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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Sensibilisierung Medizinstudierender für die Bedürfnisse hörgeschädigter Patient*innen im medizinischen Kontext – eine Evaluation

Artikel Gehörlose Personen

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  • corresponding author Janina Kruse - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Leipzig, Deutschland
  • Anja Zimmermann - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, LernKlinik, Leipzig, Deutschland
  • Michael Fuchs - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Sektion Phoniatrie und Audiologie, Leipzig, Deutschland
  • Daisy Rotzoll - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, LernKlinik, Leipzig, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(7):Doc118

doi: 10.3205/zma001514, urn:nbn:de:0183-zma0015140

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001514.shtml

Eingereicht: 6. Mai 2021
Überarbeitet: 20. Juli 2021
Angenommen: 12. August 2021
Veröffentlicht: 15. November 2021

© 2021 Kruse et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Aufgrund mangelnder Kommunikationsstrategien und eines Mangels an Wissen ist medizinisches Fachpersonal häufig nicht gut darauf vorbereitet, gehörlosen oder schwerhörigen Patient*innen einen adäquaten Zugang zur Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Methoden: In der vorliegenden Studie wurde ein Workshop konzipiert, um die Wirkung eines Gehörlosen-Sensibilisierungstrainings für Medizinstudierende auf deren Wissenszuwachs hinsichtlich Gehörlosigkeit und ihrer Kompetenz in der Gesundheitsversorgung eine angepasste Kommunikation für Patient*innen mit Hörbeeinträchtigung bereitzustellen, zu untersuchen. 95 Medizinstudierende wurden sowohl vor als auch nach dem Workshop mittels einer Online-Umfrage befragt. Der Workshop wurde online in drei aufeinanderfolgenden Sitzungen abgehalten.

Ergebnisse: Die Studierenden berichteten einen Zugewinn an Selbstbewusstsein im Umgang mit hörgeschädigten Patient*innen und bewerteten die digitale Lernumgebung als geeignete und hilfreiche Alternative zum Lernen in Präsenz. Die Teilnehmenden verbesserten sich signifikant in allen Kompetenz- und Wissensitems (p<0,001). Darüber hinaus zeigten sich Interaktionseffekte zwischen dem aktuellen Studiensemester und dem Zeitpunkt der Selbsteinschätzung vor bzw. nach dem Workshop. Die vorklinischen Studierenden holten nicht nur auf, sondern übertrafen ihre Kommilitonen der klinischen Semester hinsichtlich ihrer Lernergebnisse.

Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie zeigen äußerst positive Erfahrungen und Lernerfolge der Teilnehmenden. Ein Training für Studierende zur Sensibilisierung für den Umgang mit tauben und schwerhörigen Patient*innen sollte in die Lehrpläne aller medizinischer Fakultäten aufgenommen werden.

Schlüsselwörter: Medizinstudierende, Sensibilisierung, Taub, Gehörlos, Wissen, Kompetenz


Hintergrund

Etwa jede fünfte Person in Deutschland ist von einer Hörminderung betroffen. Dies entspricht ca. 16 Millionen Menschen. Etwa 80.000 Personen sind gehörlos und 140.000 auf eine*n Gebärdensprachdolmetscher*in angewiesen [1]. Studien haben gezeigt, dass medizinisches Fachpersonal oft nicht darauf vorbereitet ist, gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen einen adäquaten Zugang zur Gesundheitsversorgung zu bieten [2], [3]. Zumal Patient*innen den Eindruck gewinnen „most physicians, largely unconsciously, hold fundamental assumptions about deafness“ ([4] S.357) und „some physicians do not adequately respect patients’ intelligence, motivation, and desire to understand and participate in their healthcare“ ([4] S.357). Mitglieder der Gebärdensprachgemeinschaft (die Begriffe taub, gehörlos, schwerhörig und hörbeeinträchtigt werden in diesem Text alternierend verwendet, um die Vielfalt der Gruppe betroffener Menschen abzubilden, ohne das medizinische Defizit in den Vordergrund zu rücken) nehmen sich selbst oft weniger als Gruppe von Menschen mit Behinderung, sondern eher als sprachliche Minderheit wahr [5] und fühlen sich in ihrer Identität von Mediziner*innen nicht voll respektiert. Darüber hinaus können Kommunikationsbarrieren sowie unzureichendes Wissen zur Gehörlosengemeinschaft den Aufbau einer vertrauensvollen Ärzt*innen-Patient*innen-Beziehung beeinträchtigen [6] und zu Angst, Misstrauen sowie Frustration führen [7]. Daher sind Gehörlose und Schwerhörige möglicherweise nicht zufrieden mit ihrer Gesundheitsversorgung [8] und wechseln häufiger ihre*n Ärzt*in [9], [10].

Gehörlose Patient*innen werden von einer Reihe von Barrieren [11] an einem gleichberechtigen Zugang zur medizinischen Versorgung gehindert. Viele hörende Ärzt*innen verlangen beispielsweise „von den Lippen zu lesen“, doch nur etwa 30% des Gesprochenen kann korrekt abgesehen werden [12], [13], [14]. Dieser Prozentsatz wird von Ärzt*innen häufig als deutlich höher eingeschätzt. Dies kann leicht zu Missverständnissen führen [12]. Darüber hinaus muss die deutsche Schriftsprache nach dem Gebärdenspracherwerb in der Kindheit als Zweitsprache betrachtet werden [15]. Die durchschnittliche Lese- und Schriftsprachkompetenz prälingual ertaubter Gehörloser bewegt sich in etwa auf dem Niveau von Schüler*innen der vierten Klassenstufe [15], [16]. Gehörlose Patient*innen weisen daher im Vergleich zu Hörenden häufig eine geringere Gesundheitskompetenz (Health Literacy) auf. Um eine zuverlässige Übermittlung von gesundheitsrelevanten Informationen zu gewährleisten, ist die Wahl einer barrierefreien Kommunikationsform folglich unabdingbar [2], [17].

Auch die im Jahr 2009 von der Bundesregierung ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention schreibt eindeutig fest, dass für Menschen mit Behinderungen eine barrierefreie Gesundheitsversorgung [https://www.behindertenrechtskonvention.info/] gewährleistet werden muss. Dies sei durch Schulung des medizinischen Personals sicherzustellen. Auf Seiten der medizinischen Ausbildung bietet der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) seit 2015 eine detaillierte Beschreibung der Fähigkeiten, die Medizinstudierende in Deutschland im Rahmen ihrer universitären Ausbildung erlangen sollten. In Bezug auf die Behandlung von gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen verlangt der NKLM von zukünftigen Ärzt*innen eine Umgebung zu schaffen, die den spezifischen Bedürfnissen aller Patient*innengruppen gerecht wird [http://www.nklm.de], [18]. Darüber hinaus sollten Medizinstudierende einen reflektierten Umgang mit (nicht)professionellen Dolmetscher*innen zeigen, sich der eigenen Rolle in Dolmetschsituationen bewusst sein und eine professionell kompetente Zusammenarbeit ermöglichen können [http://www.nklm.de], [18].

In früheren Forschungsarbeiten konzentrierten sich verschiedene Programme und Workshops auf die Einstellungen Medizinstudierender, deren Wahrnehmung von Gehörlosigkeit sowie kulturelle Kompetenz und Wissen [19], [20], [21], [22], [23]. Dabei konnte gezeigt werden, dass Medizinstudierende neben einem messbaren Wissenszuwachs auch eine positivere Einstellung gegenüber gehörlosen Menschen, sowie mehr Selbstvertrauen in Bezug auf die Arbeit mit hörbeeinträchtigten Patient*innen erwarben [19], [20], [21], [22], [23]. In der vorliegenden Studie wurde ein extracurricularer Workshop zur Sensibilisierung Medizinstudierender für die Bedürfnisse tauber und schwerhöriger Patient*innen auf Basis eines Peer-Teaching-Konzepts entwickelt und durchgeführt. Dieser erfüllt die vom NKLM festgelegten Anforderungen und ist nach dem Wissen der Autor*innen in Deutschland der erste dieser Art. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel die Wirksamkeit des Online-Workshops in Bezug auf das Wissen der Teilnehmenden, sowie deren Kommunikationskompetenz mit gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen im medizinischen Kontext zu evaluieren und zudem die interkulturelle Kompetenz zukünftiger Gesundheitsfachkräfte zu stärken. Auf diese Weise kann gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen der Zugang zu Gesundheitsinformationen zukünftig erleichtert und auf eine Verbesserung der barrierefreien Gesundheitsversorgung hingewirkt werden [19].


Methoden

Projekt

Im Rahmen des Projekts Breaking the Silence wurde ein Workshop entwickelt, der Medizinstudierende in der Kommunikation mit gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen schult. Bei Breaking the Silence handelt es sich um eine 2013 gegründete Initiative Studierender, die sich für die Sensibilisierung zukünftigen medizinischen Fachpersonals für die Bedürfnisse hörgeschädigter Patient*innen einsetzt. Es ist eines von vielen Projekten unter dem Dach der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd e.V.), weltweit vertreten durch die International Federation of Medical Students’ Associations (IFMSA). Um eine Vorher-Nachher-Bewertung der Intervention zu ermöglichen und die unmittelbaren Auswirkungen des Workshops auf den Lernzuwachs der Studierenden zu analysieren, wurde ein Prä-Post-Design gewählt.

Rekrutierung der Teilnehmenden

Die Rekrutierung der Teilnehmenden erfolgte über das bundesweite Netzwerk der bvmd e.V. in engem Austausch mit den Fachschaften der lokalen medizinischen Fakultäten. Von 130 Workshopteilnehmenden bearbeiteten 100 (77%) beide Fragebögen vor und nach dem Workshop. Fünf Personen wurden im Nachhinein von der Auswertung ausgeschlossen, da sie in der Zwischenzeit ihr Studium abgeschlossen hatten, bereits ausgebildete Audiologen oder Angehörige anderer Fachrichtungen waren. Die verbleibende Stichprobe umfasste somit 95 Medizinstudierende.

Workshop

Die Durchführung des Workshops war ursprünglich als extracurriculares Präsenzseminar an verschiedenen Fakultäten in Deutschland vorgesehen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde beschlossen, auf ein Online-Format umzustellen. Ein Videokonferenz-Tool ermöglichte

die direkte Interaktion der Teilnehmenden miteinander. Aufgaben konnten in Kleingruppen bearbeitet werden und auch Grundlagen der Deutschen Gebärdensprache (DGS) wurden vermittelt. Wie aus Abbildung 1 [Abb. 1] hervorgeht, bestand der Workshop aus drei zweistündigen Sitzungen innerhalb einer Woche. Er wurde im April 2020 insgesamt dreimal durchgeführt. Von den Teilnehmenden wurde erwartet vor jeder Sitzung 30-60 Minuten in die individuelle inhaltliche Vorbereitung zu investieren. Das Material zur Vorbereitung wurde rechtzeitig bereitgestellt. Jede Sitzung wurde von einer Gruppe von drei bis vier Medizinstudierenden geleitetet, die bereits Erfahrung in der Durchführung von Gehörlosigkeits-Sensibilisierungs-Workshops hatten. Sie alle wurden im Rahmen des Projekts geschult und engagieren sich seit mehreren Jahren für Breaking the Silence. Um den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben Grundkenntnisse der Gebärdensprache zu erwerben, wurde die dritte Sitzung zudem von einer tauben Gebärdensprachdozentin begleitet.

Befragung

Nach Erteilung des Einverständnisses zur statistischen Auswertung der erhobenen Daten, wurden die Studierenden vor sowie nach dem Workshop um die Teilnahme an einer anonymen Online-Befragung gebeten. Neben demografischen Daten wurde die Motivation zur Workshopteilnahme, frühere Kontakte mit tauben oder schwerhörigen Menschen, Kenntnisse über Kultur und Kommunikation Gehörloser und eine kurze Einschätzung der für eine im medizinischen Kontext erfolgreichen Behandlung und Begleitung hörbeeinträchtigter Patient*innen erforderlichen Fähigkeiten erhoben. In der Nachbefragung sollten die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten erneut beurteilt werden. Darüber hinaus wurden um die Bewertung des Workshops und der digitalen Lernumgebung gebeten. Durch offene Fragen am Ende des zweiten Fragebogens wurden die Teilnehmenden zudem aufgefordert über die digitale Lernerfahrung zu reflektieren und ihre wichtigsten Erkenntnisse zu benennen.

Beide Fragebögen wurden auf Grundlage der vorhandenen Literatur [4], [11], [24], [25] entwickelt und Antwortmöglichkeiten basierten grundsätzlich auf einer 6-stufigen Likert-Skala (1=stimme überhaupt nicht zu, 6=stimme voll und ganz zu).

Datenanalyse

Ein positives Votum der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig (Zeichen 521/19-ek) lag vor. Die Datenanalyse erfolgte mithilfe von SPSS, Version 26. Die Datensätze beider Umfragezeitpunkte wurden mithilfe eines von den Teilnehmenden generierten anonymen Codes gematched. Um signifikante Unterschiede in den Ansichten der Teilnehmenden bezüglich der Relevanz des Workshops für Medizinstudierende vor und nach dem Workshop zu ermitteln, wurde eine einfaktorielle Varianzanalyse (ANOVA) verwendet. Um die Haupteffekte von Zeit (vor und nach dem Workshop) und Studienzeit (vor oder während des klinischen Studiums) sowie den Interaktionseffekt zwischen Zeit und Studienzeit auf Wissen und Kompetenz der Workshop-Teilnehmenden zu vergleichen, wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse mit Messwiederholung durchgeführt.

Ein p-Wert von weniger als 0,05 wurde als statistisch signifikant angenommen. Die Auswertung der offenen Fragen erfolgte in Berichtsform als Ergänzung zur quantitativen Datenanalyse.


Ergebnisse

Insgesamt 95 Teilnehmende im Alter von 18 bis 33 Jahren (Mittelwert=23,26, SD=2,98) nahmen zu beiden Auswertungszeitpunkten an der Evaluation teil. Zwei Drittel (65,26%) der Teilnehmenden waren in einem klinischen Semester immatrikuliert und mehr als die Hälfte der Studierenden (65,3%) hatten noch nie zuvor Kontakt mit einer gehörlosen oder schwerhörigen Person. 90,5% der Teilnehmenden waren weiblich. Im Vergleich weist die bundesweite Geschlechterverteilung mit 61,5% weiblichen Medizinstudentinnen ebenfalls ein Ungleichgewicht auf [https://de.statista.com/statistik/daten/studie/200758/umfrage/entwicklung-der-anzahl-der-medizinstudenten/]. Es nahmen Studierende von 19 verschiedenen medizinischen Fakultäten teil; die größten Gruppen kamen aus Halle, Tübingen und Münster (n=14, n=16 bzw. n=13). Bestand bereits Kontakt zu einer gehörlosen oder schwerhörigen Person (n=53), so fand dieser meist im medizinischen Umfeld statt (n=33).

Insgesamt wurde der Workshop sehr positiv evaluiert. Die Studierenden bewerteten den Workshop im Mittel insgesamt mit 1,4 (deutsche Schulnoten) und empfanden die behandelten Themen sowohl aus persönlicher (82,1%≥5p) als auch beruflicher Sicht (84,2%≥5p) äußerst hilfreich. Sie berichteten wesentlich sicherer auf hörgeschädigte Patient*innen zuzugehen (77,9%≥5p) und vom Kursbesuch persönlich profitiert zu haben (88,4%≥5p).

Wissen und Kompetenz

Der Fokus der vorliegenden Studie lag auf der Kompetenzerweiterung und dem Wissenszuwachs der Studierenden. Wie in der Abbildung 2 [Abb. 2] und Abbildung 3 [Abb. 3] zu sehen ist, war das grundlegende Wissen der Teilnehmenden über Gehörlosigkeit und die Kompetenz im Umgang mit hörbeeiträchtigten Patient*innen vor der Teilnahme am Workshop insgesamt sehr gering. Vergleicht man die Selbsteinschätzung der Studierenden in Bezug auf ihr Wissen über die Gehörlosengemeinschaft und ihre Kompetenz im Umgang mit gehörlosen oder schwerhörigen Patient*innen, zeigt sich klar, dass sich die Teilnehmenden bei allen bewerteten Kategorien deutlich verbessert haben (p<0,001). In den Kategorien C1–3,8 und K2–5,8 wurden zudem Wechselwirkungen zwischen dem aktuellen Studienabschnitt und dem Zeitpunkt der Selbsteinschätzung vor bzw. nach dem Workshop festgestellt. Studierende der Vorklinik, die vor dem Workshop weit weniger Wissen und Kompetenz im Umgang mit gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen aufwiesen als die Studierenden der klinischen Semester, holten nicht nur auf, sondern übertrafen ihre Kommilitonen sogar in Bezug auf den Lernerfolg in diesen Kategorien.

Vor der Workshopteilnahme wurde die grundlegende Thematik „gehörlose und schwerhörige Patient*innen“ als sehr wichtig (92,6%≥5p) und relevant für die eigene berufliche Laufbahn (74,7%≥5p) gehalten, die Teilnehmenden waren allerdings nicht von der Wichtigkeit des Themenkomplexes im Studium überzeugt (62,1%≥5p). Nach dem Workshop wurde die Bedeutung des Themas für die Studierenden persönlich (94,7%≥5p) und im Hinblick auf ihre medizinische Karriere (84,2%≥5p) von mehr Studierenden als höher eingeschätzt. Darüber hinaus zeigte sich ein signifikanter Anstieg (MW T1=4,81; SD T1=1,22; MW T2=5,06; SD T2=1,19; F=5,94; p=0,02) hinsichtlich der Einschätzung der Relevanz der Thematik für alle Medizinstudierenden (73,7%≥5p).

eLearning

Obwohl der Online-Workshop für die meisten (75,8%≥5p) eine neue Art des Lernens darstellte, empfanden die Studierenden diese Variante als geeignete und hilfreiche Alternative zum Präsenzunterricht (81,1%≥5p). Die Teilnehmenden gaben an, das bereitgestellte Vorbereitungsmaterial gründlich durchgearbeitet zu haben und empfanden dies als sehr hilfreich (83,7%≥5p). Die zweistündigen Online-Sessions mit der gesamten Gruppe wurden als zeitlich und inhaltlich sehr angemessen wahrgenommen. Nur sehr wenige Studierende berichteten von geringen technischen Schwierigkeiten, die auf eine instabile Internetverbindung in ihrer häuslichen Arbeitsumgebung zurückzuführen waren.

Offene Fragen

Am Ende der Nachher-Befragung hatten die Teilnehmenden mit der Beantwortung offener Fragen die Möglichkeit ihre Erfahrungen mit der Online-Lernumgebung zu teilen und ihre drei wichtigsten Lernergebnisse darzustellen. Viele Studierende waren überrascht von ihrem immensen Wissenszuwachs, den sie während des kompakten Workshops erworben hatten. Obwohl kaum auf Vorkenntnisse zurückgegriffen werden konnte, erwarben die Teilnehmenden sogar grundlegende Sprachfähigkeiten in DGS. Darüber hinaus betonten einige Studierende, wie wichtig es sei die Thematik in der medizinischen Ausbildung zu behandeln und eine große Anzahl der Befragten gab an, die Angst vor der Kommunikation mit gehörlosen oder schwerhörigen Patient*innen verloren zu haben. Einige freuten sich sogar darauf, in Zukunft gebärdenden Patient*innen zu begegnen.

In Bezug auf das eLearning schätzten beinahe alle Befragten die äußerst geringen Hürden zur Teilnahme am Workshop. Reisewege entfielen und der Workshop ließ sich einfacher in den persönlichen Tagesablauf integrieren. Einige Studierende erwähnten jedoch, durch ihre häusliche Umgebung leichter abgelenkt zu sein. In wenigen Fällen war es darüber hinaus aufgrund einer schlechten Internetverbindung schwierig dem Inhalt zu folgen. Die Teilnehmenden spürten aufgrund der gegebenen Anonymität eine besondere Gruppendynamik und einigen Studierenden fehlte es an Kontakten mit neuen Leuten und sozialer Interaktion in der Gruppe.


Diskussion

Für die meisten der 95 Teilnehmenden bot der Workshop die Gelegenheit, sich zum ersten Mal mit Themen wie Hörverlust und Gehörlosigkeit vertraut zu machen. Einige berichteten, dass ihnen die Wichtigkeit eines Sensibilisierungstrainings zum Thema Gehörlosigkeit nicht bewusst war, bevor sie sich eingehend mit möglichen Kommunikationsbarrieren und der Behandlung von hörgeschädigten Patient*innen befassten. Betrachtet man die Ergebnisse der Studie hinsichtlich des persönlichen und beruflichen Nutzens sowie des gewonnenen Selbstbewusstseins der Studierenden, so kann diese Form der Intervention als angenehm und sehr effektiv angesehen werden.

Während sich diese Arbeit vor allem auf die Bereiche Wissen und Kompetenz konzentriert, weist die Literatur zudem auf eine deutliche Veränderung der Einstellung Studierender gegenüber der Gebärdensprachgemeinschaft durch die Teilnahme an Sensibilisierungstrainings hin [20]. Die vorliegenden Ergebnisse dieser Studie gehen jedoch weit darüber hinaus. Teilnehmende berichten sogar das in Bezug auf die Behandlung gehörloser oder schwerhöriger Patient*innen Gelernte auf die Interaktion mit Menschen anderer Behinderungen übertragen zu können. Medizinstudierende, die erstmalig die Perspektive wechseln, vertiefen ihr empathisches Verständnis für die individuellen Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen und können Ungleichheiten im Gesundheitssystem aktiv entgegenwirken [19]. Dies lässt Studierende bewusster agieren und bereitet sie darauf vor als zukünftige Ärzt*innen allen Patient*innen eine adaptierte Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Unterschiede zwischen Studierenden im vorklinischen und klinischen Studienabschnitt

Studierende der Vorklinik verfügen über weitaus geringer ausgeprägtes Wissen und weniger Kompetenz im Umgang mit gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen als ihre Kommilitonen der klinischen Semester. Vergleicht man diese beiden Gruppen vor der Teilnahme am Workshop miteinander, so lassen sich bei den Items C1–3,8 und K2–5,8 signifikante Unterschiede feststellen. Auffallend ist, dass diese Unterschiede nach dem Workshop nicht mehr feststellbar sind, es zeigt sich ein Interaktionseffekt. Daraus lässt sich schließen, dass vorklinische Studierende von der Teilnahme am Workshop bedeutend mehr profitieren als Studierende der klinischen Semester. Die Tatsache, dass die Studierenden des klinischen Abschnitts bereits Erfahrung im direkten Patient*innenkontakt gesammelt hatten, erweist sich bezüglich des hier gemessenen Lernerfolgs nicht als Vorteil. Folglich lässt sich ein Sensibilisierungsworkshop zu jedem Zeitpunkt sinnvoll ins Medizinstudium integrieren. Die Einbindung in das Grundstudium ermöglicht jedoch eine wiederholte Auseinandersetzung mit dem Thema in späteren Studienjahren und fördert so einen nachhaltigen Lernzuwachs.

Evaluation

Ein weiteres vielversprechendes Ergebnis zeigte die Gesamtbewertung der Intervention. Die Studierenden waren äußerst zufrieden und bewerteten den Workshop nicht nur in Bezug auf den Inhalt und das Vorbereitungsmaterial, sondern auch auf die vorherige Kommunikation mit den Teilnehmenden, die Atmosphäre während der Online-Gruppensitzungen und die eigene Lernerfahrung mit der Note 1,4 nach deutschen Schulnoten. Die Teilnehmenden benannten zwar den Mangel an sozialer Interaktion, schätzten die Möglichkeiten des eLearning-Formats jedoch sehr. Aus den Kommentaren lässt sich schließen, dass das Interesse an der Gehörlosengemeinschaft im medizinischen Bereich zwar eine Nische bleibt, der unkomplizierte Zugang zur Teilnahme am Workshop dessen Publikum jedoch deutlich erweitert. Allerdings lässt sich anhand der vorliegenden Daten nicht differenzieren, ob die Stichprobe vorwiegend Studierende repräsentiert, denen es im Allgemeinen an Wissen über Gehörlosigkeit fehlte, oder eher solche, deren Interesse bereits zuvor in diesem Bereich lag.

Implementierung in das medizinische Curriculum

Da der NKLM eine breite Kompetenz im Umgang mit Patient*innen mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Behinderungen verlangt [http://www.nklm.de], hätten die Studierenden bereits vor der Teilnahme am Workshop über Basiskenntnisse erfolgreicher Kommunikation mit gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen verfügen sollen. Dennoch gaben die Teilnehmenden an, in diesem Bereich nicht einmal Basiskenntnisse zu haben. Das äußerst positive Feedback der Studierenden und der deutliche Zuwachs an Fachwissen zeigten, dass dieses wichtige Thema auch mit begrenzten Ressourcen und geringem Zeitaufwand behandelt werden kann. Damit ist es für alle medizinischen Fakultäten ohne weiteres möglich, Sensibilisierungsmaßnahmen in den Lehrplan zu integrieren.

Darüber hinaus verdeutlichen die Ergebnisse die Bedeutung der Teilnahme für die Studierenden selbst. Nach dem Workshop änderte sich die Ansicht der Teilnehmenden bezüglich der Wichtigkeit dieser Art von Schulung erheblich. Die Befragten fanden das Thema sowohl interessanter als auch relevanter und kamen zu dem Schluss, dass allen Medizinstudierenden ein solches Training ermöglicht werden sollte. Angesichts dieser Ergebnisse ist darüber nachzudenken inwiefern Studierende und Auszubildende anderer medizinischer Fachbereiche ebenfalls von einem solchen Workshop profitieren können. So kann eine adaptierte Gesundheitsversorgung für verschiedenste Patient*innengruppen in allen Bereichen zugesichert werden.

Vorerfahrungen

Etwa die Hälfte der Teilnehmenden gab an, schon einmal in Kontakt mit einer hörgeschädigten Person gewesen zu sein. Zwei Drittel dieser Kontakte fanden im medizinischen Kontext statt und in einem Drittel der Fälle handelte es sich um einen Kontakt mit gehörlosen oder schwerhörigen Patient*innen. Einerseits ließe sich annehmen, dass Studierende, die bereits mit Gehörlosen in Berührung gekommen sind, besser mit deren Kommunikationsbedürfnissen vertraut seien und daher einen Vorteil gegenüber Studierenden ohne vorhergehenden Kontakt haben. Andererseits wurde die Art des Kontakts in der Befragung nicht spezifiziert, um sicherzustellen jede Form von Kontakt zu erfassen. Cooper et al. (2003) [26] stellten fest, dass vor allem die Häufigkeit des Kontakts mit gehörlosen oder schwerhörigen Menschen mit gleichem oder höherem Status mit einer positiveren Einstellung gegenüber dieser Personengruppe korreliert. Es wäre daher interessant, welche spezifische Art von Kontakt bei den Teilnehmenden mit Vorerfahrungen stattgefunden hat und welche Auswirkungen dies auf die Wahrnehmung von Menschen mit Hörbeeinträchtigung und die Kommunikationsfähigkeiten der Studierenden hatte. Es muss jedoch überlegt werden, ob der einfache Umgang mit gehörlosen und schwerhörigen Patient*innen während der täglichen Routine in medizinischen Einrichtungen genügt, damit zukünftiges medizinisches Fachpersonal ein ausreichendes Verständnis für die Gehörlosenkultur und Kommunikationskompetenzen entwickeln kann, oder ob spezielle Maßnahmen zur Schulung Angehöriger der verschiedenen Gesundheitsfachberufe notwendig sind. So werden zudem interdisziplinäre Ausbildungsstrukturen für Ärzt*innen, sowie Pflegepersonal und andere medizinische Fachkräfte ermöglicht. Dies sollte in der zukünftigen Forschung berücksichtigt werden.

Limitationen

Wissen und Kompetenz der Teilnehmenden wurden unmittelbar vor und nach dem Workshop evaluiert. Um zu prüfen, wie nachhaltig Studierende von Sensibilisierungstrainings profitieren sollten zukünftige Projekte Längsschnittuntersuchungen anstreben. Darüber hinaus waren 90,5% der Studierenden in der Stichprobe weiblich. In späteren Untersuchungen sollte auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet werden, damit die Ergebnisse auf die gesamte Studierendenschaft übertragbar sind. Da es sich um einen extracurricularen Workshop handelte, wurden nur freiwillige Teilnehmende mit vermutlich hoher Eigenmotivation in die Untersuchung einbezogen. Bei einer verpflichtenden curricularen Veranstaltung könnten sich die Ergebnisse verändern.

Eine weitere Einschränkung stellt der Mangel an direkter Interaktion aufgrund des Online-Formats dar. Obwohl die meisten Studierenden mit aktivierter Kamera an den Sitzungen teilnahmen, war es nicht möglich zu prüfen, ob die Teilnehmenden durchgehend mental involviert waren oder sich durch Nebentätigkeiten ablenken ließen. Leider konnten wir den Studierenden zudem keine persönliche Erfahrung in der Kommunikation mit einer gehörlosen Person oder einem Gebärdensprachdolmetscher ermöglichen. Die praktische Anwendung des theoretisch erworbenen Wissens kann jedoch als ein wesentliches Element für langfristiges Lernen angesehen werden. Auch die Einführung in die Gebärdensprache durch die taube Gebärdensprachdozentin stellt eine andere Erfahrung dar als eine direkte Interaktion mit einer tauben Person. Das digitale Medium zur Sprachvermittlung kann insbesondere im Prozess des Erwerbs der im dreidimensionalen Raum verorteten Gebärdensprache eine Herausforderung darstellen. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren muss ein Präsenzworkshop als das zu bevorzugende Format angesehen werden.

Des Weiteren kann es für zukünftige Untersuchungen interessant sein, den Lernerfolg der Teilnehmenden anhand einer abschließenden praktischen Prüfung zu ermitteln, z.B. mithilfe von Interviews mit gehörlosen Simulationspatient*innen. Aufgrund des Online-Formats des hier beschriebenen Workshops war diese Form der Prüfung nicht umsetzbar.


Fazit

Es sind weiterhin umfangreiche Maßnahmen erforderlich, um künftige Ärzt*innen für die Kommunikationsbedürfnisse tauber Patient*innen zu sensibilisieren und ihnen die nötigen Kompetenzen zu vermitteln, ihren Patient*innen mit einem individuellen Ansatz begegnen zu können. Nur so ist es möglich, taube und schwerhörige Patient*innen gleichermaßen in den Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung bezüglich ihrer Gesundheit einzubeziehen. Die Aufnahme von Sensibilisierungsmaßnahmen in das Grundstudium aller medizinischer Fakultäten ist daher unerlässlich. In Anbetracht der in dieser Studie erzielten Ergebnisse sind wir zuversichtlich, dass es Teilnehmenden sogar gelingen kann das Gelernte über die Behandlung gehörloser oder schwerhöriger Patient*innen hinaus auf andere Gruppen von Menschen mit Behinderung zu übertragen. Obwohl diese Studie nur als einer der notwendigen Schritte auf dem Weg zur barrierefreien Gesundheitsversorgung aller Patient*innen verstanden werden kann, konnte mithilfe dieses Workshops ein kleiner Beitrag zum Abbau von Kommunikationsbarrieren geleistet und die Perspektive zukünftiger medizinischer Fachkräfte auf die Gebärdensprachgemeinschaft erweitert werden.


Danksagungen

Die Autor*innen möchten allen Mitgliedern des Projekts Breaking the Silence ihre tiefste Anerkennung aussprechen und den Teilnehmenden des Workshops für ihren Beitrag zur Verbesserung der Lehre in der Medizin danken.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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