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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Ein Mixed-Methods-Ansatz zur Evaluation eines interprofessionellen Wahlfachs in der Palliativmedizin: Veränderungen von Wahrnehmung und Einstellung gegenüber anderen Gesundheitsberufen

Artikel Interprofessionelle Ausbildung

  • corresponding author Peggy Borchers - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • author Martin Bortz - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • author Henriette Hoffmann - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland
  • author Kristin Seele - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland; Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Medizinisches Interprofessionelles Trainingszentrum, Dresden, Germany
  • author Jeannine Schübel - Technische Universität Dresden, Medizinische Fakultät, Bereich Allgemeinmedizin, Dresden, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(6):Doc104

doi: 10.3205/zma001500, urn:nbn:de:0183-zma0015004

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001500.shtml

Eingereicht: 6. Juli 2020
Überarbeitet: 13. April 2021
Angenommen: 17. Mai 2021
Veröffentlicht: 15. September 2021

© 2021 Borchers et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Die zukünftige Gesundheitsversorgung erfordert zunehmend interprofessionelles Denken und Handeln, welches bereits im Studium und in der Ausbildung vermittelt werden sollte. Vor diesem Hintergrund entwickelte die Medizinische Fakultät der TU Dresden das Wahlfach „Interprofessionelle Palliativmedizin“, in dem Medizinstudierende sowie Auszubildende verschiedener Gesundheitsfachberufen seit dem Sommersemester 2017 gemeinsam unterrichtet wurden. Eine umfangreiche begleitende Lehrevaluation im Sommersemester 2019 und Wintersemester 2019/2020 ging den Fragen nach, ob - und wie stark - sich durch das Wahlfach Wahrnehmungen der Teilnehmer in Bezug auf interprofessionelle Zusammenarbeit verändert haben.

Methodik: Die Lehrevaluation umfasste quantitative Prä- und Post-Befragungen per Fragebögen (n=50), unter anderem zur Rollenwahrnehmung nach dem Role Perception Questionnaire, sowie qualitative Interviews (n=20). Für Vergleiche zwischen der Prä- und Post-Befragung wurden der Wilcoxon Test für verbundene Stichproben durchgeführt sowie die Effektstärken nach Cohen berechnet. Die qualitativen Interviews wurden inhaltsanalytisch mit einen kombiniert deduktiv-induktiven Vorgehen ausgewertet.

Ergebnisse: Es zeigte sich, dass durch das Wahlfach die Wahrnehmungen und Einstellungen der jeweiligen Berufsgruppen wechselseitig beeinflusst wurden. Die quantitative Analyse zeigte die größten Effekte bezüglich eines Verständniszuwachses für die Rollen und Kompetenzen der eigenen (und anderer) Berufsgruppen (d=0,975) sowie eines gegenseitigen „Aufeinander-angewiesen-Seins“ (d=0,845). In den Interviews zeigte sich, dass Studierende der Medizin durch das Wahlfach eine höhere Wertschätzung für die Inhalte und Aufgaben der Pflege entwickeln konnten. Bei den Auszubildenden der Gesundheitsfachberufe wurde vor allem eine Stärkung der Selbstwahrnehmung verzeichnet.

Schlussfolgerung: Das Wahlfach „Interprofessionelle Palliativmedizin“ trägt zu Veränderung der Wahrnehmung mit besserer Selbstwahrnehmung der eigenen Berufsgruppe sowie größerem Verständnis für Rollen und Kenntnisse anderer Berufsgruppen bei. Die Ergebnisse sprechen für den Nutzen eines Ausbaus interprofessioneller Lehrangebote.

Schlüsselwörter: interprofessionelle Ausbildung, Lehre, Palliativversorgung, Gesundheitsberufe


1. Hintergrund

Die Effektivierung von Teamarbeit sowie der Ausbau interprofessioneller Zusammenarbeit gelten mittlerweile als ein Schlüsselelement zur Bewältigung der Anforderungen in der Patientenversorgung und dem Gesundheitssystem [1]. Patienten mit komplexem Krankheitsgeschehen sind auf eine Zusammenarbeit mehrerer Gesundheitsprofessionen angewiesen, um eine bestmögliche Versorgungsqualität zu sichern [2]. Um auf diese Zusammenarbeit ausreichend vorbereitet zu sein, sollten interprofessionelle Lehrinhalte und Lehrformate bereits frühzeitig in Ausbildungscurricula integriert werden [3]. Neben der Förderung des gegenseitigen Verständnisses und Respektes für die jeweiligen professionellen Rollen, liegen Hinweise vor, dass dadurch auch die Qualität der Patientenversorgung verbessert werden könnte [4], [5]. Vor diesem Hintergrund gewannen in einer eher monoprofessionell organisierten Lehre und Ausbildung von Medizinstudierenden und Auszubildenden diverser Gesundheitsfachberufe [9], [10] neue didaktische Konzepte für das interprofessionelle Lernen und eine Anpassung der Curricula in der medizinischen Lehre und den Ausbildungsberufen immer mehr an Bedeutung [2], [6], [7], [8]. Insbesondere die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit interprofessionellem Lehren und Arbeiten hat sich in den letzten Jahren intensiviert [11]. Auch von politischer Seite her wurde 2017 die Forderung nach interprofessioneller Ausbildung mit gemeinsamen Lehrveranstaltungen in den „Masterplan Medizinstudium 2020“ mit aufgenommen [12].

Gerade im Rahmen von Palliative Care, der Versorgung Schwerstkranker und Sterbender, ist interprofessionelle Zusammenarbeit ein essenzieller und integraler Bestandteil [13]. Nach Definition der WHO wird durch Palliative Care die Verbesserung der Lebensqualität „durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch […] Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“ erreicht [14]. Dies bedeutet neben Ärzten und Pflegekräften auch den Einbezug von z.B. Seelsorgern, Physiotherapeuten und weiteren Akteuren. Aufgrund der speziellen Bedürfnisse der Betroffenen, sind in diesem Bereich neben erforderlichem Wissen spezielle Fertigkeiten und Haltungen der beteiligten Fachkräfte notwendig, unabhängig von ihrer Berufszugehörigkeit [15], [16]. Die in die Betreuung von Palliativpatienten einbezogenen Berufsgruppen müssen gleichberechtigte Partner sein, um den verschiedenen Bedarfen und Bedürfnissen am Lebensende gerecht werden zu können [17]. Wichtige Voraussetzung für diese Teamarbeit ist die Kenntnis der verschiedenen Mitglieder über die Aufgaben und Kompetenzen der anderen [18]. Aus diesen Gründen entwickelte der Bereich Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit dem Medizinischen Interprofessionellen Trainingszentrum Dresden (MITZ) und der Berufsfachschule an der Carus Akademie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden im Jahr 2017 als Modellprojekt ein Wahlfach im Bereich Palliativmedizin, in dem Medizinstudierende sowie Auszubildende von Gesundheitsfachberufen gemeinsam unterrichtet werden.

1.1. Interprofessionelle Lehre (IPL)

Das Ziel interprofessioneller Lehre ist, eine gute Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen frühzeitig zu bahnen, um damit die Patientenversorgung zu verbessern [2]. Das gegenseitige Verständnis der verschiedenen Berufsgruppen spielt dabei eine wichtige Rolle [19]. Notwendige Kernkompetenzen in Bezug auf die interprofessionelle Zusammenarbeit wurden unter anderem im Modell der „Interprofessional Education Collaborative“ identifiziert:

1.
Gegenseitiger Respekt und eine wertschätzende Wahrnehmung anderer Berufsgruppen,
2.
Rollen, Kompetenzen und Verantwortung der eigenen und jeweils anderen Berufsgruppen kennen,
3.
verantwortungsvolle interprofessionelle Kommunikation und
4.
verantwortungsvolles Gestalten der interprofessionellen Zusammenarbeit [20].

Zur frühzeitigen Anbahnung einer interprofessionellen Zusammenarbeit ist es notwendig, diese Kompetenzen bereits während der Ausbildung bzw. des Studiums durch interprofessionelles Lehren und Lernen zu berücksichtigen. Daher spiegeln sich die genannten Kernkompetenzen ebenfalls als Lernziele im Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (Vgl. Kapitel 8) wider.

Auch wenn bereits einige interprofessionelle Lehrangebote existieren, bleibt jedoch häufig unklar, wie sich die Wahrnehmung gegenüber anderen Berufsgruppen verändert und ob sich interprofessionelle Lehre auf eine zukünftige eventuell verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit auswirkt [3], [21]. Um diese Lücke zu schließen, wurde das im folgenden beschriebene Wahlfach einer umfangreichen Evaluation unterzogen, welche vor allem auf die Veränderungen in Bezug auf die Kernkompetenzen interprofessioneller Zusammenarbeit fokussierte.

1.2. Das Wahlfach Interprofessionelle Palliativmedizin

An der Medizinischen Fakultät Dresden werden seit 2017 Studierende der Medizin im klinischen Studienabschnitt und Auszubildende verschiedener Gesundheitsfachberufe (u.a. Gesundheits- und Krankenpflege, Altenpflege und Physiotherapie) im Rahmen des Wahlpflichtfaches „Interprofessionelle Palliativmedizin“ (IPPM) in Kleingruppen unterrichtet. Das Wahlfach umfasst, in einem Umfang von 24 Unterrichtseinheiten, neben Kleingruppenseminaren auch Hospitationen sowie praxisnahe Schauspiel- und Kommunikationstrainings. Der thematische Schwerpunkt liegt auf der Behandlung und Pflege bei häufigen Leitsymptomen sowie auf kommunikativen und psychosozialen Behandlungsaspekten. Die Lernziele orientieren sich am universitären Curriculum der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (u.a. Kommunikation, Teamarbeit, Kooperation mit anderen Berufsgruppen). Ein zentrales Ziel des Wahlfaches ist es, die Teilnehmer (TN) für die Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit für ihre spätere berufliche Tätigkeit zu sensibilisieren und vor diesem Hintergrund eine professionelle Haltung zu entwickeln. Bei der Auswahl der Dozenten wurde ebenso auf Interprofessionalität Wert gelegt, um Einblicke in verschiedene Fachbereiche zu ermöglichen (Medizin, Gesundheits- und Krankenpflege, Psychologie, Ergo- und Musiktherapie, Seelsorge, Jura/Medizinrecht). Das Wahlfach wurde für jeweils 24 TN konzipiert (12 Studierende der Medizin, 12 Auszubildende aus Gesundheitsfachberufen).

1.3. Zielstellung

Ziel dieses Artikels ist es, quantitative und qualitative Ergebnisse aus der begleitenden Lehrevaluation des Modellprojekts zu präsentieren. Folgende Fragestellungen sollen dabei beantwortet werden:

1.
Verändern sich durch das interprofessionelle Wahlfach Wahrnehmungen und Einstellungen in Bezug auf die Kernkompetenzen interprofessioneller Zusammenarbeit (und ggf. wie stark)?
2.
Liegen dabei Unterschiede zwischen den Medizinstudierenden und den Auszubildenden vor?
3.
Welche Wahrnehmungs- und Einstellungsveränderungen haben die TN dabei im Speziellen wahrgenommen?

2. Methoden

2.1. Evaluationssetting

Die in dieser Arbeit betrachtete Evaluation des Wahlfaches IPPM wurde im Sommersemester 2019 sowie im Wintersemester 2019/20 durchgeführt. Die Inhalte sowie die Durchführung des Wahlfaches waren in beiden Semestern einheitlich und somit vergleichbar. Die durchgeführte Evaluation erfolgte auf den ersten beiden Ebenen des Vier-Ebenen-Modells nach Kirkpatrick [22]. Sie diente auf der 1. Ebene, der Reaktionsebene, der Erfassung der Zufriedenheit der TN (allgemeine Bewertung des Wahlfaches) sowie zur Ermittlung von Wahrnehmungs- bzw. Einstellungsveränderungen der TN auf der 2. Ebene (Ebene des Lernens).

2.2. Evaluationsdesign

Die Evaluation fand als Mixed Methods Ansatz mit einem Parallel-Design statt. Dieses umfasst eine simultane Erhebung quantitativer sowie qualitativer Daten mit dem Ziel die Ergebnisse beider Daten zu nutzen, um ein besseres und tieferes Verständnis über den Forschungsgegenstand zu erhalten [23]. Dazu wurden quantitativ in beiden Semestern identische Prä-/Post-Fragebögen (FB) eingesetzt sowie qualitative Interviews mit den TN nach identischem Leitfaden durchgeführt. Die Interviews dienten dazu, die in den FB gemessenen Veränderungen in ihrer tatsächlichen Ausprägung besser sichtbar zu machen und zu verstehen.

2.3. Datenerhebung
a) Quantitative Erhebung mittels Fragebogen

Um Veränderungen quantitativ messen zu können, wurde zu Kursbeginn (1. Seminartag) ein Prä-FB und zum Kursabschluss (letzter Seminartag) ein Post-FB mit identischen Items eingesetzt (siehe Anhang 1 [Anh. 1]). Dieser basiert auf einem Fragebogen zur Rollenwahrnehmung (The role perception questionnaire (RPQ)) [24], welcher gekürzt wurde. Es wurden 17 Items ausgewählt, welche im Anhang 1 [Anh. 1] eingesehen werden können. Für die Zuordnung der Prä- und Post-Daten wurde ein Personencode gebildet. Zu Vergleichszwecken zwischen den TN-Gruppen wurden soziodemographische Angaben (Alter, Geschlecht, Ausbildungsstand) erhoben. Abseits dieser Items umfassten die Fragebögen weitere Items, die allerdings für die Beantwortung der Fragestellung irrelevant und somit nicht dargestellt sind. Die FB wurden von den TN per Paper & Pencil am Ende des Seminares ausgefüllt. Die Teilnahme war freiwillig.

b) Qualitative Interviews

Bei den Interviews handelte es sich um halbstandardisierte Leitfadeninterviews [25]. Der Leitfaden wurde im Team nach dem SPSS-Prinzip von Helfferich konzipiert [26]. Dabei wurden vier offene Oberkategorie-Fragen sowie zugehörige strukturierende Teilfragen formuliert. Die Interviews fanden am letzten Seminartag statt. Die Teilnahme war freiwillig und wurde allen TN vorher durch den Leiter des Wahlfaches angeboten. Um den Zeitaufwand am letzten Seminartag für die Teilnehmer so gering wie möglich zu halten, fanden immer vier Interviews zeitgleich statt. Durchgeführt wurden die Interviews von Mitarbeitern des Bereiches Allgemeinmedizin, welche nicht am Wahlfach beteiligt waren und eine vorherige Einweisung in den Leitfaden sowie eine interne Interviewer-Schulung erhalten haben. Die Interviews wurden auf Tonband aufgezeichnet und anschließend wortwörtlich transkribiert.

2.4. Auswertung/Datenanalyse
a) Quantitative Datenerhebung mittels Fragebogen

Die Auswertung der Fragebögen erfolgte unter Verwendung der Statistiksoftware SPSS 25.0. Das statistische Signifikanzniveau α wurde in allen Analysen mit 5% definiert. Aufgrund des Nichtvorliegens einer Normalverteilung der Daten wurden nichtparametrische Tests verwendet.

Zur Beantwortung der ersten Forschungsfrage, ob und wie stark durch das interprofessionelle Wahlfach Wahrnehmungen und Einstellungen zur interprofessionellen Zusammenarbeit verändert werden, wurden Vergleiche zwischen der Prä- und Postbefragung innerhalb einer Gruppe durchgeführt. Die Mittelwertunterschiede wurden dabei mit dem Wilcoxon Test für verbundene Stichproben (exakter Test) untersucht. Um die Stärke und somit auch die Bedeutsamkeit der Ergebnisse (in Hinblick auf eine Einstellungsveränderung) zu beurteilen, erfolgte die Berechnung der Effektstärke nach Cohen. Bei der Beurteilung der Effektstärke stellen Werte von d=0,5 einen mittleren Effekt und d=0,8 einen starken Effekt dar [27].

Zur Beantwortung der zweiten Forschungsfrage, ob dabei Unterschiede zwischen den Medizinstudierenden und den Auszubildenden vorliegen, wurden Vergleiche der Mittelwerte zwischen den beiden Gruppen zu den einzelnen Zeitpunkten mit dem Mann-Whitney-U-Test (exakter Test) für unabhängige Stichproben durchgeführt.

b) Qualitative Interviews

Zur Beantwortung der dritten Forschungsfrage, in welcher die Wahrnehmungen und Einstellungen vertieft untersucht werden soll, wurden die Interviews mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet, welche durch die Software MAXQDA unterstützt wurde. Die qualitative Inhaltsanalyse wurde methodisch nach dem inhaltlich-strukturierten Ansatz von Philipp Mayring [28] durchgeführt, welchem ein deduktives Kategoriensystem zugrunde gelegt wurde. Die deduktiven Oberkategorien wurden anhand der Kernkompetenzen nach der Interprofessional Education Collaborative definiert (siehe Tabelle 1 [Tab. 1], Oberkategorien 1-4). Die Unterkategorien sowie die 5. Oberkategorie (Profit von Themen der anderen Profession), wurde durch ein induktives Vorgehen [29] bestimmt, da einige Bedeutungsaspekte erst in der Sichtung der Texte ersichtlich wurden (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Die Kodierung erfolgte unabhängig voneinander durch zwei wissenschaftliche Mitarbeiter (PB, MB) anhand des vorher verschriftlichten deduktiven Kodierschemas. Alle Kategorien wurden im Analyseprozess diskutiert und angepasst. Zudem wurden exemplarische Ankerzitate ermittelt. Eine Probekodierung fand anhand des durchgeführten Probeinterviews statt.


3. Ergebnisse

3.1. Kurszusammensetzung

Im Sommersemester 2019 nahmen 23 Personen und im Wintersemester 2019/20 27 Personen am Wahlfach IPPM teil. 50% der insgesamt 50 TN waren Medizinstudierende (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Die Auszubildenden kamen aus den Bereichen der Gesundheits- und Krankenpflege (38%), Altenpflege (10%) oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (2%). Tabelle 2 [Tab. 2] bietet eine Übersicht über weitere soziodemographische Merkmale der TN.

3.2. Beteiligung an der Evaluation

Der Prä-FB wurde von allen 50 TN beantwortetet (Rücklauf 100%). Aufgrund früheren Ausscheidens aus dem Kurs oder Teilnahmeverhinderung an der letzten Veranstaltung beantworteten den Post-FB 41 TN (Rücklauf 82%). Sieben der neun Ausgeschiedenen bzw. Verhinderten waren der Pflege zugehörig. Die Gründe dafür konnten nicht erfasst werden.

An den Interviews nahmen 20 der 50 TN teil (13 Medizinstudierende, 7 Auszubildende). Die Interviews hatten eine Länge zwischen 15 Minuten und 40 Minuten.

3.3. Veränderung der Wahrnehmungen und Einstellungen

In mehreren Items der Fragebögen konnten signifikante Unterschiede zwischen den Prä- und Postbefragungen ermittelt werden. In Tabelle 3 [Tab. 3] ist eine Auswahl an relevanten Items sowie die dazugehörigen ermittelten Testergebnisse dargestellt. Zur besseren Übersichtlichkeit wurden die Items entsprechend den 4 Hauptkompetenzen des Interprofessional Education Collaborative Modells zugeordnet.

Gegenseitiger Respekt und wertschätzende Wahrnehmung anderer Berufsgruppen

Die Einschätzung der Auszubildenden zum Punkt „Angehörige anderer Professionen respektieren die Arbeit, die von Angehörigen meiner Profession geleistet wird“ hat sich zum Ende des Wahlfaches (Post), mit einer mittleren Effektstärke, signifikant verbessert (MW=2,2, d=0,632). Ebenfalls hat sich im Verlauf des Wahlfaches die Wahrnehmung aller TN (Gesamt) bezüglich der „guten Beziehung zu Angehörigen anderer Professionen“ positiv verändert (p=0,028).

Rollen, Kompetenzen und Verantwortung der jeweiligen Berufsgruppen wechselseitig kennen

Alle Teilnehmer konnten nach dem Wahlfach ihre eigenen (d=0,707) sowie die Kompetenzen/Aufgaben und Grenzen der jeweils anderen Profession signifikant besser definieren (d=0,736). Der größte Effekt zeigte sich bei der Definition der eigenen beruflichen Kompetenzen/Aufgaben und Grenzen der Auszubildenden (d=0,975).

Interprofessionelle Kommunikation

Die Kommunikationsfähigkeit der eigenen Profession mit anderen Teammitgliedern sowie Patienten wurde gesamt (MW-Differenzen: 0,21; 0,23) und in den Einzelgruppen am Ende des Wahlfaches besser eingeschätzt, war jedoch nicht signifikant.

Interprofessionelle Zusammenarbeit

Bei allen TN zeigte sich am Kursende eine bessere Bewertung, dass ihre Professionen mit anderen gut zusammenarbeiten können sowie auf die Arbeit von anderen Professionen angewiesen sind (von MW=1,69 zu MW=1,32; d=0,508). Letzteres zeigte sich besonders ausgeprägt bei den Auszubildenden mit d=0,845.

3.4. Unterschiede zwischen Medizinstudierenden und Auszubildenden

In mehreren Items zeigten sich Unterschiede zwischen den Gruppen zu den einzelnen Zeitpunkten.

Gegenseitiger Respekt und wertschätzende Wahrnehmung anderer Berufsgruppen

Es zeigte sich, dass Auszubildende zu Beginn (Prä) den Respekt, der ihrer Profession durch andere Professionen entgegengebracht wird, signifikant schlechter eingeschätzt haben (MW=2,78) als die Medizinstudierenden (MW=1,88, p=0,000). Zum Abschluss des Wahlfaches war dieser Unterschied zwischen den Gruppen deutlich geringer und nicht mehr signifikant.

Rollen, Kompetenzen und Verantwortung der jeweiligen Berufsgruppen wechselseitig kennen

Am Kursbeginn lagen signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen im Punkt „Angehörige meiner Profession haben Verständnis für Wissen, Fähigkeiten, Rollen und Pflichten anderer Berufsgruppen“ vor (p=0,001). Diese bestanden zum Kursende nicht mehr (p=0,058). Dabei war das Verständnis der Medizinstudierenden zum Post-Befragungszeitpunkt stärker geworden.

Interprofessionelle Kommunikation

In Hinblick auf die Kommunikation mit Patienten sowie mit Teammitgliedern waren zu beiden Zeitpunkten signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen zu verzeichnen. Zu beiden Zeitpunkten schätzen die Medizinstudierenden ihre Kommunikationsfähigkeiten schlechter ein als die Auszubildenden. Jedoch wurde die Kommunikationsfähigkeit von beiden Gruppen am Kursende besser eingeschätzt.

Interprofessionelle Zusammenarbeit

Zu Beginn des Wahlfaches war das Empfinden der Auszubildenden, dass ihre Profession auf andere Professionen angewiesen ist, weniger stark ausgeprägt (MW=2,08) als bei den Medizinstudierenden (MW=1,29). Zum Kursende näherten sich beide Gruppen wieder an.

3.5. Spezielle Wahrnehmungs- und Einstellungsveränderungen der Teilnehmenden

Ganz allgemein zeigte sich in den Interviews, dass sich die Wahrnehmung und das Verständnis für die andere Profession häufig nicht grundlegend geändert haben, sondern eher deutlicher beziehungsweise verstärkt wurde. Welche Wahrnehmungs- und Einstellungsveränderungen die TN im Speziellen wahrgenommen haben, spiegeln die ermittelten Unterkategorien mit den Ankerzitaten in Tabelle 1 [Tab. 1] wieder.

Gegenseitiger Respekt und wertschätzende Wahrnehmung anderer Berufsgruppen

Die Interviewten berichteten von einer selbst wahrgenommenen gesteigerten Wertschätzung und einem besseren Verständnis für andere Berufsgruppen. Die gesteigerte Wertschätzung wurde vor allem von den Medizinstudierenden betont. Auszug eines Ankerzitates aus Tabelle 1 [Tab. 1]: „…weil es auch eine Wertschätzung gegenüber allen Beteiligten mitbringt und die Aussage einfach ist: Egal, was man jetzt lernt oder studiert, man ist halt Teil von dem Gleichen…“ (T15, w, Med.)

Rollen, Kompetenzen und Verantwortung der jeweiligen Berufsgruppen wechselseitig kennen

Beide Gruppen haben bestehende Hierarchien zwischen oder auch innerhalb der Professionen sowie den unterschiedlichen Patientenkontakt wahrgenommen und reflektiert. Eine Auszubildende (T1) formuliert dazu anschaulich „[…] weil man bekommt wirklich so eingebläut oder das sieht man auch im Klinikalltag: Die Ärzte sind ganz oben, die Pfleger ganz weit unten, als Azubi sowieso...“ (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Interprofessionelle Kommunikation

Von vielen Interviewten wurde die Wichtigkeit des gemeinsamen Handelns und der Kommunikation zwischen den verschiedenen Professionen betont sowie, dass eine Kommunikation auf Augenhöhe möglich sei. Sie erkannten, dass durch einen Austausch wichtige Informationen der anderen Profession in eine gemeinsame Lösungsfindung einfließen können und die Einnahme eines anderen Blickwinkels ermöglicht werden kann. Dies verdeutlich das Zitat einer Medizinstudierenden (T7): „[…] in dieser [interprofessionellen] Teambesprechung hat man halt gemerkt, wie wichtig das Arbeiten ist und ich glaube welche Vorteile man daraus ziehen kann, wenn man einfach mal einen anderen Blick mitnimmt.“ (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Interprofessionelle Zusammenarbeit

Die Interviewten stellten zudem heraus, dass es für eine interprofessionelle Zusammenarbeit notwendig ist, dass alle ein Gefühl dafür haben oder Kenntnis darüber besitzen, was „die anderen Professionen machen“. Vor allem von den Auszubildenden wurden die derzeit bestehenden und häufig traditionell gewachsenen Hemmungen in der Kommunikation mit den Ärzten thematisiert. Sie haben durch die enge Zusammenarbeit mit den Medizinstudiereden Mut gefasst, dass sie im Sinne einer interprofessionellen Zusammenarbeit mit Ärzten reden können und sollten.

Profit von Themen der anderen Profession

Zudem wurde in den Interviews sehr stark deutlich, dass die sonst unübliche Auseinandersetzung mit Themen der anderen Professionen (pflegerisch, medizinisch oder therapeutisch) häufig als Profit wahrgenommen wurde. Dabei überwogen in den Interviews die Äußerungen von Medizinstudierenden, welche die Beschäftigung mit pflegerischen Themen (v.a. Lagerung und Aromatherapie) als Gewinn wahrgenommen haben. Darüber hinaus haben die Interviewten häufig herausgestellt, dass der Einblick in die Themen anderer Professionen gleichzeitig einen Profit für die Patienten und die Patientenversorgung darstellt (beispielsweise das Thema Lagerung). Daher wurde dieser Punkt als zusätzliche Oberkategorie mit aufgenommen.


4. Zusammenfassung und Diskussion

Die Ergebnisse dieser Evaluation zeigen, dass sich durch die interprofessionelle Lehrveranstaltung die wechselseitigen Wahrnehmungen und Einstellungen der jeweiligen Berufsgruppen beeinflussen und somit verändern lassen (Forschungsfrage 1). Das Verständnis für den Nutzen einer interprofessionellen Zusammenarbeit als Bestandteil der palliativmedizinischen Patientenversorgung kann durch gemeinsame Lehre der verschiedenen Professionen verbessert werden. Dies kann den Grundstein legen für eine spätere effektive Teamarbeit, die für die Versorgung Schwerstkranker und Sterbender notwendig ist.

Die größten Effekte konnten bezüglich eines Verständniszuwachs für die Rollen und Kompetenzen der eigenen (und anderer) Berufsgruppen sowie eines gegenseitigen „Aufeinander-angewiesen-Seins“ verzeichnet werden. Diese Beobachtungen decken sich mit den Ergebnissen anderer Studien [4], [30]. Den Interviews ist zu entnehmen, dass die Bereitschaft zum interprofessionellen Dialog eine Grundvoraussetzung für Wahrnehmungsveränderungen sein kann. Das diese innerhalb der Studierendenschaft als hoch eingeschätzt werden kann, ist anderen Studien zu entnehmen [31]. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die interprofessionelle Lehre möglichst frühzeitig in das Curriculum integriert werden sollte, um diese Wahrnehmungseffekte zu fördern [32].

In Bezug auf die zweite Forschungsfrage konnte gezeigt werden, dass Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen den Medizinstudierenden und den Auszubildenden vorliegen, welche allerdings zum Abschluss des Wahlfaches deutlich geringer wurden. Es hat folglich eine gewisse Angleichung oder Annäherung bestimmter Einstellungen stattgefunden. Dies betrifft insbesondere ein gesteigertes Gewahrsein für die unterschiedlichen Rollenverständnisse sowie dem Wissen um die gegenseitigen Inhalte in den Rollen, was eine wichtige Grundlage für das Arbeiten im Team darstellt [18], [31]. Für die Arbeit als gleichberechtigte Partner, wie sie im palliativmedizinischen Versorgungskontext schon einleitend als wichtige Voraussetzung für die Tätigkeit im interprofessionellen Team beschrieben wurde [17], liefert diese Entwicklung eine zentrale Voraussetzung.

Das parallele Evaluationsdesign hat es ermöglicht, die Veränderungen tiefer zu beleuchten. Somit konnten durch die Interviews spezielle Punkte aus Sicht der TN herausgestellt werden. Zudem wurde ersichtlich, dass die TN verschiedene Ist-Zustände wahrgenommen haben (vgl. Tabelle 1 [Tab. 1]: Wahrnehmen bestehender Hierarchien) und dessen Veränderungsbedarf sehen.

Es wurde deutlich, dass die Gruppen vom Wahlfach unterschiedlichen Nutzen ziehen konnten. Auszubildende der verschiedenen Gesundheitsfachberufe konnten durch eine Aufwertung ihres Selbstwertverständnisses und ihrer Kommunikationsfähigkeit im besonderen Maße von der interprofessionellen Lehre profitieren. Diese Ergebnisse sind konsistent mit denen anderer Arbeiten [33] und betonen den Stellenwert von Kommunikationsmodulen in der Ausgestaltung der interprofessionellen Lehre [33]. Die initialen Unterschiede lassen sich vermutlich durch die traditionell gewachsene und zu einem Großteil gelebte gruppenspezifische berufliche Sozialisation und der sozialen Identität, mit ihrer professionseigenen Kultur und Status, den eigenen Normen sowie Wertvorstellungen, erklären [34], [35].

Das in den Interviews bestimmte Bereiche häufiger von Medizinstudierenden betont wurden (bspw. eine gesteigerte Wertschätzung gegenüber anderen Professionen), kann eventuell darauf zurückgeführt werden, dass an den Interviews mehr Medizinstudierende teilgenommen haben. Aber es könnte auch ein Indiz dafür sein, dass Medizinstudierende durch das Wahlfach überhaupt erst einmal in intensiven Kontakt mit anderen Professionen getreten sind und diesen reflektiert haben. Diese Ergebnisse weisen wiederum darauf hin, dass dem Interprofessionellen Arbeiten in der Studierendenschaft durchaus Barrieren und Schwierigkeiten gegenüberstehen und dessen Überwindung innerhalb der Lehre eingeübt werden kann [32]. Letztlich scheinen Medizinstudierende von der inhaltlichen Kompetenzvermittlung von Pflegeinhalten im besonderen Maße zu profitieren.

Zusammenfassend konnte diese Arbeit einen Beitrag leisten, Einflüsse interprofessioneller Lehre auf die Wahrnehmung der anderen Berufsgruppen zu identifizieren.


5. Limitationen

Für eine aussagekräftigere Stichprobengröße, wurde diese Evaluationsstudie in zwei unterschiedlichen Semestern durchgeführt. Aufgrund des identischen Aufbaus der Kurse ist eine Vergleichbarkeit gegeben. Dennoch ist die Stichprobegröße mit n=50 (FB) und n=20 (Interviews) bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.

Die Teilnahme am Wahlfach sowie an den Interviews war freiwillig, was einen Selektionsbias begünstigt. Es ist davon auszugehen, dass unter den TN bereits vor dem Kurs eine höhere Wertschätzung und Akzeptanz gegenüber dem interprofessionellen Arbeiten vorherrschte, weshalb (insbesondere in den Interviews) eher geringe Einstellungsveränderungen zum Tragen kamen. Zudem kann dies einen Grund für die hohe Rücklaufquote sowie die hohe Interviewbeteiligung darstellen.

Ferner können Antworten nach sozialer Erwünschtheit, ein Recall-Bias sowie ein Interviewer-Bias nicht ausgeschlossen werden.

Die Studie ist nicht in der Lage zu zeigen, ob die Einstellungsveränderungen von Dauer sind und ob IPL auch zu einer tatsächlichen verbesserten zukünftigen interprofessionellen Zusammenarbeit führt.


6. Schlussfolgerungen für die Lehre und Praxis

Das Wahlpflichtfach „Interprofessionelle Palliativmedizin“ (IPPM) hat zur Veränderung der Wahrnehmung sowie einem größeren Verständnis für Rollen und Kenntnisse anderer Berufsgruppen beigetragen und scheint daher geeignet und wichtig für eine frühzeitige Anbahnung guter interprofessioneller Zusammenarbeit, welche auch außerhalb der palliativen Versorgung wichtig und notwendig ist. Auszubildende der verschiedenen Gesundheitsfachberufe profitieren insbesondere von einer Aufwertung der Wertschätzung ihrer Rolle und einer Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten. Studierende der Medizin profitieren von der Vermittlung von pflegerischen Inhalten sowie einer stärkeren Wertschätzung für den Beitrag anderer Professionen in der Patientenversorgung.

Die Ergebnisse sprechen für und unterstreichen den geforderten Ausbau interprofessioneller Lehrangebote, um die angestrebten und notwendigen Ziele einer interprofessionellen Zusammenarbeit zu erreichen und damit langfristig auch zu einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung beizutragen.


Danksagung

Das Wahlfach wurde als Modellprojekt vom Bereich Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät Dresden, in Kooperation mit dem MITZ und der Carus Akademie Dresden, entwickelt. Namentlich möchten wir hierbei Marie-Christin Willemer, Michael Sommer sowie Mario Zado danken. Besonderer Dank gilt auch allen Dozenten sowie allen TN die sich an dieser Lehrevaluation beteiligt haben.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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