gms | German Medical Science

GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Erfahrungen und psychische Belastung von Medizinstudenten mit freiwilligen Unterstützungs- und Behandlungsangeboten für COVID-19-Patienten: eine qualitative Analyse

Artikel Studierende in der klinischen Versorgung

  • corresponding author Christoph Nikendei - Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Ulrike Dinger-Ehrenthal - Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Florian Schumacher - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Heidelberg, Deutschland
  • Till J. Bugaj - Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Anna Cranz - Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Hans-Christoph Friedrich - Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland
  • Sabine C. Herpertz - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Heidelberg, Deutschland; Universitätsklinik für Allgemeine Psychiatrie, Heidelberg, Deutschland
  • Valentin Terhoeven - Universitätsklinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik, Heidelberg, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(7):Doc120

doi: 10.3205/zma001516, urn:nbn:de:0183-zma0015164

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001516.shtml

Eingereicht: 8. Januar 2021
Überarbeitet: 14. Juni 2021
Angenommen: 26. August 2021
Veröffentlicht: 15. November 2021

© 2021 Nikendei et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Ziel: Die medizinische Ausbildung erfährt aufgrund der COVID-19-Pandemie eine dramatische Störung, einhergehend mit einer Umstellung auf Online-Unterricht und alternativen Lehrangeboten. Dies ist die erste Studie, die mit Hilfe halbstrukturierter Interviews die Erwartungen, Erfahrungen und psychischen Belastungen von Studierenden bei der freiwilligen Mitarbeit in Betreuungs- und Behandlungsdiensten für COVID-19-Patienten untersucht.

Methoden: Im Mai 2020 wurden alle 194 Medizinstudenten, die an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg an freiwilligen Unterstützungs- und Behandlungsdiensten, während der COVID-19-Krise beteiligt waren, zur Teilnahme an einer qualitativen Querschnitt-Interview-Studie eingeladen. Die halbstrukturierten Interviews wurden digital aufgezeichnet, wortwörtlich transkribiert und nach den Prinzipien der induktiven Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet.

Ergebnisse: Wir befragten 12 Medizinstudierende (8 weiblich, Durchschnittsalter 23,2 Jahre) mit einer mittleren Ausbildungszeit von 3,7 Jahren, die in verschiedenen COVID-19-Managementdiensten wie der stationären COVID-19-Fachabteilung oder den COVID-19-Ambulanzen der Medizinischen Klinik Heidelberg tätig waren. Die qualitative Analyse ergab zwei zentrale Themen: „Strukturelle Hindernisse und Erwartungen“ und „Erfahrungen“ einschließlich emotionaler Aspekte wie psychische Belastung. Was die strukturellen Hindernisse und Erwartungen betrifft, so erlebten die Studierenden vor Beginn ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit Gefühle der Unsicherheit und Befürchtungen. Was die Erfahrungen betrifft, so berichteten die Studierenden von einem Gefühl des Wohlbefindens und der Sicherheit bei der Arbeit in ihren Teams, so dass die eigentliche Arbeit nicht als so einschüchternd oder beängstigend wie befürchtet empfunden wurde. Das klinische Praktikum trug auch dazu bei, die Identifikation der Studierenden mit dem Arztberuf aufrechtzuerhalten, zumal der reguläre Unterricht und das Lernen am Krankenbett während der COVID-19-Krise ausfielen. Insgesamt war die psychische Belastung gering.

Schlussfolgerungen: Medizinstudenten sahen ihre klinischen Praktika während der COVID-19-Krise als vorteilhaft für ihre berufliche Entwicklung an. Um anfänglichen Befürchtungen und zwischenzeitlichen Schwierigkeiten entgegenzuwirken, sollten Einführungs- und Begleitkurse, eine zentrale Kontaktperson sowie psychosoziale Unterstützung eingerichtet werden.

Schlüsselwörter: COVID-19-Pandemie, medizinische Ausbildung, klinischer Einsatz, Unterstützungsangebote


Einleitung

Die medizinische Ausbildung wird durch die COVID-19-Pandemie und die Umstellung auf Online-Unterricht und alternative Angebote dramatisch gestört. So erleben Medizinstudenten während der Pandemie ein hohes Maß an Stress in Bezug auf ihre akademische Ausbildung [1]. Die Situation ist so umfassend, dass man davon ausgehen kann, dass die medizinische Ausbildung des 21. Jahrhunderts in eine Prä- und eine Post-COVID-19-Ära unterteilt werden kann [2]. Weltweit haben viele medizinische Fakultäten als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie klinische Einsätze ausgesetzt [3], was zum Verlust hoch relevanter Lernmöglichkeiten führt und Medizinstudierende mit einem Gefühl der Unsicherheit in Bezug auf ihre berufliche Zukunft zurücklässt und sich negativ auf ihr körperliches, emotionales und geistiges Wohlbefinden auswirkt [4]. Während ein allgemeines Einvernehmen darüber besteht, dass der Einsatz von Medizinstudierenden als Freiwillige, z. B. bei der telefonischen Triagierung, der Telemedizin, der Telekonsultation, der Betreuung von Kindern und Haustieren für das Gesundheitspersonal, der Sammlung und Verteilung persönlicher Schutzausrüstung und der Koordinierung von Gruppennähkursen für Gesichtsabdeckungen, einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der COVID-19-Krise darstellt und den Studenten relevante medizinische Lernmöglichkeiten bietet [2], [4], [5], wurde ein konstroverser Diskurs über die Fortführung der Famulaturen von Medizinstudierenden und deren direkte Beteiligung an der Behandlung von COVID-19-Patienten geführt.

Zum einen gelten Medizinstudierende nicht als „unentbehrliche Arbeitskräfte“ und sollten daher keinen physischen und psychischen Gesundheitsgefahren ausgesetzt werden, zumal die medizinischen Fakultäten für die Sicherheit ihrer Studenten verantwortlich sind [6]. Untersuchungen zeigen jedoch, dass zwei Drittel der Medizinstudierenden es vorziehen würden, in den klinischen Bereich zurückzukehren [7], um ihre medizinischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und das nötige Selbstvertrauen aufzubauen, damit sie ihre künftigen Patienten als Assistenzärzte angemessen behandeln können [8]. Dementsprechend werden derzeit Überlegungen angestellt, fortgeschrittene Medizinstudierende nach einer speziellen Ausbildung mit begrenzter Verantwortungsumfang und einer möglichst minimalen COVID-19-Exposition in die Behandlung von COVID-19-Patienten einzubeziehen [9], [10].

In der vorliegenden Studie wurden die Erwartungen, Erfahrungen und psychischen Belastungen von Medizinstudierenden während ihrer freiwilligen Betreuung und Behandlung von COVID-19-Patienten anhand von qualitativen Interviews untersucht. Ziel der aktuellen Studie ist es, die Wahrnehmungen und Bedürfnisse der Studierenden zu erforschen, um diese stressanfällige Gruppe besser unterstützen zu können [11].


Methoden

Studiendesign und Ethik

Wir haben eine Querschnittsstudie mit qualitativen halbstrukturierten Interviews in deutscher Sprache durchgeführt. Im Mai 2020 wurden mit Hilfe des Dekanats der Medizinischen Fakultät alle 194 Medizinstudierende, die während der COVID-19-Krise an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg in freiwillige Unterstützungs- und Behandlungsdienste eingebunden waren, per E-Mail zur Teilnahme an der Interviewstudie eingeladen. Ziel der Studie war es, in einem ersten Schritt die Wahrnehmungen und Bedürfnisse der Studierenden zu erforschen und in einem zweiten Schritt die von unserem Team zur Verfügung gestellten Unterstützungsangebote (z.B. Copingstrategien) zu verbessern. Die Teilnahme wurde mit 20 Euro vergütet. Die Studie wurde von der Ethikkommission der Universität Heidelberg genehmigt (S-374/2020) und alle Teilnehmer gaben ihr schriftliches Einverständnis gemäß der Erklärung von Helsinki. Wir begannen mit der Vermittlung und Vorbereitung am 17.03.2020. Hauptmotivation war damals ein Aufruf der Wissenschaftsministerin vom 17.03., in dem Medizinstudierende zur Mithilfe im Gesundheitssystem aufgerufen wurden [https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/aufruf-an-studierende-zu-mithilfe-im-gesundheitswesen/]. Im Vorfeld der Pandemie teilte der Fakultätsrat ihre Einschätzung, dass es im Zuge der Pandemie zu einem erhöhten Personalbedarf kommen würde, der kurzfristig kaum gedeckt werden konnte. Daher übernahm das Dekanat nach einer kurzfristigen Bedarfsermittlung in den Kliniken die Vermittlung von Studierenden zur Unterstützung der Kliniken. Was die Anreize für die Studierenden angeht, so waren diese anfangs wohl primär intrinsisch. Zum einen wurde so schnell wie möglich eine Entschädigung für die Mithilfe eingeführt, indem die Freiwilligen als studentische Hilfskräfte in der Klinik angestellt wurden (Entgeltgruppe E3A, ca. 14€ brutto/Stunde), zum anderen wurde denjenigen, die sich während des Unterrichtsausfalls ganz oder fast ganztägig engagierten, auch die Möglichkeit gegeben, sich ihre Tätigkeit als Famulatur anerkennen zu lassen (in Absprache mit dem Landesprüfungsamt) – dies stand zu Beginn jedoch noch nicht fest, als sich bereits hunderte Studierende als Freiwillige bei uns gemeldet hatten.

Stichprobenbeschreibung

Zum Zeitpunkt der Studie waren 194 Studierende der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg im freiwilligen Betreuungs- und Behandlungsdienst des Universitätsklinikums Heidelberg tätig. Die meisten Famulanten waren in der spezialisierten stationären Intensivstation COVID-19 (n=53), im chirurgischen Pflegedienst (n=22), im COVID-19-Pflegedienst (n=18) und im Nachtdienst der Notfallambulanz (n=10) eingesetzt. Die übrigen Studierenden waren während der COVID-19-Krise in 32 weiteren coronaspezifischen Diensten (n=91) des Universitätsklinikums Heidelberg tätig. Beispiele für coronaspezifische Dienste, in denen diese eingesetzt waren, sind die Gastroinfektionsambulanz, der Pflegedienst der Inneren Medizin, der Pflegedienst der Kopfklinik, die chirurgische Aufnahme oder die Normalstation der Psychiatrie.

Semistrukturierte Interviews und qualitative Datenanalyse

Die qualitativen Interviews wurden vom Letztautor digital aufgezeichnet und von einer unabhängigen Mitarbeiterin wortwörtlich transkribiert, wobei die in Mayring [12] vorgestellten Richtlinien für die Transkription von Interviews verwendet wurden. Die Interviews wurden telefonisch jeweils einzeln geführt und dauerten zwischen neun und 16 Minuten. Für die Interviews wurde ein Leitfaden entwickelt und verwendet (siehe Anhang 1 [Anh. 1], Interviewleitfaden S1). Die Auswertung der Aussagen erfolgte mit der Software MAXQDA [13] nach den von Mayring [12] beschriebenen Prinzipien der induktiven Inhaltsanalyse. Zunächst wurden in jedem transkribierten Interview Sätze als Zitate identifiziert, die die elementarsten Bedeutungseinheiten darstellen [14]. Zweitens wurden die Zitate kodiert und zu relevanten Kategorien zusammengefasst und mit einem kurzen Satz betitelt. Nach diesem Schritt wurde überprüft, ob einzelne Textpassagen in eine dieser Kategorien passen, ob Sätze aus den Interviews zusammengefasst werden mussten oder ob eine neue Kategorie gefunden werden musste. In Anlehnung an unsere frühere Arbeit [15] haben wir nach Durcharbeitung von etwa 40% des gesamten Textmaterials das Kategoriensystem und die kodierten Zitate überarbeitet und überprüft, d.h. ob die Kategorien, Zusammenfassungen und Definitionen logisch sind. Erst dann haben wir die Analyse des gesamten Textmaterials abgeschlossen. Anschließend wurden die Kategorien zu Hauptthemen gruppiert, bis wir für alle Teilnehmer eine Reihe von relevanten Hauptthemen definieren konnten. Zuletzt diskutierten wir die Kategorien und Hauptthemen in unserer Arbeitsgruppe, um einen Konsens zu erzielen oder sie gegebenenfalls anzupassen [12]. Die Aussagen aller Interviews wurden zusammengefasst und auf signifikankte Unterschiede zwischen den Interviews hingewiesen. Schließlich wurden drei dichotome Items (ja/nein) hinzugefügt, um zu beurteilen, ob die Medizinstudierenden

1.
sich wieder für einen COVID-19-Einsatz melden würden („Würden Sie sich wieder für einen COVID-19-Einsatz zur Verfügung stellen?“),
2.
sich während des Einsatzes gut betreut gefühlt haben („Haben Sie sich während Ihres Einsatzes gut betreut gefühlt?“) und
3.
während ihres Einsatzes ängstlich waren („Waren Sie während des Einsatzes ängstlich?“).

Die quantitativen statistischen Analysen wurden mit dem Programm Statistical Package for the Social Sciences (SPSS) (Version 26; SPSS Inc.) durchgeführt. Die demografischen Daten wurden mit Hilfe der deskriptiven Statistik (Häufigkeiten, Mittelwerte und Standardabweichungen) analysiert.


Ergebnisse

Soziodemografische Merkmale der an der Studie teilnehmenden Medizinstudierenden

Die Stichprobencharakteristika sind in Tabelle 1 [Tab. 1] aufgeführt. Es wurden N=12 Medizinstudierende (8 weiblich) mit einem Durchschnittsalter von 23,2 Jahren (Standardabweichung [SA] 4,2) und einer mittleren medizinischen Ausbildung von 3,7 Jahren (SA 1,7) (1 bis 6 Jahre) befragt. Die Medizinstudierenden waren in verschiedene COVID-19-Management-Settings eingebunden (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Die durchschnittliche Dauer der freiwilligen Inanspruchnahme betrug 6 Wochen (3 Wochen bis 3 Monate).

Hauptthemen

Aus den identifizierten Codes als zentrale Bedeutungseinheit [14] wurden 45 Kategorien gebildet (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]), die zu sechs Hauptthemen führten. Um die Daten übersichtlicher darzustellen, werden im Folgenden nur die Hauptthemen dargestellt und definiert; zugehörige signifikante Zitate zu den Kategorien befinden sich in Tabelle 2 [Tab. 2].

A. Motivation zur Teilnahme (32 Zitate)

Als wichtigste intrinsische Motivationsfaktoren für die freiwillige Mitarbeit in den Behandlungs- und Unterstützungsangeboten für COVID-19-Patienten nannten die Studierenden ihr Pflichtgefühl bzw. ihre Solidarität sowie ihren Wunsch, in der sich entwickelnden Krise zu helfen. Zu den extrinsischen Motivationen gehörten in erster Linie der Hilfsappell des Dekanats und das Schreiben des Gesundheitsministers.

B. Strukturelle Hindernisse und Erwartungen (29 Zitate)

Die Studierenden erwarteten, dass die Arbeitsbedingungen so sein würden, wie sie in den Medien zum damaligen Zeitpunkt dargestellt wurden. Die persönliche Arbeitsüberlastung war eine weitere Sorge. Die Teilnehmer berichteten zwar, dass sie wenig Angst vor einer Ansteckung hatten, äußerten aber erhebliche Bedenken, die eigene Familie oder Mitbewohner anzustecken. Freiwilligenarbeit wurde als eine Möglichkeit gesehen, während der COVID-19-Pandemie etwas Sinnvolles zu tun, indem man Menschen hilft. Die Familien der Studierenden waren jedoch skeptischer als die Studierenden selbst und äußerten ihre Besorgnis über das erhöhte Risiko einer Ansteckung während der Freiwilligeneinsätze.

C. Erfahrungen (62 Zitate)

Die Studierenden erlebten die ersten Schichten als äußerst stressvoll, weil die allgemeinen Routinen und die individuellen Arbeitsabläufe noch nicht festgelegt waren. Da die Teams zusammengewürfelt wurden, dauerte es einige Zeit, bis jeder seine Rolle gefunden hatte. Doch schon bald erlebten die Studierenden ihren Freiwilligeneinsatz eher wie eine normale Famulatur und empfanden keinen außergewöhnlichen Stress mehr. Die meisten Medizinstudierenden bewerteten ihre ehrenamtliche Tätigkeit als eine lohnende Erfahrung, die sogar ihre berufliche und akademische Motivation weiter steigerte. Neben dem Gefühl der Zufriedenheit, helfen zu können, gaben die Medizinstudierenden an, viel gelernt und berufliche Kontakte geknüpft zu haben. Schließlich berichteten die Studierenden, dass ihnen die Arbeit in den COVID-19-Unterstützungsdiensten Spaß gemacht habe und sie viel Dankbarkeit von den Patienten erfahren hätten. Insgesamt waren sich die Studierenden einig, dass die positiven Erfahrungen während ihres Einsatzes den negativen Erfahrungen überwogen. Die Studierenden betonten, dass sie sich durch den Einsatz sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln konnten, da sie aus erster Hand erfahren hätten, dass sie in der Lage seien, mit schwierigen Situationen umzugehen. Neben der Verbesserung ihrer medizinisch-klinischen Fähigkeiten sowie Kommunikationsskills berichteten die Studierenden, dass es für sie besonders bereichernd war, eine Verbesserung des klinischen Zustands ihrer Patienten zu beobachten. Auch das Engagement, die Unterstützung und den Zuspruch ihrer Teammitglieder und die Dankbarkeit ihrer Patienten erlebten die Studierenden als äußerst bereichernd. Hinsichtlich der psychischen Belastung unterschieden sich die Wahrnehmungen der Medizinstudierenden erheblich. Während ein Teilnehmer beschrieb, dass er die Erfahrung in vollen Zügen genoss, berichteten andere, dass sie sich zeitweise belastet fühlten. Darüber hinaus betonten einige Studierende, dass sie sich nach ihrem Freiwilligeneinsatz in einer nachdenklichen Stimmung befanden und sich der Tatsache bewusst waren, dass die Pandemie noch nicht ausgestanden war. Wiederum andere berichteten, dass die ersten Tage, in denen sie die Ankunft der COVID-19-Patienten erlebten, für sie ziemlich erschütternd waren. Ein/e Studierende/r fühlte sich von der Situation überfordert. Insgesamt jedoch empfanden die Studierenden während ihres Freiwilligeneinsatzes nur eine minimale psychische Belastung, wobei die Sorge der Studierenden, möglicherweise die eigene Familie oder Freunde anzustecken, ihre größte Angst blieb.

Die meisten Studierenden empfanden ihre freiwillige Arbeit im Zusammenhang mit COVID-19 als sehr sinnvoll. Zum einen konnten sie einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, zum anderen erlebten sie ihr Medizinstudium in diesem Zusammenhang als sehr sinnvoll und waren der Meinung, dass sie durch die praktische Arbeit in dieser Krise viel gelernt haben. Ebenso waren die Studierenden froh, während der Pandemiezeit konkrete Aufgaben zu haben, da sie in dieser Ausnahmesituation nichts anderes tun konnten.

D. Organisation der Inanspruchnahme (38 Zitate)

Aus organisatorischer Sicht bemängelten die Studierenden, dass der Beginn ihres Freiwilligendienstes sehr schleppend verlief und eine große Unsicherheit darüber herrschte, was sie erwarten würde. Generell hätte sich die Organisation mit der Zeit verbessert. Die Kommunikation innerhalb des medizinischen Teams wurde hingegen als sehr gut und unterstützend beschrieben. Auch die Betreuung/Supervision durch die leitenden Teammitglieder in Bezug auf die medizinische Behandlung sei ausgezeichnet gewesen.

E. Copingstrategien (13 Zitate)

Die Studierenden berichteten, dass sie ihre Sorgen im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme durch Gespräche mit anderen bewältigen konnten. Obwohl sich einige Studierende nach ihren Schichten belastet fühlten, hatten fast alle Studierende das Gefühl, dass sie mit ihren Freunden, Mitbewohnern oder ihrer Familie über ihre Sorgen sprechen konnten, was zu Erleichterung führte. Darüber hinaus beruhigte sich ein/e Student/in selbst, indem er/sie einen auf Achtsamkeit basierenden inneren Dialog führte. Die Studierenden nannten keine weiteren spezifischen Strategien für den Umgang mit Sorgen.

F. Verbesserungsvorschläge (18 Zitate)

Für zukünftige Einsätze im Zusammenhang mit COVID-19 schlugen die Studierenden vor, einen Ansprechpartner oder ein Team für die psychische Betreuung der COVID-19-Mitarbeiter einzurichten. Darüber hinaus schlugen sie vor, den Freiwilligen detailliertere Informationen über die notwendigen medizinisch-klinischen Verfahrens- und Kommunikationsskills zur Verfügung zu stellen, z. B. in Form von Lehrvideos oder schriftlichen/bebilderten Anleitungen, um anfängliche Bedenken und Unsicherheiten auszuräumen und den Studierenden zu Beginn ihres Einsatzes mehr Struktur zu geben. Darüber hinaus äußerten einige Studierende, dass sie sich die Möglichkeit zur COVID-19-Testung gewünscht hätten, aufgrund des ständigen Kontakts mit infizierten Patienten.

Quantitative Analyse dichotomer Fragen

In Bezug auf die drei dichotomen Fragen gaben n=11 Studierende an, dass sie erneut an der Inanspruchnahme teilnehmen würden. Während sich n=9 während ihres Einsatzes gut betreut und sicher fühlten, hatten nur n=6 Befragte während ihres Einsatzes keine Bedenken (z.B. Angst vor Ansteckung oder jemanden anzustecken).


Diskussion

In der aktuellen Studie wurden klinischen Einsätze von Medizinstudierenden in verschiedenen klinischen Kontexten während der COVID-19-Pandemie untersucht. Vorangehende Studien deuten darauf hin, dass sich die COVID-19-Pandemie trotz aller Einschränkungen als Chance für die Umsetzung digitaler/hybrider Lehrkonzepte erwiesen hat [16]. So untersuchten beispielsweise Rahm et al. (2021) die Auswirkungen realistischer E-Learning-Fälle auf die Lernmotivation von Studierenden während der COVID-19-Pandemie. Die Autoren fanden heraus, dass das Lösen und Interpretieren von E-Learning-Fällen die Motivation der Studierenden während der COVID-19-Pandemie steigerte und dass der Mangel an Präsenzunterricht am Krankenbett teilweise kompensiert werden konnte [17]. In ähnlicher Weise wurden Seminare wie Workshops zur Vorbereitung von Multiple-Choice-Prüfungen als Online-Format eingeführt, die von den Teilnehmern überwiegend positiv bewertet wurden. Dementsprechend kamen die Autoren zu dem Schluss, dass die digitale Lehre ein adäquater Ersatz in der herausfordernden Lehrsituation der Pandemie zu sein scheint [18]. Ein weiterer positiver Nebeneffekt der Digitalisierung wäre auch eine Minimierung der Klimabelastung [19].

Nichtsdestotrotz ist das Lernen am Arbeitsplatz unerlässlich, um zukünftige Ärzte für die Patientenversorgung zu qualifizieren [20] und klinische Fähigkeiten gemäß CANMEDS [21] zu entwickeln, wonach ein Ausbildungsrahmen für die Fähigkeiten von Ärzten sowie eine qualitativ hochwertige und sichere patientenorientierte Versorgung gewährleistet werden soll [22].

Die Ergebnisse der aktuellen Studie deuten darauf hin, dass die befragten Medizinstudierenden ihre freiwilligen klinischen Einsätze in COVID-19-Behandlungs- und Pflegesettings als eine gewinnbringende und sinnvolle Gelegenheit zur Erweiterung ihrer klinischen Erfahrung betrachteten, bei der sie jederzeit wieder mitwirken würden. Wie bei Mühlbauer et al. (2021), der in einer quantitativen Untersuchung die Inanspruchnahme von n=244 Medizinstudierenden in der COVID-19-Betreuung untersuchte, war auch bei den befragten Studierenden ein großer Motivationsfaktor für die freiwillige Teilnahme, etwas sinnstiftendes zur Bewältigung der Pandemie beizutragen und hilfreich zu sein [23]. Dennoch berichteten die befragten Medizinstudierenden, dass sie vor Beginn ihrer freiwilligen klinischen Einsätze im Kontext der COVID-19-Pandemie ein Gefühl der Unsicherheit und Besorgnis empfanden. Im Einklang damit fanden Weurlander et al. (2019) heraus, dass Medizinstudierende Gefühle der Unsicherheit entwickeln, wenn emotionale Herausforderungen bevorstehen [24]. Die Studierenden betonten in unserer Untersuchung jedoch auch ein Gefühl des Wohlbefindens und der Sicherheit, wenn sie in ihren Teams eingebettet arbeiteten, so dass die Erfahrung bei den klinischen Einsätzen als wenig einschüchternd oder beängstigend empfunden wurde. Dies mag zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass zu Beginn des Jahres 2021 nur eine vergleichsweise geringe Anzahl von COVID-Patienten am Universitätsklinikum Heidelberg behandelt wurden, und nur wenige schwere Krankheitsverläufe auftraten. Insgesamt fühlten sich die Studierenden bei ihrer klinischen Arbeit daher sicher und hatten wertvolle Lernmöglichkeiten im Zusammenhang mit als auch unabhängig von COVID-19 – insbesondere auf organisatorischer, teambezogener und klinischer Ebene. Ähnlich, wie bereits in der Literatur beschrieben [24], trugen die klinischen Einsätze bei den befragten Studierenden auch dazu bei, eine ärztliche Identifikation während der Pandemiephase aufrechtzuerhalten. Dies war von grundlegender Bedeutung für die Studierenden, da der reguläre Unterricht und das Lernen am Krankenbett, während der COVID-19-Krise vorübergehend ausfielen, oder durch Online-Unterricht und alternative Angebote ersetzt wurden [25]. Unsere Ergebnisse ähneln – mit der zu Beginn antizipierten Belastung und der im Verlauf erlangten positiven Lernerfahrungen – weitgehend den Erwartungen und Erfahrungen von Medizinstudierenden, die während der vermehrten Fluchtmigration 2015 in Deutschland am Aufbau medizinischer Hilfsdienste beteiligt waren [26], [27].

Während die Unterstützung bei klinischen Problemen als hilfreich empfunden wurde, äußerten die Medizinstudierenden das Bedürfnis nach einer Kontaktperson außerhalb ihres Teams, um die klinsichen Einsätze zu reflektieren. Auch gaben die Studierenden an, dass durch die Teilnahme an der klninischen Behandlung von COVID-19-Patienten Ängste und Unsicherheiten entstanden sind, ob sie ihre klinische Ausbildung (z.B. Examen mit Anwesenheitspflicht) angesichts der sich entwickelnden Quarantänebestimmungen fortsetzen können. Dies führte folglich zu Zukunftsängsten bezüglich des Studiums.

Zusammenfassend lässt sich dennoch sagen, dass die befragten Medizinstudierenden ihre Famulaturen während der COVID-19-Krise als sehr wertvoll für ihre berufliche Entwicklung erachteten. Trotz der ungewohnten und potenziell belastenden Situation fühlten sich die Studierenden während ihres COVID-19-Einsatzes gut betreut. Dies lag jedoch in erster Linie daran, dass die COVID-19-Situation in Deutschland unter Kontrolle blieb und ein größerer Ausbruch mit chaotischen Zuständen, wie er damals in Italien in den Medien sichtbar wurde, in Deutschland nicht stattfand. In Anbetracht der Tatsache, dass die erste Welle in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern mild verlief, deuten unsere Daten darauf hin, dass selbst dies ausreichte, um bei freiwilligen Medizinstudierenden eine psychische Belastung zu bedingen. Daher vermuten wir, dass eine ausgeprägtere pandemische Situation zu einer deutlich größeren psychischen Belastung führen könnte. Im Vergleich zu Medizinstudierenden, die häufig ein hohes Maß an Stress erleben [11], war unsere Studienstichprobe wahrscheinlich eine besonders resiliente Studiengruppe. Daher ist die Studienstichprobe möglicherweise nicht repräsentativ für stärker belastete Studierende.

Die vorliegende Studie gab Aufschluss darüber, wie die von Medizinstudierenden wahrgenommenen Bedürfnisse in Bezug auf psychische Belastungen bewältigt werden. Vor allem wünschten sich die Studierenden eine umfangreichere Vorbereitung auf ihren Einsatz in den jeweiligen Einheiten. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag war das zur Verfügung stellen von Informationsmaterialien wie Broschüren oder Lehrvideos am Arbeitsplatz, die z.B. Abläufe oder Verfahren/Skills auf der jeweiligen Station/Einheit darstellen. Dies wäre für viele Studierende sehr hilfreich, um der vor allem zu Beginn des Einsatzes vorherrschenden Verunsicherung entgegenzuwirken. Darüber hinaus wäre ein begleitendes Programm zur Selbstreflexion oder Supervision wünschenswert, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen dynamischen COVID-19-Entwicklung im Winter 2020 in Deutschland. Laut Kilminster et al. (2000) umfasst Supervision medizinische Kenntnisse und Fertigkeiten, die den Studierenden von erfahrenen Ärzten vermittelt werden (edukativer Aspekt), aber auch die Möglichkeit, über Erfahrungen zu sprechen, die für die Studierenden bei der Arbeit belastend waren (supportiver/containender Aspekt), sowie administrative Aspekte. Die Supervision steht somit letztendlich im Dienst einer Gewährleistung der Patientensicherheit [28].

Es ist bekannt, dass Medizinstudierende in der klinischen Praxis eine sekundäre Traumatisierung entwickeln können, wenn sie mit Menschen arbeiten, die traumatisierende Ereignisse erlebt haben [29]. Dieses Phänomen könnte auch bei der Betreuung von schwerkranken COVID-19-Patienten auftreten und sollte berücksichtigt werden [30]. Daher könnte eine spezielle Schulung zum Umgang mit psychologischen Extremsituationen wie der Pandemie das psychologische Wohlbefinden der Studierenden schützen [29]. Wir vermuten jedoch, dass ähnlich wie bei Studierenden, die mit Geflüchteten arbeiten, nur ein kleiner Teil der Medizinstudierenden, die in der COVID-19-Inanspruchnahme tätig waren, Symptome einer sekundären Traumatisierung aufweisen [26]. Um anfängliche Ängste abzubauen, sollten außerdem ein Einführungsworkshop, ein kontinuierlicher Ansprechpartner und psychosoziale Unterstützung angeboten werden.

Limitationen

Aufgrund der geringen Stichprobengröße ist die Aussagekraft der Studie begrenzt und möglicherweise nicht repräsentativ für die Gesamtheit deutscher Medizinstudierender. Es wurde jedoch im Sinne einer qualitativen Untersuchung die geforderte inhaltliche Sättigung erreicht. Ebenso sind die aus dieser Studie hervogehenden Daten nur begrenzt verallgemeinerbar, da die Infektionssituation von Standort zu Standort sehr unterschiedlich ist.


Schlussfolgerungen

Die aktuelle Studie untersuchte die Erfahrungen von Medizinstudierenden mit klinischen Einsätzen im Zusammenhang mit COVID-19 und zeigt auf, in welchen Bereichen die psychologische Unterstützung und die medizinische Vorbereitung für künftige Freiwilligeneinsätze während einer Pandemiekrise verbessert werden können. Wir empfehlen die Einführung von Strukturen zur Unterstützung von Medizinstudierenden, wie z. B. einen Einführungsworkshop, einen Ansprechpartner sowie psychosoziale Unterstützung, um anfängliche und sich entwickelnde Befürchtungen und zwischenzeitliche aufkommende Schwierigkeiten in Zukunft besser zu bewältigen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beteiligung von Medizinstudierenden an der freiwilligen Unterstützung von COVID-19-Patienten eine gute Möglichkeit zu sein scheint, die Identifikation mit dem Arztberuf zu fördern und die entstehenden Lücken in der Lehre zu schließen. Dabei sollte jedoch vor allem die Vorbereitung auf den Einsatz optimiert werden.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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