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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Prävalenz und prädiktive Faktoren depressiver Symptome unter Medizinstudierenden in Deutschland – eine Querschnittstudie

Artikel Psychische Gesundheit

  • Lilith Pukas - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland
  • Nadja Rabkow - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland
  • Lea Keuch - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland
  • Emilia Ehring - Universitätsklinikum Halle (Saale), Institut für Allgemeinmedizin, Halle (Saale), Deutschland
  • Stephan Fuchs - Universitätsklinikum Halle (Saale), Institut für Allgemeinmedizin, Halle (Saale), Deutschland
  • Dietrich Stoevesandt - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizinische Fakultät, Dorothea Erxleben Lernzentrum, Halle (Saale), Deutschland
  • Alexandra Sapalidis - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland
  • Angelina Pelzer - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland
  • Carolin Rehnisch - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland
  • corresponding author Stefan Watzke - Universitätsklinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Halle (Saale), Deutschland

GMS J Med Educ 2022;39(1):Doc13

doi: 10.3205/zma001534, urn:nbn:de:0183-zma0015346

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2022-39/zma001534.shtml

Eingereicht: 6. Dezember 2020
Überarbeitet: 22. Juli 2021
Angenommen: 24. September 2021
Veröffentlicht: 15. Februar 2022

© 2022 Pukas et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Erhöhte depressive Symptome bei Medizinstudierenden waren bereits weitgehender Gegenstand internationaler und nationaler Forschung, jedoch sind assoziierte Risikofaktoren und Schutzfaktoren bis dato ungenügend ermittelt worden. Ziel dieser Studie ist es, die Belastungen durch depressive Symptome in verschiedenen Stadien der akademischen medizinischen Ausbildung mit besonderem Schwerpunkt auf korrelierte Risikofaktoren und Schutzfaktoren aufzuzeigen.

Methoden: Insgesamt wurden n=1103 Medizinstudierende einer mittelgroßen deutschen Universität in die Stichprobe aufgenommen und zu depressiven Symptomen und korrelierenden Faktoren befragt. Die Beurteilung möglicher depressiver Symptome erfolgte nach dem BDI-II. Korrelierende Faktoren wurden durch einen selbst entworfenen Fragebogen erhoben, welcher auf der Grundlage etablierter wissenschaftlicher Literatur mögliche Kofaktoren für depressive Symptome enthielt.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote der Umfrage betrug 90,2% (1103/1223). Die Prävalenz depressiver Symptome betrug 11% für leichte, 5,6% für mittelschwere und 2,4% für schwere Symptome. Die häufigsten Risikofaktoren der Stichprobe waren der Umstand, die eigenen Sorgen niemand anderem anvertrauen zu können (88%); und Mangel an Zeit für Partner, Freunde und Familie (77%) oder Hobbies (76%). Signifikante Prädiktoren für depressive Symptome waren vor allem Neurotizismus, als unzureichend erlebte emotionale Unterstützung, die Einnahme unregelmäßige Mahlzeiten, Einnahme von Medikamenten oder Drogen zur Selbstberuhigung und subjektives Überforderungserleben. Faktoren, die mit weniger depressiven Symptomen verbunden waren, konnten identifiziert werden als: Zeit mit (Ehe-)Partner, Freunden, Familie, Hobbys und Sport verbringen; und Kommilitonen eigene Sorgen anvertrauen.

Schlussfolgerungen: Jeder fünfte befragte Medizinstudierende berichtete von mindestens leichten depressiven Symptomen. Die Mehrheit der befragten Medizinstudierenden fühlte sich nicht in der Lage, ihre Sorgen einer anderen Person anzuvertrauen und gaben an, dass sie nicht genügend Zeit für soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen, Familie und Hobbys hätten. Neurotizismus und als unzureichend erlebte emotionale Unterstützung erwiesen sich als eng mit depressiven Symptomen korreliert. Basierend auf dieser Arbeit werden wissenschaftliche Forschungsansätze im Bereich der Kontrolle der untersuchten, mit depressiven Symptomen assoziierten Kofaktoren, sowie die Erforschung möglicher an diesen Stellen ansetzender Interventionsprogramme für einen Schwerpunkt weiterer Untersuchung vorgeschlagen.

Schlüsselwörter: Depression, Medizinstudierende, Risikofaktoren, Schutzfaktoren, Prävalenz, psychische Gesundheit, Prävention, Interventisonsziele, prädiktive Faktoren


1. Einleitung

Eine Metaanalyse, welche die Prävalenz depressiver Symptome unter Medizinstudierenden untersuchte [1], berichtete, dass weltweit jeder dritte Medizinstudierende von erhöhten depressiven Symptomen betroffen sein könnte (27,2%; 95% Konfidenzintervall, 24,7%-29,9%). Diese Ergebnisse werden international weithin als Hinweis auf ein höheres Risiko für eine Major Depression bei Medizinstudierenden interpretiert [2], [3]. Medizinstudierende selbst spielen eine untergeordnete Rolle im Gesundheitswesen. Nach dem Studium verlagert sich ihre Rolle jedoch zu einer wesentlichen, da sie vollqualifizierte praktizierende Ärzte werden. Depressive Symptome – zum Beispiel Suizidgedanken [4] – und wahrgenommener Studienstress im Medizinstudium wurden schon früher mit psychischen Problemen bei Postgraduierten in Verbindung gebracht [5], [6]. In ähnlicher Weise wurde die medizinische Ausbildung als negativer Einfluss auf die psychische Gesundheit von Medizinern in den Vereinigten Staaten identifiziert [7]. Nicht nur die Major Depression stellt eine erhebliche wirtschaftliche Belastung für die Gesellschaft dar [8], depressive Ärzte könnten einem höheren Risiko ausgesetzt sein, medizinische Fehler zu machen [9], [10]. Letztlich führt dies neben persönlichen und wirtschaftlichen Schäden zu einer schlechteren Patientenversorgung.

Im internationalen Kontext wurde die Prävalenz und Schwere depressiver Symptome bei Medizinstudierenden bereits umfassend erforscht. Sechs der 183 von Rotenstein et al. untersuchten Studien wurden in Deutschland durchgeführt [11], [12], [13], [14], [15], [16], [17]. Zusätzliche Forschung wurde durch intensive Recherchen von Google Scholar, Pubmed und Medline [16], [18], [19] identifiziert. Allerdings war eine tiefgehende Forschung zu möglichen korrelierenden Faktoren depressiver Symptome von Medizinstudierenden in Deutschland nicht schlüssig beziehungsweise rar [13], [20]. Darüber hinaus untersuchten die meisten verfügbaren Studien vergleichsweise kleine Stichproben, verzeichneten niedrige Antwortraten und konzentrierten sich auf isolierte Klassen von Risikofaktoren. In dieser Studie wird eine Vielzahl potenzieller Cofaktoren erhoben und diskutiert.

Ziel dieser Studie ist es, die Prävalenz und Schwere depressiver Symptome bei Medizinstudierenden zu evaluieren. Ihre Stärke liegt in der Auswertung einer großen Studienstichprobe, welche Studierende zu wichtigen Zeitpunkten ihres Medizinstudiums befragen, verbunden mit einer hervorragenden Rücklaufquote. Dies ermöglicht uns eine valide und differenzierte Einschätzung einer Vielzahl möglicher Kofaktoren für depressive Symptome. Unsere Forschung könnte eine Grundlage für die zukünftige wissenschaftliche Untersuchung von zielgerichteten, niedrigschwelligen Angeboten zur Unterstützung betroffener Studierender nach gründlicher wissenschaftlicher Kontrolle, der in dieser Studie erwähnten, untersuchten Kofaktoren sein.

Um für mögliche korrelierende Faktoren zu screenen, wurde in dieser Studie ein selbst entworfener Fragebogen verwendet. Als Screening-Instrument zur Erhebung depressiver Symptome diente der von Beck et al. entwickelte BDI-II [21], da dieser in klinischen und nicht-klinischen Umgebungen gut etabliert ist.


2. Methodik

2.1. Datensatz

Die Studiendaten wurden von (n=1103) Medizinstudierenden einer mittelgroßen deutschen Universität erhoben. Die Studierenden wurden von 10/2017 bis 10/2018 befragt.

2.2. Studiendesign

Das Medizinstudium in Deutschland hat eine Regelstudienzeit von 12 Semestern und wird mit einem Staatsexamen abgeschlossen. Die Studierenden sind verpflichtet, summative Prüfungen in Form von Staatsexamen – nach dem 4., 10. und 12. Semester – abzulegen, bevor sie in die nächste Phase des Studiums übergehen können. Inhaltlich gliedert sich das Medizinstudium in einen „vorklinischen“ (1.-4. Semester) und den „klinischen“ Abschnitt (5.-12. Semester).

Zur Teilnahme wurden Studierende aus für das Medizinstudium besonders relevanten Zeitpunkten aufgefordert. Befragt wurden Studienanfänger (1. Semester), Studierende vor dem vorklinischen ersten Staatsexamen („Physikum“) (4. Semester), nach dem vorklinischen Staatsexamen (5. Semester) und vor dem klinischen Staatsexamen (9. & 10. Semester). Die Befragungen wurden in kleinen Seminargruppen durchgeführt. Die Einbeziehung von Studierenden des 11. & 12. Semesters wurde nicht angestrebt, da die Struktur des Studiengangs als alleinige klinische Rotation es erschwerte, ausreichende Rücklaufquoten zu garantieren. Darüber hinaus könnte der Vergleich zwischen Studierenden, die aktiv an Universitätslehrveranstaltungen teilnehmen, und Studierenden, die eine klinische Rotation ableisten, ungünstig sein.

Die ethische Zulassung der Studienmethoden wurde vor Beginn eingeholt. Nach Unterzeichnung einer Einverständniserklärung wurden den potenziellen Probanden im Rahmen von Pflichtseminaren entweder zu Beginn oder am Ende eines laufenden Studiensemesters ein Fragebogen ausgehändigt. Pro Semester fand eine einzige Befragung statt. Die Probanden wurden gebeten, die Fragen des Fragebogens für sich allein zu beantworten, um eine zuverlässige und unabhängige Befragung zu gewährleisten. Der Zeitaufwand für das Ausfüllen des Fragebogens betrug etwa 30 Minuten.

2.3. Teilnehmende

Von den 1700 immatrikulierten Studierenden der Medizinischen Fakultät wurden Studierende aus den oben genannten Semestern für eine Befragung angesprochen. Damit wurden 64,9% (n=1223) der gesamten Studierendenkohorte zur Teilnahme aufgefordert. Von diesen nahmen 90,2% (n=1103) der Studierenden aktiv teil und wurden in diese Umfrage eingeschlossen. Die Zahl der befragten Studierenden verteilte sich gleichmäßig auf den Studienabschnitt „Vorklinik“ (51%) und den Studienabschnitt „Klinik“ (49%). Die Zahl der befragten Studierenden des 1., 4. und 5. Semesters reichte von n=214 bzw. n=350. Das Abschlussjahr bestand aus Studierenden des 9. und 10. Semesters, die insgesamt n=310 Probanden beisteuerten. Das Alter der Teilnehmer reichte von 17 bis 45 Jahren (Median: 23,1 Jahre, Standardabweichung: 4,0). Das Verhältnis von Frauen zu Männern betrug 64,9:35,1 [%f:%m]. Die Gesamtrücklaufquote für diese Studie betrug 90,2% (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

2.4. Auswertung
2.4.1. Unabhängige Variablen – Risikofaktoren und protektive Faktoren

Um für mögliche korrelierende Faktoren zu screenen, wurde in dieser Studie ein selbst entworfener Fragebogen verwendet (siehe Anhang 1 [Anh. 1]). Neben soziodemografischen Daten – zum Beispiel Alter und Geschlecht – wurden gut erforschte Korrelationsfaktoren, die zuvor mit depressiven Symptomen im Allgemeinen assoziiert waren, einbezogen. Mögliche Risikofaktoren wie positive Familienanamnese [22] und eigene positive Anamnese einer psychischen Erkrankung [23], sozioökonomischer Status [24] am Beispiel höchster akademischer Leistungen der Eltern, sowie belastende Lebensereignisse [25], [26] (z. B. soziale Beziehungen, Prüfungen, hohe Arbeitsbelastung, räumliche Distanz zu Freunden und Familie, finanzielle Situation) und Missbrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten und Freizeitdrogen [27], [28] sowie soziale Isolation und Einsamkeit [29] wurden erhoben. Außerdem wurden die Studierenden zu möglichen Schutzfaktoren wie proaktiven Bewältigungsmechanismen [30], persönlichen Zielen [31], Sport [32] oder Yoga [33], aktivem Spielen eines Musikinstruments [34], [35], Religiosität oder Spiritualität [36], [37] und Unterstützung durch Freunde, Familie oder Lehrende [38] befragt. Da Neurotizismus zuvor mit depressiven Symptomen assoziiert wurde [39], [40], wurde dieses Persönlichkeitsmerkmal mit der entsprechenden Subskala von 12 Items des vollstandardisierten NEO-FFI erfasst. Dieser stellt ein weit verbreitetes Persönlichkeitsinventar dar, dessen Bewertung zu einem objektiven, zuverlässigen und gut validierten Ergebnis führt. Das Antwortformat des NEO-FFIs war eine fünfstufige Likert-Skala, wie sie von Costa et al. [41] entwickelt wurde. Es fand keine Faktoranpassung oder -replikation und keine Änderungen der Itembewertung statt.

2.4.2. Abhängige Variable – depressive Symptome

Der von Beck et al. entwickelte BDI-II [21] wurde verwendet, um mögliche depressive Symptome zu untersuchen. Der BDI-II ist weitgehend im klinischen und nicht-klinischen Umfeld etabliert. Er hat günstige psychometrische Eigenschaften und unterscheidet gut zwischen den Schweregraden einer Depression [42]. Es handelt sich um ein objektives, zuverlässiges und valides Testverfahren [43]. Der BDI-II erfasst mit 21 Items den Schweregrad depressiver Symptome mittels Selbstauskunft, wobei jedes Item einer Skala von null bis drei Punkten bewertet wird. Die standardisierten Cut-offs geben einen Hinweis auf den Schweregrad der depressiven Symptome eines Probanden und wurden wie ursprünglich von Beck et al. empfohlen bewertet [21]. In dieser Studie gab es keine Faktoranpassung oder -replikation; die BDI-II-Items wurden wie ursprünglich empfohlen bewertet.

2.5. Datenanalyse

Die statistische Auswertung erfolgte mit der Software SPSS 25.0. Um die Häufigkeit und klinische Relevanz depressiver Symptome zu bewerten, wurden deskriptive Statistik und die Bestimmung der relativen Häufigkeiten der BDI-II-Summenwerte verwendet. Die soziodemografische Beschreibung der Stichprobe basierte auf den deskriptiven Verteilungsmerkmalen wie Mittelwert, Median, Standardabweichung und Spannweite. Da der BDI-II-Gesamtscore rechtsschief verteilt war und signifikant von der Normalverteilung abwich (Kolmogorov-Smirnoff-Z=.137; p<0.001), wurde der Vergleich der Teilstichproben (Semesterkohorten) nichtparametrisch mittels Kruskal-Wallis-H bzw. Mann-Whitney-U (Einzelvergleiche) evaluiert. Für Korrelationen zwischen den binomialen Risikofaktoren und BDI-II-Scores wurden Kendall-tau-Korrelationskoeffizienten berechnet. Aufgrund der Berechnung mehrerer bivariater Korrelationen, wurde die Notwendigkeit einer Anpassung der statistischen Signifikanz für die Anzahl der Tests diskutiert. Wir entschieden uns letztendlich, alle Signifikanzniveaus darzulegen und die Analyse durch multivariate lineare Regression zu vervollständigen, um die einflussreichsten Risikofaktoren für depressive Symptome zu identifizieren. Daher wurde eine schrittweise lineare multiple Regression (pin≤.05, pout≥.10) durchgeführt. Dies reduzierte auch das Problem einer möglichen Multikollinearität, indem zusätzliche Prädiktoren nur dann ausgewählt wurden, wenn sie eine hohe partielle Korrelation mit dem gegebenen Kriterium aufwiesen.


3. Ergebnisse

3.1. Prävalenz der depressiven Symptome

Der BDI-II-Fragebogen zeigte eine hohe interne Konsistenz (α=.90). Der gemittelte BDI-II-Score der Probanden betrug 8,32 Punkte (Standardabweichung=7,14). Der Median betrug 6, die Spannweite bei 0 bis 46 Punkten. Der Interquartilbereich lag zwischen 3 und 11 Punkten. Die erhobenen BDI-II-Mittelwerte und ihre Zuordnung zu den respektiven Schweregraden der Depression sind in Tabelle 2 [Tab. 2] festgehalten. Die Symptomscores unterschieden sich global zwischen den Teilstichproben (Kruskal-Wallis-H[df=3]=14,06; p=0,003). Post-hoc-Vergleiche (Mann-Whitney-U) zeigten signifikante Unterschiede zwischen dem 1. und 4. Semester (p=0,011), 5. (p=0,029) und 9./10. Semester (p<0,001). Studierende des 4. und 5. Semesters unterschieden sich nicht signifikant (p=0,679), beide Teilstichproben unterschieden sich jedoch von der Teilstichprobe des 9./10. Semesters (beide p<0,001).

Die höchsten BDI-II-Itemscores wurden für die Veränderungen des Schlafmusters, Müdigkeit und Erschöpfung, Selbstkritik, Energielosigkeit und Konzentrationsprobleme gefunden. Die niedrigsten Mittelwerte wurden für Suizidgedanken erhoben, allerdings gaben 11,6% (n=129) der Gesamtstichprobe an, Suizidgedanken ohne direkte Handlungsabsicht in den zwei Wochen vor der Befragung erlebt zu haben.

3.2. Mit depressiven Symptomen korrelierte Risikofaktoren und Schutzfaktoren

Eine Übersicht aller korrelierten Faktoren mit den BDI-II-Scores finden Sie in Anhang 2 [Anh. 2]. Die höchsten Korrelationen in der Gesamtstichprobe wurden gefunden für: Die NEO-FFI Neurotizismus-Subskala (interne Konsistenz: α=.88); als unzureichend erlebte emotionale Unterstützung; Überforderungserleben; Leistungsdruck, Einsamkeit und Zeitmangel für (Ehe-)Partner*in, Freunde oder Familie. Diese Korrelationen wurden jeweils innerhalb aller Teilstichproben gefunden. Die häufigsten Risikofaktoren der Stichprobe waren: Die Unfähigkeit, die eigenen Sorgen anderen anvertrauen zu können (88%) und Mangel an Zeit für (Ehe-)Partner*in, Freunde und Familie (77%) oder Hobbies (76%).

Faktoren, die mit weniger depressiven Symptomen assoziiert sind, konnten identifiziert werden als: Einnahme regelmäßiger Mahlzeiten; Zeitaufwand für Hobbys und Sport; Zeit mit (Ehe-)Partner:in, Freunden, Familie zu verbringen und den Kommilitonen eigene Sorgen anzuvertrauen (siehe Anhang 2 [Anh. 2]).

Um Risikofaktoren für depressive Symptome mit geringerer Kollinearität zu identifizieren, wurde ein schrittweises multivariates lineares Regressionsmodell unter Einbeziehung aller Variablen durchgeführt. Dieses Modell erklärte 61,7% der Varianz des BDI-II-Gesamtscores der gesamten Stichprobe (korrigiertes R2). Signifikante Prädiktoren für depressive Symptome waren vor allem Neurotizismus und folgende Items in absteigender Reihenfolge gemäß ihres Einflusses: Als unzureichend erlebte emotionale Unterstützung; die Einnahme unregelmäßiger Mahlzeiten; Konsum von verschreibungspflichtigen Medikamenten oder Drogen zur Selbstberuhigung; Überforderungserleben, gefolgt von anderen Prädiktoren, welche jedoch weniger als 5% zusätzliche Erklärung der Varianz lieferten (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).


4. Diskussion

Unsere Ergebnisse verdeutlichen die hohe Zahl der Studierenden, welche depressive Symptome berichteten, aber auch die hohe Varianz der Symptombelastung unter den Studierenden. Die Prävalenz depressiver Symptome in der deutschen Allgemeinbevölkerung beträgt 9,2%, wobei junge Erwachsene (<28 Jahre) mit einer Prävalenz von 11,5% leicht erhöhte depressive Symptombelastung aufweisen [44]. Normative Daten zu von Beck et al. untersuchten Studierenden aller Fachrichtungen [21] zeigte einen mittleren BDI-II-Gesamtscore von 12,6 Punkten (Standardabweichung: 9,9, n=120). Untersuchungen des mittleren BDI-II-Scores deutscher Studierender der Rechtswissenschaften ergaben einen Mittelwert von 11,9 (±8,45) Punkten [45]. Diese BDI-II-Werte waren etwas höher als unsere eigenen Ergebnisse (8,32 (±7,14)).

Betrachtet man unsere Ergebnisse im internationalen Vergleich, ergab die Untersuchung n=15.233 amerikanischer College-Studierender [46] verschiedener Studiengänge einen mittleren BDI-II-Gesamtscore von 9,14 (SD 8,45) – wiederum unseren eigenen Ergebnissen sehr ähnlich. Es scheint, als ob Medizinstudierende selber nicht mit mehr depressiven Symptomen belastet sind, als ihre Kommilitonen, sondern, dass Universitätsstudierende im Allgemeinen vermehrt depressive Symptome vorweisen. Um die Gesamtprävalenz depressiver Symptome bei deutschen Studierenden aller Fachrichtungen im Vergleich zu Medizinstudierenden zu untersuchen, ist weitere qualitativ hochwertige Forschung von grundlegender Bedeutung.

Ungefähr 11,6% unserer Probanden litten unter Suizidgedanken; dies war vergleichbar zu internationalen [1], [47] und nationalen Ergebnissen [17].

Die depressiven Symptome waren unter Studierenden im 4. und 5. Semester besonders ausgeprägt und nahmen gegen Ende der Studiendauer ab. Man könnte für eine Steigerung der Resilienzfähigkeit bei den fortgeschritteneren Medizinstudierenden argumentieren, jedoch sollte der Rückgang ihrer Teilstichprobengröße nicht außer Acht gelassen werden. Schwer depressive Medizinstudierende könnten das Studium abgebrochen haben und ihrerseits im Sinne eines Selektionsbias nicht zu den Ergebnissen dieser Umfrage beigetragen haben. Darüber hinaus sollte das Geschlecht als wichtiger Faktor für die psychische Gesundheit von Medizinstudierenden diskutiert werden. Laut Burger und Scholz [48] zeigten Medizinstudentinnen signifikant höhere Werte für depressive Symptome als Medizinstudenten. Das Geschlecht selbst erschien jedoch in unserem schrittweisen Regressionsmodell nicht als signifikanter Prädiktor. Bisher liegt bereits umfangreiche Forschung zum Thema Geschlecht und psychische Gesundheit vor. Weitere Diskussionen bezüglich Geschlechterverteilung unter Medizinstudierenden sind notwendig, sollten aber um die Variable Genderkongruenz ergänzt werden.

Erwartungsgemäß korrelierte Neurotizismus stark mit dem BDI-II-Summenscore. Einerseits teilen Neurotizismus und Depression genetische Faktoren, die für Beides prädisponieren [49]. Darüber hinaus könnten Interaktionen zwischen einer Person und jeweiliger Situation die Wahrnehmung der eigenen Persönlichkeitsmerkmale und des Charakters einer Person beeinflussen [50]. Neurotizismus wurde jedoch als einziges Persönlichkeitsmerkmal identifiziert, welches unspezifischen psychischen Stress [51] und Stress im Rahmen des Medizinstudiums [52] vorhersagte. Drake et al. [51] schlugen vor, dass Achtsamkeit mildernde Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Neurotizismus und psychischem Stress haben könnte, daher könnten derartige Interventionen zur Unterstützung Studierender sinnvoll und sollten Gegenstand weiterer Forschung sein.

Unsere Ergebnisse wiesen darauf hin, dass als unzureichend erlebte emotionale Unterstützung negative Auswirkungen auf die Ausprägung depressiver Symptome haben könnte. Dies steht im Einklang mit aktuellen Forschungsergebnissen, die zeigen, dass emotionale Unterstützung eine schützende Wirkung vor Depressionen besitzt [53], [54]. Doch wie von Gariépy et al. [54] beschrieben, war die Quelle der sozialen Unterstützung, welche am häufigsten mit dem Schutz vor Depression in Verbindung gebracht wurde, die Unterstützung durch (Ehe-)Partner*in, gefolgt von der Unterstützung durch Familie, Freunde und Kinder. Die meisten der befragten Studierenden (76,6%, siehe Anhang 2 [Anh. 2]) gaben jedoch an, wenig Zeit für (Ehe-)Partner*in, Freunde und Familie zu haben.

Ein Angebot qualifizierter emotionaler Unterstützung durch psychosoziale Beratung könnte die Lücke zu ausreichender emotionaler Unterstützung für die Studierenden schließen. Die Wahrnehmung einer solchen Beratung erfordert jedoch mindestens ein Minimum an persönlicher Zeit – etwas, dass die meisten Studierenden laut unseren Ergebnissen eher weniger zur Verfügung haben. Dieses Dilemma könnte durch Änderungen des Lehrplans angegangen werden, um eine bessere Integration von akademischem Studium und sozialer Unterstützung zu ermöglichen. Darüber hinaus könnte das Gespräch mit einem professionellen Berater für betroffene Studierende aufgrund von Stigmatisierungsbedenken gegenüber Gleichaltrigen und Familie einfacher sein [55]. Auch könnte eine aktive und adäquate Beratung betroffener Medizinstudierender durch die Hochschule ein klares Signal gegen eine Stigmatisierung psychischer Erkrankungen darstellen [56] und ein klares Statement der Unterstützung an ihre Studierenden aussenden.

Laut unseren Ergebnissen war die Anwendung von Entspannungstechniken mit geringeren depressiven Symptomen assoziiert. Wie von Jorm et al. [57] berichtet, waren Entspannungstechniken wirksamer bei der Reduktion der selbst eingeschätzten depressiven Symptome als eine minimale oder gar keine Behandlung. Sie könnten eine Möglichkeit sein, Wartezeiten bis zum Beratungsbeginn zu überbrücken.

Im Allgemeinen sollten Studierende, die an einer Major Depression erkrankt sind, an qualifiziertes medizinisches Fachpersonal überwiesen werden. Der Fokus einer Hochschule sollte auf der Primärprävention und der niederschwelligen Unterstützung für leicht- bis mittelschwer belastete Studierende liegen. Gerade für letztere sind Interventionen und Unterstützung notwendig. Mögliche, gezielte Interventionsprogramme für belastete Medizinstudierende wurden in dieser Arbeit diskutiert. Diese sollten ausnahmslos Gegenstand weiterer Forschung sein, um ihre Auswirkungen auf depressive Symptome zu bewerten. Um jedoch die schwer belasteten Studierenden, welche professionelle medizinische Hilfe benötigen, zu identifizieren, könnte ein regelmäßiges Screening auf depressive Symptome diskutiert werden.

Limitierungen dieser Studie

Erhöhte Symptomwerte depressiver Symptome in Fragebögen sollten nicht mit einer höheren Prävalenz depressiver Erkrankungen wie der Major Depression verwechselt werden. Ein Selbstauskunftsinstrument wie der BDI-II kann eine objektive Prüfung durch Fachpersonal nicht ersetzen. Manche argumentieren, dass solche Messinstrumente die Prävalenz depressiver Symptome möglicherweise ungenau angeben [58]. Das BDI-II-Manual berichtet jedoch über eine hohe Übereinstimmung der Punktwert-Klassifikation und der klinischen Diagnose einer Depression. Zudem sei der Fragebogen in der Lage, zwischen verschiedenen Schweregraden depressiver Episoden zu unterscheiden und erwies sich als änderungssensitiv [42]. Obwohl der BDI-II die klinische Diagnose nicht ersetzen sollte, ist er ein zuverlässiges Instrument, um die Prävalenz depressiver Symptome und die Depressionsbelastung über die klinische Symptomatik hinaus abzuschätzen. Letztlich sollte eine empirische Kontrolle für Lebensereignisse und andere Einflussfaktoren der Schwere der depressiven Symptomatik, sowie eine Kontrolle von Kofaktoren im Zusammenhang mit depressiven Symptomen erfolgen. Schlussendlich sollten gezielte Interventionen Gegenstand weiterer Forschung sein.

Darüber hinaus kann das in dieser Studie verwendete Querschnittsetting den Wert unserer Ergebnisse mindern. Untersuchungen im Rahmen eines Längsschnittsettings wie unter Scholz [59] und Burger et al. [60] haben den kontinuierlichen Anstieg depressiver Symptome und den Rückgang der psychischen Lebensqualität bei Medizinstudierenden in den ersten beiden Studienjahren in hervorragender Weise veranschaulicht. Es werden jedoch weitere Studien benötigt, welche depressive Symptome zusammen mit der gesamten Studiendauer im Sinne von Längsschnitterhebungen auswerten. Sie könnten auch bessere Einblicke in die Nutzung und Effizienz möglicher Interventionen in Form von Unterstützung für die Studierenden geben.

Hinsichtlich des Studiendesigns sind an dieser Stelle auch die Befragungen erwähnenswert, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten eines laufenden Semesters durchgeführt wurden. Dies könnte die Vergleichbarkeit unserer Ergebnisse aufgrund von Unterschieden im Stresslevel unserer Probanden in Bezug auf curriculare Unterschiede (z.B. Prüfungen) einschränken.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die aktuelle Studie an einer mittelgroßen deutschen Universität durchgeführt wurde und somit die Verallgemeinerung auf andere Medizinstudierendenpopulationen eingeschränkt ist. Weiterführende Forschung sollte mehrere Universitäten einbeziehen.


5. Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jeder fünfte der befragten Medizinstudierenden über depressive Symptome von mindestens leichtem Schweregrad berichtete. Die Mehrheit der befragten Medizinstudierenden fühlte sich nicht in der Lage, ihre Sorgen anderen anzuvertrauen und gab an, dass sie nicht genügend Zeit für soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen, Familie und Hobbies hätten. Neurotizismus und als unzureichend erlebte emotionale Unterstützung wurden bei Medizinstudierenden mit depressiven Symptomen in Verbindung gebracht und könnten Risikofaktoren darstellen. Zeit mit Gleichaltrigen und der Familie zu verbringen, regelmäßige Mahlzeiten einzunehmen und die eigenen Sorgen den Kommilitonen anzuvertrauen, waren mit einem geringeren Ausmaß an depressiven Symptomen verbunden.


Ethische Bedeutung dieser Arbeit

Unsere Ergebnisse zu prädiktiven Faktoren von depressiven Symptomen sollten nicht verwendet werden, um potenzielle Medizinstudierende hinsichtlich ihrer Resilienz gegenüber depressiven Symptomen zu beurteilen oder auszuwählen.


Danksagung

An die Medizinstudierenden, welche diese Studie ermöglicht haben - vielen Dank für Eure Geduld.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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