnittsstudie an zwei Schweizer Universitäten, der Universität Bern und der Universität Genf, vorgenommen. Die Ethikkommission des Kantons Bern entschied, dass für diese Studie keine ethische Genehmigung erforderlich war (BASEC-Nr.: Req-2020-00662).

Instrument zur Erhebung der Umfrage

Ein elektronischer Fragebogen wurde sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch erstellt und bestand aus 33 Fragen (siehe Anhang 1 [Anh. 1]). Die Umfrage wurde von den Autoren mit der Qualtrics® Core XM Survey Software (Qualtrics, Provo, Utah) entworfen und programmiert. Die Einladungslinks wurden Mitte Dezember 2020 per E-Mail an alle Medizinstudierenden der Universitäten Bern und Genf verschickt. Zur Verbesserung der Rückläuferquote wurden Anfang und Mitte Januar 2021 zwei Erinnerungs-E-Mails verschickt. Die Umfrage blieb bis Mitte April 2021 zur Teilnahme offen, um den Studierenden, die in den Wintersemesterferien möglicherweise mit Arbeiten beschäftigt waren, die Möglichkeit zu geben, sich zu beteiligen.

Die Umfrage bestand aus drei Teilen. Der erste Abschnitt enthielt 10 Fragen zu den demografischen Merkmalen der Studierenden (z. B. Alter, Geschlecht, Jahr der Aufnahme des Medizinstudiums) und zum familiären Hintergrund (z. B. Ausbildung und Beruf der Eltern). Der zweite Abschnitt bestand aus 13 Fragen und erfasste Daten zur finanziellen Situation der Studierenden. So wurden diese beispielsweise zu ihrer derzeitigen Lebenssituation, der Art ihrer finanziellen Unterstützung und ob sie einer Teilzeitbeschäftigung nachgingen, befragt. Studierende, die einer Teilzeitbeschäftigung nachgingen, wurden außerdem gebeten, die Art ihrer Beschäftigung, die Anzahl der Arbeitsstunden und die Gründe für ihre Beschäftigung zu beschreiben. Der dritte Teil der Umfrage bestand aus 10 Aussagen, in denen die Studierenden gebeten wurden, ihre Wahrnehmung zur finanziellen Auswirkung von COVID-19 zu teilen. Fünf dieser Aussagen bezogen sich auf die Auswirkung von COVID-19 auf ihre persönlichen Finanzen, die anderen fünf Aussagen auf die Auswirkung von COVID-19 auf Medizinstudierende im Allgemeinen. Jede Aussage wurde auf einer fünfstufigen Likert-Skala mit den Werten von 1=stimme überhaupt nicht zu bis 5=stimme voll und ganz zu abgefragt.

Statistische Auswertung

Wir verwendeten deskriptive Statistik, einschließlich der Maße für die zentrale Tendenz (Mittelwert, Median), die Streuung für kontinuierliche Variablen (Standardabweichung) sowie Zählungen und Prozentsätze für kategoriale Daten. Zur Untersuchung von Unterschieden innerhalb der Untergruppen zwischen Teilnehmern mit Teilzeitbeschäftigung wurden unabhängige t-Tests und Chi-Quadrat-Tests für kontinuierliche bzw. kategoriale Daten verwendet. Für die Datenanalyse verwendeten wir SPSS in der Version 27.0 (IBM, Armonk, NY).


Ergebnisse

Merkmale der Teilnehmer

Wir erhoben Daten von 968 Medizinstudierenden (738 aus Bern und 230 aus Genf, entsprechend einer Rücklaufquote von 43,2% bzw. 17,9%), was 13,8% aller Medizinstudierenden in der Schweiz entspricht [16]. Die demografischen Merkmale sind in Tabelle 1 [Tab. 1] aufgelistet. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 22,4±2,0 Jahre, und die meisten Befragten waren weiblich (64,4%). Die Mehrheit der Befragten (83,6%) begann ihr Medizinstudium zwischen 2016 und 2020. Ebenso gaben die meisten an, entweder mit Familienmitgliedern oder Mitbewohnern zusammenzuleben (86,3%); nur 11,8% lebten allein. Bei den Befragten, die angaben, Wohnmiete zahlen zu müssen, betrugen die durchschnittlichen Kosten 980±717 CHF pro Monat.

Was den familiären Hintergrund betrifft, so gaben die meisten Befragten an, dass ihre Eltern über eine Hochschulausbildung verfügten (79,5%) und in hochqualifizierten Berufen tätig seien (91,6%). Fast die Hälfte der Befragten (47,9%) gab zudem an, dass ihre Eltern eine leitende oder geschäftsführende Position innehatten.

Die Befragten wurden zudem gebeten, die Quellen ihrer Einkünfte zu benennen. Die Mehrheit der Befragten gab an, finanzielle Unterstützung von ihren Eltern und Familienmitgliedern zu erhalten (64,8%). Fast die Hälfte der Befragten gaben auch persönliche Ersparnisse zur Bestreitung finanzieller Aufwände (45,1%) an. Nur 10,8% der Befragten griffen auf Stipendien oder Darlehen zurück.

Merkmale der Teilzeitbeschäftigung

Insgesamt gaben 81,3% der Befragten an, einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen. Die Befragten mit Teilzeitbeschäftigung waren deutlich älter als die Befragten ohne Teilzeitbeschäftigung (22,9±2,8 Jahre vs. 20,7±1,9 Jahre, p<0,001). Somit war der Status der Teilzeitbeschäftigung mit dem Jahr des Beginns der medizinischen Ausbildung assoziiert (χ2=167,5, p<0,001).

Der Status der Teilzeitbeschäftigung war zudem signifikant mit der Wohnsituation assoziiert (χ2=25,1, p<0,001): Die Untergruppenanalyse ergab, dass 87,0% der Befragten, die allein leben, und 87,4% derer, die in einer Wohngemeinschaft leben, eine Teilzeitbeschäftigung hatten. Von den Befragten, die bei Familienmitgliedern leben, waren nur 74,3% neben ihrer medizinischen Ausbildung teilzeitbeschäftigt. Ausserdem gaben Befragte mit Teilzeitbeschäftigung signifikant niedrigere Kosten für die Wohnmiete an als Befragte ohne Teilzeitbeschäftigung (CHF 1'305±958 vs. CHF 919±643, p<0,001). Die Teilzeitbeschäftigung stand in keinem Zusammenhang mit der Bildung der Eltern (p=0,14) bzw. dem Beruf der Eltern (p=0,38).

Tabelle 2 [Tab. 2] zeigt die beruflichen Merkmale der Befragten, die angaben, während des Medizinstudiums einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen. Die Mehrheit (77,5%) der Befragten nannte, dass der Zweck ihrer Teilzeitbeschäftigung darin bestand, Freizeitkosten zu bestreiten, während fast die Hälfte der Befragten angab, Teilzeit zu arbeiten, um den Lebensunterhalt zu bestreiten (54,8%) und/oder Berufserfahrung zu sammeln (49,8%). Insgesamt gingen 71,7% der Befragten einer Teilzeitbeschäftigung in einem Krankenhaus oder einer anderen Einrichtung des Gesundheitswesens nach, gefolgt von Tätigkeiten in der Gastronomie (17,7%) und Nachhilfeunterricht (17,1%). 20,0% der Befragten hatte eine Beschäftigung, die nicht unter die aufgelisteten Optionen fiel. Diese beinhalteten unter anderem oben genannten Nachhilfeunterricht, Sport und Sozialarbeit. Fast die Hälfte der Teilnehmer (47,6%) hatte mehr als einen Arbeitgeber und somit mehr als einen Nebenjob. Schließlich gaben 28,9% der Befragten an, dass sich COVID-19 negativ auf ihre Finanzen auswirkte, da sie ihren Arbeitsplatz verloren hatten oder ihre Arbeitszeit reduziert wurde.

Wahrnehmung der wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19

Die Einschätzungen der Befragten zu den negativen Auswirkungen von COVID-19 auf ihre persönliche finanzielle Situation und auf Medizinstudierende im Allgemeinen sind in Tabelle 3 [Tab. 3] dargestellt. Insgesamt schätzten die Befragten die finanziellen Auswirkungen von COVID-19 für Medizinstudierende im Allgemeinen als negativer ein als für sich selbst (2,0±0,99 vs. 4,0±0,63, p<.001). Die Befragten waren der Ansicht, dass Studierende mit einem niedrigeren sozioökonomischen Status (SES) nebentätig mehr arbeiten müssen, um im Medizinstudium bleiben zu können (4,31±0,97). Die Befragten glaubten, dass der Verlust von Teilzeitjobs, um sich das Medizinstudium leisten zu können, dieses zu einem Privileg für Studierende mit einem höheren SES mache (4,11±1,0). Darüber hinaus gaben die Teilnehmer an, dass die Regierung einen Notfallplan haben sollte, der es bedürftigen Studierenden ermöglicht, dem Medizinstudium weiter nachzugehen (4,22±0,91).


Diskussion

Studierende sind häufig auf Nebenjobs angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. In der Schweiz, einem der teuersten Länder der Welt [15], sehen sich Medizinstudierende hohen Lebenshaltungskosten ausgesetzt, insbesondere in Bezug auf Wohnraum und tägliche Ausgaben, während sie einen Abschluss in einem der längsten und zeitaufwändigsten Studienfächer anstreben.

Soweit uns bekannt ist, sind wir die ersten, die evaluieren, ob die im Zuge der COVID-19-Pandemie entstandenen Arbeitsplatzverluste oder reduzierten Arbeitszeiten bei Nebentätigkeit eine mögliche Beeinträchtigung der Chancengleichheit unter Schweizer Medizinstudierenden darstellt. In der vorliegenden Studie gaben mehr als drei Viertel der Medizinstudierenden an, mindestens eine Teilzeitstelle zu haben, wobei für die Hälfte von ihnen der Grund für ihre Nebentätigkeit darin bestand, ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Fast ein Drittel gab an, dass sich die COVID-19-Pandemie negativ auf ihre Finanzen auswirkt.

Die Abhängigkeit der Medizinstudierenden von einer Teilzeitbeschäftigung ist von Land zu Land unterschiedlich [17], [18], [19]. In der Schweiz ist der Prozentsatz der Medizinstudierenden mit Teilzeitbeschäftigung nach den jüngsten Berichten des Bundesamtes für Statistik [20], [21] niedriger als in anderen Bereichen der tertiären Bildung. Ein möglicher Grund für diese Diskrepanz könnte laut den Berichten die zeitaufwändige Ausbildung in der Medizin sein, die durch eine Vielzahl von Pflichtveranstaltungen und Praktika geprägt ist. Letztere reduzieren die für eine Teilzeitbeschäftigung zur Verfügung stehende Zeit im Vergleich zu anderen Studienfächern in der Schweiz [20], [21].

Infolgedessen stellten wir fest, dass viele Teilnehmer zumindest teilweise auf die finanzielle Unterstützung ihrer Eltern oder von Verwandten angewiesen sind. Dennoch gab fast die Hälfte der Medizinstudierenden an, durch eigene Ersparnisse finanzielle Rücklagen gebildet zu haben. Da die eigenständige Generierung solcher Ersparnisse ein Einkommen voraussetzt, spielen Nebenjobs auch bei dieser Form der finanziellen Absicherung eine zentrale Rolle.

Fast die Hälfte der Teilnehmer unserer Studie hat mehr als eine Teilzeitstelle, und ein Fünftel arbeitet mehr als 30 Stunden pro Monat. Allerdings hatte fast ein Drittel der Teilnehmer bereits einen Arbeitsplatzverlust oder eine reduzierte Arbeitszeit im Zuge von COVID-19 erlebt. Dieses Ergebnis deckt sich mit Berichten von Medizinstudierenden aus anderen Ländern [22] und anderen allgemeineren Studien aus dem Hochschulbereich [10]. In Anbetracht der Lebenshaltungskosten in der Schweiz ist die Verringerung der Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten ein grundlegendes Problem, insbesondere für die 35 % der Medizinstudierenden, die angaben, keine finanzielle Unterstützung durch ihre Eltern oder Verwandten zu erhalten. Dementsprechend empfand die Mehrheit der Befragten die finanziellen Auswirkungen der Pandemie als Nachteil für Medizinstudierende mit niedrigem SES. Ihrer Meinung nach müssen besonders Medizinstudierende mit einem niedrigeren SES in Nebentätigkeit arbeiten, um das Medizinstudium fortsetzen zu können. Der Verlust von Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten mache das Medizinstudium zu einem Privileg für Studierende mit einem höheren SES, deren Möglichkeit zu Studieren von einem regelmäßigen Einkommen als Grundvoraussetzung unabhängig ist. Diese Unterschiede im SES werden daher als Beeinträchtigung für die Chancengleichheit wahrgenommen.

Die potenziellen Vorteile der Erhöhung des Anteils von Medizinstudierenden mit niedrigerem SES-Hintergrund sind in der Literatur gut beschrieben. Neben der Schaffung von sozialer Gerechtigkeit und Mobilität [23] ist es wahrscheinlicher, dass diese Absolventen in der Primärversorgung arbeiten und Gemeinschaften mit ähnlichem Hintergrund und ähnlichen Merkmalen betreuen [24], [25]. In Anbetracht des zunehmenden Ärztemangels vor allem in der Grundversorgung [26], [27] scheint die chancengleiche Integration von Medizinstudierenden mit niedrigerem SES ein sinnvoller Ansatz zur Verbesserung der Grundversorgungssituation in der Schweiz zu sein.

Perspektivisch erwarten die Medizinstudierenden in unserer Studie aufgrund von COVID-19 eine weitere negative Entwicklung der wirtschaftlichen Gesamtsituation in den nächsten Monaten und sogar Jahren. Folglich würde die Mehrheit der Teilnehmer einen staatlichen Unterstützungsplan befürworten, um der Benachteiligung von Studierenden mit einem niedrigeren SES entgegenzuwirken.

Die vorübergehende Zunahme von Teilzeitjobs im Gesundheitswesen im Rahmen der COVID-19-Pandemie (z. B. in Testzentren, auf Betten- oder der Intensivstation) könnte für einige, aber nicht alle Studierenden, die auf Teilzeitjobs angewiesen sind, eine geeignete Beschäftigungsmöglichkeit darstellen, um den allgemeinen Verlust von Arbeitsstunden aus anderen Branchen zu kompensieren.

In der Schweiz gibt es mehrere Notfallfonds von Hochschulen und Stiftungen (z.B. EDUCA SWISS), die teilweise Unterstützung ohne Rückzahlungsverpflichtung anbieten. Uns ist nicht bekannt, inwieweit die Schweizer Medizinstudierenden über solche Fonds informiert sind, aber angesichts der überwältigenden Zahl gefährdeter Studierender sollten diese Notfallfonds durch ein landesweit organisiertes Vorgehen unterstützt und angemessen vermittelt werden, um gleiche Karrierechancen und Vielfalt in der zukünftigen Ärzteschaft zu gewährleisten.

Im Gegensatz zu anderen westlichen Ländern (z.B. Kanada oder die Vereinigten Staaten) [28], [29] ist die finanzielle Unterstützung in Form von Stipendien oder Darlehen unter Schweizer Medizinstudierenden nicht weit verbreitet. Stipendien werden in der Schweiz als gezielte Subventionen betrachtet, deren Regelungen und Verfügbarkeiten von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich sein können [30]. Eine Initiative zur Harmonisierung dieser Regelungen auf nationaler Ebene wurde 2015 abgelehnt [31]. Zudem eignen sich traditionelle Stipendien aufgrund ihrer langen Vorlaufzeit nicht als praktikable Option für Notfallszenarien.

Des Weiteren rät die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) in Bezug auf Darlehen, die Verschuldung junger Menschen nicht als Grundpfeiler einer Sozial- und Bildungspolitik der Schweiz heranzuziehen [30]. Insbesondere für Studierende mit einem niedrigeren SES können Rückzahlung und Kreditverpflichtungen angesichts ihrer geringeren Sicherheiten und der höheren Wahrscheinlichkeit, das Medizinstudium vor dem Abschluss abzubrechen, ein Hindernis darstellen [32]. Letztendlich könnten diese Studierenden verschuldet zurückbleiben, ohne eine eigenständige Chance auf Tilgung, was Härtefälle und hohe soziale Belastungen für die Gesellschaft bedingen kann [30], [33].

Wir haben festgestellt, dass die Gründe für die Aufnahme einer Teilzeitbeschäftigung nicht nur darin bestehen, die Lebenshaltungs- und Freizeitkosten zu bestreiten, sondern auch darin, Arbeitserfahrung im Gesundheitswesen zu sammeln, was sich mit Ergebnissen und Empfehlungen anderer Literatur deckt [19], [34]. Nebenjobs geben Studierenden die Möglichkeit, Erfahrungen in verschiedenen Fachbereichen zu sammeln, was für eine differenziertere Entscheidung hinsichtlich der künftigen Fächerwahl wichtig ist [35]. Daher birgt die Verringerung aller nicht-COVID-19 assoziierten Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten auch ein weiteres Risiko für Fachgebiete, die bereits schon vor der Pandemie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Nachwuchs hatten.

Generell sind die frühen bis mittleren Zwanziger eine entscheidende Phase im Übergang zum Erwachsenenalter, in der Teilzeitjobs eine wichtige Rolle für die Selbstständigkeit und die Persönlichkeitsbildung spielen [36]. Dementsprechend stellten wir fest, dass Schweizer Medizinstudierende mit Teilzeitbeschäftigung seltener bei Familienmitgliedern leben und älter sind, was mit früheren Ergebnissen übereinstimmt [37]. Durch die Einbeziehung von Studierenden der Universitäten Bern und Genf deckten wir beide Sprachregionen für das Medizinstudium in der Schweiz ab. Eine wesentliche Einschränkung der Studie ist jedoch die geografisch begrenzte Stichprobe von Schweizer Medizinstudierenden, die eine Verallgemeinerung auf andere Regionen nicht zulässt. Dennoch könnten ähnliche Situationen in anderen westlichen Ländern auftreten, in denen Medizinstudierende ebenfalls nur begrenzten Zugang zu staatlich geregelter finanzieller Unterstützung haben. In Anbetracht der zeitlichen Latenz zwischen einem Ereignis wie der globalen Pandemie und den wirtschaftlichen Auswirkungen liegen die wichtigsten Auswirkungen auf die Chancengleichheit von Medizinstudierenden möglicherweise noch vor uns. Unsere Studie ist zudem anfällig für Stichprobenverzerrungen, da die Rücklaufquote in Genf niedrig war und Medizinstudierende, die von COVID-19 besonders betroffen waren, mit größerer Wahrscheinlichkeit geantwortet haben könnten. Die Einladungen zur Umfrage wurden zudem in den Wintersemesterferien verschickt, was eine Unterrepräsentation von Medizinstudierenden mit einem niedrigeren SES aufgrund ihrer beruflichen Verpflichtungen in Nebentätigkeiten bedingt haben könnte. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, hielten wir die Umfrage bis Mitte April offen. Zudem fragten wir die Studierenden nur, ob sie während ihres Medizinstudiums Teilzeit arbeiteten, nicht aber, ob sie kontinuierlich, saisonal oder gelegentlich arbeiteten. Eine Gelegenheitsarbeit scheint jedoch angesichts der angegebenen Menge an Arbeitsstunden unwahrscheinlich zu sein.

Zusammenfassend unterstreichen unsere Daten die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die berufliche Chancengleichheit vieler Schweizer Medizinstudierenden, insbesondere derjenigen mit einem niedrigeren SES. Um gleiche Karrierechancen unabhängig vom SES zu erreichen, sollte eine landesweite Massnahme etabliert werden, die bei Bedarf finanzielle Unterstützung bietet.


Erklärungen

Ethikgenehmigung und Einwilligung zur Teilnahme
  • Keine Ethikbewilligung erforderlich, wie die Schweizerische Ethikkommission des Kantons Bern (BASEC-Nr.: Req-2020-00662) entschieden hat. Die Teilnehmer haben mit der Teilnahme an der Umfrage implizit ihr Einverständnis gegeben.
  • Wir bestätigen, dass alle Methoden in Übereinstimmung mit den einschlägigen Richtlinien und Vorschriften durchgenommen wurden.
Verfügbarkeit von Daten

Die Daten sind auf Anfrage beim Korrespondenzautor erhältlich.

Beiträge der Autoren
  • BW: PI, Konzept, Literaturrecherche, Verfasser des Manuskripts
  • MM: Statistikerin, Literaturrecherche, kritische Durchsicht des Manuskripts
  • MH: Konzept, französische Übersetzung der Umfrage, E-Mail und Erinnerungsschreiben
  • MN: Lokaler PI Genf, kritische Durchsicht des Manuskripts
  • RK: Konzept, kritische Durchsicht des Manuskripts

Alle Autoren haben das endgültige Manuskript gelesen und genehmigt.


Danksagung

Wir danken Dr. med. Peter Frey, Leiter des Studiendekanats der Medizinischen Fakultät der Universität Bern, für die Unterstützung zur Verteilung der elektronischen Umfrage unter den Medizinstudierenden der Universität Bern.

Wir danken auch Dr. med. David Köckerling, Abteilung für Angiologie, Universitätsspital Bern, Universität Bern, Bern, Schweiz für die sprachliche Beratung und das Korrekturlesen des englischen Manuskripts.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
United Nations Sustainable Development Group. Shared responsibility, global solidarity: Responding to the socio-economic impacts of COVID-19. New York: United Nations Sustainable Development Group; 2020. p.8-12.
2.
World Health Organization. Impact of COVID-19 on people's livelihoods, their health and our food systems. Joint statement by ILO, FAO, IFAD and WHO. Geneva: WHO; 2020. Zugänglich unter/available from: https://www.who.int/news/item/13-10-2020-impact-of-covid-19-on-people%27s-livelihoods-their-health-and-our-food-systems Externer Link
3.
Ong SW, Tan YK, Chia PY, Lee TH, Ng OT, Wong MS, Marimuthu K. Air, Surface Environmental, and Personal Protective Equipment Contamination by Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2) From a Symptomatic Patient. JAMA. 2020;323(16):1610-1612. DOI: 10.1001/jama.2020.3227 Externer Link
4.
Lewnard JA, Lo NC. Scientific and ethical basis for social-distancing interventions against COVID-19. Lancet Infect Dis. 2020;20(6):631-633. DOI: 10.1016/S1473-3099(20)30190-0 Externer Link
5.
Nicola M, Alsafi Z, Sohrabi C, Kerwan A, Al-Jabir A, Iosifidis C, Agha M, Agha R. The socio-economic implications of the coronavirus pandemic (COVID-19): A review. Int J Surg. 2020;78:185-193. DOI: 10.1016/j.ijsu.2020.04.018 Externer Link
6.
International Labour Organziation. ILO Monitor: COVID-19 and the world of work. Seventh edition Geneva, Switzerland: International Labour Organization (ILO); 2021. p.5-12.
7.
Sheldon G. Unemployment in Switzerland in the wake of the Covid-19 pandemic: an intertemporal perspective. Swiss J Econ Stat. 2020;156(1):8. DOI: 10.1186/s41937-020-00058-6 Externer Link
8.
Theoret C, Ming X. Our education, our concerns: The impact on medical student education of COVID-19. Med Educ. 2020;54(7):591-592. DOI: 10.1111/medu.14181 Externer Link
9.
Torda A, Velan G, Perkovic V. The impact of the COVID-19 pandemic on medical education. Med J Aust. 2020;213(7):334.
10.
Aucejo EM, French J, Ugalde Araya MP, Zafar B. The impact of COVID-19 on student experiences and expectations: Evidence from a survey. J Public Econ. 2020;191:104271. DOI: 10.1016/j.jpubeco.2020.104271 Externer Link
11.
Jones HE, Manze M, Ngo V, Lamberson P, Freudenberg N. The Impact of the COVID-19 Pandemic on College Students’ Health and Financial Stability in New York City: Findings from a Population-Based Sample of City University of New York (CUNY) Students. J Urban Health. 2021;98(2):187-196. DOI: 10.1007/s11524-020-00506-x Externer Link
12.
Lee JC, Mortimer JT. Family Socialization, Economic Self-Efficacy, and the Attainment of Financial Independence in Early Adulthood. Longit Life Course Stud. 2009;1(1):45-62.
13.
Curtis S, Williams J. The reluctant workforce: undergraduates’ part-time employment. Educ Train. 2002;44(1):5-10. DOI: 10.1108/00400910210416192 Externer Link
14.
Aristovnik A, Keržič D, Ravšelj D, Tomaževič N, Umek L. Impacts of the COVID-19 Pandemic on Life of Higher Education Students: A Global Perspective. Sustainability. 2020;12(20):8438. DOI: 10.3390/su12208438 Externer Link
15.
Sax C, Weder R. How to Explain the High Prices in Switzerland? Swiss J Econ Stat. 2009;145(4):463-483. DOI: 10.1007/BF03399292 Externer Link
16.
Bundesamt für Statistik. Das Medizinstudium in der Schweiz im Profil. Neuchâtel, Switzerland: Bundesamt für Statistik (BFS); 2005. Zugänglich unter/available from: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/kataloge-datenbanken/publikationen.assetdetail.344434.html Externer Link
17.
Claridge H, Ussher M. Does financial support for medical students from low income families make a difference? A qualitative evaluation. BMC Med Educ. 2019;19(1):153. DOI: 10.1186/s12909-019-1573-3 Externer Link
18.
Jurkat H, Höfer S, Richter L, Cramer M, Vetter A. Lebensqualität, Stressbewältigung und Gesundheitsförderung bei Studierenden der Human- und Zahnmedizin. Eine Vergleilchsuntersuchung [Quality of life, stress management and health promotion in medical and dental students. A comparative study]. Dtsch Med Wochenschr. 2011;136(23):1245-1250. DOI: 10.1055/s-0031-1280544 Externer Link
19.
Kanmodi KK, Akinloye AG, Aladelusi TO. Attitudes of medical students towards taking part-time jobs: A study amongst first year clinical students of the College of Medicine, University of Ibadan. Ann Ib Postgrad Med. 2017;15(1):45-50.
20.
Bundesamt für Statistik (BFS). Studien- und Lebensbedingungen an den Schweizer Hochschulen Hauptbericht der Erhebung 2016 zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden. Neuchâtel, Switzerland: Bundesamt für Statistik (BFS); 2017. p.39-65.
21.
Bundesamt für Statistik (BFS). Studien- und Lebensbedingungen an den Schweizer Hochschulen Hauptbericht der Studie zur sozialen Lage der Studierenden 2005. Neuchâtel, Switzerland: Bundesamt für Statistik (BFS); 2007. p.27-43.
22.
Nishimura Y, Ochi K, Tokumasu K, Obika M, Hagiya H, Kataoka H, Otsuka F. Impact of the COVID-19 Pandemic on the Psychological Distress of Medical Students in Japan: Cross-sectional Survey Study. J Med Internet Res. 2021;23(2):e25232. DOI: 10.2196/25232 Externer Link
23.
Steven K, Dowell J, Jackson C, Guthrie B. Fair access to medicine? Retrospective analysis of UK medical schools application data 2009-2012 using three measures of socioeconomic status. BMC Med Educ. 2016;16(1):11. DOI: 10.1186/s12909-016-0536-1 Externer Link
24.
Bland CJ, Meurer LN, Maldonado G. Determinants of primary care specialty choice: a non-statistical meta-analysis of the literature. Acad Med. 1995;70(7):620-641. DOI: 10.1097/00001888-199507000-00013 Externer Link
25.
Puddey IB, Playford DE, Mercer A. Impact of medical student origins on the likelihood of ultimately practicing in areas of low vs high socio-economic status. BMC Med Educ. 2017;17(1):1. DOI: 10.1186/s12909-016-0842-7 Externer Link
26.
The Federal Council (BR). Strategie gegen Ärztemangel und zur Förderung der Hausarztmedizin. Bern, Switzerland: The Federal Council (BR); 2011. p.10-14.
27.
Bundesamt für Gesundheit BAG. Strategie gegen den Ärztemangel. Bern: Bundesamt für Gesundheit BAG; 2011. Zugänglich unter/available from: https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/berufe-im-gesundheitswesen/medizinalberufe/medizinische-grundversorgung/strategie-gegen-aerztemangel.html Externer Link
28.
Ferguson SJ, Wang S. Graduating in Canada: Profile, Labour Market Outcomes and Student Debt of the Class of 2009-2010. Ottawa, Ontario: Statistics Canada; 2014. p.27-37.
29.
Youngclaus J, Fresne JA. Physician Education Debt and the Cost to Attend Medical School: Update 2020. Washington, DC: AAMC; 2020. p.19-20.
30.
Swiss Conference of Cantonal Ministers of Education. Stipendienpolitik in der Schweiz. Bern: The Swiss Conference of Cantonal Ministers of Education (EDK); 1997. p.74-76.
31.
Bundesamt für Gesundheit BAG. Stipendieninitiative. Bern: Bundesamt für Gesundheit BAG; 2015. Zugänglich unter/available from: https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/abstimmungen/20150614/stipendieninitiative.html Externer Link
32.
Association of American Medical Colleges. Medical Students’ Socioeconomic Background and Their Completion of the First Two Years of Medical School. Ana Brief. 2010;9(11):1-2.
33.
Arbeitskreis Kapital und Wirtschaft. Neue Wege zur Hochschulfinanzierung. Zürich: Arbeitskreis Kapital und Wirtschaft (AKW); 2004. p.43, 57.
34.
NHS Health Careers. Summer jobs and part-time work while at medical school. NHS Health Careers. Zugänglich unter/available from: https://www.healthcareers.nhs.uk/explore-roles/doctors/medical-school/summer-jobs-and-part-time-work-while-medical-school#:~:text=A%20summer%20job%20or%20part,medical%20studies%20and%20future%20career.&text=provide%20you%20with%20some%20exposure,find%20out%20about%20their%20roles Externer Link
35.
Aboshady OA, Zenhom MS, Nasr AA. What should medical students do to choose their specialty? Pan Afr Med J. 2015;22:282. DOI: 10.11604/pamj.2015.22.282.7955 Externer Link
36.
Rusconi A. Leaving the parental home in West-Germany and Italy. Opportunities and constraints. Berlin: MPI für Bildungsforschung; 2006.
37.
Clayton JS. What Explains Trends in Labor Supply Among U.S. Undergraduates, 1970-2009? NBER Working Paper Series. Cambridge, MA: National Bureau of Economic Research; 2012. p.1-46.