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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Interprofessioneller Ausbildungstag 2019 – eine qualitative Teilnehmenden-Evaluation

Artikel Interprofessionelle Ausbildung

  • corresponding author Stefan Gysin - Universität Luzern, Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin, Luzern, Schweiz
  • author Marion Huber - ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement Gesundheit, Zürich, Schweiz
  • author Emanuel Feusi - ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement Gesundheit, Zürich, Schweiz
  • author Andreas Gerber-Grote - ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Departement Gesundheit, Zürich, Schweiz
  • author Claudia M. Witt - Universitätsspital Zürich und Universität Zürich, Institut für komplementäre und integrative Medizin, Zürich, Schweiz

GMS J Med Educ 2022;39(5):Doc52

doi: 10.3205/zma001573, urn:nbn:de:0183-zma0015734

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2022-39/zma001573.shtml

Eingereicht: 4. Oktober 2021
Überarbeitet: 11. Juli 2022
Angenommen: 4. August 2022
Veröffentlicht: 15. November 2022

© 2022 Gysin et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Von interprofessioneller Ausbildung (engl. Interprofessional Education, IPE) wird gesprochen, wenn zwei oder mehr Studierende verschiedener Berufsgruppen mit-, von- und übereinander lernen, um die Zusammenarbeit und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Im Oktober 2019 fand ein erster interprofessioneller Ausbildungstag (IPE Tag) im Kanton Zürich statt mit dem Ziel, den teilnehmenden Studierenden interprofessionelle Kompetenzen zu vermitteln.

Methodik: Der IPE Tag wurde von einem interprofessionellen Studierendenteam entwickelt. Nach einer kurzen Einführung wurden die Rollen und Aufgaben der beteiligten Berufsgruppen diskutiert. Anschließend gab es zwei Fallbeispiele mit Simulationspersonen und Reflexionsrunden. Zur Evaluation des Tages wurden 15 semi-strukturierte Interviews mit Studierenden und Dozierenden geführt und mittels Thematischer Analyse qualitativ ausgewertet.

Ergebnisse: Die Studierenden und Dozierenden haben den IPE Tag sehr positiv erlebt. Vor allem die Teilnahme der Medizin- und Pharmaziestudierenden, die praktischen Fallbeispiele mit Simulationspersonen und der informelle Austausch in den Pausen wurden geschätzt. Verbesserungspotenzial gab es bei der Erarbeitung der Rollenbilder. Durch eine offene Haltung und gute Kommunikation lernten die Studierenden die Kompetenzen der anderen Berufsgruppen kennen und schätzen. Alle interviewten Personen wünschten sich mehr interprofessionelle Lehrangebote und die Studierenden fühlten sich bestärkt, das Gelernte in der späteren Berufspraxis umzusetzen.

Schlussfolgerung: Der IPE Tag konnte erfolgreich durchgeführt werden und das didaktische Konzept hat weitgehend gut funktioniert. Die Evaluation lieferte subjektive Hinweise, dass die Studierenden die interprofessionellen Kompetenzen Teamfähigkeit, Kommunikation, Offenheit, Wertschätzung und Reflexionsfähigkeit verbessern konnten. In Zukunft soll der IPE Tag in den Curricula verankert werden.

Schlüsselwörter: Interprofessionalität, interprofessionelle Ausbildung, Medizin, Gesundheitsberufe, interprofessionelle Zusammenarbeit, interprofessionelle Kompetenzen


1. Einleitung

Interprofessionelle Ausbildung (engl. Interprofessional Education, kurz IPE) wird definiert als „Gelegenheiten, bei denen zwei oder mehr Studierende verschiedener Berufsgruppen mit-, von- und übereinander lernen, um die Zusammenarbeit und Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern“ [https://www.caipe.org/about-us]. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkennt IPE als eine mögliche innovative Strategie zur Bewältigung des globalen Fachkräftemangels und als Notwendigkeit für eine bessere, den Patientenbedürfnissen angepasste Zusammenarbeit [1]. Diverse Studien konnten zeigen, dass Studierende die Wertschätzung gegenüber anderen Berufsgruppen und das gegenseitige Rollenverständnis durch IPE verbessern können [2], [3], [4]. Für die konkrete und erfolgreiche Umsetzung von interprofessionellen Lehrangeboten wurden in internationalen Studien Kernelemente in Bezug auf Lernende, Lehrende, Prozesse und Lernergebnisse identifiziert und gute Praxisbeispiele beschrieben [4], [5], [6]. Eine Übersichtsarbeit von Reeves et al. [7] zu den Effekten auf die berufliche Praxis und Gesundheitsversorgung fand unter anderem positive Auswirkungen von IPE auf die Patientenzufriedenheit, die Betreuung von Patient*innen mit Diabetes und die Zusammenarbeit auf Notfallstationen.

In der Schweiz gibt es sowohl auf der politisch-strategischen Ebene als auch ausgehend von den einzelnen Bildungsinstitutionen Bemühungen, IPE zu stärken [8]. Die Interprofessionalität spielt in der Gesamtstrategie des Bundes „Gesundheit 2020“ [9] und in den Lernzielkatalogen der einzelnen Berufsgruppen eine wichtige Rolle [10], [11]. Im Rahmen des Förderprogramms „Interprofessionalität im Gesundheitswesen“ wurden von 2017 bis 2020 Projekte im Bereich interprofessionelle Ausbildung und Zusammenarbeit durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) gefördert und gelistet [12], [13]. Obwohl es inzwischen an fast allen Bildungsinstitutionen interprofessionelle Lehrangebote gibt, sind viele Projekte relativ isoliert und unabhängig voneinander entwickelt worden [14]. Dies könnte daran liegen, dass die Medizinalberufe (Medizin, Pharmazie etc.) an Universitäten und die Gesundheitsberufe (Pflege, Physiotherapie etc.) an Fachhochschulen und Höheren Fachschulen ausgebildet werden.

Forschungs- und Expertenberichte haben praxisnahe, interprofessionelle Ausbildungstage als geeignetes Lehrformat identifiziert, um interprofessionelle Kompetenzen zu vermitteln [15], [16]. Die vorliegende Arbeit beschreibt den Aufbau und die Durchführung des Interprofessionellen Ausbildungstages 2019 (IPE Tag) sowie die qualitativen Evaluationsergebnisse aus den im Anschluss durchgeführten Interviews.


2. Projektbeschreibung

Der IPE Tag fand am 12. Oktober 2019 in Winterthur statt und wurde durch das Departement Gesundheit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die Medizinische Fakultät der Universität Zürich (UZH) organisiert. Das Grundkonzept wurde von einem vierköpfigen, interprofessionellen Studierendenteam im Rahmen einer Sommerakademie der Studienstiftung des deutschen Volkes entwickelt. Unter Berücksichtigung der in den beiden Arbeiten von Oandasan et al. [5], [6] beschriebenen Kernelementen wurde das Konzept vom Autorenteam finalisiert und umgesetzt. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Besonderheiten der Lernenden, die Setting-spezifischen Faktoren sowie die didaktischen Konzepte zur Erreichung der Lernziele gelegt.

Die Ziele des IPE Tages waren, den Studierenden die Bedeutung der interprofessionellen Ausbildung und Zusammenarbeit zu vermitteln, die Rollen und Aufgaben anderer Berufsgruppen im Gesundheitswesen aufzuzeigen und die Durchführung einer interprofessionellen Anamnese und die gemeinsame Ausarbeitung eines Behandlungsplanes üben zu lassen. Im Fokus standen die interprofessionellen Kompetenzen Teamfähigkeit, Bereitschaft zur Zusammenarbeit, Offenheit, Wertschätzung, Respekt und Reflexionsfähigkeit. Diese ausgewählten Kompetenzbereiche orientierten sich an internationalen Rahmenvorgaben [https://www.ipecollaborative.org/ipec-core-competencies] und nationalen Projekten [https://www.zipas.ch/], [17].

Der IPE Tag begann mit einer Einführung in das Thema inklusive Begriffsdefinitionen und einer Übersicht der aktuellen Evidenzlage zur interprofessionellen Ausbildung und Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Unter der Anleitung zweier Dozierenden lernten sich die Studierenden danach in grösseren Gruppen kennen und setzten sich mittels einer virtuellen, interaktiven Pinnwand mit gegenseitigen Rollenbildern und Vorurteilen auseinander. Anschliessend wurden die Studierenden in interprofessionelle Kleingruppen aufgeteilt: Vor und nach der Mittagspause gab es ein Fallbeispiel mit einer Simulationsperson (SP). Jede Kleingruppe wurde von einer Dozentin begleitet, welche als „Facilitator“ nicht primär Wissen vermittelte, sondern im Hintergrund blieb und Lernmomente ermöglichte [5], [18]. Die beiden Fallbeispiele folgten dem gleichen Ablauf. Nach einer kurzen Fallbeschreibung und Vorbesprechung führte ein Teil der Studierenden gemeinsam eine Anamnese durch, arbeitete einen Behandlungsplan aus und besprach diesen mit der SP. Dabei wurden sie von den anderen Studierenden beobachtet. Zum Schluss gab es eine Feedbackrunde, welche dem Reflexionszyklus nach Gibbs folgte [19].

Das erste Fallbeispiel „Chronisch regionales Schmerzsyndrom“ handelte von einer alleinstehenden 39-jährigen Mutter, welche sich fünf Wochen nach einer distalen Radiusfraktur zur Nachkontrolle im Krankenhaus vorstellte. Sie hatte zunehmende Schmerzen sowie eine Schwellung und Hautrötung im Bereich der Fraktur. Durch die eingeschränkte Beweglichkeit hatte die Patientin Mühe ihr Kind zu stillen, Hausarbeiten zu erledigen und sich gleichzeitig um ihre kranke Mutter zu kümmern. Das zweite Fallbeispiel „Harnwegsinfektion bei Gestationsdiabetes“ handelte von einer 35-jährigen Mutter, welche sich mit zunehmender Müdigkeit, Unwohlsein, Brennen beim Wasserlassen sowie Rückenschmerzen auf der Notfallstation vorstellte. Sie war im 8. Monat schwanger, hatte aufgrund ihrer Arbeit den letzten Kontrolltermin nicht wahrgenommen und machte sich deswegen Vorwürfe.

Nach den beiden Fallbeispielen folgte eine abschließende Reflexionsrunde, in welcher jeweils zwei Kleingruppen sich gegenseitig ihre wichtigsten Erkenntnisse vorstellten und die Teilnehmenden nochmals die Möglichkeit hatten, individuelles Feedback zu geben. Nach dem Schlusswort im Plenum gab es ein Grillfest, um den Tag ausklingen zu lassen.

Insgesamt nahmen 68 Studierende aus drei Bildungsinstitutionen (UZH, ZHAW, ETH Zürich) und sieben Ausbildungsgängen teil: Humanmedizin (20), Pflege (14), Physiotherapie (12), Pharmazeutische Wissenschaften (5), Hebammen (5), Ergotherapie (4) und Doktoratsprogramm Care & Rehabilitation Sciences (8). Die Teilnehmenden waren in unterschiedlichen Ausbildungsjahren, was bei der Gruppeneinteilung berücksichtigt wurde. Die acht Dozierenden hatten vorgängige Erfahrungen mit interprofessioneller Lehre. Sie wurden anhand eines Drehbuches und in einer Schulung spezifisch für den IPE Tag vorbereitet und instruiert.

Der IPE Tag wurde qualitativ evaluiert mit dem Ziel, das Erleben und die Erfahrungen der teilnehmenden Studierenden und Dozierenden zu explorieren und zu beschreiben.


3. Methodik

Die Evaluation folgte einem qualitativen, explorativen Forschungsdesign mit semistrukturierten Interviews. Insgesamt wurden 15 Interviews mit 14 Studierenden (zwei Doppelinterviews) und drei Dozierenden geführt. Die Stichprobenrekrutierung erfolgte zielgerichtet, damit möglichst viele Studienrichtungen vertreten waren. Die Charakteristika der interviewten Personen sind in Tabelle 1 [Tab. 1] aufgeführt.

Alle Interviews wurden direkt im Anschluss an den IPE Tag an einem ruhigen Ort und von Angesicht zu Angesicht durchgeführt. Unter Einverständnis wurden alle Gespräche aufgezeichnet, anonymisiert und wortwörtlich transkribiert. Die Interviews dauerten zwischen 6 und 23 Minuten. Die Interviewleitfäden wurden unter Berücksichtigung der Kernelemente interprofessioneller Lehre [5] und vorliegender Rahmenwerke [1], [20] erstellt. Das Ziel war, die wichtigsten Aspekte des IPE Tages anzusprechen, ohne dabei die Konversationen einzuschränken. Die Leitfragen zielten vor allem auf das subjektive Erleben und die Erfahrungen der Teilnehmenden ab. Dabei wurden Verbesserungswünsche, Rollenbilder und Elemente der interprofessionellen Lehre und Zusammenarbeit angesprochen.

Die Datenanalyse folgte den Schritten der Thematischen Analyse nach Braun und Clarke [21] und wurde durch zwei Autoren (SG, MH) durchgeführt. Nach wiederholtem Lesen wurden initiale Codes als Basis für mögliche Themen gebildet. Danach wurden die definitiven Themen präzisiert. Die Analyse erfolgte mithilfe der Software MAXQDA 2018.

Gemäss der Ethikkommission des Kantons Zürich fiel die Studie nicht in den Geltungsbereich des Humanforschungsgesetzes und benötigt daher keine Bewilligung (BASEC-Nr. Req-201900881).


4. Ergebnisse

Die Analyse der Interviewdaten resultierte in vier Themen, welche in der Folge durch Zitate illustriert werden.

4.1. Stärken und positive Aspekte des IPE Tages

Insgesamt wurde der IPE Tag von allen Beteiligten als sehr bereichernd erlebt. Während der Interviews wurden mehrere positive Aspekte genannt. Als große Stärke wurde von den Studierenden und Dozierenden die Teilnahme der Medizin- wie auch der Pharmaziestudierenden hervorgehoben.

„An der ZHAW studieren ja die Professionen Hebammen, Pflege, Ergo- und Physiotherapie schon im gleichen Haus und man hat eigentlich viel mehr Austausch. Und jetzt mit den Medizinstudierenden und auch den Pharmazeuten, die eigentlich in zwei komplett verschiedenen Gebäuden studieren, ist es doch eigentlich auch eine Überbrückung zu diesen.“ (Studentin Physiotherapie)
„Das Neue ist ja wirklich so das Hinzukommen der Medizinstudierenden. Und, das habe ich jetzt, einfach hat es mir wieder einmal bestätigt, dass das wirklich nochmal so wie ein zusätzlicher Gewinn ist, weil das in der Praxis die Berufsgruppe ist, wo eigentlich alle Berufsgruppen viele Überschneidungspunkte haben.“ (Dozentin)

Weiter wurden von den Studierenden die Arbeit in Kleingruppen und die praktischen Fallbeispiele mit Simulationspersonen als besonders wertvoll erachtet. Sowohl die Dozierenden als auch die Studierenden sahen es als großen Vorteil, solche Lernmomente vor der Umsetzung in der Praxis in einem „geschützten“ Ausbildungssetting durchzuführen und das Erlebte anhand von Feedbackrunden zusammen mit den Simulationspersonen zu reflektieren.

„Und ähm, ich habe es sehr schön gefunden, dass, dass man so im selben Setting war. Man wusste, alle studieren, alle wissen nicht alles. Von dem her, ähm, habe ich viel weniger Angst gehabt, dass ich einen Fehler machen könnte oder etwas vergessen oder so. Weil ich wusste, die anderen sind auch am Lernen.“ (Studentin Pflege)

Zuletzt wurden auch die informellen Begegnungen während den Pausen, dem Mittagessen und dem Grillabend von allen Beteiligten sehr geschätzt, um sich besser kennenzulernen und über die jeweiligen Ausbildungswege und Berufsbilder auszutauschen.

4.2. Verbesserungspotenzial bei der Umsetzung des IPE Tages

In den Interviews gab es vor allem zum Einstieg mit den stereotypischen Rollenbildern Verbesserungsvorschläge. Für die Medizin- und Pharmaziestudierenden fehlte eine Einführung zu den Kompetenzen und Aufgaben der anderen Berufsgruppen. Zusätzlich wurde von den Studierenden und Dozierenden die technische Umsetzung dieser Aufgabe mittels virtueller Pinnwand als zeitaufwändig und unpraktisch kritisiert.

„Am Anfang haben wir das mit den Stereotypen gemacht. Wir haben die einfach in den Raum gestellt und haben die vorgelesen, aber nachher ist nicht mehr wirklich viel aus dem vorgekommen. Und eben, dann hat noch gefehlt, dass man vielleicht eine kurze Instruktion bekommt, was die anderen im Studium lernen, was die können, was die machen, dass man das nachher auch besser im Patientengespräch anwenden kann.“ (Student Medizin)
„Ich habe es schwierig gefunden, irgendwie, also bis nur schon alle technisch in der Lage waren, das überhaupt zu benutzen […].“ (Dozentin)

Trotz diesen Kritikpunkten waren sich die Interviewteilnehmenden einig, dass die Einführung nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen sollte und fanden die Balance zwischen Theorie und praktischen Beispielen sehr gelungen. Bei den Fallbeispielen selbst hatten einige Studierenden Mühe, sich vorzustellen, dass solche interprofessionellen Szenarien in der Praxis überhaupt vorkommen. Eine Dozentin wünschte sich noch kleinere, primär sprachliche Anpassungen in den Fallbeispielen.

4.3. Lerneffekte und Kompetenzerwerb der Studierenden durch Teilnahme am IPE Tag

Insgesamt empfanden die Studierenden den Tag als sehr lehrreich und waren positiv überrascht, wie viel sie mitnehmen konnten. Konkret äusserten einige Studierende, dass sie durch die gemeinsamen Fallbeispiele gegenseitige Vorurteile und klassische Rollenbilder abbauen konnten. Sie lernten, als interprofessionelles Team aufzutreten, obwohl dies zu Beginn nicht ganz einfach war, da auch gewisse Erwartungen an die verschiedenen Rollen im Raum standen. Beispielsweise hatten die Medizinstudierenden initial das Gefühl, dass sie den «Lead» übernehmen müssen, und empfanden es als ungewohnt, diese Rolle abzugeben.

„Ich glaube, so ein bisschen die Rolle vom Arzt als Leader, habe ich sicher noch etwas mehr hinterfragt. Wir haben dann auch in unserem Rollenbeispiel bewusst, also die Pflege hat den Lead dann übernommen und das war für mich am Anfang schon etwas seltsam, weil ich mir gewohnt bin eine Anamnese alleine zu machen.“ (Studentin Medizin)

Die Studierenden realisierten während den Simulationen und Reflexionsrunden die Bedeutung einer offenen Haltung und guten Kommunikation um voneinander lernen und effektiv zusammenarbeiten zu können. Durch die gemeinsamen Fallbearbeitungen bemerkten die Studierenden Gemeinsamkeiten, bspw. bei der Anamneseerhebung, lernten gleichzeitig aber auch die Kompetenzen und Expertise der anderen Berufsgruppen kennen und schätzen.

„Und ich meine auch wenn man jetzt nicht gerade professionsspezifisch etwas hätte machen können, man hat trotzdem… die Anamnese führen alle durch, so das Grundgerüst ist bei allen gleich.“ (Studentin Hebammen)

Der interprofessionelle Austausch und die gemeinsamen Fallbearbeitungen haben einige Studierende auch in ihrer eigenen Rolle bestärkt:

„Und das andere ist, was ich gelernt habe, so die Wertschätzung der Ergotherapie von den Medizinstudenten. Es hat so gutgetan, meinem Herz, zu hören, dass sie so ein Aha-Erlebnis hatten, und so, ah, ihr macht ja wirklich etwas mega Wichtiges.“ (Studentin Ergotherapie)

Auch die Dozierenden berichteten, dass die Studierenden in den Simulationen viel gelernt haben und in der zweiten Simulation bereits deutliche Verbesserungen in einigen interprofessionellen Kompetenzbereichen (v.a. Teamfähigkeit und Kommunikation) zeigten.

„Ich habe es auch eindrücklich gefunden, den Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Simulation. Also was sie dort für einen Sprung gemacht haben, vom Morgen zum Nachmittag, und wie sie, die Sachen, die wir in der Reflexion besprochen haben, das hat mich echt beeindruckt, wie schnell das geklappt […]. Am Nachmittag war es wirklich ein Gespräch gewesen von fünf Personen miteinander.“ (Dozentin)

Einige Dozierenden betonten zudem, dass es für sie selbst während den Simulationen und Reflexionsrunden ebenfalls viele Lernmomente gab, insbesondere in Bezug auf die Gruppendynamik durch die Teilnahme der Medizinstudierenden.

4.4. Verankerung der interprofessionellen Lehre im Curriculum und Umsetzung in der Berufspraxis

Sowohl die Studierenden als auch die Dozierenden betonten in den Interviews die Wichtigkeit der interprofessionellen Lehre um die spätere Zusammenarbeit und Qualität der Patientenversorgung zu verbessern. Sie sahen gemeinsame Ausbildungsangebote zu einem frühen Zeitpunkt als große Chance, einen Kulturwandel herbeizuführen.

„Förderlich ist, glaube ich, dass wir alle in der Ausbildung sind und alle jung und interessiert an dem, und wie auch das Gefühl haben, es braucht etwas Neues.“ (Studentin Medizin)

Die Interviewteilnehmenden waren sich einig, dass es in Zukunft vermehrt interprofessionelle Lehrangebote in den verschiedenen Curricula braucht und dass diese regelmässig stattfinden müssen, um einen langfristigen Lerneffekt zu erreichen. Die Studierenden fühlten sich durch den IPE Tag bestärkt, das Gelernte später auch tatsächlich in der Berufspraxis umzusetzen. Sie äusserten gleichzeitig jedoch auch Bedenken, dass dies in der heutigen Zeit möglicherweise noch nicht ganz einfach ist und Zeit braucht.

„Ja, ich möchte, wenn irgendwie möglich, dies in die Praxis reinbringen. Es ist schwierig, und ich weiss im Moment noch nicht wie. Aber so ein Traum wäre, dass es in Zukunft so funktioniert, wie es heute funktioniert hat.“ (Studentin Pflege)
„Ja, wir sind noch weit weg von interprofessioneller Zusammenarbeit. Aber, klar, ich hatte schon immer Respekt vor den anderen Berufsgattungen, aber es hat das noch verstärkt, es hat noch quasi erhärtet, dass eben die anderen auch eben viel wissen, und ich habe jetzt das Mind-Set und weiss das auch. Und ich kann das vielleicht später in den Berufsalltag integrieren.“ (Student Medizin)

5. Diskussion

5.1. Zusammenfassung der Resultate

Sowohl die Studierenden als auch die Dozierenden haben den IPE Tag sehr positiv erlebt. Vor allem die Teilnahme der Medizin- und Pharmaziestudierenden, die praktischen Fallbeispiele mit Simulationspersonen und der informelle Austausch während der Pausen, wurden geschätzt. Verbesserungspotenzial gab es primär bei der Erarbeitung der Rollenbilder mittels virtueller Pinnwand. Trotzdem konnten die Studierenden gegenseitige Vorurteile abbauen und lernten durch eine offene Haltung und gute Kommunikation die Kompetenzen der anderen Berufsgruppen kennen und schätzen. Alle interviewten Personen wünschten sich mehr interprofessionelle Lehrangebote und die Studierenden fühlten sich bestärkt, das Gelernte in der späteren Berufspraxis umzusetzen.

5.2. Interpretation der Resultate und Einordnung in die Literatur

Eine Besonderheit des IPE Tages, welche von allen Beteiligten als sehr gewinnbringend erlebt wurde, war die Teilnahme von Studierenden verschiedener Berufsgruppen und Bildungsinstitutionen. Die inter-institutionelle Zusammenarbeit erforderte bei der Planung und Durchführung eine gute und enge Abstimmung, wurde aber mehrfach als grosse Stärke bezeichnet. Wie in einer Handlungsempfehlung von Nock [22] beschrieben, wurde die Kooperation sowohl auf der organisatorischen als auch der inhaltlichen Ebene partizipativ und auf Augenhöhe gestaltet. Dieses Vorgehen führte beim Autorenteam und den Dozierenden zu einer grossen Zufriedenheit.

Das durch ein interprofessionelles Studierenden-Team entwickelte Konzept hat insgesamt sehr gut funktioniert. Die Teilnehmenden schätzten den starken Praxisbezug, die Möglichkeit im geschützten Rahmen zu üben und den informellen Austausch während der Pausen. Die strukturierten Reflexionsrunden mit Einbezug der Simulationspersonen führten zu einem vertieften Auseinandersetzen mit der eigenen Rolle im interprofessionellen Team und den Kompetenzen der anderen Berufsgruppen. Dabei half es, sich an etablierten Feedback- und Reflexionsmethoden zu orientieren [19], [23].

Als Einstieg hätten einige Studierende anstelle der Diskussion gegenseitiger Rollenstereotypen eher Informationen über das Wissen und Können der anderen Berufsgruppen bevorzugt. Das Konzept sah jedoch vor, dass die Studierenden diese Informationen im Rahmen der Fallbeispiele selbst erarbeiten und praktisch erleben. Aus didaktischer Sicht stand bei der Einführung der Rollen nicht die frontale Wissensvermittlung im Vordergrund, sondern die interaktive und durch digitale Tools unterstützte Auseinandersetzung mit dem Thema [24], [25]. Dies wurde durch die zeitintensive, virtuelle Pinnwand jedoch erschwert.

Gemäß eigenen Aussagen konnten die Studierenden durch die Teilnahme am IPE Tag vor allem die interprofessionellen Kompetenzen Kommunikation und Zusammenarbeit im Team verbessern. Dies wurde von den Dozierenden bestätigt, welche die Lernfortschritte der Studierenden zwischen den beiden Simulationen miterlebt haben. Zusätzlich lernten die Studierenden in den Simulationen und Reflexionsrunden die Aufgabenbereiche und Kompetenzen der anderen Berufsgruppen besser kennen und schätzen, was bei einigen zu einer Bestärkung der eigenen Expertise und Berufswahl führte.

Singer et al. [26] evaluierten einen IPE Tag mit 438 Studierenden aus der Medizin, Zahnmedizin, pharmazeutischen Wissenschaften und Optometrie. Nagge et al. [27] untersuchten ein gemeinsames, halbtägiges Ausbildungsprogramm für 146 Medizin- und Pharmaziestudierende. Diese primär quantitativ ausgerichteten Studien aus Kanada fanden statistisch signifikante Verbesserungen in allen sechs Kompetenzbereichen bzw. 20 Items des standardisierten Fragebogens „ICCAS“ [28]. Diese Resultate bekräftigen, dass solche Lehrformate einen Erwerb von Kompetenzen ermöglichen, welcher von unseren Teilnehmenden in den Interviews subjektiv beschrieben wurde.

5.3. Ausblick und weitere Entwicklungen

Einzelne Studierende empfanden die gemeinsame Anamneseerhebung im interprofessionellen Team als realitätsfern. In der beruflichen Praxis wird dies tatsächlich erst teilweise gelebt, bspw. während Patientenvisiten auf der Intensivstation [29]. Um die Studierenden zu motivieren, dies im späteren Berufsalltag umzusetzen, sind nebst punktuellen Lehrangeboten unter anderem gemeinsame Ausbildungsstationen wichtig, wie Erfahrungen aus dem Ausland zeigen [30], [31], [32]. Im Kanton Zürich gibt es seit Herbst 2019 die „Zürcher Interprofessionelle Ausbildungsstation“ (ZIPAS®), auf welcher Studierende und Lernende aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen unter Supervision als interprofessionelles Team Patientinnen und Patienten betreuen [https://www.zipas.ch/]. Im Rahmen einer Curriculumsrevision des Studienganges Humanmedizin an der Universität Zürich wurde die Interprofessionalität zudem als Schwerpunkt definiert und weitere IP-Lehrangebote sind in Planung [33]. An der ZHAW besteht ein longitudinales interprofessionelles Lehrangebot (WIPAKO®) mit dem Fokus auf Kommunikation und interprofessioneller Zusammenarbeit, welches die Studierenden pflichtmässig zu absolvieren haben [34].

Zur erfolgreichen Umsetzung der zukünftigen interprofessionellen Zusammenarbeit braucht es jedoch nebst der Motivation der Studierenden und den IPE-Angeboten in den Curricula Offenheit und entsprechende Strukturen in den Versorgungsinstitutionen.


6. Schlussfolgerung

Der IPE Tag konnte 2019 erstmals erfolgreich durchgeführt werden. Das didaktische Konzept hat weitgehend gut funktioniert. Studierende und Dozierende schätzten vor allem die institutions-übergreifende Teilnahme der Medizin- und Pharmaziestudierenden sowie die praktische Umsetzung anhand von Fallbeispielen mit Simulationspersonen. Die Evaluation lieferte subjektive Hinweise, dass die Studierenden die interprofessionellen Kompetenzen Teamfähigkeit, Kommunikation, Offenheit, Wertschätzung und Reflexionsfähigkeit verbessern konnten und in ihrer eigenen Rolle bestärkt wurden. In Zukunft soll der IPE Tag zusammen mit weiteren, longitudinalen IP-Lehrangeboten in die Curricula verankert und die inter-institutionelle Zusammenarbeit verstärkt werden.


Danksagung

Das Autor*innenteam dankt Dr. Matthew J. Kerry-Krause für die Übersetzung des Manuskripts ins Englische.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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