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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Re: Evaluation eines Telemedizin-basierten Trainings für Medizinstudierende im Praktischen Jahr mit Simulationspatient*innen-Konsultationen, -Dokumentation und -Fallpräsentation

Leserbrief Antwort der Autor*innen

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  • corresponding author Sigrid Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Hamburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(7):Doc113

doi: 10.3205/zma001509, urn:nbn:de:0183-zma0015095

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001509.shtml

Eingereicht: 24. August 2021
Überarbeitet: 24. August 2021
Angenommen: 15. September 2021
Veröffentlicht: 15. November 2021

© 2021 Harendza.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Antwort der Autorinnen

Sehr geehrter Herr Majeed,

vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Projekt und Ihre Wertschätzung dafür, dass wir seit Beginn der COVID-19-Pandemie unser Training medizinischer Kompetenzen für Medizinstudierende im letzten Studienjahr als telemedizinisches Format anbieten [1]. Wir waren sehr froh, dass die Lernerfahrungen der Studierenden im Vergleich zu einer ähnlichen Schulung im Präsenzformat gleich gut waren [2]. Wie Sie richtiger Weise betonen, ist es für Bewertungen sehr wichtig, dass Likert-Skalen eindeutig formuliert sind, um solide Ergebnisse zu liefern. Manchmal kann Uneindeutigkeit beispielsweise auftreten, wenn Likert-Skalen übersetzt werden [3]. In der Übersetzung unserer Likert-Skala vom Deutschen ins Englische bedeutet „trifft vollkommen zu“, dass „ich“ dem Bewertungsitem „stark zustimme“. Wir teilen jedoch die Meinung, dass die Formulierung „stimme zu“ weniger mehrdeutig ist als „trifft zu“, und wir haben tatsächlich Zustimmung für die Likert-Skalen unserer anderen Instrumente verwendet, z. B. für die ComCare-Skala zur Messung medizinischer Kommunikation und zwischenmenschlicher Fähigkeiten [4]. Diese misst „Sprache“, „Zuhören“, „Interesse“, „Bedürfnisse“, „Mitgefühl“, „Nächste Schritte“ und „Atmosphäre“ [5]. Ob, und wenn ja, welche Unterschiede zwischen dem Präsenz- und dem Telemedizinformat auftraten, ist derzeit ein Ziel unserer weiteren Forschungsarbeiten. Daher können wir noch nicht beurteilen, ob ein möglicher Unterschied in der nonverbalen Kommunikation der teilnehmenden Studierenden oder eine Unbeholfenheit bei der Wiederholung von sensiblen Informationen auftrat.

Das Studium einer aufgezeichneten „echten“ Konsultation als Referenz ist sicherlich ein ebenso wirksames Lernmittel wie das so genannte „Dabeisitzen“ als Beobachter*in in einer Präsenzsituation [6], wie auch das Aufnehmen und Abspielen einer klinischen Situation, wie Sie es aus dem „Clinical Communication Course“ an der School of Clinical Medicine in Cambridge beschreiben. Da wir festgestellt haben, dass sich die Bewertungen der ComCare-Skala durch die simulierten Patient*innen von der internen und externen Patient*innenperspektive unterscheiden [7], planen wir weitere Lernmöglichkeiten für die Trainingsteilnehmenden, bei denen sie ihre eigenen Konsultationsvideos ansehen und persönliches Feedback von den simulierten Patient*innen und Oberärzt*innen erhalten können. Nochmals vielen Dank für die Anregungen zum medizinischen Unterricht. Wir hoffen, dass wir mit unserem Training noch weitere geeignete Formate für das Fernlernen entwickeln können.

Mit freundlichen Grüßen

Sigrid Harendza (im Namen aller Autorinnen)


Interessenkonflikt

Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel hat.


Literatur

1.
Harendza S, Gärtner J, Zelesniack E, Prediger S. Evaluation of a telemedicine-based training for final-year medical students including simulated patient consultations, documentation and case presentation. GMS J Med Educ. 2020;37(7):Doc94. DOI: 10.3205/zma001387 Externer Link
2.
Prediger S, Schick K, Fincke F, Fürstenberg S, Oubaid V, Kadmon M, Berberat PO, Harendza S. Validation of a competence-based assessment of medical students' performance in the physician's role. BMC Med Educ. 2020;20:6. DOI: 10.1186/s12909-019-1919-x Externer Link
3.
Granas AG, Nørgaard LS, Sporrong SK. Lost in translation?: Comparing three Scandinavian translations of the beliefs about medicines questionnaire. Patient Educ Couns. 2014;96(2):216-221. DOI: 10.1016/j.pec.2014.05.010 Externer Link
4.
Gärtner J, Bußenius L, Schick K, Prediger S, Kadmon M, Berberat PO, Harendza S. Validation of the ComCare index for rater-based assessment of medical communication and interpersonal skills. Patient Educ Couns. 2021. DOI: 10.1016/j.pec.2021.07.051 Externer Link
5.
Gärtner J, Prediger S, Harendza S. Development and pilot test of ComCare - a questionnaire for quick assessment of communicative and social competences in medical students after interviews with simulated patients. GMS J Med Educ. 2021;38(3):Doc68. DOI: 10.3205/zma001464 Externer Link
6.
Spencer J. ABC of teaching and learning in medicine: Learning and teaching in the clinical environment. BMJ. 2003;326:591-594. DOI: 10.1136/bmj.326.7389.591 Externer Link
7.
Prediger S, Harendza S. Perspective matters: assessment of medical students' communication and interpersonal skills by simulated patients from the internal and external patient perspective. GMS J Med Educ. 2021;38(4):Doc82. DOI: 10.3205/zma001478 Externer Link