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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Ethik First – extracurriculäre Unterstützung für Studierende und junge Ärzt*innen bei moralischen Dilemmata im Klinikalltag

Artikel Medizinethik

  • author Eva Kuhn - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Sektion Global Health, Bonn, Deutschland
  • author Laura Lunden - UKSH Kiel, Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin, Kiel, Deutschland
  • author Penelope Moysich - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
  • author Kai Rogge - Fernuniversität Hagen, Hagen, Deutschland
  • author Marijke Roscher - Helios-Klinikum Hildesheim, Pädiatrie, Hildesheim, Deutschland
  • author Lotta Caning - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel, Deutschland
  • corresponding author Annette Rogge - Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für experimentelle Medizin, Medizinethik, Kiel, Deutschland

GMS J Med Educ 2021;38(4):Doc74

doi: 10.3205/zma001470, urn:nbn:de:0183-zma0014709

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2021-38/zma001470.shtml

Eingereicht: 12. Juni 2020
Überarbeitet: 4. September 2020
Angenommen: 9. Januar 2021
Veröffentlicht: 15. April 2021

© 2021 Kuhn et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Moralische Wertekonflikte spielen im Klinikalltag immer wieder und zunehmend eine zentrale Rolle. Klinische Ethik ist jedoch nur marginal im Pflichtcurriculum für Humanmedizin und den Weiterbildungsordnungen vertreten. Ziel des Projektes Ethik First am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel ist es daher, diese Lücke mit einem extracurricularen Angebot zu schließen und Medizinstudierende ab dem 5. klinischen Semester sowie im Praktischen Jahr und Assistenzärzt*innen im Umgang mit moralischen Dilemmata im Klinikalltag zu unterstützen. Die damit einhergehenden Lernziele sind dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin entnommen und adressieren der Zielgruppe entsprechend insbesondere höhere Taxonomiestufen.

Projektbeschreibung: Das multimodale Konzept beruht auf drei Säulen: Vorrangig werden in monatlich stattfindenden prinzipienorientierten Fallkonferenzen ethische Reflexion und moralisches Urteilen anhand konkreter von den Teilnehmer*innen eingebrachter Fälle nach den Methoden des problembasierten Lernens und der erwägungsorientierten Deliberation eingeübt. Wird durch die Teilnehmer*innen kein Fall eingebracht, werden alternativ ethische Aspekte von aktueller tagespolitischer Relevanz gemeinsam diskutiert. Ergänzend findet jährlich eine öffentliche Veranstaltung eines*einer Referenten*in statt.

Ergebnisse: Seit Beginn des Angebots im Jahr 2017 nahmen circa 20 Studierende und Assistenzärzt*innen ein- oder mehrmals an Ethik First teil. In einer webbasierten Zwischenevaluation (N=13) stimmten alle Befragten voll zu, dass sie das Format für hilfreich halten, um ethische Fragestellungen aus der Klinik zu bearbeiten. Die Relevanz für den späteren Beruf wurde hoch eingeschätzt. Es ergeben sich Anhalte für eine Unterstützung bei moralischen Dilemmasituationen.

Diskussion: Erste Evaluationsergebnisse des freiwilligen extracurricularen Angebotes zeigen die Akzeptanz des gewählten Formates, das in seiner Konzeption über reine Lehre hinaus geht, indem auch moralischer Stress adressiert wird und die individuelle Resilienz der Teilnehmer*innen gestärkt werden soll.

Schlussfolgerung: Ethik First stärkt die Rolle ethischer Aspekte in der Ausbildung von (angehenden) Ärzt*innen und stellt die Reflexion selbst erlebter Fälle in den Mittelpunkt.

Wir formulieren ein Desiderat an entsprechenden Fort- und Weiterbildungskonzepten sowohl im Medizinstudium als auch in der ärztlichen Weiterbildung, sodass Aus- und Aufbau vergleichbarer Angebote an medizinischen Fakultäten und auch an den Ärztekammern mit studentischer Beteiligung diskutiert werden sollten.

Schlüsselwörter: moralisches Dilemma, moralischer Stress, klinische Ethik, problembasiertes Lernen


1. Einleitung

1.1. Problematik

Famulant*innen, Studierende im Praktischen Jahr (PJ) und ärztliche Berufseinsteiger*innen treten zumeist mit einem hohen eigenen Anspruch an moralisch korrektes Handeln und Verhalten an. Die medizinische Versorgung konfrontiert jedoch alle Akteure im Gesundheitsbereich immer wieder mit Situationen, die von moralischer Unsicherheit geprägt sind oder die Beteiligten in moralische Dilemmata führen. Strenge Hierarchien, institutionelle Hürden und ökonomische Zwänge des Gesundheitssystems können es dann erschweren oder verunmöglichen, den eigenen Werten in der Patientenversorgung zu folgen oder moralische Konflikte zu verbalisieren [1]. Exemplarisch seien hier Situationen genannt, in denen ökonomische Interessen zum Beispiel durch Fehlanreize des DRG-Systems die Therapie bestimmen. Die Relevanz und das Konfliktpotential ökonomischer Aspekte in deutschen Krankenhäusern wird unter anderem darin deutlich, dass der deutsche Ethikrat die Notwendigkeit sah, sie in der Stellungnahme „Patientenwohl als ethischer Maßstab im Krankenhaus“ hervorzuheben und dabei einstimmig äußert , dass durch die „vorrangige Fokussierung auf Ausgabenverringerung der Krankenkassen und Ertragssteigerung auf der Seite der Anbieter Effekte entstanden, die im Hinblick auf das Patientenwohl als maßgeblicher normativer Maßstab Anlass zur Sorge geben“ [2].

Derartige Wertekonflikte verursachen moralischen Stress, ein Begriff‚ der durch den Philosophen Andrew Jameton zunächst in die Pflegewissenschaften eingeführt wurde [3], mittlerweile aber für verschiedene Gesundheitsberufe intensiv beforscht wird. In einer weiten Definition werden damit psychische Reaktionen auf moralische Herausforderungen bezeichnet [4]. Moralischer Stress ist neben hoher Arbeitsbelastung und/oder mangelnder Wertschätzung ein Faktor, der zu psychischer Überlastung bis hin zu Erschöpfungsdepression bei jungen Ärzt*innen führen kann [5], [6]. Das Erleben von moralischem Stress kann in der Absicht münden, den Arztberuf aufzugeben [7].

Mit durchschnittlich 2,18 Semesterwochenstunden im Jahr 2014 [8] kann im curricularen Querschnittsbereich „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ (§ 27 Abs. 1 S. 5 Nr. 2 ÄApprO) jedoch in der Regel nicht in einem zeitlich angemessenen Rahmen auf Situationen eingegangen werden, die möglicherweise zu moralischem Stress führen. Strukturelle Bedingungen, die zu Wertekonflikten führen können, sollten im Rahmen des Curriculums adressiert und analysiert werden. Mit dem Eintritt in den Klinikalltag findet dann aber eine persönliche und unmittelbare Konfrontation mit Wertekonflikten statt, die eine zusätzliche retrospektive Reflexion des eigenen Erlebens erforderlich machen [9]. Die starken Emotionen, die moralischen Stress begleiten können, insbesondere Gefühle von Schuld und Scham, machen es außerdem notwendig, Erlebtes in einem geschützten Rahmen reflektieren zu können [10]. Eine vertraute Atmosphäre zu schaffen, ist in Pflichtveranstaltungen des Querschnittsbereichs aufgrund der geringen Kontaktzeit sowie dem prüfungsbedingt auch notwendigen Fokus auf Wissensvermittlung nur bedingt möglich.

Jenseits von Lehrveranstaltungen des Querschnittsbereichs „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ vermittelt den ärztlichen Berufseinsteiger*innen auch das sogenannte „hidden“ und das „informal curriculum“ Werte und moralische Standpunkte [11]. Unter „hidden curriculum“ werden implizit weitergegebene soziale Regeln eines Teams oder Klinikums, der Organisations- und Studiumsstruktur inhärente Werte und unbewusste Einflüsse der Klinikkultur verstanden [12]. Eng damit verwoben und teilweise überlappend ist das „informal curriculum“. Darunter fällt zu einem großen Teil die zwischenmenschliche Kommunikation im Team, mit Patient*innen und Angehörigen sowie das Abschauen von Verhaltensweisen oder der ärztlichen Haltung Vorgesetzter. Diese Art des Lernens und der Wissensaneignung geht weit über formalisierte Bedside-Kurse und explizite Besprechungen hinaus [13]. Ethik First dient als Plattform, diese im formalen Curriculum bisher wenig berücksichtigten Elemente explizit zu machen, gegebenenfalls als problematisch zu erkennen und zu benennen, sowie in die Falldiskussion einzubringen.

Im Klinikalltag werden moralische Dilemmata bislang insbesondere durch Angebote des Klinischen Ethikkomitees (KEK) in Form ethischer Fallberatungen, Ethik-Konsilen und Ethik-Visiten adressiert [14]. Diese Angebote fokussieren zumeist vorrangig auf Behandlungsentscheidungen und die Patientenversorgung, moralischer Stress von Ärzt*innen wird dabei in der Regel nicht oder nur implizit thematisiert. Insbesondere ethische Fallberatungen werden häufig von oder auf Anweisung von Oberärzt*innen angefragt, wenn sie auch formal allen Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen. In diesen stationsinternen interdisziplinären Besprechungen ist anzunehmen, dass es Famulant*innen, PJler*innen und Berufseinsteiger*innen schwerfällt, eigene Wertvorstellungen zu verbalisieren, insbesondere wenn diese vielleicht nicht mit denen von Vorgesetzten kongruent sind.

1.2. Ziel des Projekts

Das Projekt strebt eine Verbesserung der moralischen Urteilsfähigkeit, des ethischen Reflexionsvermögens sowie die Stärkung der individuellen Resilienz in Wertkonflikten an.

Zentrales Element ist dabei, dass Medizinstudierenden höherer klinischer Semester, PJler*innen und Assistenzärzt*innen, die Möglichkeit gegeben wird, ein im Klinikalltag selbst erlebtes moralisches Dilemma in geschütztem Rahmen unter Anleitung zu diskutieren und zu reflektieren. Ein solcher Austausch dient der (Selbst )Reflexion über eigene Werte sowie moralische Pflichten als (angehende) Ärzt*innen, aber auch der Thematisierung von moralischem Stress und Aspekten des hidden wie informal curriculum.

Außerdem soll eine Vernetzung der Teilnehmenden unterschiedlicher Ausbildungsstadien untereinander ermöglicht und gefördert werden. Ein übergeordnetes und langfristiges Ziel des Projektes ist schließlich, dass die Relevanz medizinethischer Themen und die Arbeit des KEK von Beginn an (angehenden) Ärzt*innen bekannt gemacht werden.


2. Projektbeschreibung

2.1. Konzeption

Ethik First wurde im Jahr 2017 auf Initiative der Geschäftsführerin des KEK des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel etabliert und in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus vier Medizinstudentinnen und einer Theologin gemeinsam aufgebaut. Es ist als extracurriculares Unterstützungsangebot und Weiterbildungsformat im klinischen Kontext im Bereich der Ethik verankert. Durch die doppelte Zielgruppe, Medizinstudierende höherer klinischer Semester und Assistenzärzt*innen, ist das Projekt sowohl im Studium als auch im Klinikum eingebettet. Die Termine werden über eine Homepage [https://ethik-first.de/] sowie einen E-Mail-Verteiler bisheriger Teilnehmer*innen bekanntgegeben.

Eine finanzielle Förderung für Werbung und Honorierung externer Referenten*innen erhält das Projekt seit Beginn durch die Förderstiftung „UKSH Gutes tun!“ des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.

2.2. Organisation und Durchführung

Ethik First umfasst drei Säulen:

1.
Im Zentrum stehen monatliche Fallkonferenzen von jeweils einer Zeitstunde. Vorrangig werden hier von den Teilnehmer*innen selbst erlebte und zur Diskussion eingereichte Fälle besprochen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Themenwünsche zu äußern, die dann anhand aktueller oder in der Literatur beschriebener Patientenfälle diskutiert werden. Dabei wird darauf geachtet, nicht nur extreme/seltene Fallkonstellationen, sondern vor allem im Klinikalltag regelmäßig anstehende ethische Entscheidungen und moralische Dilemmata zu besprechen [15]. Darunter fallen beispielsweise Therapiezieländerungen, Rechtfertigung von Zwangsmaßnahmen, Konflikte durch DRG-Vorgaben oder schwierige Kommunikation im Team und/oder mit Angehörigen.
2.
Die zweite Säule bezieht sich auf gesamtgesellschaftliche, aktuelle ethische Fragestellung. Diese werden ebenfalls im Rahmen der monatlichen Treffen thematisiert und bezogen sich in vergangenen Sitzungen beispielsweise auf nicht-invasive Pränataldiagnostik (NIPD), Triage in der Pandemie oder die Widerspruchslösung bei postmortaler Organspende. Diese Säule steht sekundär zur ersten Säule, d.h. es wird im Rahmen der monatlichen Ethik First Sitzung nur dann eine gesamtgesellschaftliche Fragestellung besprochen, wenn kein Fall eingereicht wurde.
3.
Die dritte Säule bilden auf die Fokusgruppe zugeschnittene Vorträge externer Referent*innen (z.B. zu Moralischer Stress, Ethiklehre durch Einsatz von serious games). Diese finden planmäßig einmal pro Jahr statt und stehen allen Klinikmitarbeiter*innen sowie Studierenden offen.
2.3. Didaktische Konzeption

Säule 1 (Fallkonferenzen): Als Lernziele liegen Ethik First die Kenntnis und Anwendung von Fach- und Methodenkompetenzen sowie darauf aufbauend die Weiterentwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit der Teilnehmenden zugrunde. Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) entsprechenden Lernziele für Ethik First sowie ihre Zuordnung zur Lernziel-Taxonomie nach Anderson und Krathwohl [http://www.nklm.de] [16]. Dem fortgeschrittenen Ausbildungsstadium der Teilnehmenden entsprechend werden durch Ethik First vorwiegend höhere Taxonomiestufen angesprochen.

Die zu vermittelnden fachlichen Kompetenzen werden für jede Fallbesprechung gesondert bestimmt, um sie möglichst nah an dem eingereichten Patientenfall auszurichten. Inhaltlich werden hierfür insbesondere von den Fachgesellschaften veröffentlichte Leitlinien und Positionspapiere zugrunde gelegt, beispielsweise das Positionspapier „Therapiezieländerung und Therapiebegrenzung in der Intensivmedizin“ der Sektion Ethik der DIVI [17], sowie die „Entscheidungshilfe bei erweitertem intensivmedizinischen Behandlungsbedarf auf dem Weg zur Organspende“ der DIVI [18].

Die Kompetenzen der Teilnehmenden sollen insbesondere in der Säule 1 durch die beiden Methoden des problembasierten Lernens [19], [20] und erfahrungsbezogenen Lernens [21] gefördert werden. Diese werden in der konkreten Falldiskussion um die didaktische Methode der erwägungsorientierten Deliberation ergänzt, die „auf Befähigung verantwortbarer kritisch-reflexiver Entscheidungskompetenzen“ zielt [22]. Dadurch sollen die Teilnehmenden befähigt werden, sich unter Berücksichtigung inter- und intradisziplinärer Kontroversen mit unterschiedlichen Argumentationen und alternativen Positionen auseinanderzusetzen, um beispielsweise in ethischen Fallbesprechungen ihre eigene Position möglichst gut begründet verantworten zu können [23]. Das moralische Dilemma, zugrundeliegende ethische Prinzipien und mögliche kommunikative Hürden werden analysiert und die Situation anhand des Schemas der prinzipienorientierten Fallbesprechung nach Marckmann bewertet [23]. Jede prinzipienorientierte Fallbesprechung erfolgt diskursiv vor dem Hintergrund des diskursethischen Ansatzes nach Kessler [24] (zur Integration von Prinzipien- und Diskursethik siehe [25]). Damit soll nicht nur die Gleichberechtigung aller an der Sitzung Teilnehmenden, unabhängig von Ausbildungsstadium und Verhältnis zum eingebrachten Fall, gewährleistet werden. Vielmehr erlernen die Teilnehmenden auch Verfahrensregeln zum Führen eines Diskurses mit dem Ziel, Hierarchien und damit Machtungleichgewichte zu reduzieren [25]. Entsprechend dem Ulmer Modell der Ethikseminare [24] ist die Rolle des Lehrenden dabei vorrangig die eines Moderators, der auf Anfrage über ethische oder juristische Aspekte informiert. Die gegenseitige, gleichwertige Anerkennung im Rahmen des Diskurses und der geschützte Raum in der Kleingruppe ermöglichen über das Erlangen diskursiver Kompetenzen hinaus zudem eine Weiterentwicklung der Bereitschaft zu Selbstreflexion. Zugleich werden dadurch kontinuierlich auch personale und sozial-kommunikative Kompetenzen adressiert [26].

Nicht zuletzt sollen die Falldiskussionen den Teilnehmenden einen Rahmen bieten, das persönliche Empfinden von moralischem Stress in der jeweiligen Situation zu thematisieren, innerhalb der Peergroup zu diskutieren und von ihr und/oder durch den Lehrenden Rückhalt in diesen Situationen zu erhalten.

Säule 2 (Gesamtgesellschaftliche medizinethische Fragestellung): Problembasiertes Lernen und erfahrungsbezogenes Lernen spielen auch in der Säule 2 methodisch eine zentrale Rolle. Säule 2 öffnet den Fokus hin zu gesellschaftlich relevanten und aktuellen medizinethischen Fragestellungen. Die Teilnehmer*innen werden hierbei in der Regel weniger in ihrer Rolle als Medizinstudent*in oder Arzt*Ärztin angesprochen, sondern als Teilnehmer*in am gesellschaftsethischen Diskurs. Dies eröffnet eine von der Säule 1 abweichende ethische Themendiskussion, in der die*der Lehrende bei Bedarf auch eine aktivere Rolle einnehmen kann. Diese Lerneinheiten unterstreichen zum einen die aktuelle Relevanz medizinethischer Fragestellungen über die Mikroebene hinaus und sollen den Teilnehmenden auch Einblicke in das breite Berufsfeld Medizinethik geben.

Säule 3 (Vorträge externer Referent*innen): Die dritte Säule dient der Wissensvermittlung und Diskussion von projektrelevanten Aspekten durch ausgewiesene Expert*innen, wie beispielsweise zum Thema Moralischer Stress. Darüber hinaus soll hierdurch das Projekt auch nach außen (in Klinik und Universität) hin sichtbar werden und neue Teilnehmer*innen geworben werden.

2.4. Evaluation

Das Projekt wurde erstmals im Januar/Februar 2020 mithilfe eines von der Projektleitung selbst entwickelten webbasierten Kurzevaluationsbogen evaluiert. Die in Kapitel 3 und Abbildung 1 [Abb. 1] dargestellten Ergebnisse sind somit eine Momentaufnahme aus dem entsprechenden Zeitraum. Der Evaluationsbogen besteht aus sechs geschlossenen Items, auf die mit einer Likert-Skala von 1 (trifft gar nicht zu) bis 10 (trifft voll zu) sowie mit ‚keine Antwort‘ geantwortet werden kann. Die Kurzevaluation schließt mit zwei Freitextfeldern, in welchen Teilnehmende äußern können, was sie als besonders positiv bewerten und was verbessert werden sollte.

Ziel dieser ersten, niederschwelligen anonymen Evaluationsrunde ist es folglich auch, Veränderungen abzuleiten und Verbesserungspotential zu identifizieren.


3. Ergebnisse

An den Kleingruppen-Diskussionen (Säulen 1 und 2) nahmen jeweils etwa drei bis acht Studierende/ärztliche Berufsanfänger*innen teil, die mit zehn Personen vorab als maximale Teilnehmerzahl definierte Gruppengröße wurde somit nie erreicht. Hierbei zeigte sich über den Verlauf der Zeit eine relativ konstante Gruppenzusammensetzung mit nur geringer Fluktuation. Die Vorträge externer Referent*innen wurden von etwa 30 Teilnehmenden aus Klink und medizinischer Fakultät besucht.

Im Zeitraum vom 18.1. bis zum 6.2.2020 erfolgte eine webbasierte Kurzevaluation. Der Kurzevaluationsbogen wurde per Mail an 17 Teilnehmer*innen versandt, die der Leitung von Ethik First auf freiwilliger Basis ihre E-Mail-Adresse hinterlassen hatten und wurde von 13 Teilnehmer*innen ausgefüllt. Der Rücklauf betrug damit 76%. Darunter waren vier Studierende, drei PJler*innen und fünf Assistenzärzt*innen. Eine Person machte keine Angabe zu ihrem Ausbildungsstadium.

Die Antwortverteilung für die geschlossenen Fragen ist Abbildung 1 [Abb. 1] zu entnehmen. Insgesamt wurden zwölf Freitextkommentare abgegeben. Dabei ergaben sich aus zwei Kommentaren konkrete Verbesserungsvorschläge, nämlich in Bezug auf den bislang fehlenden Bekanntheitsgrad des Angebots sowie der Wunsch nach ausführlicheren theoretischen Inputs zu unterschiedlichen Argumentationsmethoden und/oder Hilfestellungen. Als Beispiel wurde das Netzdiagramm zur Entscheidungsfindung für den erweiterten intensivmedizinischen Behandlungsbedarf auf dem Weg zur Organspende genannt [18].

Die Freitextantworten auf die Frage, was die Teilnehmenden an Ethik First besonders positiv bewerten, lassen sich in drei Überthemen clustern:

1.
Rahmenbedingungen,
2.
Umgang miteinander und mit dem Fall sowie
3.
Einordnung in den größeren Kontext.

Bezüglich der Rahmenbedingungen (1) wurde eine „gute Gruppengröße“ erwähnt und die angesetzte Dauer pro Fallkonferenz von einer Zeitstunde positiv hervorgehoben. (2) Fünfmal wurden die offene Atmosphäre bzw. der offene Umgang miteinander und mit schwierigen Fragestellungen erwähnt. Ethik First fände in einer Atmosphäre statt, „in der man sich traut, Fragen zu stellen“ und „den Fall einmal von wirklich allen Seiten“ beleuchten kann. Auch die offene Diskussionskultur wurde dreimal positiv herausgestellt. Mit Blick auf den größeren Kontext (3) wurde in den Freitextkommentaren besonders positiv bewertet, dass „Fälle aus dem eigenen klinischen Alltag eingebracht werden können“ und in Ethik First Themen behandelt werden, „die im Studium viel zu kurz kommen“. Schließlich wurde positiv unterstrichen, dass Ethik First die „Aktualität und Wichtigkeit der Ethik in Bezug auf [den] rasanten Fortschritt in Forschung und Behandlung“ thematisiert und aufzeigt.


4. Diskussion

Das hier vorgestellte interdisziplinär entwickelte Projekt ergänzt die curriculare Lehre in der Medizinethik und verfolgt neben der Vermittlung von Lerninhalten auch das Ziel, moralischen Stress bei Eintritt in die Patientenversorgung zu adressieren.

Die erfolgte Zwischenevaluation zeigt für eine relativ kleine Gruppe von 13 Personen, dass das Angebot bislang sehr positiv bewertet wurde. Aus der Freitextevaluation ergibt sich, dass die Teilnehmer*innen eine angeleitete Einzelfalldiskussion und ethische Analyse selbst erlebter Fälle in einer Kleingruppe als positive Bereicherung des Pflichtcurriculums erfahren haben.

Die Freiwilligkeit des Unterstützungsangebots mit fehlenden extrinsisch motivierenden Faktoren kann in Teilen die geringe Besuchsrate von drei bis acht Studierenden und jungen Ärzt*innen pro Sitzung erklären. Schließlich erachtet „die Mehrzahl der Studierenden Aktivitäten nur dann als wichtig […], wenn sie auf irgendeine Weise geprüft werden“ [27]. Das in Ethik First vertiefte Wissen und die eingeübte Haltung haben keine direkte Relevanz für die Staatsexamina oder die Facharztprüfung und drohen damit aus dem Fokus zu geraten. Eine Ausgabe von Zertifikaten wäre diesbezüglich zur Steigerung der Motivation zu diskutieren. Darüber hinaus ist zu überlegen, wie das Angebot auch diejenigen erreichen kann, die sich selbst nicht als an ethischen Fragestellungen Interessierte zu erkennen geben, jedoch in ihrem Ausbildungsstadium moralischen Stress erleben und folglich von Unterstützung profitieren könnten.

Der über die Narrative der Studierenden erlangte Zugang zum „hidden“ und „informal curriculum“ des Studien- wie Klinikalltags ermöglicht es, sich den Ursachen moralischen Stresses mehr zu nähern als dies von Ethikseminaren und Ethik-Konsilen oder -Visiten geleistet werden kann [28], [29]. Die Personalunion zwischen Geschäftsführung des KEK und Leitung von Ethik First erlaubt es bereits zum jetzigen Zeitpunkt, die Narrative der Berufsanfänger*innen in anonymisierter und abstrahierter Form in die Arbeit des KEK einzuspeisen und so auf struktureller Ebene eine Verbesserung anzustoßen. Denkbar wäre dabei auch eine Weitung in Richtung Medizingeschichte und -ethnologie zur kritischen Kontextualisierung und Analyse von Strukturen, „Kulturen“ und Wertsetzungen.

Des Weiteren soll zukünftig die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander stärker in den Vordergrund rücken und sind im Rahmen der Weiterentwicklung des Unterstützungsangebots entsprechend Möglichkeiten eines Peer-to-Peer-Mentorings auszuloten.

Beide Weiterentwicklungen machen jedoch auch deutlich, dass Ethik First als extracurriculäres Angebot nur einen Baustein darstellt, moralischen Stress zu adressieren. Bislang fehlt eine übergreifende Strategie, die sowohl die Universität als auch das Klinikum, ihre Organisation und Struktur als Ganzes in den Blick nimmt.

Vor dem Hintergrund der vielfältigen und wachsenden ethischen Implikationen in der medizinischen Versorgung ist für die Aus- und Weiterbildung aus unserer Sicht ein Desiderat an entsprechenden Fort- und Weiterbildungskonzepten sowohl im Medizinstudium als auch in der ärztlichen Weiterbildung zu verzeichnen. Ein Aus- und Aufbau eines mit dem hier vorgestellten 3-Säulen-Konzept vergleichbaren Angebotes zum Beispiel auch an den Landesärztekammern mit studentischer Beteiligung sollte daher auf wissenschaftlicher, pädagogischer wie politischer Ebene diskutiert werden.

Die Bedeutung des Projektes für das Erreichen der formulierten Lernziele und auch die Wahrnehmung, Verarbeitung und Umgang mit moralischem Stress kann bisher nicht nachgewiesen werden. Im Rahmen der Evaluation liegen bislang nur einzelne und nicht strukturiert dokumentierte Aussagen dazu vor, dass Ethik First den Teilnehmenden Entlastung im Alltag gebracht habe. Das für die Pflege entwickelte Instrument des „moral distress Thermometers“ [30] kam beispielsweise im Rahmen dieses Projektes bisher nicht zum Einsatz. Erschwert wird eine solche Überprüfung durch die interdisziplinär ungeklärte Frage, inwieweit – und ob überhaupt – der Einfluss einer regelmäßigen Teilnahme an Veranstaltungen mit ethischem Schwerpunkt (hier: Ethik First) auf das Erleben von moralischem Stress, aber auch die Weiterentwicklung sozial-kommunikativer und personaler Kompetenzen überprüft und nachgewiesen werden kann [31], [32]. Schulz et al. konnten jedoch bereits zeigen, dass sich insbesondere kontinuierlicher Ethikunterricht in Kleingruppen positiv auf die Handlungsbereitschaft von Ärzt*innen in moralischen Dilemma-Situationen auswirkt [33]. Limitierend ist weiterhin zu erwähnen, dass vorwiegend bereits am Fach Interessierte an Ethik First als freiwilligem, extracurricularem Angebot teilnehmen. Es ist daher anzunehmen, dass ein Bias in der Evaluation auftritt.


5. Schlussfolgerung

Ethik First stärkt die Rolle ethischer Aspekte in der Ausbildung von (angehenden) Ärzt*innen und stellt die Reflexion selbst erlebter Fälle in den Mittelpunkt. Das Projekt bietet einen Raum, moralischen Stress und Wertekonflikte zu adressieren, bewegt sich aber durch das 3-Säulenkonzept mit öffentlichen Veranstaltungen aus der Kleingruppenarbeit heraus und nimmt auch gesamtgesellschaftliche medizinethische Fragestellungen in den Fokus. Erste Evaluationsergebnisse zeigen, dass das Unterstützungsangebot von den Teilnehmenden sehr positiv wahrgenommen wird und sie subjektiv davon profitieren. Auf lange Sicht soll Ethik First fest im Universitäts- wie Klinikkontext, an der Schnittstelle zum KEK und als Konstante im Übergang von Medizinstudium zu PJ und schließlich Assistenzarztzeit verankert werden.

Wir formulieren ein Desiderat an entsprechenden Fort- und Weiterbildungskonzepten sowohl im Medizinstudium als auch in der ärztlichen Weiterbildung.


Danksagung

Dieses Projekt ist auch dank der Unterstützung der Förderstiftung des UKSH möglich geworden.


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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