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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Leistungsauswirkungen von Simulationstraining für Medizinstudierende – eine systematische Übersichtsarbeit

Artikel Simulation

  • corresponding author Niall McInerney - Mater Misericordiae University Hospital, UCD Centre for Precision Surgery, Dublin, Irland; Mater Misericordiae University Hospital, Department of Surgery, Dublin, Irland; University College Dublin, School of Medicine, Section of Surgery and Surgical Specialties, Dublin, Irland
  • D. Nally - Mater Misericordiae University Hospital, Department of Surgery, Dublin, Irland
  • M.F. Khan - Mater Misericordiae University Hospital, UCD Centre for Precision Surgery, Dublin, Irland; Mater Misericordiae University Hospital, Department of Surgery, Dublin, Irland; University College Dublin, School of Medicine, Section of Surgery and Surgical Specialties, Dublin, Irland
  • H. Heneghan - University College Dublin, School of Medicine, Section of Surgery and Surgical Specialties, Dublin, Irland; St. Vincent’s University Hospital, Department of Surgery, Dublin, Irland
  • R.A. Cahill - Mater Misericordiae University Hospital, UCD Centre for Precision Surgery, Dublin, Irland; Mater Misericordiae University Hospital, Department of Surgery, Dublin, Irland; University College Dublin, School of Medicine, Section of Surgery and Surgical Specialties, Dublin, Irland

GMS J Med Educ 2022;39(5):Doc51

doi: 10.3205/zma001572, urn:nbn:de:0183-zma0015725

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2022-39/zma001572.shtml

Eingereicht: 6. Februar 2022
Überarbeitet: 19. Juni 2022
Angenommen: 4. August 2022
Veröffentlicht: 15. November 2022

© 2022 McInerney et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Die simulationsbasierte medizinische Ausbildung (SBME, Simulation Based Medical Education) wird zunehmend zu einem festen Bestandteil des vorklinischen Curriculums. Es gibt inzwischen viele Veröffentlichungen, in denen die verschiedenen Formen der simulationsbasierten medizinischen Ausbildung und die von den Studierenden selbst beschriebenen Auswirkungen beschrieben werden. In dieser systematischen Übersichtsarbeit wird die verfügbare Literatur hinsichtlich nachweislicher Leistungsauswirkungen der SBME zusammengefasst, die als Ergänzung zu traditionellen Lehrprogrammen eingesetzt wird.

Methodik: Es wurde eine narrative systematische Übersichtsarbeit gemäß den PRISMA-Leitlinien durchgeführt, bei der die Datenbanken Ovid MEDLINE, EMBASE und PubMed nach englischsprachigen Studien durchsucht wurden, die zwischen 2010 und 2020 über allgemeinmedizinische und chirurgische SBME-Maßnahmen in der Vorklinik berichtet haben. Zwei Reviewer werteten unabhängig voneinander potenzielle Studien für die Aufnahme in die Übersichtsarbeit aus. Es wurden Methoden und Themen der Simulation mit ihren Bewertungen untersucht. Zur Beschreibung gepoolter Studierendenkohorten wurde deskriptive Statistik verwendet.

Ergebnisse: Anhand der Suchkriterien wurden zunächst 3074 Artikel ermittelt, von denen 92 Volltextartikel auf ihre Eignung geprüft wurden. Neunzehn Artikel, darunter neun randomisierte Studien, an denen 2459 Studierende teilnahmen (Median 79 pro Studie), wurden zur Auswertung ausgewählt. Am häufigsten waren kardiologische Szenarien (n=6). Drei Studien umfassten chirurgische Themen. In neun Studien wurden Simulationspuppen verwendet (mittlerer Zeitaufwand pro Sitzung: 17,5 Minuten), während in sieben Studien standardisierte Patienten eingesetzt wurden (mittlerer Zeitaufwand pro Sitzung: 82 Minuten). Die ausbildungsrelevanten Auswirkungen wurden durch schriftliche Bewertungen (n=10), Checklisten (n=5) und OSCE-Bewertungen (n=3) einzeln oder in Kombination (n=1, OSCE-Bewertung/schriftliche Bewertung) gemessen. Alle Artikel berichteten über eine positive Auswirkung der SBME auf die Wissensentwicklung. In drei Artikeln wurde darüber hinaus über eine verbesserte Beibehaltung von Wissen berichtet.

Schlussfolgerung: SBME als Ergänzung zu bestehenden Curricula verbessert zumindest kurzfristig die wissensbasierte Leistung von Medizinstudierenden. Künftige Studien sollten die diesbezüglichen Untersuchungsthemen ausweiten, die längerfristigen Auswirkungen und die Kosteneffizienz bewerten und zudem auch prüfen, welche Bereiche der vorklinischen Ausbildung die SBME gegebenenfalls ersetzen kann.

Schlüsselwörter: Vorklinik, medizinische Ausbildung, Simulation, Leistung


Einleitung

Die medizinische Ausbildung basiert weitgehend noch auf traditionellen Strukturen [1], [2]. Die Studierenden werden während ihres gesamten Studiums, vor allem aber in den ersten Studienjahren, in Form von didaktischen Vorlesungen unterrichtet [3]. In den Kliniken lernen die Studierenden dann durch den praktischen Kontakt mit klinischen Teams und echten Patienten. Obwohl sich dieses System im Laufe der Zeit als ausreichend erwiesen hat, ist diese Art der Aneignung medizinischer Kenntnisse und Fertigkeiten mit verschiedenen potenziellen Nachteilen verbunden. Studierende sollen ihre neu erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten an realen Patienten erlernen und anwenden. Diese Interaktion kann in beide Richtungen problematisch sein: Medizinstudierende können nervös sein, und Patientinnen und Patienten, die eine gefährdete Gruppe darstellen, können ängstlich sein. Außerdem kann die klinische Erfahrung von Team zu Team und im Laufe der Zeit variieren, und ein Großteil der Interaktion findet ohne direkte Beobachtung durch die akademischen Lehrkräfte statt. Die Heterogenität und Inkonsistenz der klinischen Praxis in Verbindung mit dem Fehlen eines bewertungsrelevanten Feedbacks vor Prüfungen ist suboptimal und kann die Fairness bei vergleichenden Bewertungen sowie die Standards in der künftigen medizinischen Praxis beeinträchtigen. Auch die COVID-19-Pandemie hat die medizinischen Studiengänge und die Studierenden durch den Engpass bei Famulaturplätzen auf den Stationen vor große Herausforderungen gestellt.

Um ihre Fertigkeiten bei der Anamneseerhebung und der körperlichen Untersuchung zu verbessern, haben die Studierenden lange Zeit einzeln und mit Mitstudierenden geübt. Dies bietet ihnen ein sicheres und vertrautes Umfeld, in dem sie ihre Fertigkeiten verbessern können, und ermöglicht eine iterative Verbesserung durch praktisches Üben. Doch auch hier fehlen die Aufsicht durch Lehrpersonal und eine entsprechende Standardisierung und es gibt möglicherweise keine relevanten Herausforderungen. Simulationen werden seit langem in der Luftfahrt und in der militärischen Ausbildung eingesetzt und entwickeln sich immer mehr zu einem festen Bestandteil der medizinischen Aus- und Weiterbildung [4], [5], [6]. Durch das Simulationstraining mit einer „Vorrichtung, die einen simulierten Patienten (oder einen Teil eines Patienten) darstellt, die in angemessener Weise mit den Handlungen des Simulationsteilnehmers interagiert“ können die Anwender in einer sicheren, kontrollierten und standardisierten Umgebung lernen, damit Fertigkeiten und Kenntnisse angewendet und geübt werden können [7]. Jüngste technologische Fortschritte haben die Möglichkeiten verbessert, echte Patienten und reale klinische Szenarien realistisch nachzubilden [8], [9].

Während die Simulation der postgradualen Ausbildung in der Literatur ausführlich untersucht wurde (mit einigen ihrer nachgewiesenen Vorteile, darunter größere Patientensicherheit, verbesserte Teamarbeit und größeres Selbstvertrauen [10], [11], [12], [13], [14], [15]), gibt es weniger Nachweise für die Auswirkung dieses Trainings auf die Leistung von Medizinstudierenden in der Vorklinik. Obwohl viele frühere Studien die selbstberichteten Auswirkungen des Simulationstrainings auf Medizinstudierende detailliert beschrieben haben [10], [16], [17], müssen vor einer umfassenden Einführung des Simulationstrainings objektiv bewertete Auswirkungen festgestellt werden. Dies dient dazu, um insbesondere die notwendigen Ausgaben zu rechtfertigen, aber auch um andere bestehende Komponenten des Curriculums zu ersetzen, sei es aufgrund entsprechender Planung oder bestehender Erfordernisse (z. B. bei Notsituationen im Gesundheitswesen). Bei allen Innovationen im Bildungswesen muss der entsprechende Nutzen gewährleistet sein. Der wichtigste Gradmesser für die Leistung in der medizinischen Ausbildung sind entsprechende Bewertungsscores. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die verfügbaren Nachweise zur Leistungsauswirkung simulationsbasierter medizinischer Ausbildung (SBME) in Bezug auf technische, verfahrens- und untersuchungsrelevante Fertigkeiten für Medizinstudierende im vorklinischen Studium der Allgemeinmedizin und Chirurgie zusammenzufassen.


Methodik

Datenbankrecherche

Diese systematische Übersichtsarbeit wurde gemäß den PRISMA-Leitlinien (Preferred Reporting Items for Systematic Review & Meta-Analyses) durchgeführt. Die Recherchen wurden unabhängig voneinander in doppelter Ausführung (NM, FK) in den Datenbanken OVID, EMBASE und PubMed von 2010 bis einschließlich 2020 durchgeführt. Die endgültige Recherche wurde im Januar 2021 abgeschlossen. Alle in Frage kommenden Datensätze wurden unabhängig voneinander (NM, FK) auf Relevanz geprüft.

Suchbegriffe

Die englischsprachigen Äquivalente der folgenden Begriffe und Schlagwörter gemäß MeSH (Medical Subject Headings) wurden verwendet: Medizinische Ausbildung OR Medizinstudierende OR Medizinstudenten AND Simulationstraining OR High-Fidelity-Simulationstraining OR Mannequin OR Simulationspuppe OR Manikins OR SimMan oder Simulation. Die Booleschen Operatoren AND/OR wurden verwendet, um MeSH und Begriffe und Schlagwörter zu kombinieren. Nach der Recherche wurden die Titel und Zusammenfassungen gesichtet. Die Volltexte potenziell in Frage kommender Artikel wurden von zwei Autoren (NM, FK) unabhängig voneinander geprüft und die in Frage kommenden Studien wurden ausgewählt.

Einschluss-/Ausschlusskriterien

Unsere Einschlusskriterien setzten voraus, dass alle Artikel in englischer Sprache verfasst und forschungsbasiert sind und eine objektive Untersuchung der Wirksamkeit eines simulationsbasierten Trainingsprogramms für Medizinstudierende in allgemeinmedizinischen und chirurgischen klinischen Lernphasen in Bezug auf die klinische Leistung beinhalten. Studien, in denen die Anamneseerhebung, die körperliche Untersuchung und die klinische Praxis entweder getrennt oder zusammen bewertet wurden, wurden unabhängig von der Simulationsmethode (einschließlich der Frage, ob Simulationspuppen oder simulierte Patienten eingesetzt wurden) und der Bewertung (d. h. ob es sich um eine schriftliche Prüfung, eine objektive strukturierte klinische Prüfung [OSCE] oder eine Bewertung durch einen Tutor handelte) einbezogen. Die OSCE der eingeschlossenen Studierenden folgten dem traditionellen von Harden beschriebenen Format [18]. Studien zur Bewertung von Verfahrensprotokollen (einschließlich BLS, ACLS und ATLS) und chirurgischen Fertigkeiten wurden ausgeschlossen. Bewertungen von Checklisten wurden eingeschlossen, doch Studien mit ausschließlich subjektiven Bewertungsmethoden (z. B. globale Gesamtbewertung) wurden ausgeschlossen. Studien, die Simulationen in Fachgebieten wie Geburtshilfe, Pädiatrie, Anästhesie und Psychiatrie bewerteten, wurden ausgeschlossen.

Datenerhebung

Die folgenden Daten wurden aus jeder eingeschlossenen Publikation extrahiert: erster Autor, Publikationsjahr, Land, Studiendesign, Anzahl und Status der Studierenden, Simulationsmethode, Bewertungsmethode, Leistungsniveau vor und nach der Simulation, Auswirkungen auf die Beibehaltung von Wissen, Selbstvertrauen der Studierenden und Schlussfolgerung der Autoren.


Ergebnisse

Studienmerkmale

Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt das PRISMA-Flussdiagramm des Recherche- und Auswahlprozesses. Bei der Datenbankrecherche wurden 3074 Studien ermittelt. Nach der Entfernung von Duplikaten wurden die Zusammenfassungen von 2716 Studien ausgewertet und bei Eignung eingeschlossen. Die Volltexte von 92 Artikeln wurden auf ihre Eignung geprüft, und schließlich wurden 19 Artikel für die qualitative Synthese ausgewählt.

Tabelle 1 [Tab. 1] fasst die neunzehn eingeschlossenen Studien zusammen, an denen 2459 Medizinstudierende vom ersten bis zum letzten Studienjahr teilnahmen. Es wurden Studien aus elf Ländern berücksichtigt, von denen sich drei Studien auf Studierende im ersten (n=2) oder zweiten Studienjahr (n=1) und die übrigen Studien auf Studierende in späteren Studienjahren konzentrierten. Es gab neun randomisierte Kontrollstudien [19], [20], [21], [22], [23], [24], [25], [26], [27], sechs prospektive Kohortenstudien [28], [29], [30], [31], [32], [33], zwei Cross-over-Studien [34], [35], eine retrospektive Analyse [23] und eine Fall-Kontroll-Studie [37]. Die durchschnittliche Anzahl der Studierenden pro Studie betrug 79 (20-615 Studierende). Aufgrund der Heterogenität der Studientypen und der Vielfalt der Instrumente, die für die Bewertung verschiedenster Fertigkeiten verwendet wurden, war keine Metaanalyse zulässig. In Anhang 1 [Anh. 1] sind die Ergebnisse der einzelnen Studien zusammengefasst.

Besonderheiten

Medizinische Szenarien waren die häufigsten Themen für Simulationen, wobei vierzehn Gruppen [28], [36], [30], [31], [22], [32], [24], [34], [33], [25], [26], [35], [27], [37], Simulationstrainings durchführten, die sich auf gängige medizinische Krankheitsbilder bezogen. In sechs von diesen Gruppen wurden kardiale Szenarien simuliert, in vier von diesen sechs Gruppen die Auskultationsfertigkeiten bewertet [20], [30], [34], [27] und in zwei Gruppen akute Herzszenarien simuliert [32], [26]. Chirurgische Themen wurden in zwei Gruppen simuliert [19], [29] und in einer Gruppe [23] wurden sowohl medizinische als auch chirurgische Szenarien für die Simulationssitzungen verwendet.

Simulationsmethoden

Es wurden verschiedene Methoden der Patientensimulation genutzt, wobei meistens (n=12) künstliche Patientenmodelle in Szenarien verwendet wurden, die das medizinische Umfeld nachahmen und im Durchschnitt 17,5 Minuten dauerten (Bereich 15–30 Minuten) [28], [21], [36], [30], [31], [22], [24], [34], [33], [35], [27], [37]. SimManTM (von Laerdal) war der am häufigsten verwendete Simulator (n=6) [36], [30], [24], [34], [35],[27] . Harvey (n=2) [33], [37], METI (n=1) [22] und Kyoto Kagaku (n=1) sowie ein Herztonsimulator (n=1) waren die weiteren verwendeten künstlichen Simulatoren. SimMan ist ein kabelloser, lebensgroßer, moderner Patientensimulator, der unter der Aufsicht des Simulationsleiters physiologische Veränderungen beim „Patienten“ in Echtzeit auf einem Monitor anzeigen kann [https://laerdal.com/us/products/simulation-training/emergency-care-trauma/simman/]. In allen sechs Gruppen, die SimMan nutzten, mussten die Studierenden in allgemeinen medizinischen Szenarien eine Anamnese erheben und eine körperliche Untersuchung durchführen [36], [30], [24], [34], [35], [27]. In diesen Fällen zeigte der SimMan gemäß dem simulierten Szenario pathologische kardiovaskuläre und respiratorische Symptome. In zwei Studien [30], [27] erhielten die Studierenden mithilfe eines SimMan eine kurze Einführung (15-30 Minuten) in die klinische Praxis.

In sieben Studien wurden standardisierte Patienten eingesetzt [19], [20], [29], [23], [32], [25], [26]. Drei dieser Studien konzentrierten sich auf die Unterstützung der klinischen Untersuchungspraxis [20], [29], [23]. Die Methoden standardisierter Patienten umfassten Schauspieler [19], [36], [29] oder akademische Mitarbeiter, die gelernte Symptome nachahmten, bis hin zu Expertenpatienten. Sie konzentrierten sich auf standardisierte Krankengeschichten [25] und Stationsvisiten [19]. Bei allen Studien wurde den Studierenden zusätzliches Material wie Medikationspläne, Vitalparameter der Patienten sowie die Pflegedokumentation zur Verfügung gestellt. Die mittlere Zeit für die Simulation mit standardisierten Patienten betrug 82,5 Minuten (15-180 Minuten). Giblett et al. [29] verbrachten im Verlauf eines Semesters insgesamt 21 Stunden damit, Begegnungen mit standardisierten Patienten zu simulieren. Giblett et al. [29] und Nassif [20] verwendeten standardisierte Patientinnen in Verbindung mit Brustmodellen, um Studierende in der Brustuntersuchung zu schulen.

Bewertungsmethoden

Zur Bewertung der Leistungsauswirkungen des Simulationstrainings wurden verschiedene Bewertungsmethoden angewendet. Am häufigsten erfolgte eine schriftliche Bewertung (n=10) [28], [29], [31], [22], [32], [24], [34], [33], [25], [26], [35], die überwiegend aus einer Prüfung mit Multiple-Choice-Fragen bestand. Vier Gruppen [19], [36], [30], [27] verwendeten eine Checkliste zur Bewertung, die entweder während oder nach dem Simulationsszenario ausgefüllt wurde. Drei Gruppen [20], [23], [37] bewerteten ihre Studierenden ausschließlich mit OSCE-Prüfungen. Eine Gruppe [21] verwendete eine Kombination aus OSCE und schriftlicher Bewertung.

Auswirkungen auf die Leistung

Alle Gruppen berichteten im Zusammenhang mit dem Simulationstraining von einem Leistungsvorteil für die Studierenden. Das Simulationstraining wirkt sich nachweislich positiv aus, wenn es in einem breiten Spektrum medizinischer und chirurgischer Fachgebiete in akuten und nicht akuten Szenarien eingesetzt wird.

Simulation der Auskultation

Swamy [35] berichtete, dass Studierende nach einem klinischen Brustuntersuchungstraining mit SimManTM in einem wissensbasierten Fragebogen bessere Ergebnisse als bei der Untersuchung ihrer Mitstudierenden erzielten, und er bestätigte diese Ergebnisse später in einer weiteren größeren Kohorte [24]. Auch wurde festgestellt, dass sich das Selbstvertrauen der Simulationsgruppe aus eigener Sicht verbesserte. In einer Cross-over-Studie schnitt die Gruppe, die die Untersuchungen an einer Simulationspuppe durchführte, nach der Hälfte der Testzeit bei der Wissensbewertung deutlich besser ab als die Gruppe, die die Prüfungen bei Mitstudierenden durchführte. Perlini [33] wies ebenfalls die Auswirkungen des Simulationstraining auf die Beibehaltung von Wissen nach, wobei der Schwerpunkt auf der Herzauskultation lag. Nach drei Jahren wurde eine Untergruppe seiner Studierenden erneut beurteilt. Ohne weitere praktische Erfahrungen mit der Harvey-Simulation in diesem Zeitraum wurde die erworbene Fähigkeit beibehalten. Pereira [31] wies ebenfalls eine positive Wirkung der Simulation auf die Herzauskultation nach. Ein Vergleich der Scores vor und nach dem Test ergab eine Leistungsverbesserung von 16%, wenn das Simulationstraining dem bestehenden Curriculum hinzugefügt wird. Auch Bernardi [28] wies eine Verbesserung der Herzauskultationsfertigkeiten nach, wenn sie an einem Simulator geübt wurden. Bei der Lungenauskultation gab es jedoch keine Verbesserung zwischen der Simulationsgruppe und der Kontrollgruppe. Kern et al. [37] führten nach Berichten über Mängel bei den klinischen Untersuchungsfertigkeiten von Ärzten ein Programm zur Herzauskultation ein [38], [39]. Hierbei wurden Studierende, die neben dem Standard-Curriculum ein Simulationstraining (mit dem Harvey-Simulator) erhielten, mit Studierenden verglichen, bei denen nur nach dem Standard-Curriculum verfahren wurde. Um nur minimale Unterschiede im Unterricht der beiden Gruppen zu gewährleisten, unterrichteten dieselben drei Lehrkräfte alle Studierenden in derselben Einrichtung. Die Studierenden wurden fünf Wochen nach dem jeweiligen Lernabschnitt in einem OSCE mit mehreren Stationen bewertet. Die Studierenden, die an einem Simulationstraining teilnahmen, schnitten bei den jeweils bewerteten kardiologischen Fertigkeiten signifikant besser ab als die Kontrollgruppe. Auch hier lag kein Unterschied bei den Fertigkeiten zur Lungenuntersuchung vor.

Simulation der Brustuntersuchung

Nassif [20] verwendete ein hybrides Simulationsmodell der Brustuntersuchung, bei dem eine standardisierte Patientin untersucht wurde, der ein Brust-Tastmodell aus Silikon umgehängt wurde. Diese Gruppe wurde mit Studierenden verglichen, die ein standardisiertes Brustmodell auf einem Tisch untersuchten. Nach dieser Intervention wurden beide Gruppen in einem OSCE bewertet. Studierende, die an der hybriden Simulationsschulung teilnahmen, waren im Gegensatz zu der Gruppe, die traditionell geschult wurde, signifikant besser in der Lage, Läsionen zu diagnostizieren, bösartige Merkmale zu erkennen und die genaue Lage zu bestimmen. Angarita [21] bewertete ebenfalls die Auswirkungen des Simulationstrainings auf die klinischen Brustuntersuchungen der Studierenden. Die Studierenden wurden anhand eines simulations- und multimediagestützten Curriculums unterrichtet, das mit dem traditionellen didaktischen Unterricht in Vorlesungen und Kliniken verglichen wurde. Beide Gruppen wurden anhand von schriftlichen und OSCE-Auswertungen bewertet. Die Gruppe, die an der simulationsbasierten Schulung teilgenommen hatte, war in allen Aspekten der Brustuntersuchung (einschließlich Inspektion, Position, Palpation, Druck, axilläre Untersuchung und Begründung der Brustuntersuchung) signifikant besser. Außerdem hatten die Studierenden, die an einem Simulationstraining teilgenommen hatten, signifikant mehr Selbstvertrauen als ihre Mitstudierenden, die mit traditionellen Methoden unterrichtet wurden. Alluri [22] setzte Simulationen für den vorklinischen Unterricht von Medizinstudierenden ein und bewertete die Wirkung in einer randomisierten, kontrollierten Cross-over-Studie. Diese ergab, dass sowohl Simulationen als auch didaktische Vorlesungen das Wissen der Studierenden verbesserten, wenn sie anhand von Multiple-Choice-Fragen bewertet wurden. Bei der Bewertung der verzögerten Testscores, d. h. bei der Bewertung der Beibehaltung von Wissen, zeigten die Studierenden, die ein Simulationstraining absolvierten, im Gegensatz zu den didaktisch unterrichten Studierenden eine Verbesserung.

Simulation von Notfallszenarien

Vattanavanit [36] bewertete die Kenntnisse und das Selbstvertrauen von Medizinstudierenden im sechsten Studienjahr in Bezug auf die Reanimation bei septischem Schock. Die Studierenden, die an dem Simulationstraining teilnahmen, verbesserten ihr Wissen und ihre Reanimationsfertigkeiten signifikant und wurden auch sicherer bei der Beurteilung von Patienten mit septischem Schock (68,1%±12,2% nach der Simulation gegenüber 5,64±13,1% vor der Simulation, p<0,001). Solymos [24] untersuchte den Bereich der Intensivmedizin und verglich den simulationsbasierten Unterricht mit dem traditionellen didaktischen Unterricht. Die Studierenden des letzten Studienjahres wurden anhand eines Multiple-Choice-Fragebogens bewertet, und zwar zu Beginn, nach dem Unterricht und zwei Wochen danach. Obwohl nach der Simulation eine signifikante Verbesserung im Vergleich zur didaktisch unterrichteten Gruppe zu verzeichnen war, waren die Ausgangsscores in der didaktisch unterrichteten Gruppe höher. McCoy [27] führte eine Cross-over-Studie durch, die sich insbesondere auf die Beurteilung von Patienten in kritischem Zustand mit Myokardinfarkt oder Anaphylaxie konzentrierte. Das Simulationstraining wurde mit traditionellen didaktischen Vorlesungen verglichen. Die Leistung der Studierenden wurde während der Simulation in Echtzeit bewertet. 96% der Studierenden schnitten besser ab, wenn anhand von Simulationen geschult wurden. Insgesamt führte das Simulationstraining zu einem absoluten Anstieg der Scores um 22% (95%-KI, 18–26%). Die Komponenten Anamneseerhebung (27% absoluter Anstieg der Scores), körperliche Untersuchung (26%) und Patientenmanagement (16%) waren in der Simulationsgruppe höher als in der Vorlesungsgruppe. DeWaay [26] untersuchte die Leistungen von Medizinstudierenden im vierten Studienjahr, die an einem Simulationstraining teilnahmen, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (ohne Intervention) und zu einer Gruppe, die an didaktischen Vorlesungen teilnahm. Die Simulation verbesserte die Gesamtleistung erheblich. Der Prozentsatz der richtigen Antworten in der Simulationsgruppe betrug 53,5±8,9% im Vergleich zu 47,9±9% in der didaktisch unterrichteten Gruppe und 47,9±9,8% in der Kontrollgruppe (p<0,001).Williams [32] simulierte ebenfalls kardiale Notfälle, diesmal jedoch mit echten Patienten mit kardialen Ereignissen in der Anamnese, die die Rolle des simulierten Patienten übernahmen. Die Studierenden wurden anhand von wissensbasierten Kurzantwortfragen bewertet. Die mittleren Scores stiegen nach der Intervention an (von 25/43 auf 34/43). Eine Woche nach der Intervention wurde mit Scores von 35/43 ein nachhaltiger Effekt festgestellt. Auch das Selbstvertrauen der Studierenden hat sich nach der Intervention verbessert. Sanchez-Ledesma [30] konzentrierte sich auf den Einsatz von Simulationstraining bei der Behandlung von neurologischen Notfällen. Der Simulationsleiter bewertete die Studierenden während der Simulationssitzung. Auch hier wurden statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen vor und nach dem Test festgestellt, wobei sich die Ergebnisse nach wiederholten Simulationssitzungen weiter verbesserten.

Simulation in Nicht-Notfall-Szenarien

Das Simulationstraining war nicht auf akute medizinische Situationen begrenzt. Fisher [25] hat ein Simulationsprogramm entwickelt und durchgeführt, das sich mit allgemeinen geriatrischen Problemen befasst, darunter Delir, Stürze und Missbrauch älterer Menschen. In die Szenarien wurden sowohl Simulationspuppen als auch simulierte Patienten einbezogen. Die Studierenden wurden vor, nach sowie einen Monat nach der Simulation bewertet. Die Testscores wurden mit denen der Studierenden verglichen, die traditionellen Unterricht erhielten, wobei die Testscores nach der Simulation besser waren als die Testscores vor der Simulation. Bei allen Szenarien gab es einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Simulationsgruppe und der Kontrollgruppe (p<0,005). Die Studierenden in der Studie von Zhang et al. [23] wurden aufgrund der unterschiedlichen einrichtungsspezifischen Gegebenheiten an ihren klinischen Standorten vorab in eine Simulations- und eine didaktisch unterrichtete Gruppe eingeteilt. Die Studierenden simulierten sowohl medizinische als auch chirurgische Szenarien. Über zwei Jahrgänge hinweg war der mittlere Score für 16 OSCE-Stationen bei denjenigen, die ein Simulationstraining absolviert hatten, signifikant besser. Der mittlere Score für die Simulation lag 2013 bei 80,95±0,61 versus 69,91±1,24 für die didaktisch unterrichtete Gruppe (p=0,0114) und 86,12±0,56 versus 73,58±1,34 im Jahr 2014 (p=0,006).

Simulation in der chirurgischen Ausbildung

Zwei Studien untersuchten ausschließlich die Simulation in der Chirurgie. Giblett [29] stellte randomisiert zwei Gruppen von Medizinstudierenden in ihrem ersten Jahr der klinischen Ausbildung zusammen. Im ersten Semester erhielt die eine Gruppe eine traditionelle didaktische Ausbildung auf der Grundlage von Vorlesungen, während die andere Gruppe ein Simulationstraining absolvierte, das im Wesentlichen das chirurgische Curriculum abdeckte. Anhand einer unabhängigen t-Test-Analyse wurde ein signifikanter Leistungsvorteil bei einer wissensbasierten Bewertung in der Gruppe festgestellt, die ein Simulationstraining erhalten hatte (p<0,001). Außerdem gab die Simulationsgruppe an, mehr Selbstvertrauen zu haben und chirurgische Prinzipien besser zu verstehen. Diese Studierenden zeigten auch eine wesentlich größere Sicherheit bei der Beurteilung akuter chirurgischer Situationen, insbesondere bei abdominalen Untersuchungen (p<0,001), vaskulären Untersuchungen (p<0,001) und Brustuntersuchungen (p<0,001). Grunewald [19] verwendete ein objektives Instrument zur Bewertung der Leistungen von Studierenden auf chirurgischen Stationen. Die Kontrollgruppe erhielt kein Simulationstraining. Die Kompetenz in der Interventionsgruppe verbesserte sich von 62,6 auf 69,6 Punkte (p=0,0169). Im Gegensatz dazu gab es in der Kontrollgruppe keine Verbesserung (vorher 62,6 Punkte vs. nachher 69,6 Punkte (p=0,72)).


Diskussion

Die simulationsbasierte medizinische Ausbildung (SBME) ist für medizinische Studiengänge von zunehmendem Interesse. Dies war vor allem in jüngster Zeit der Fall, als es aufgrund der COVID-19-Pandemie zu Engpässen bei den klinischen Praktika kam und der Schwerpunkt auf der rechtzeitigen und sogar frühzeitigen Ausbildung kompetenter Ärzte lag. Das primäre Ergebnis dieser Studie war die Untersuchung der Auswirkungen von Simulationstraining auf die Leistung von Medizinstudierenden durch eine Synthese der veröffentlichten Literatur. Dies umfasste auch eine Übersicht der angewendeten Methoden für das Simulationstraining sowie die eingesetzten Instrumente zur Bewertung der Wirksamkeit. Wie aus dieser Übersichtsarbeit hervorgeht, verbessert Simulationstraining in Verbindung mit dem traditionellen Curriculum nachweislich die Leistung und die Beibehaltung von Wissen der Medizinstudierenden im Allgemeinen und gibt diesen mehr Selbstvertrauen im Vergleich zu didaktischem Unterricht und Lernen durch Beobachtung. Diese Vorteile zeigen sich bei einer Reihe von erforderlichen Fertigkeiten, darunter Kernkomponenten wie Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung (einschließlich wichtiger intimer körperlicher Untersuchungen, z. B. Brustuntersuchung, deren Erlernen für Studierende ansonsten eine besondere Herausforderung darstellen kann). Diese Vorteile ergeben sich zudem in verschiedenen Fachgebieten, und zwar in Notfallszenarien genauso wie in elektiven Situationen der Allgemeinmedizin und Chirurgie. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass bei Studierenden, die an einem Simulationstraining teilgenommen haben, eine höhere Zufriedenheit mit ihrem Unterricht besteht [29]. Diese Ergebnisse sollten nicht unbedingt überraschen, da Studierende am besten lernen, wenn sie aktiv beteiligt sind [40]. Während in der medizinischen Ausbildung traditionell das Motto „See one, do one, teach one“ gilt, bietet die simulationsgestützte Ausbildung die Möglichkeit, die praktische Anwendung wiederholt, sicher und unter Aufsicht zu üben, um die künftige Praxis zu verbessern.

Die SBME erfordert natürlich einige Investitionen in Form von Lehrpersonal, Ausstattung und Räumlichkeiten, sodass ein objektiver Nachweis ihres Nutzens sehr wichtig ist, um solche Ausgaben zu rechtfertigen. Außerdem kommt es hierbei auf bestimmte Feinheiten an. Hamstra [41] erläuterte einige der zentralen Komponenten für die effektive Durchführung von Simulationsszenarien. Das Engagement der Lernenden und die Fähigkeit, die Simulation bewusst als real anzusehen, verbessern das Lernumfeld für Medizinstudierende. Indem sie in Szenarien und eine Umgebung versetzt werden, die dem realen Leben möglichst nahekommt, lässt sich eine bessere Bildungserfahrung realisieren. Einige Studien haben auch darauf hingewiesen, dass ein verbessertes Selbstvertrauen der Studierenden ein negatives Ergebnis darstellen kann [42]. Dies ist ein Hinweis dafür, dass in diesem besonderen Bereich noch weiterer Arbeitsbedarf besteht. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass das Simulationstraining zwar die Herzauskultationsfertigkeiten verbessert, aber offenbar keine Auswirkungen auf die Lungenauskultationsfertigkeiten hat [28], [31], [33], [37]. Bernardi [28] stellte die Hypothese auf, dass dieser Unterschied mit den unterschiedlichen Lehrmethoden zusammenhängt und dass die grafische Darstellung der gehörten Lungengeräusche dies ausgleichen könnte. Darüber hinaus kann bei der Konzeption der Szenarien zusätzliche „reale“ Validität hinzugefügt werden (z. B. simulierte Williams kardiale Notfälle mit echten Patienten, die sich nach einem früheren kardialen Notfall erholt hatten. Dies beinhaltete auch, die Studierenden bei ihrer Untersuchungstätigkeit vorübergehend zu unterbrechen, um ein reales „Bereitschaftsszenario“ zu simulieren, da von Ärzten häufig Multitasking, ein effizientes Zeitmanagement und das Bewahren von Ruhe in Stresssituationen gefordert sind [23]).

So wie das Simulationstraining die Standardisierung der medizinischen Ausbildung erleichtert, indem es allen Studierenden Zugang zu ähnlichen klinischen Erfahrungen ermöglicht, scheint es auch ein nützliches Mittel zu sein, um einen Beitrag zur summativen Bewertung der Studierenden in einer Weise zu leisten, die reproduzierbar und objektiv ist. Nach wie vor sind schriftliche Prüfungen in Verbindung mit der klinisch-praktischen Prüfung und der Kompetenzbeurteilung traditionell die wichtigsten Bestandteile der Beurteilung von Medizinstudierenden [43], [44]. Kürzlich haben zwei Studien darauf hingewiesen, dass eine simulationsbasierte Bewertung für die Beurteilung der klinischen Kompetenz geeignet sein kann [45], [46]. Darüber hinaus besteht die Hauptaufgabe der medizinischen Ausbildungsinstitution darin, kompetente und erfahrene Ärztinnen und Ärzte auszubilden. Das körperliche und geistige Wohlbefinden unserer Studierenden wird angesichts der steigenden Raten von Burnout und psychischen Problemen unter Medizinstudierenden zunehmend als bedeutsam erkannt [47], [48]. In einer Konsenserklärung der australischen und neuseeländischen Regierung zum Wohlbefinden von Medizinstudierenden [49] wird empfohlen, „Curricula zu erstellen, die die Unterstützung durch Mitstudierende fördern und die Studierenden progressiv fordern, sowie Strategien anzuwenden, die eine positive Stressbewältigung fördern und anderen in Problemsituationen helfen“. Diese Strategien sind bereits Bestandteil der SBME, und weitere Aspekte wie Resilienztraining lassen sich leicht integrieren. Ein weiterer Bereich, der näher untersucht werden sollte, ist die Frage, ob die Verbesserung des Selbstvertrauens durch Simulationen den Übergang vom Medizinstudierenden zum Assistenzarzt erleichtern kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese systematische Übersichtsarbeit den Nachweis liefert, dass die SBME die Leistungen von Medizinstudierenden in verschiedensten Bereichen und Fachgebieten verbessern kann. Gleichzeitig werden Bereiche aufzeigt, die in Zukunft näher betrachtet werden müssen. Neben den Leistungsvorteilen bei der Anamneseerhebung und der körperlichen Untersuchung gibt es Belege dafür, dass die SBME zu einer stärkeren Beibehaltung von Wissen und zu mehr Sicherheit führt. Daher bestätigt diese Übersichtsarbeit den Wert, der dem Einsatz der SBME als Ergänzung zu den traditionellen didaktischen, auf Vorlesungen basierenden Curricula zukommt. Um eine optimale Ausbildung von Medizinstudierenden zu gewährleisten, könnten weitere Studien vergleichend untersuchen, welche Methoden für die SBME am besten geeignet sind und ob die Simulation am besten als Ergänzung oder als Ersatz für das traditionelle, auf Vorlesungen basierende Curriculum eingesetzt werden kann. Es ist auch wichtig, die Kosteneffizienz zu untersuchen, insbesondere die Rolle der günstigeren Systeme im Vergleich zu den teureren Systemen. Letztlich ist es auch wichtig, die Leistungsauswirkung des Simulationstrainings direkt mit der Kompetenz zu korrelieren. Durch den Aufbau einer solchen Evidenzbasis können wir das Curriculum am besten weiterentwickeln, um bessere Ärztinnen und Ärzte und vor allem bessere Ergebnisse für die Patientinnen und Patienten zu erhalten.


Einschränkungen

Diese systematische Übersichtsarbeit untersucht heterogene Gruppen, die aus verschiedenen Simulations- und Bewertungsmethoden bestehen. Daher war keine Metaanalyse zulässig.


Danksagung

Die Autoren danken Angela Rice von den Library and Information Services beim Mater Misericordiae University Hospital für ihre Beratung bei diesem Projekt.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.

Professor Ronan Cahill wird in einem Patent genannt, das im Zusammenhang mit Verfahren zur visuellen Bestimmung der Gewebebiologie angemeldet wurde. Er erhält Vortragshonorare von Stryker Corp und Ethicon/J&J, Forschungsmittel der Intuitive Corporation und von Medtronic sowie Forschungsmittel von der irischen Regierung (DTIF) in Zusammenarbeit mit IBM Research in Irland und vom EU-Förderprogramm Horizon Europe 2020 in Zusammenarbeit mit Palliare.


Literatur

1.
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