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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Schützt Dankbarkeitsempfinden bei Medizinstudierenden vor Empathieverlust? Eine explorative Untersuchung

Artikel Empathie

  • corresponding author Claire Elisabeth Vogel - Klinikum Landkreis Erding, Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie, Erding, Deutschland
  • author Claudia Kiessling - Private Universität Witten/Herdecke gGmbH, Lehrstuhl für die Ausbildung personaler und interpersonaler Kompetenzen im Gesundheitswesen, Witten, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - LMU Klinikum, LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM), München, Deutschland
  • author Tanja Graupe - LMU Klinikum, LMU München, Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin (DAM), München, Deutschland

GMS J Med Educ 2022;39(3):Doc32

doi: 10.3205/zma001553, urn:nbn:de:0183-zma0015534

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2022-39/zma001553.shtml

Eingereicht: 12. August 2021
Überarbeitet: 1. März 2022
Angenommen: 5. Mai 2022
Veröffentlicht: 15. Juli 2022

© 2022 Vogel et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Die Förderung ärztlicher Empathiefähigkeit (ÄE) im Medizinstudium spielt eine zentrale Rolle für die Arzt-Patienten-Kommunikation. Jedoch fand sich bei Medizinstudierenden im Verlauf ihrer Ausbildung mehrfach ein signifikanter Empathierückgang. Dankbarkeitsempfinden (DE) könnte ein möglicher protektiver Faktor für ÄE sein. Da einige Studierende allerdings nicht von diesem Empathieverlust betroffen zu sein scheinen, erforscht diese Studie den Zusammenhang zwischen DE und ÄE.

Methodik: Anhand von validierten Fragebögen (JSPE-S, IRI und GQ-6) wurde bei 88 Medizinstudierenden der LMU München ihre selbsteingeschätzte ÄE und ihr DE erhoben. Zusätzlich durchliefen sie vier allgemeinmedizinische OSCE-Stationen, in denen eine Einschätzung ihrer Empathie und kommunikativen Fähigkeiten durch Simulationspatient*innen (SP) sowie durch eine Beurteilerin mittels Berliner Global Rating erfolgte. Korrelationen wurden mittels Pearsons Korrelationskoeffizienten und geschlechtsspezifische Unterschiede mittels Mann-Whitney-U-Tests analysiert.

Ergebnisse: In der Selbsteinschätzung zeigte sich zwischen der Einstellung der Studierenden zur Empathie (JSPE-S) und ihrem DE (GQ-6) ein signifikanter, mittelstarker Zusammenhang und ein schwacher Zusammenhang zwischen der IRI Subskala „Empathie“ und dem GQ-6. Bezüglich der Fremdeinschätzung zeigten sich zwischen ÄE bzw. kommunikativen Fähigkeiten und DE ebenfalls schwache Zusammenhänge. Es zeigten sich keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bzgl. des DE der Studierenden.

Schlussfolgerung: Wir konnten einen korrelationalen Zusammenhang zwischen DE und ÄE bei Medizinstudierenden nachweisen. Ob das DE kausal als protektiver oder unterstützender Faktor für ÄE wirkt, bleibt offen. Eine ursächliche Beziehung von DE zu ÄE sollte deshalb in einem prospektiven Studiendesign überprüft werden.

Schlüsselwörter: Empathie, Dankbarkeit, protektive Faktoren, kommunikative Fähigkeiten, Medizinstudium


1. Einleitung

Gute kommunikative Fähigkeiten gehören zu den Kernkompetenzen ärztlichen Arbeitens, ermöglichen einen gekonnten Umgang mit den Wünschen, Erwartungen und Gefühlen von Patient*innen und tragen zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität bei [1], [2], [3], [4]. Hierbei nimmt die ärztliche Empathiefähigkeit eine zentrale Rolle ein, da sie die Zufriedenheit und die Adhärenz der Patient*innen fördert [4], [5], [6], gleichzeitig indirekt deren Aufklärung über ihre Krankheit und Behandlungsoptionen steigert und ihre emotionale Belastung senkt [7]. Zusätzlich erhöht ärztliche Empathie die Bereitschaft des Gesprächspartners über Symptome und Ängste zu berichten, was die zielführende Anamnese erleichtert und somit auch die diagnostische Treffsicherheit der Behandelnden optimiert [8], [9], [10].

Mercer und Reynolds konzeptualisierten ärztliche Empathie als ein multidimensionales, mehrphasiges Konstrukt, bestehend aus einer moralischen, emotionalen, kognitiven und einer Verhaltens-Komponente [11], welches ein Hineinversetzen in die Situationen, Erfahrungen, Gefühle und Perspektiven der Patient*innen erfordert [11]. Dabei wird kein identisches Nachfühlen ihres Seelenleids auf einer emotionalen Ebene verlangt [11], [12], [13], da es so zu einer Überidentifizierung und einem Verschwimmen der professionellen Grenzen kommen könnte [11], [13], [14]. Hojat und LaNoue definieren nach einer ausführlichen Literaturrecherche ärztliche Empathie wie folgt: „(...) Empathie wurde im Zusammenhang mit medizinischer Ausbildung und Patientenversorgung als ein vorwiegend kognitives (im Gegensatz zu affektives oder emotionales) Attribut definiert, das ein Verständnis (im Gegensatz zu Gefühl) der Erfahrungen, Bedenken und Aussichten der Patienten beinhaltet, kombiniert mit der Fähigkeit, dieses Verständnis zu kommunizieren und der Absicht durch Vorbeugen und Lindern von Schmerz und Leid zu helfen.“([15], S.74).

Das Training kommunikativer und sozialer Kompetenzen hat in den letzten Jahrzehnten weltweit Eingang in das Medizinstudium gefunden [16], [17], [18]. Die Trainierbarkeit kommunikativer und sozialer Kompetenzen einschließlich der Empathiefähigkeit konnte in einer Vielzahl von Studien nachgewiesen werden [18], [19], [20], [21]. Es wurde allerdings auch in einer Reihe von internationalen Studien gezeigt, dass im Verlauf ihrer Ausbildung bei Medizinstudierenden insbesondere mit dem Eintritt in die klinische Phase ein signifikanter Abfall ihrer Empathiefähigkeit [1], [22], [23], [24], [25], [26], [27] stattzufinden scheint. Einige Studien brachten diesen beschriebenen Empathieverlust in Zusammenhang mit Überlastung (Distress), welche sich in Form von Burnout, Stress, Schlafmangel, geringem Wohlbefinden, reduzierter Lebensqualität oder Depression äußert [28], [29], [30], [31], [32], [33], [34], [35]. Dabei wurde die empfundene Arbeitsbelastung und berufliche Erschöpfung von introvertierten und neurotischen Medizinerinnen und Medizinern höher empfunden, als von extrovertierten und weniger neurotischen Kolleginnen und Kollegen [36]. Doch der Empathieverlust setzt sich nicht nur in der medizinischen Ausbildung sondern auch bei bereits praktizierenden Ärztinnen und Ärzten hauptsächlich durch die o.g. Aspekte der Überlastung insbesondere verursacht durch Zeit- und Leistungsdruck fort [28], [30]. Der ständige Zwiespalt zwischen empathischem Eingehen auf die oder den Einzelne *n und gleichzeitig großer klinischer Arbeitsverdichtung wirkt sich bei fehlenden positiven Vorbildnern nicht nur auf die ärztliche Empathie [28], [29], [37] sondern auch auf die Versorgungsqualität aus [28], [38], [39].

Trotz diverser negativer Einflussfaktoren konnte Hojat et al. zeigen, dass es einem nennenswerten Anteil von Medizinstudierenden gelingt, sich ihre Empathiefähigkeit über den gesamten Studienverlauf zu bewahren [35]. Auch die Ergebnisse des Scoping Reviews von Ferreira-Valente et al., in welchem kein eindeutiger Trend in der Empathieentwicklung während des Medizinstudiums nachgewiesen werden konnte [40], sind ein indirekter Hinweis dafür, dass es, wie Hojat et al. bereits postulierte, sogenannte „protektive Faktoren“ gibt, welche die Studierenden vor einem Empathieverlust bewahren [35]. Es stellt sich also die Frage, welches diese protektiven Faktoren sind und inwieweit sie sich trainieren lassen.

Während der o.g. Distress zu einem Empathieverlust führt, wirkt sich gute soziale Unterstützung [41], sowohl als auch ein hohes Maß an persönlichem Wohlbefinden [31], [32] und hohe intrinsische Motivation [42] positiv auf die ärztliche Empathie aus. Es wäre wünschenswert, einen übergeordneten Faktor zu identifizieren, der Empathie nicht nur fördert, sondern auch negativen Einflussfaktoren auf Empathie entgegenwirkt. Hierbei könnte Dankbarkeit eine Schlüsselrolle einnehmen, da Dankbarkeit als sogenannte prosoziale Fähigkeit eines Individuums viele positive Eigenschaften mit sich bringt [43], die Empathiefähigkeit schützen und fördern könnte. Dabei entspricht Dankbarkeit der Wertschätzung für einen wahrgenommenen persönlichen Benefit, der durch die Aktion eines Anderen (menschliches, nicht-menschliches, natürliches oder übernatürliches Objekt) entstand [44]. Dieser persönliche Nutzen muss nicht notwendigerweise vom Empfänger verdient, aber explizit für diesen angedacht sein, wenn auch auf einer metaphorischen Art und Weise [44]. Verschiedene Studien zeigten einen positiven Einfluss von Dankbarkeit auf das Wohlbefinden [45], [46], [47], [48], [49], die Schlafqualität und -dauer [45], [50], den sozialen Rückhalt [51], [52] sowie das Depressions- und Stresslevel [48], [49], [51]. Darüber hinaus ruft Dankbarkeitsempfinden prosoziales Handeln hervor und fördert dadurch soziale Beziehungen [52], [53], [54], [55]. McCullough et al. zeigten, dass dankbare Versuchspersonen von ihren Nächsten als emotional hilfsbereiter empfunden wurden [48]. Dabei bewerteten sich die dankbaren Testpersonen zudem selbst als empathischer, extrovertierter und weniger neurotisch im Vergleich zu den weniger dankbaren [48]. Da Dankbarkeit offensichtlich einen positiven Einfluss auf diverse begünstigende Faktoren für ärztliche Empathiefähigkeit hat, war es das Ziel dieser Studie zu untersuchen, inwieweit es einen Zusammenhang zwischen dem persönlichen Dankbarkeitsempfinden von Medizinstudierenden und ihrer Einstellung zur Empathie bzw. ihrem empathischen Verhalten gegenüber Simulationspatient*innen in einem OSCE gibt.


2. Methoden

2.1. Setting

Das übergeordnete Ziel der Gesamtstudie, zu welcher das hier vorstellte Forschungsprojekt als eine definierte Teilstudie gehörte, war zum einen die Entwicklung verschiedener Prüfungsmethoden kommunikativer Kompetenzen von Medizinstudierenden und zum anderen die Untersuchung der Zusammenhänge von Wissen, Haltungen und Verhalten in Bezug auf den Umgang mit Emotionen. Die hier dargestellte Teilstudie beschäftigte sich mit dem möglichen Zusammenhang zwischen dem Dankbarkeitsempfinden und der Empathie von Medizinstudierenden aus vorklinischen und klinischen Semestern der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Studierende wurden eingeladen, im Rahmen einer Laborstudie an einem OSCE mit vier Stationen und einem videobasierten Situational Judgement Test (SJT) zum Umgang mit Emotionen teilzunehmen. Zusätzlich füllten die Studierenden einen Fragebogenkatalog aus. Die Teilnahme war freiwillig und anonym. Die Studierenden erhielten für die Teilnahme einen Gutschein über 25 Euro. Die Testentwicklung des SJT wurde von Graupe et al. [56], die Entwicklung des OSCE wurde von Giemsa et al. [57] an anderer Stelle beschrieben.

2.2. Instrumente

Das selbstwahrgenommene Dankbarkeitsempfinden der Medizinstudierenden wurde mit Hilfe des Gratitude-Fragebogens (GQ-6) erhoben, welcher basierend auf einer 7-Punkt-Likert-Skala von 1=„lehne stark ab“ bis 7=„stimme stark zu“ die einzelnen Facetten der Dankbarkeit (Intensität, Frequenz, Feld und Dichte) ohne Subskalen abbildet [48]. Der GQ-6 verfügt mit insgesamt sechs Items über eine gute interne Reliabilität (Cronbachs Alpha=0,82) [48] und kam in dieser Studie in der deutschen Übersetzung von Proyer (Cronbachs Alpha=0,69) zum Einsatz [58].

Die spezifische Einstellung von Medizinstudierenden gegenüber Empathie als kognitives Konstrukt wurde mit der Jefferson Scale of Empathy - Student Version (JSPE-S) gemessen [59], [60], [61], bzw. wie relevant ärztliche Empathie in der Arzt-Patienten-Beziehung ist [62]. Die JSPE-S besteht aus 20 Items und wird mit einer siebenstufigen Likert-Skala von 1=„starke Ablehnung“ bis 7=„starke Zustimmung“ beantwortet [63], [64]. Die hier verwendete deutsche Übersetzung des JSPE-S weist eine gute interne Reliabilität auf (Cronbachs Alpha=0,82) auf [61].

Ergänzend zur JSPE-S kam der Interpersonal Reactivity Index (IRI) [65] zur Anwendung, der anhand von vier Subskalen die kognitiven und affektiven Komponenten der Empathiefähigkeit zielgruppenunabhängig erfasst [62]. Anhand einer fünfstufigen-Likert-Skala, welche von 1=„trifft überhaupt nicht zu“ bis 5=„trifft vollkommen zu“ zu beantworten ist, werden die vier Subskalen: Perspektivenübernahme (PT), Fantasie (FS), Empathie (EC) und Persönliche Überlastung (PD) mit jeweils sieben Items eingeschätzt [65], [66]. Die Subskala „Empathie“ stellt nach Davis [65] einen emotionalen Aspekt von Empathie dar. Der IRI-Skala wurden ebenfalls gute psychometrische Eigenschaften nachgewiesen [65], [66]. Sie wurde in dieser Studie in der deutschen Version von Neumann et al. eingesetzt [62].

Der für das Gesamtprojekt konzipierte OSCE bestand aus vier Stationen mit typischen Szenarien aus dem allgemeinmedizinischen Setting: Eine Patientin mit Kopfschmerzen (KS), eine Patientin mit Herzstolpern (HS) und dem Wunsch, sich über den Check-up-35 zu informieren, ein Patient nach Aufenthalt im Krankhaus (KH) mit einem Entlassungsbrief und neuen Medikamenten und ein Patient mit insulinpflichtigem Diabetes mellitus (DM). Alle simulierten Gesprächsinterventionen wurden per Video aufgezeichnet. Als Messinstrument zur Erfassung des empathischen Verhaltens und der kommunikativen Fähigkeiten der Medizinstudierenden kam das Berliner Global Rating (BGR) zum Einsatz [67], das sowohl von einer Raterin im Anschluss an den OSCE anhand der Videoaufnahmen als auch von den Simulationspatient*innen (SP) direkt im Anschluss an die Station ausgefüllt wurde. Das BGR besteht aus vier Items, die auf einer fünfstufigen Skala von 1=inkompetentes Verhalten bis 5=kompetentes Verhalten bewertet werden. Die vier Items umfassen den Umgang mit Gefühlen und Sorgen, die Strukturierung des Gesprächs, den verbalen und sowie nonverbalen Ausdruck [67]. Die SP wurden im Rahmen des jeweils ca. zweistündigen Rollentrainings mit dem BGR vertraut gemacht und trainiert. In einem zusätzlichen Item beurteilten alle SP ihren Gesamteindruck von der Testperson anhand der Frage: „Stellen Sie sich vor, dieser Student/diese Studentin wäre ein niedergelassener Arzt/Ärztin. Würden Sie zu diesem Studenten als Patient gehen?“. Dieses Zusatzitem wurde von 1=„kann ich mir nicht vorstellen“ bis 5=„kann ich mir gut vorstellen“ bewertet. Das Training der Raterin (Beobachterin) erfolgte in gesonderten Ratertrainings:

1.
Kodieren eines Videos mit anschließender Diskussion und Erstellung eines Kodier-Protokolls mit vier Raterinnen;
2.
paralleles Kodieren von neun Videos;
3.
Abschätzung der Beurteilungsübereinstimmung mittels Spearman’s rho;
4.
gemeinsame Diskussion von Unterschieden und Konsensfindung;
5.
erneutes paralleles Kodieren von zehn Videos und Überprüfung der Beurteilungsübereinstimmung (Spearman's rho>.79 für alle vier Rater).

Anschließend kodierte die Raterin alle noch ausstehenden Videos.

2.3. Datenanalyse

Die Datenauswertung erfolgte mit IBM Statistics SPSS in der Version 21. Invers formulierte Items wurden nach der Dateneingabe umcodiert. Der Informationsverlust fehlerhafter oder fehlender Werte wurde bei einem nahezu vollständigen Datensatz als gering eingeschätzt. Aufgrund einer geringen internen Konsistenz (Cronbachs Alpha=0,27) wurde der Summenscore für das BGR-Item Empathie aus den weiteren Analysen der SP-Bewertung herausgenommen, aber bei der Rater-Bewertung (Cronbachs Alpha=0,97) beibehalten (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Für die Analyse der Items wurde jeweils der Mittelwert und die Standardabweichung (SD) bestimmt und ihre Verteilungseigenschaften anhand der Kurtosis und Schiefe bewertet. Die interne Konsistenz jeder Skala wurde mittels Cronbachs Alpha überprüft. Mit den erhobenen Daten aus den Fragebögen GQ-6, JSPE-S und IRI sowie dem BGR wurden bivariante Korrelationen nach Pearson (r) berechnet. Die Irrtumswahrscheinlichkeit wurde mit 5% definiert und die Korrelationskoeffizienten nach der Vorlage von Cohen interpretiert [68]. Etwaige Unterschiede des Dankbarkeitsempfindens zwischen Männern und Frauen wurden aufgrund der ungleichen Gruppengrößen mittels Mann-Whitney-U-Test überprüft.


3. Ergebnisse

3.1. Stichprobe

Insgesamt nahmen 88 Medizinstudierende an der Studie teil, davon waren 65 Frauen (74%) und 20 Männer (23%). Drei Testpersonen (3%) machten keine Geschlechtsangabe. Die Altersrange reichte von 18-42 Jahren (Median: 23 Jahre). Dabei stammten 33 Personen (37,5%) aus der Vorklinik, 51 Studierende (58%) aus dem klinischen Ausbildungsabschnitt und 4 Studierende (5%) aus dem praktischen Jahr (PJ). Für eine Testperson fehlte die gesamte SP-Bewertung, weshalb diese aus den Analysen entfernt wurde (n=87). Hinsichtlich des Geschlechts gab es bezüglich des selbst eingeschätzten Dankbarkeitserlebens und der selbsteingeschätzten Empathiefähigkeit erhoben mittels JSPE-S keine signifikanten Unterschiede (Frauen MW=36,9; Männer MW=36,3; p=,250 bzw. Frauen MW=118,2; Männer MW=13,2; p=,109). Für die IRI Subskalen zeigte sich ein signifikanter Unterschied in Bezug auf das Geschlecht für die Skalen Empathie (Frauen MW=21,3; Männer MW=19,0; p=,005) und Fantasie (Frauen MW=19,6; Männer MW=14,4; p=,001). Die deskriptiven Ergebnisse der eingesetzten Skalen sowie die Ergebnisse der Studierenden im OSCE mit den unterschiedlichen Perspektiven „Simulationspatient*innen“ und „Beobachter“ sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.

3.2. Inwiefern korreliert der selbst wahrgenommene Dankbarkeitsgrad von Medizinstudierenden mit ihrer selbsteingeschätzten Einstellung zur Empathie? (First person perspective)

Es zeigte sich eine moderate Korrelation zwischen dem GQ-6 und JSPE-S Fragebogen (r=0,32; p=,003). Die Subskala „Empathie“ des IRI-Fragebogens und die selbstevaluierte Dankbarkeit der Medizinstudierenden wiesen eine schwache Korrelation (r=0,22; p=,043) auf (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

3.3. Inwiefern besteht ein positiver Zusammenhang zwischen der selbstwahrgenommenen Dankbarkeit der Medizinstudierenden und ihrer fremdbeurteilten Empathiefähigkeit durch ...
3.3.1. Simulationspatient*innen (Second person perspective)

Zwischen dem Summenscore des BGR der SP und dem selbst evaluierten Dankbarkeitsempfinden der Testpersonen zeigte sich eine schwache Korrelation (r=0,23; p=,030). Zwischen der GQ-6 Skala und dem durch die SP erhobenen Gesamteindruck bestand eine grenzwertig moderate Korrelation (r=0,29; p=,008) (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

3.3.2. Beobachterin (Third person perspective)

Hinsichtlich der Beobachterperspektive zeigte sich sowohl zwischen BGR-Summenscore und GQ-6_Skala als auch zwischen dem BGR Item „Empathie“ und der GQ-6_Skala eine jeweils schwache Korrelation (r=0,23; p=,029 bzw. r=0,26; p=,015) (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).


4. Diskussion

Hypothesenkonform konnte mit der vorliegenden Studie erstmalig im deutschsprachigen Raum ein moderater Zusammenhang zwischen dem Dankbarkeitsempfinden von Medizinstudierenden und ihrer Einstellung zur Empathie anhand der Eigenbewertungsfragebögen GQ-6 und JSPE-S nachgewiesen werden. Vergleichbare Studien konnten zwischen dem GQ-6 und der IRI Subskala „Empathie“ eine signifikante Beziehung nachweisen [48], [69]. Auch in unserer Untersuchung war die Korrelation dieser beiden Messskalen wie bei McCullough et al. [48] schwach. Das von den SP und einer Raterin genutzte BGR zeigte sowohl in der zweiten, als auch in der dritten Perspektive einen schwachen Zusammenhang zwischen der Dankbarkeit der Medizinstudierenden und deren kommunikativen Fähigkeiten, welche Empathie inkludiert. In Ergänzung dazu stellten McCullough et al. in ihrer Studie mit Psychologiestudierenden zwischen der selbstevaluierten Empathie und der fremdbeurteilten Dankbarkeit eine signifikante schwach positive Beziehung fest [48]. Zusätzlich schlussfolgerten die Autoren nach ihrer konfirmatorischen Faktoranalyse, dass Freude, Vitalität, Lebenszufriedenheit, Optimismus und Hoffnung zwar mit Dankbarkeit verwandt, aber nicht äquivalent sind [48]. Mit den in dieser Studie dargestellten Korrelationen, lässt sich jetzt ergänzen, dass Dankbarkeit und Empathie bzw. Dankbarkeit und kommunikative Fähigkeiten zwar zusammenhängen, aber doch voneinander abgrenzbar sind.

Da es sich bei unserem Projekt um eine Korrelationsstudie handelt, bleibt die Frage offen, ob Dankbarkeit Empathie kausal beeinflusst oder vice versa. In Anlehnung an die Theorie von Wood et al., in der Dankbarkeit in einer interaktiven sich gegenseitig verstärkenden Spirale mit Wohlbefinden und sozialen Beziehungen gesehen wird [43], könnte Dankbarkeit eine wichtige Ressource und ein protektiver Faktor für Empathie sein und diese umgekehrt eine unverzichtbare Voraussetzung für Dankbarkeit. Jedoch wie von Wood et al. kritisch bemerkt, beruhen die meisten wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Dankbarkeit auf Korrelationen [43], weshalb die hier berichteten Ergebnisse eher explorativen Charakter haben. Um zu untersuchen, inwieweit Dankbarkeit über einen längeren Zeitraum hinweg stabil bleibt und inwieweit sie sich ihre durch Training fördern lässt, sind weiteren Daten im Rahmen prospektiver Studien erforderlich.

Bezüglich des Geschlechts zeigte sich beim Dankbarkeitsempfinden der in diesem Versuch teilnehmenden Kandidatinnen und Kandidaten kein signifikanter Unterschied. Andere Studien mit nicht medizinischen Personenkollektiven sprechen Frauen regelmäßig eine generell höhere Dankbarkeitsfähigkeit als Männern zu [70], [71], [72]. Kashdan et al. [72] postulieren dabei, dass Frauen öfter ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, um dadurch von Vorteilen gegenüber ihren männlichen Kollegen zu profitieren. Darüber hinaus könnten Frauen ihre emotionale Intelligenz generell dafür verwenden, um ihr Gegenüber, von dem sie sich emotional oder konkrete Unterstützung erwarten, durch den Ausdruck von Dankbarkeit an sich binden. Eine Limitation unserer Studie ist die relativ kleine Gruppe von Männern, die an der Studie teilgenommen haben. Da eine ausgeglichene Geschlechtsverteilung bei der vorherrschenden Frauenquote deutscher Medizinstudierender [73] schwer realisierbar ist, sollte bei folgenden Studien auf ein insgesamt größeres Testkollektiv geachtet werden, um eine ausreichende Anzahl männlicher Teilnehmer gewährleisten und eventuelle geschlechtsspezifische Unterschiede ausmachen zu können.

Interessante Ergebnisse brachte die Zusatzfrage, die die SP beantworteten, nämlich ob sie zu dem Student*in als Patient*in gehen würden. Demnach würden die SP Studierende mit einem ausgeprägteren Dankbarkeitsempfinden bei ihrer zukünftigen Arztwahl präferieren. Dankbarkeit wirkt sich anscheinend durch ihren positiven Einfluss auf Empathie auch indirekt unterstützend auf die Arzt-Patienten-Beziehung aus. Doch wie fördert das Dankbarkeitsempfinden der Medizinstudierenden direkt das Vertrauen der SP in sie, noch dazu, wenn die Interaktion lediglich innerhalb eines zehnminütigen OSCEs stattgefunden hat? Diverse Studien konnten dankbaren Menschen ausgeprägte kommunikative und soziale Fähigkeiten nachweisen: sie sind empathischer, extrovertierter, stressresistenter, ausgeruhter, weniger depressiv, sie zeigen ein hohes Maß an Wohlbefinden und sind vor allem motiviert, Gefälligkeiten zu leisten [45], [46], [47], [48], [51], [52]. Diese Auswirkungen von Dankbarkeit könnten bei den SP insgesamt ein vertrauenserweckendes Gesamtbild von den dankbareren Studierenden generiert und sie zu einer positiven Bewertung der Zusatzfrage bewegt haben.

Eine Limitation der Studie war das relative kurze Training der SP zur Nutzung des BGR. Die Einschätzung der Studierenden durch die SP fiel deutlich positiver aus als die der intensiver trainierten Raterin. Die Stärke der Korrelation mit dem subjektiven Dankbarkeitsempfinden war jedoch bei den SP und der Raterin vergleichbar.

Um einen direkten Einfluss von Dankbarkeit auf die Arzt-Patienten-Beziehung, die Kausalität zur Empathie und die zeitliche Stabilität des Konstrukts überprüfen zu können, wäre es wünschenswert gewesen, nicht nur Empathie, sondern auch Dankbarkeit aus mehreren Perspektiven zu erfassen, wie von Emmons et al. empfohlen [74]. Hier wären zusätzliche Verhaltensmessmethoden notwendig, um auch feine Unterschiede statistisch besser validieren zu können und den Faktor der sozialen Erwünschtheit bei der Eigenbewertung zu relativieren.

Neben Dankbarkeit könnten auch andere Faktoren wie beispielsweise soziale Unterstützung oder andere Persönlichkeitseigenschaften einen förderlichen Effekt auf ärztliche Empathie haben oder zumindest deren Verlust verhindern. In der Umfrage von Ahrweiler et al. wurden außerschulische Aktivitäten, geprägt von persönlicher oder angeleiteter Reflexion, aktiver Selbstentwicklung und nicht-medizinischen Erfahrungen als weitere Empathiepromotoren genannt [28]. Weiterführende Untersuchungen, welche diese und andere Faktoren sowie deren protektiven und förderlichen Einfluss auf Empathie beleuchteten, wären wünschenswert.


5. Schlussfolgerungen

Dankbarkeitsempfinden der Behandelnden wirkt sich positiv auf die Studierenden-(Simulations-)Patient*innen-Beziehung aus. Außerdem zeigte sich das Dankbarkeitsempfinden von Medizinstudierenden in dieser Arbeit geschlechtsunabhängig.

Wir fanden einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Dankbarkeitsempfinden und der Empathiefähigkeit bei Medizinstudierenden. Inwieweit hier Dankbarkeit eine zeitlich stabile Schutzfunktion für den Erhalt von Empathiefähigkeit übernehmen kann, gilt es in zukünftigen kontrollierten prospektiven Studien weiter zu klären.


Danksagung

Die Autoren*innen danken allen Studierenden der Medizinischen Fakultät der LMU München, die an dieser Studie teilnahmen. Gedankt sei auch den Simulationspatient*innen für die Begleitung der OSCE-Stationen und der Fremdevaluation der Studierenden in der zweiten Perspektive. Besonderer Dank gilt Clara Wübbolding und Katharina Schäfer für die Bewertung der Testpersonen anhand des Videoratings und Nurith Epstein für die kritische Durchsicht des Manuskripts.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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