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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Gemeinsam lernen besser zu werden – interprofessioneller Kompetenzaufbau in der Ausbildung im Rahmen einer Kooperation der Fachhochschule Gesundheitsberufe Oberösterreich und der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz

Artikel Interprofessionelle Ausbildung

  • Christina Rinnhofer - FH Gesundheitsberufe OÖ, Leitung Kompetenzzentrum Lernen und Interprofessionalität, Linz, Österreich
  • Katharina Steininger-Kaar - Johannes Kepler Universität Linz, Medizinische Fakultät, Leitung Zentrum für Medizinische Lehre, Linz, Österreich
  • Emil Igelsböck - FH Gesundheitsberufe OÖ, Studiengangsleitung Bachelorstudiengang Physiotherapie, Linz, Österreich
  • Daniela Hochstöger - Johannes Kepler Universität Linz, Medizinische Fakultät, Leitung Curriculumskoordination am Zentrum für Medizinische Lehre, Linz, Österreich
  • author Sylvia Öhlinger - FH Gesundheitsberufe OÖ, Leitung Hochschulentwicklung, Leitung Kollegium, Linz, Österreich

GMS J Med Educ 2022;39(2):Doc18

doi: 10.3205/zma001539, urn:nbn:de:0183-zma0015392

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2022-39/zma001539.shtml

Eingereicht: 30. März 2021
Überarbeitet: 1. Dezember 2021
Angenommen: 24. Januar 2022
Veröffentlicht: 14. April 2022

© 2022 Rinnhofer et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Das vorliegende Projekt wird in Kooperation der Fachhochschule Gesundheitsberufe Oberösterreich (FH Gesundheitsberufe OÖ) und der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) durchgeführt und beschreibt die Machbarkeit, d.h. die Planung und Umsetzung sowie stellt ausgewählte Ergebnisse einer hochschulübergreifenden, interprofessionellen Lehrveranstaltung dar.

Methodik: Die Lehrveranstaltung LV „Grundlagen zu interprofessioneller Zusammenarbeit im Gesundheitswesen (IPZ3I)“ sowie ein interprofessionelles Shadowing wurden konzipiert. Start der Pilot-Lehrveranstaltung war im Wintersemester (WS) 2019/20. Eine Evaluierung von IPZ3I wurde mittels Fragebogen durchgeführt und ausgewertet.

Ergebnisse: IPZ3I fand im WS 2019/20 für 296 Studierende aus 9 Gesundheitsberufen statt und inkludierte Fachvortrag, Präsentation der Professionen sowie interprofessionelle Fallbearbeitung. In der Evaluierung beschrieben ca. 80% der Studierenden ein besseres Verständnis für die interprofessionelle Zusammenarbeit. Über 70% sehen das interprofessionelle Angebot in der Ausbildung als wichtig oder sehr wichtig an. Der Großteil der Befragten gibt an, nach der LV Handlungsempfehlungen für interprofessionelle Zusammenarbeit geben können.

Schlussfolgerung: Das Angebot der gemeinsamen Lehrveranstaltung IPZ3I wird an beiden Hochschulen beibehalten. Aktuell wird an der FH Gesundheitsberufe OÖ der Prozess der Evaluierung und Anpassung der Curricula eingeleitet. U. a. werden dazu Abstimmungen mit den Curriculumsverantwortlichen der Medizinischen Fakultät der JKU geführt und weitere Möglichkeiten zur Implementierung und Verortung gemeinsamer interprofessioneller Lehre in den Curricula geprüft. Dies erfolgt unter Berücksichtigung vorhandener Ressourcen, der erhöhten Studierendenzahlen an der Medizinischen Fakultät ab 2023, geplanten Curriculumsüberarbeitungen sowie Nutzung möglicher Synergien mit dem Fokus, die bestehende Kooperation auszubauen.

Schlüsselwörter: Interprofessionalität, Projektbericht, Curriculumsentwicklung, kompetenzbasierte Ausbildung


1. Einleitung

Verschiedene Initiativen beschäftigen sich mit der Notwendigkeit, die Gesundheitsberufe durch eine entsprechende Ausbildung auf die interprofessionelle Zusammenarbeit im Berufsleben vorzubereiten und damit einen Beitrag zu einer sicheren und patient*innen- bzw. bevölkerungsorientierten Gesundheitsversorgung zu leisten [1], [2], [3], [4]. Voraussetzung dafür ist Konsens darüber, dass die Ausbildung von (Wert-)Haltung oder Einstellungen insbesondere hinsichtlich Interprofessionalität ein essenzieller Teil des Auftrags an die akademische Lehre ist und sich im Wissens- und Kompetenzaufbau widerspiegelt [5], [6]. Dabei wird interprofessionelle Ausbildung und Kooperation als Erfolgsfaktor für Qualität, Sicherheit und ein positives Outcome in der Gesundheitsversorgung hervorgehoben [2], [7], [8].

Ausgangspunkt dafür ist eine erfolgreiche Entwicklung, Umsetzung sowie nachhaltige Implementierung der interprofessionellen Lehre in die Ausbildungen aller beteiligten Berufsgruppen. Dazu sind die Schaffung entsprechender struktureller Rahmenbindungen und eine längerfristige, institutionelle Annäherung unterschiedlicher Ausbildungssysteme erforderlich [3], [9]. Hochschulen sind angewiesen, sich organisatorisch weiterzuentwickeln und passende Strukturen zu schaffen, um interprofessionelle Lehrangebote langfristig und verbindlich an den Ausbildungsstandorten zu integrieren [10].

An der FH Gesundheitsberufe OÖ und der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) wird interprofessionelles Lernen in der Ausbildung gefördert [11]. An der FH Gesundheitsberufe OÖ wird ein Anteil von 23 ECTS des Curriculums der Bachelor-Studiengänge in unterschiedlichen Settings interprofessionell und/oder interdisziplinär angeboten. An der im Jahr 2014 gegründeten Medizinischen Fakultät der JKU wurde das Medizinstudium im Bachelor-Master-System umgesetzt. Ein problem- und fallbasierter Zugang sowie eine hohe Praxisorientierung waren Maßstäbe bei der Studienplanentwicklung.

Für beide Hochschulen stand von Beginn an Interprofessionalität im Fokus. Diese findet sich in den Kompetenzbereichen der Ausbildungsverordnungen der Gesundheits- und Krankenpflege (GUK), Medizinisch-Technischen Dienste (MTD) sowie Hebamme [https://www.ris.bka.gv.at/eli/bgbl/II/2008/200], [12], [13]. Gleichzeitig werden Interprofessionalität und daraus abgeleitete Implikationen für die Ausbildungen u. a. in Kompetenzprofilen in den genannten Gesundheitsberufen abgebildet, die basierend auf dem CanMed-Modell von Frank & Danoff [14] bspw. für Physiotherapie und Ergotherapie entwickelt wurden [15], [16]. Im Curriculum Bachelor Humanmedizin der JKU ist in § 1 Qualifikationsprofil festgelegt: „Neben der fachlichen Kompetenz wird […] die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit […] Angehörigen medizinnaher Berufe […] entwickelt." Ebendort wird im Ausbildungsschwerpunkt „Kognitive Fähigkeiten und Kompetenzen“ als Ausbildungsziel festgehalten: „Fähigkeit, medizinische Daten kritisch zu beurteilen, zu hinterfragen, mit Kenntnissen aus anderen Gebieten zu verknüpfen und kreative Lösungen zu entwickeln“ [17].

Die Bedeutung der Interprofessionalität wird auch in postgradualen, zukunftsweisenden Bestrebungen wie bei der Entwicklung und dem weiteren Ausbau der Primärversorgungseinheiten in Österreich hervorgehoben [18] und auf den 2015 verabschiedeten Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) referenziert. Dieser nimmt die/den Mediziner*in als Teammitglied ins Zentrum und beschreibt Kompetenzen, um „mit vielen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen sowie mit anderen Professionen partnerschaftlich, respektvoll und effektiv in Teams“ zusammenzuarbeiten [http://www.nklm.de]. Um diesen Kompetenzerwerb zu gewährleisten, ist eine interprofessionelle Ausbildung eine unerlässliche Voraussetzung für die interprofessionelle Zusammenarbeit und Praxis. Gleichzeitig bilden interprofessionelles Lehren und Lernen die Grundlage für eine effektive, effiziente, sichere und nachhaltige Gesundheitsversorgung [19], [20]. Dazu sollte ein Teil der Ausbildung der Gesundheitsberufe interprofessionell angeboten werden [21].

Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung der Machbarkeit, insbesondere Planung, Umsetzung sowie Evaluierung einer hochschulübergreifenden, interprofessionellen Lehrveranstaltung sowie die Darstellung ausgewählter Evaluierungsergebnisse.


2. Methodik

Interprofessionelle Kompetenzen im Rahmen der Weiterentwicklung der Curricula beider Hochschulen schrittweise aufzubauen ist Grundlage und mittelfristiges Ziel der seit 2017 durch regelmäßigen Austausch zur Entwicklung, Planung und Umsetzung gelebten Kooperation. Konkret begann die Zusammenarbeit 2018 mit der Planung der gemeinsamen LV „Grundlagen zu interprofessioneller Zusammenarbeit im Gesundheitswesen (IPZ3I – 0,5 ECTS)“ sowie einem interprofessionellen Shadowing am Kepler Universitätsklinikum, bei welchem die Studierenden bei erfahrenen Praktikumsanleiter*innen ein ihnen unbekanntes Arbeitssetting im Bereich der Gesundheitsberufe beobachten konnten (SHA3U – 0,5 ECTS). IPZ3I fand als Tagesveranstaltung statt. Das Shadowing wurde in individuell vereinbarten Terminen im Semesterverlauf in Abstimmung mit den Praktikumsanleiter*innen umgesetzt. Beide LV sind für die Studierenden der JKU obligatorisch, für die Studierenden der FH Gesundheitsberufe OÖ erfolgt eine fakultative Anrechnung im Ausmaß von 0,5 ECTS durch die beteiligten Studiengänge. Das bedeutet, an der FH Gesundheitsberufe OÖ wurde diese Lehrveranstaltung von der verantwortlichen Studiengangsleitung individuell an entsprechende Lehrveranstaltungen des jeweiligen Curriculums angerechnet.

Die Planungsgruppe für die gemeinsame LV, die Rahmen, Ziele und Umsetzungsmöglichkeiten diskutierte und festlegte, bestand aus Mitgliedern beider Hochschulen, die unterschiedlichen Professionen angehören und als Fachexpert*innen in der interprofessionellen Lehre tätig sind. Studierende waren bei der Planung der Pilot-Lehrveranstaltung aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht eingebunden. Die Ergebnisse der Evaluierung durch die Studierenden sowie die Empfehlungen der Expert*innen im Bereich interprofessioneller Lehre fließen in die Weiterentwicklung der LV ein. Um größtmögliche Kollaboration unter den Studierenden zu ermöglichen, wurde die LV studierendenzentriert, fallbasiert und kompetenzorientiert gestaltet sowie die Lehr-/Lernformate des theorie-, austausch- und beobachtungsbasierten Lernens gewählt [http://www.nklm.de]. Alle beteiligten Studiengänge befanden sich im 3. Semester, um ein vergleichbares Vorbildungsniveau zu gewährleisten. Die Konzeption erfolgte im Frühjahr 2019, Start der Pilot-Lehrveranstaltung war im Wintersemester 2019/20.

Die Formulierung des Kompetenzerwerbs orientiert sich an den sechs Kategorien bzw. Wirkungszielen des BC (British Columbia) Competency Framework for Interprofessional Collaboration [22]. Dies erfolgt durch die Einbettung interprofessioneller Kommunikation und Konfliktlösung in die Aufgabenstellung der gemeinsam angebotenen LV. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Funktionieren als Team“, den Rollen und Verantwortlichkeiten der teilnehmenden Gesundheitsberufe sowie dem Schaffen von Angeboten zur gemeinsamen Entscheidungsfindung dient u. a. dazu, eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung zu erzielen. Die Ausrichtung an den Handlungsempfehlungen zu zentralen Aspekten von interprofessioneller Ausbildung (IPE) wie Zeit, Prozess, Terminierung und Affektkontrolle umfasst ausreichend Zeit für gemeinsame Lern- und Reflexionsprozesse, die Möglichkeit, Begegnungen, Austausch und gemeinsames Lernen wiederholt im Verlauf der Ausbildungen anzubieten und dabei u. a. in eine Reflexion zu Einstellungen, Werten und Haltungen hinsichtlich Interprofessionalität zu gehen. Idealerweise beinhaltet ein Gesamtkonzept dazu verschiedenste Aktivitäten und Lernerfahrungen im Prozess der Ausbildungen [21], [23].

Aus organisatorischen Gründen wurde die als eintägig konzipierte LV im Ausmaß von 0,5 ECTS in drei Gruppen à 100 Personen an unterschiedlichen Standorten der FH Gesundheitsberufe OÖ angeboten. Ein Lehrendenteam aus vier Personen beider Hochschulen begleitete jeweils eine Gruppe im Teamteaching. Die Studierenden erarbeiteten zu Beginn die Bedeutung und Vorteile interprofessioneller Zusammenarbeit. Ein initialer 45-minütiger Fachvortrag im Plenum mit dem Fokus auf interprofessionelle Ausbildung und Praxis schaffte eine gemeinsame Basis. Im Anschluss lernten die Studierenden in Gruppen von 10-15 Personen auf Basis ihrer im Vorfeld vorbereiteten „Professionenständen“ andere Berufsgruppen kennen. Konkrete Aufgabenstellungen ermöglichten den Studierenden sich bei berufsspezifischen Fertigkeiten von bis zu sechs Professionen auszuprobieren. Abschließend erfolgte durch die Bearbeitung von Fallbeispielen in Kleingruppen von ca. 10 Personen ein interprofessioneller Erfahrungsaustausch um eigenes Wissen und Kompetenzen zu reflektieren, sich mit anderen Teilnehmer*innen zu vernetzen sowie Handlungsempfehlungen für eine interprofessionelle Zusammenarbeit abzuleiten. Im Zentrum der Gruppenarbeiten, die von dazu geschulten Studierenden moderiert wurden, standen dabei übergreifende Lernziele wie Kommunikation, Team- sowie Konfliktarbeit. Jeder Studiengang konzipierte ein Fallbeispiel, welches sowohl in der fachspezifischen Kleingruppe als auch in der interprofessionellen Gruppe diskutiert wurde (für eine Übersicht der Lehrveranstaltungsplanung siehe Anhang 1 [Anh. 1]).

Eine Evaluierung zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung erfolgte durch einen selbstentwickelten Fragebogen. Die Befragung erfolgte anonym und schriftlich mittels LimeSurvey. Sämtliche im WS 2019/20 teilnehmenden Studierenden (N=296) wurden unmittelbar im Anschluss an die absolvierte LV aufgefordert, diese zu bewerten (für eine Übersicht des Evaluierungsbogens siehe Anhang 2 [Anh. 2]). Die Auswertung erfolgte mit IBM SPSS Statistics 26. Ein überwiegender Teil der Fragen wurde mit einer Likert-Skala von 1 bis 5 bzw. „keine Angabe“ erhoben. Gruppenunterschiede zwischen der Einstellung sowie dem Wissen/Können bezüglich Interprofessionalität und den verschiedenen Professionen wurden mittels Chi-Quadrat-Test überprüft.

In einem Freitextfeld hatten die Studierenden die Möglichkeit, zusätzliche Anmerkungen zur LV zu machen. Eine erste strukturierte Sichtung dieser Ergebnisse wurde durchgeführt, eine umfangreiche qualitative Auswertung und Publikation ist an anderer Stelle geplant. Die Evaluierungsergebnisse wurden den Lehrenden im Rahmen einer Fokusgruppe vorgestellt. In diesem Kontext wurden die Rückmeldungen der Lehrenden erhoben und protokolliert. Die gesammelten Rückmeldungen wurden in die Planungen des nächsten Studienjahres einbezogen. Dazu wurde von einer Kerngruppe ein Vorschlag für die Adaptierung und Weiterentwicklung gemacht und der gesamten Gruppe der Lehrenden vorgestellt. In diesem Rahmen erfolgten eine Reflexion, Abstimmung sowie Festlegung der weiteren Vorgehensweise.


3. Ergebnisse

Die Lehrveranstaltung IPZ3I wurde im WS 2019/20 für 296 Studierende aus den Studiengängen Biomedizinische Analytik (N=20), Diätologie (N=18), Ergotherapie (N=32), Gesundheits- und Krankenpflege (N=86), Hebamme (N=22), Logopädie (N=18), Medizin (N=66), Physiotherapie (N=23) und Radiologietechnologie (N=11) des jeweiligen 3. Semesters angeboten, welche zu diesem Zeitpunkt bereits entsprechende fachliche und sozialkommunikative Kompetenzen für die Fallbearbeitung mitbringen. Diese Kohorte umfasste sämtliche Studierende der Medizin sowie der beteiligten FH-Bachelorstudiengänge des 3. Semesters am Standort Linz. Die LV bestand aus drei Elementen:

1.
Wissenserwerb zur Interprofessionalität,
2.
intensives Kennenlernen anderer Berufsgruppen, deren Aufgaben und Arbeitsweisen und
3.
problembasiertes Lernen anhand praktischer Fallbearbeitungen.

Die Rücklaufquote der Lehrveranstaltungsevaluierung betrug mit 213 Abgaben 72%. Allgemeine Evaluierungsergebnisse zu organisatorischen Aspekten werden in einem eigenen Prozess gesamthaft behandelt und sind nicht Teil des vorliegenden Projektberichtes. Die Ergebnisse der deskriptiven Statistik zu den Items der Interprofessionalität werden in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.

Die LV wurde von den Studierenden sehr positiv angenommen. So gaben 77,25% (N=210) der Studierenden an, dass das Seminar für die berufliche Zukunft Relevanz hat und 79,15% (N=210) gaben an, durch die LV ein besseres Verständnis für die interprofessionelle Zusammenarbeit erhalten zu haben. Während der Großteil der Befragten, nämlich 86,26% (N=210) nach der LV Handlungsempfehlungen für interprofessionelle Zusammenarbeit geben können, sehen 70,79% (N=215) das interprofessionelle Angebot in der Ausbildung als wichtig oder sehr wichtig an. Es konnten keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der Einstellung sowie dem Wissen/Können bezüglich Interprofessionalität und den Professionen festgestellt werden. Auch ein Zusammenführen der Variable Studiengang mit den Kategorien Diagnostische Berufe, Medizin, Hebamme, Therapeutische Berufe und Gesundheits- und Krankenpflege ergab keinen signifikanten Unterschied.

In den offenen Anmerkungen, die im Rahmen der Freitextfelder von den Studierenden gemacht wurden, gibt es Hinweise auf Themen wie bspw. Wertschätzung, erforderliches Vorwissen, Lage interprofessioneller LV im Curriculum oder Ideen für eine Optimierung in der organisatorischen Abwicklung. Eine strukturierte Auswertung dieser Rückmeldungen mittels qualitativem Verfahren bspw. Inhaltsanalyse nach Mayring und Publikation der Ergebnisse sind geplant.


4. Diskussion

IPZ3I ist seit dem Studienjahr 2019/20 das erste hochschulübergreifende, interprofessionelle Angebot für sämtliche Drittsemestrigen der Medizinischen Fakultät der JKU und die Studierenden aller 8 Bachelorstudiengänge der FH Gesundheitsberufe OÖ. Interprofessionelles Lernen in dieser Form ermöglicht den Studierenden eigenverantwortliches Arbeiten, welches auf 21st Century Skills [24] abzielt. Insbesondere Aktivitäten der interprofessionellen Ausbildung werden angeboten, die das gegenseitige Kennenlernen und die Vertrauensbildung fördern sollen [25].

An der Medizinischen Fakultät der JKU ist die LV als Pflichtveranstaltung konzipiert und wird von allen Studierenden (im Vollausbau 180 Studierende) absolviert. Die durch die nicht-medizinischen Studiengänge erfolgte fakultative Anrechnung der LV an der FH Gesundheitsberufe OÖ ist kritisch zu sehen u. a. wegen des daraus entstehenden Mehraufwands bei Planung und Umsetzung. Diese Konzeption ermöglichte jedoch einen raschen Start der interprofessionellen Kooperation zwischen den Hochschulen. Im Zuge der Weiterentwicklung der Curricula an der FH Gesundheitsberufe OÖ wird einerseits über eine fixe Verankerung in einer Lehrveranstaltung im 3. Semester nachgedacht, andererseits darüber, dieses Angebot zukünftig für einen eingeschränkten Studierendenkreis anzubieten, abhängig vom Kompetenzprofil der verschiedenen Gesundheitsberufe sowie den individuellen Interessen der Studierenden.

Bereits an den Hochschulen etablierte Evaluierungsinstrumente waren nicht in der Lage, die relevanten Aspekte interprofessioneller LV abzubilden. Ein eigener Fragebogen wurde daher entwickelt, der entsprechende Impulse für eine Weiterentwicklung der LV liefern sollte. Bei der bisherigen Entwicklung der LV wurde die Sicht der Studierenden auf Basis der Evaluierung einbezogen. Das Potenzial einer Einbindung von Studierenden in die Weiterentwicklung interprofessioneller LV wird von Schwarzbeck et al. [26] dargestellt. Eine zukünftige Verwendung entsprechender Instrumente wie bspw. UWE-IP [27] sowie der Einsatz weiterführender Mixed-Method Longitudinalstudien wie vom Institute of Medicine empfohlen [28] bzw. Prä-Post-Evaluierungen für eine effektive Weiterentwicklung wird geprüft. Die Evaluierungsergebnisse der Studierenden wurden den Lehrenden im Rahmen einer Fokusgruppe präsentiert. Auf dieser Basis wurden die Rückmeldungen und Perspektiven der Vortragenden erhoben und in die Weiterentwicklung der LV einbezogen [29]. Der Austausch, die Reflexion und Abstimmung in der Gruppe dienten darüber hinaus der Sicherstellung einer einheitlichen Qualität des Lehrangebots. Die Evaluierung sollte unter Einbeziehung der Beteiligten sowohl auf qualitativer als auch auf quantitativer Ebene erfolgen [30].

Die Ergebnisse zu den im Fragebogen angeführten Items zur Interprofessionalität zeigen eine positive Bewertung der interprofessionellen Ausbildung durch die Studierenden, insbesondere der Mehrwert durch das Kennenlernen anderer Professionen wurde betont. Zwischen der Einstellung sowie dem Wissen/Können bezüglich Interprofessionalität und den Professionen wurden keine signifikanten Zusammenhänge festgestellt. Dies deckt sich mit Ergebnissen anderer Studien [31], die unterstreichen, dass interprofessionelles Lernen über direkte Kontakte und einen persönlichen Austausch mit einer anderen Berufsgruppe neue Aspekte im Studium bzw. in der Ausbildung vermitteln, die anderweitig nicht besser hätten angeeignet werden können [32]. Im Gegensatz dazu wurden in Interviews [33] bestimmte Bereiche von Medizinstudierenden mehr betont und es gibt Hinweise, dass sie von der inhaltlichen Kompetenzvermittlung von Pflegeinhalten im besonderen Maße profitieren. Woermann et al. [34] zeigten, dass sich die Haltung und Bereitschaft zur interprofessionellen Ausbildung sowie Zusammenarbeit u. a. durch Wissen über die eigene und andere Berufsgruppen erhöht.

Die Weiterentwicklung der interprofessionellen Ausbildung erfolgt u. a. anhand einer Orientierung an Handlungsempfehlungen [23]. Um beim Erwerb interprofessioneller Kompetenzen einen stufenweisen Aufbau wie in der Ausbildungsverordnung gefordert zu gewährleisten, ist eine kontinuierliche Implementierung interprofessioneller Zusammenarbeit in den Studienprogrammen als ausgewiesene LV aber auch als Querschnittsthema wesentlich. Die beschriebene LV ist ein mögliches Angebot im Bereich des theorie-, austausch- und handlungsbasiertem Lernens [23]. Besonders die Kontinuität der Angebote in den unterschiedlichsten Gestaltungsformen und Ausprägungen im Zeitverlauf des Studiums ist eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige Kompetenzentwicklung. Ein angepasster Mix von Lehr- und Lernmethoden unterschiedlicher Güte wird empfohlen [23].

Das Shadowing wird durch eine begleitende Studie wissenschaftlich evaluiert. Es ist geplant, diese Ergebnisse im Rahmen einer Publikation zu veröffentlichen. Zwischen den Hochschulen findet ein regelmäßiger Austausch zur Auslotung weiterer Möglichkeiten zur Zusammenarbeit statt wie etwa das Angebot eines gemeinsamen Skill-Trainings oder die Entwicklung und Implementierung einer interprofessionellen Ausbildungsstation [3], [21].


5. Schlussfolgerung

Existierende Handlungsempfehlungen und Best Practice-Beispiele dienen als Grundlage für eine gemeinsame Weiterentwicklung der interprofessionellen Kompetenzen an der Medizinischen Fakultät der JKU und der FH Gesundheitsberufe OÖ. Um eine Nutzung der Synergien und Potenziale von bereits bestehenden Curricula zu ermöglichen, wurde mit der Konzeption und Umsetzung von Pilotprojekten gestartet und im Zuge der Weiterentwicklung der Curricula nächste Schritte gesetzt. Der Aufbau einer interprofessionellen LV mit hoher Teilnehmer*innenzahl sowie die Umsetzung innerhalb der unterschiedlichen strukturellen Rahmenbedingungen zweier Hochschulen mit verschiedenen Ausbildungssystemen ist herausfordernd und erfordert für eine erfolgreiche Umsetzung eine grundsätzliche Bereitschaft auf allen Institutionsebenen sowie eine gute Abstimmung zwischen Projektteam und den Studiengängen. Die Präsentation der Professionen und die darauf basierende, gemeinsame Bearbeitung eines Fallbeispiels durch die Studierenden stellt einen guten ersten Ansatz dar. Die Prüfung und Auswahl entsprechender standardisierter Evaluierungsverfahren ist vorgesehen und ein Prä-Post-Design zur Überprüfung des interprofessionellen Kompetenzerwerbs ist in Planung.

Aktuell wird an der FH Gesundheitsberufe OÖ der Prozess der Evaluierung und Anpassung der Curricula eingeleitet. Eine Vereinheitlichung der strukturellen Einbettung interprofessioneller LV in die Curricula der Bachelor-Programme ist vorgesehen. U. a. werden dazu Gespräche und Abstimmungen mit den Curriculumsverantwortlichen der Medizinischen Fakultät der JKU geführt und weitere Möglichkeiten zur Implementierung und Verortung gemeinsamer interprofessioneller Lehre in den Curricula geprüft. Dies erfolgt unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen, der erhöhten Studierendenzahlen an der Medizinischen Fakultät der JKU ab 2023, geplanten Curriculumsüberarbeitungen sowie Nutzung möglicher Synergien mit dem Fokus, die bestehende Kooperation auszubauen.


Daten

Daten für diesen Artikel sind im Dryad-Repositorium verfügbar unter: [https://doi.org/10.5061/dryad.8sf7m0cn7], [35].


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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