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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Disability & Diversity Studies als fachliche Basis für eine diversitätssensible Aus- und Weiterbildung in der Medizin

Artikel Curriculumsgestaltung

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  • Susanne Dungs - FH Kärnten, Disability & Diversity Studies für Berufstätige, Klagenfurt, Österreich
  • Christine Pichler - FH Kärnten, Disability & Diversity Studies für Berufstätige, Klagenfurt, Österreich
  • corresponding author Ralf Reiche - FH Kärnten, Gesundheitsmanagement, Feldkirchen in Kärnten, Österreich

GMS J Med Educ 2020;37(2):Doc23

doi: 10.3205/zma001316, urn:nbn:de:0183-zma0013163

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2020-37/zma001316.shtml

Eingereicht: 31. Januar 2019
Überarbeitet: 3. Oktober 2019
Angenommen: 13. Februar 2020
Veröffentlicht: 16. März 2020

© 2020 Dungs et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Die „Disability & Diversity Studies“ (DDS) sind Forschungsrichtungen, die sich, ähnlich der Sozialen Arbeit, mit gesellschaftlichen Ein- und Ausschließungsprozessen befassen. Dimensionen von Behinderung und Vielfalt können im individuellen Leben und gesellschaftlichen Zusammenleben von Menschen zu Benachteiligungen und Ungleichheiten führen. Die DDS untersuchen diese Ungleichheiten und identifizieren intersektionale Zusammenhänge zwischen Diversitätskategorien. Das Konzept der Intersektionalität eröffnet die Sicht auf die Ver-schränkung von Diversitäten, was die Verstärkung von Ungleichheiten und Mehrfachdiskriminierungen zur Folge haben kann: bspw. als Frau und als ethnische Minderheit. Der Ausgangspunkt ist demnach nicht die Differenzkategorie an sich, sondern der Kreuzungspunkt mehrerer Kategorien [5]. Dieses Wissen über kategorisierende(n) Einordnung und Ausschluss in ihrer Intersektionalität ist grundlegend für das Auflösen von sozialer, gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Ungleichheit. Der Bachelorstudiengang DDS der Fachhochschule Kärnten, in dem die Disability und die Diversity Studies miteinander verknüpft wurden, zentriert sich um diese Forschungsrichtungen und erarbeitet daraus praktische Lösungsansätze.

Auch in der medizinischen Aus- und Weiterbildung ist es grundlegend, dass Lehrende und Lernende, aber auch Patient*innen erkennen, welche komplexen Zusammenhänge von Diversitäten in der medizinischen Praxis wirksam sind und welche daraus resultierenden Stigmata es abzutragen gilt. Die DDS können als Basis dienen, um diese Zusammenhänge zu berücksichtigen, kreative Lösungsansätze und eine diversitätssensible Haltung in das Ärzt*innen-Patient*innen-Verhältnis und die medizinische Behandlung einfließen zu lassen. So konstatierte der erste und bislang auch einzige Weltbericht über Behinderung aus dem Jahr 2011 eine noch bestehende negative Infiltration der Ärzt*innen und Patent*innen-Interaktionen durch Stigmatisierung von Personen mit Behinderungen und Abweichungen. Missverständnisse, fehlende Kenntnisse und falsche Voreinstellungen können die Behandlung gefährden [32].

Um die Rahmenbedingungen für eine angemessene Berücksichtigung von Diversität und Disability in den Studiengängen zu schaffen, ist es erforderlich, angehenden Ärzt*innen in ihren Ausbildungen sechs Kernkompetenzen zu vermitteln [20]: Wenn möglich sollte dies in den jeweiligen Ausbildungen aller Gesundheitsberufe berufsgruppenübergreifend stets patient*innenzentriert unter der Prämisse „nothing for us without us“ konzipiert sein [1]. Dies entspricht den Prinzipien der Disability Studies.

Schlüsselwörter: Disability & Diversity Studies, Behinderung, Vielfalt, Intersektionalität, Vielfalt in der medizinischer Praxis


1. Einleitung und Problemdefinition

1.1. Der Bedarf an Wissensbeständen rund um die Themen Disability und Diversity

Das Erleben von Respektlosigkeit, mangelnder Sensibilität und Abwertung kann bei Menschen mit Behinderungen dazu führen, dass sich negative Erfahrungen mit dem Gesundheits-system kumulieren, sie keine professionelle medizinische Betreuung mehr aufsuchen und sich schließlich auf Selbstdiagnose und -behandlung verlassen (müssen). Ärzt*innen hingegen fehlen oft Sachverstand und Fertigkeiten zu unterscheiden, ob ein Behandlungsbedarf durch die Behinderung oder durch andere Erkrankungen entsteht. Ein begrenztes Wissen über Lebenssituationen von Menschen mit Behinderungen schadet der Qualität des Ärzt*innen-Patient*innen-Verhältnisses und der medizinischen Behandlung. Oftmals sind es auch Verständigungsprobleme mit den Betroffenen, die eine umfassende Diagnostik verhindern und zu Verzögerungen in der Therapie führen. Damit einher geht eine unsichere Betreuung auf beiden Seiten, was schließlich zu Ungleichheiten und Ausschließungen in der medizinischen Behandlung führt [32]?. Eine Aufnahme von Wissensbeständen aus den Disability und Diversity Studies in die medizinische Aus- und Weiterbildung ist daher dringend angezeigt [7], [12].

Die Disability und Diversity Studies sind Forschungsrichtungen, die sich mit gesellschaftlichen Ein- und Ausschließungsprozessen befassen. Im Zentrum steht die Frage, welche Kategorien und Dimensionen von Vielfalt aktuell zu Ungleichheiten und Benachteiligungen führen, welche Erfahrungen seitens Betroffener damit einhergehen und welche Bedarfe von ihnen es somit sichtbar zu machen gilt. Dieser Beitrag konzentriert sich einerseits auf die Erläuterung, wie die DDS als wissenschaftliche Disziplinen arbeiten und was ihre grundlegenden professionellen Ausrichtungen sind. Andererseits soll der Bogen zu einer diversitätssensiblen Aus- und Weiterbildung gespannt werden, die auf verschiedene Disziplinen und Professionen übertragbar ist, hier aber auf die Medizin fokussiert. Es wird folglich über Ausführungen zur Grundausrichtung der DDS ersichtlich, welchen Beitrag diese avantgardistischen Studien zu einer diversitätssensiblen medizinischen Aus- und Weiterbildung zu leisten imstande sind und welche Elemente in das Studium der Medizin aufgenommen werden sollten, um die Auseinandersetzung mit den Themen Disability und Diversity zu fördern und betroffenen Patient*innen gerecht zu werden.

1.2. Entwicklung und Grundausrichtung der Disability and Diversity Studies

Die Disability Studies als interdisziplinäre Forschungsrichtung haben ihren Ursprung in den US-amerikanischen und britischen Behindertenbewegungen der 1980er Jahre. Ziel der Behin-dertenbewegungen war die Abkehr vom medizinischen hin zum sozialen Modell von Behinderung. Im Gegensatz zum ersten, das angewandte Wissenschaften dazu nutzten, die individuelle Situation von Menschen auf deren körperliche „Krankheit“ oder „Behinderung“ zu reduzieren, rücken im sozialen Modell die gesellschaftlichen Benachteiligungen und Barrieren in den Fokus. Die Behindertenbewegungen wollten aufzeigen, dass die „Defekte“ weniger individu-ell bestimmt sind, sondern Menschen zugleich durch gesellschaftliche Konstellationen „behindert“ und als „Behinderte“ definiert werden. Die Kritik gilt einer rein medizinisch begründeten Abweichung von einer vordefinierten Norm und der daraus abgeleiteten Therapeutisierung der Betroffenen. Aus dieser kritischen Sicht ist Behinderung eine soziale Konstruktion und als solche in die wissenschaftlichen Auseinandersetzungen aufzunehmen. Darüber hinaus spielen kulturelle Zusammenhänge eine Rolle, d.h. es wird beleuchtet, wie Behinderung aktuell definiert wird und im historischen Verlauf gedeutet wurde [21], [31].

Analog der Grundgedanken der Disability Studies generiert der Studiengang DDS Ideen, um Betreuungsformen, die in abgesonderten Einrichtungen ihren Platz fanden, durch selbstbestimmt ausgewählte Modelle abzulösen. Die Betroffenen selbst definieren ihren Bedarf an Unterstützung und fragen eigenaktiv Assistenz an. Die vormaligen stigmatisierenden Logiken von „Diagnostik“ und „Behandlung“ werden abgetragen und in inklusive gemeindenahe Settings modifiziert (Deinstitutionalisierung und Community Care Ansätze). Die DDS folgen damit der UN-Behindertenrechtskonvention und weiteren zentralen Menschenrechtsdokumenten. An die Stelle von Interventionsorientierung, die in der Sozialen Arbeit vielfach noch bestimmend ist, tritt Selbstbetroffenenkontrolliertheit. Nach Udo Sierck ist diesbezüglich noch einiges zu tun, da nicht nur die Unterstützungsformen und Institutionen neu aufgesetzt werden müssten, sondern auch die über Jahrhunderte hinweg gewachsenen gesellschaftlichen Denkschemata, die den Betroffenen – auch heute noch – den Subjektstatus absprächen und sie in die Opferrolle drängten [28]. Indem Diversitätskategorien als gesellschaftlich produziert gefasst werden, können die mit diesen Zuschreibungen verbundenen Zuteilungen von Chancen und Hemmnissen, neu arrangiert und bisher geschlossene „Inklusionsfenster“ für möglichst alle Bürger*innen geöffnet werden.

Die Diversity Studies gehen auf die US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung zurück, in der Minderheitengruppen für ihre Rechte kämpften. Ziel war es, Vielfalt in der Gesellschaft anzuerkennen und Diskriminierungen entgegenzutreten. Besonders für das Diversity Management sind Antidiskriminierungsgesetzgebungen als Quelle und Antrieb zu verstehen. Zunächst waren es die Kategorien Ethnizität, Geschlecht und Alter, die im Zentrum der Bürgerrechtsbewegungen und der Diversity Studies standen. In den letzten Jahrzehnten kommt es zu einer konzeptionellen Ausdifferenzierung von Diversity-Dimensionen (Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, körperliche Beeinträchtigungen/Behinderung soziale und kulturelle Herkunft, ländlicher und städtischer Raum, sozialer Status etc.). Unterschiedlichste Forschungsrichtungen befassen sich mit Diversität, so dass diese Studies zu einem integrierenden Forschungsprogramm geworden sind, an dem viele Richtungen, wie bspw. die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Kultur- und Geisteswissenschaften, „mitarbeiten“.

Diversitätskategorien sind nicht per se problematisch, denn sie ermöglichen es, sich in der Welt zu orientieren und Phänomene zu klassifizieren. „Unser Wissen über die Welt [wird, S.D.] angeeignet und verinnerlicht […] und [steht, S.D.] uns als stabiles Alltagswissen und Handlungsorientierung zur Verfügung. Gesellschaftliches Wissen wird durch Sprache, Alltagskommunikation und institutionalisierte Sprachregelungen naturalisiert und erscheint uns als objektiv gegeben“ [4]. Ordnungskategorien funktionieren zumeist binär und als sozialer „Platzanweiser“, so dass wir Ein- und Ausschluss, Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit darüber strukturieren (ebd.).

Diversitätskategorien transportieren festgefügte Vorstellungen, etwa über „die Behinderten“, „die Jungen“, „die Homosexuellen“. „Dies kann die Aufrechterhaltung einer unhinterfragten Norm, die sich von den „Anderen“ abgrenzt, genauso fördern wie die Fortschreibung von Stereotypen und Vorurteilen über Gruppen“ [18]. Nach Roswitha Hofmann benennen die derzeitigen Diversitätskategorien zumeist Minoritäten, während die Majorität, die diese Differenz setze, unmarkiert bliebe. „So werden mit der Kategorie „Alter“ häufig nur „ältere“ Personen adressiert, nicht jedoch „jüngere“ und mit der Kategorie „sexuelle Orientierung“ zumeist nur homosexuelle Menschen in Verbindung gebracht und nicht heterosexuelle, obwohl beide über ein „Alter“ bzw. über eine „sexuelle Orientierung“ verfügen“. […] Kategorisierungen fördern zudem das Denken in Oppositionen („wir“ und die „anderen“) (ebd.: 32). Indem damit die Möglichkeit eindeutiger Zuordnung und die Homogenität von Gruppen suggeriert wird, verwischen sich Differenzen von und zwischen Menschen. „Die Konzentration auf eine Kategorie unter Ausblendung oder Vernachlässigung anderer Kategorien [kann, S.D.] zu Ausschlüssen und Blindheiten“ führen [8]. Auch nach Verena Eickhoff und Lars Schmidt ist daher „eine intersektionale Analyse von Differenzen und Ungleichheitsverhältnissen zu favorisieren und Kategorien [sind, S.D.] als interdependent zu denken“ (ebd.: 203)1.

Der Begriff „Diversität“ markiert einerseits Vielfalt, andererseits gerät er in den Kontrast zur Unbestimmbarkeit des Menschen, wenn festgefügte Vorstellungen mit ihm adressiert werden. Roswitha Hofmann bemerkt, dass der Begriff „Diversität“ „selbst nie abschließend bestimmbar“ ist [18]. Darauf hatte auch Jacques Derrida mit seinem Ersetzen des „e“ durch ein „a“ im Begriff der „différence“ aufmerksam gemacht. Das Ersetzen bleibt unhörbar [6]. Der Begriff „Différance“ will die Arbeit für die Vielfalt offenhalten und die Logik der Negierung des Heterogenen durchbrechen [6], [9]. Jede Verwendung des Begriffs „Diversität“ muss sich – folgt man Derrida heute – bewusst sein, etwas am Anderen zu kategorisieren, das nicht benennbar ist. Verkürzende Begriffsverwendungen von „Diversität“ werden im Studium der DDS mit menschenrechtlichen und kontextsensiblen konfrontiert.


2. Projektbeschreibung: Der Studiengang DDS und Inspirationen für die Medizin

Im Folgenden wird zunächst der Studiengang DDS einschließlich seines curricularen Aufbaus vorgestellt, um im nächsten Schritt aus seinem inhaltlichen Zuschnitt Inspirationen zu gewinnen und Kompetenzen abzuleiten, die im Rahmen der medizinischen Aus- und Weiterbildung eine Rolle spielen könnten. Ein multidisziplinärer Zugang wird in den gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen der FH Kärnten immer wichtiger, um auf sich ändernde Arbeitskulturen und Lebenswelten reagieren zu können. Auch das gemeinsame Studieren verschiedener Studiengänge wird relevanter, da das spätere Arbeiten sich oftmals in heterogenen Teams vollzieht2. Dies verweist auf den dringender werdenden Bedarf, fächer- und berufsgruppenübergreifende Lehr- und Lernformen zu implementieren, denn ein gesundheitliches Problem hat zumeist auch eine soziale Dimension, wie etwa soziale Isolation.

2.1. Der Studiengang DDS

Gesellschaftliche Exklusion und Marginalisierung wandeln sich aufgrund sich ändernder Arbeitskulturen, verstärkter Migrationsbewegungen, der aktivierenden Sozialpolitik, neoliberaler Wirtschaftspraktiken, des demographischen Wandels etc., so dass auch die geforderte Wissenschaftlichkeit und Professionalität der DDS stets auf diesen Wandel reagieren müssen. Das Spektrum an Aufgaben- und Handlungsfeldern der DDS wird breiter, vor allem durch die Notwendigkeit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in allen gesellschaftlichen Bereichen.

Bei den DDS handelt sich um einen Studiengang, der sich am Puls der gegenwärtigen Welt, die – so Gerhard Gamm – von keinem Willen mehr zusammengehalten wird [13], ansiedelt. In dieser „surrealen Welt“ gibt es nicht mehr die eine und richtige Realität, sondern ihre widerstreitenden Deutungen [13].

Die DDS sitzen inmitten dieser Ambivalenz. Einerseits sind sie Seismograph der gegenwärtigen Welt und fassen ihre Surrealitäten – sozialphilosophisch gesagt – in Gedanken [16]3. Andererseits weisen sie als Fachhochschulstudiengang über diese analytische Ebene hinaus und schlagen – unter Beteiligung der Betroffenen – geeignete „Lösungen“ für die Praxis vor. Assistenz-Modelle, die Betroffenen ein selbstbestimmtes und je nach Bedarf unterstütztes Leben ermöglichen, stehen im Zentrum. Ein weiteres Handlungsfeld, das von den DDS berührt wird, ist die medizinische Aus- und Weiterbildung und medizinische Praxis im Generellen. Wenn Menschen interagieren, kommt es zu Hierarchie- und Machtgefügen, die Ungleichheiten und Ausschlüsse bewirken. In allen Kontexten – auch zwischen Ärzt*innen und Patient*innen – spielt demensprechend der gelingende Umgang mit Disability und Diversity und stets die Qualität der Begegnung mit dem Anderen eine ausgezeichnete Rolle.

Der Studiengang DDS ist in den Jahren 2012 und 2013 als Bachelorstudiengang an der Fachhochschule Kärnten im Studienbereich Gesundheit und Soziales eingerichtet worden, weil erkannt wurde, dass die Themen Disability und Diversity zukunftsweisend sind (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]). Als berufsbegleitender Studiengang ermöglichen die DDS es, den Studierenden, Beruf, Freizeit, Familie und andere Lebensbereiche zu kombinieren. Während des Semesters (15 Wochen) gibt es zweimal im Monat Präsenzzeiten (freitags, samstags und montags) sowie eine Blockwoche pro Semester (Montag bis Samstag). Der Studiengang umfasst sechs Semester mit je 30 ECTS. Die berufs- und familienfreundlichen Präsenzzeiten werden durch Elemente der Online-Lehre und des Selbststudiums ergänzt, in denen Eigen-, Projekt- und Gruppenarbeiten durchgeführt werden. Die Ergebnisse dieser Elemente fließen mittels diskursiver Bearbeitung in die Präsenzzeiten ein.

Das Studienfach ist besonders attraktiv für selbstbetroffene Studierende. So bewerben sich Studierende mit Behinderung, Migrationshintergrund, aus bildungsfernen Schichten und anderen Erfahrungen gesellschaftlicher Benachteiligung oder biographischer Krisen (wie z.B. Burnout). Die eigenen Erfahrungen von Exklusion können von den Studierenden in den Mittelpunkt ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung und professionellen Weiterentwicklung gerückt werden. Die DDS gehen auf die heterogenen Bedürfnisse und Interessen der Studierenden ein, ohne hochschulische Anforderungen zu verändern. Im Sinne einer inklusiven Hochschule werden die Rahmenbedingungen des Studierens so gestaltet, dass die Anforderungen von möglichst allen erfüllbar sind: so ist z.B. ein Buddy-System eingerichtet (Studierende unterstützen sich wechselseitig im Erlernen des wissenschaftlichen Arbeitens) oder es besteht die Möglichkeit, das Studium in Teilzeit zu absolvieren.

Der Studiengang DDS passt seine Wissenschaftlichkeit und Professionalität stets den sich wandelnden Exklusions- und Marginalisierungsprozessen an, die bspw. aufgrund sich ändernder Arbeitskulturen oder Migrationsbewegungen entstehen. Die Anpassung erfolgt erstens über die Weiterentwicklung des Curriculums, aber auch in den einzelnen Lehrveranstaltungen wird dieser Wandel registriert und thematisch integriert. Diese Aufnahme erfolgt besonders im Modul 1 „Disability and Diversity Studies“ und Modul 2 „Interdisziplinarität der DDS“. Die Studierenden machen sich in diesen Modulen mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Disability Studies und Diversity Studies vertraut und befassen sich mit Bezugsdisziplinen, wie unter anderem Psychologie, Pädagogik, Philosophie, Soziologie, Medizin, Recht, Ökonomie. Die Vermittlung theoretischer Grundlagen wird mit praktischen Beispielen verzahnt, um einen Theorie-Praxis-Transfer zu gewährleisten.

Das Spektrum an Aufgaben- und Handlungsfeldern der DDS ist in den letzten Jahren sehr viel breiter geworden. Im Modul 3 „Professionelle Entwicklung in den Handlungsfeldern der DDS“ reicht dies von den Bereichen Bildung und Arbeit, Kunst und Kultur, über Wirtschaft und Verwaltung, bis ins Management und Unternehmertum und vor allem die Initiativen der Betroffenen-Selbstvertretung hinein. Dabei vermengen sich gesamtgesellschaftliche Entwicklungen aufgrund international verbindlicher ethischer Richtlinien und Interdependenzen zwischen gesellschaftlichen Subsystemen (Soziales, Wirtschaft, Medizin, Justiz etc.) zu komplexen Aufgabenbereichen, die vermehrt einen multidisziplinären Zugang erfordern. Dieser Praxisbezug wird in den beiden Praxisphasen vertieft und durch Reflexionsveranstaltungen begleitet, Das Modul 3 unterstützt die Studierenden darin, ihr professionelles Handeln dahingehend zu reflektieren, wie sie selbst dazu beitragen, Kategorien, die andere ein- und ausschließen, zu reproduzieren. Die „Kompetenzwerkstatt“ setzt hiermit im ersten Semester ein.

Soziale Berufe sind nicht frei davon, marginalisierende Zuschreibungen gegenüber Anderen fortzuschreiben, indem sie bspw. Spezialangebote für spezifische Zielgruppen (Straffällige, Drogensüchtige, Psychisch Kranke usf.) vorhalten und diese je nach Problemlage in unterschiedliche Hilfestränge separieren [2], [4]. Diese Zuschreibungen und die Intersektionalität von Diversitätskategorien werden – auch von sozialen Berufen – bisher nicht hinreichend in den Blick genommen. Die DDS, als sozialwissenschaftlicher Studiengang, erforschen die Wirkmächtigkeit von Kategorien und unterbelichtete Machtmechanismen, die Menschen in ihrer offenen Lebendigkeit und Vielfalt einschränken. Der Begriff Dekonstruktion steht nach Derrida dafür, den Versuch einer eindeutigen Einordnung zu hinterfragen [6], [9]. Diese Auseinandersetzung mit der eigenen achtenden oder missachtenden Haltung einem anderen Menschen gegenüber findet im Modul 3 statt, aber auch in den Modulen 4 und 5, in denen das Anfertigen wissenschaftlicher Arbeiten und die partizipative betroffenenkontrollierte Forschungsmethodik den Kern bilden.

Im Modul 4 „Kommunikatives und Konzipierendes Handeln“ machen sich die Studierenden mit der multiprofessionellen und -disziplinären Ausrichtung der DDS vertraut und gewinnen einen Überblick über Modelle von Gesprächsführung, Kommunikation und Intervention. Dieses Modul befähigt die Studierenden, Modelle von Assistenz und Unterstützung auf Bedürfnisse von Einzelpersonen und Gruppen sensibel abzustimmen und diese unter Bedachtnahme auf den jeweiligen Sozialraum situationsgerecht einzusetzen.

Modul 6 „Language Diversity“ bietet den Studierenden drei Sprachen zur Wahl: Gebärdensprache, Italienisch, Slowenisch und bildet die geografische Lage des Studiengangs im Alpe-Adria-Raum ab. Das Modul 7 „Independent Studies“ ermöglicht das sogenannte unabhängige Studieren. Es können verschiedene Veranstaltungen aus dem tertiären Bildungsbereich je nach Interesse besucht werden. Zudem bietet dieses Modul jedes Semester eine Ringvorlesung mit hochrangigen Wissenschaftler*innen sowie Praxisvertreter*innen an.

Der Studiengang DDS beteiligt sich am produktiven gesellschaftlichen Wandel rund um die Begriffe „Disability“ und „Diversität“. Es gilt, vielversprechenden neuen Ansätzen, wie Supported Employment, Betreubares Wohnen, Community Care, Persönliche Assistenz, Peer Counseling, Ex-In-Bewegung im Bereich der Psychiatrie zur Umsetzung zu verhelfen. Dazu wird auch auf internationale Diskurse und Entwicklungen Bezug genommen. Besonders das Modul 8a/b, in dem zwei Wahlpflichtfächer angeboten werden (Technikfolgenabschätzung in den DDS, Care in den DDS), trägt dieser Aktualität Rechnung, indem sowohl neue Unterstützungssettings (Care) als auch die umfassende Technisierung der Gesellschaft (Digitalisierung) im Mittelpunkt stehen. Hier kooperieren die DDS mit dem Studiengang Medizintechnik der FH Kärnten (insbes. mit dem Arbeitsbereich Active assisted Living).

2.2. Möglichkeiten und Vorschläge für die curriculare Integration in das Studium der Humanmedizin

Um die eingangs erwähnten Lücken in den Wissensbeständen von Ärzt*innen zu minimieren, ist eine universale Forderung nach der Vermittlung eines Sets von Fertigkeiten anhand der Beantwortung der folgenden drei Fragen zu stellen [19]:

  • Warum ist Ausbildung von Ärzt*innen über die Betreuung von behinderten Menschen wichtig?
  • Warum fehlt es bis heute an behinderungsbezogenem Training in der medizinischen Ausbildung?
  • Wie kann die künftige Humanmedizinausbildung verbessert werden?

Um diese Fragen zu beantworten bzw. die notwendigen Voraussetzungen in den Studiengängen dafür zu schaffen, ist es erforderlich, den angehenden Ärzt*innen in ihren Ausbildungen sechs Kernkompetenzen zu vermitteln [20]:

1.
Auseinandersetzung mit Behinderungen stets im Kontext der menschlichen Vielfalt über die gesamte Lebensspanne und innerhalb des sozialen und kulturellen Umfelds.
2.
Qualifizierungstrainings zur Bewertung von Behinderungen und funktionellen Folgen von Gesundheitszuständen unter Berücksichtigung der Auswirkungen auf die Behandlungs- und Betreuungsprozesse.
3.
Schulung in allgemeinen Grundsätzen zur Etikette beim Umgang mit Menschen mit Behinderungen.
4.
Kennenlernen der Rolle anderer Angehöriger der Gesundheitsberufe, um den Aufbau von integrierten Teams zur Betreuung von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten.
5.
Verständnis der gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Aufnahme von behinderten Personen in Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie der universellen Prinzipien.
6.
Kompetenzerwerb in patient*innenzentrierten Versorgungsansätzen, einschließlich des Verständnisses der Wahrnehmung der Lebensqualität von Patient*innen.

Von diesen zu fordernden Kernkompetenzen sind insbesondere die Patient*innenzentrierung (patient centeredness oder people-centered services) sowie die berufsgruppenübergreifende Versorgung hervorzuheben. So stellt auch die Alliance for Disability in Health Care Education die Forderung „Nichts über uns ohne uns!“ (nothing about us without us) über alles. Dieses Grundprinzip sollte für die Ausbildung aller Gesundheitsberufe, also auch für die Gestaltung der medizinischen Curricula gelten. Die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen sowohl in die Ausarbeitung der Lehrinhalte als auch in die Umsetzung von Lehrplänen für künftige Ärzt*innen kann helfen, den Kompetenzerwerb zur patient*innenzentrierten Versorgung von Menschen mit Behinderungen bei den Studierenden sicherzustellen. Hierfür hat die Allianz ganz aktuell sechs in den Curricula zu verankernde Kompetenzfelder ausgearbeitet:

1.
Kontextuelle und konzeptionelle Rahmenbedingungen für Behinderungen
2.
Professionalität und patient*innenzentrierte Betreuung
3.
Rechtliche Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten für die Betreuung von Patient*innen mit Behinderungen
4.
Teams und systembasierte Praxis
5.
Klinische Bewertung
6.
Klinische Versorgung über die Lebensspanne und während Veränderungen.

Den Kompetenzfeldern wird jeweils eine Begründung sowie ein Lernergebnis vorangestellt und das Feld selbst in fünf bis zehn Unterpunkten konkret und anschaulich operationalisiert [1].


3. Disability und Diversity im Kontext humanmedizinischer Studiengänge [Ergebnisse und Perspektiven]

Die Kompetenzfelder machen deutlich, wie sehr die Themen Disability und Diversity für alle Berufe/ Professionen, die direkt mit Menschen arbeiten, von Relevanz sind. Für die Medizin gilt dies im besonderen Maße, da sie die physische und psychische Integrität eines Menschen tief berührt.

An den medizinischen Fakultäten sind bislang allenfalls einzelne Teile dieses komplexen Anforderungskatalogs umgesetzt bzw. in den Curricula entsprechend berücksichtigt. Seit etwa fünf Jahren erscheint jedoch eine wachsende Anzahl an Veröffentlichungen, die Einzelaspekte von Disability und Diversity aus der Perspektive der medizinischen Lehre vorstellen. Eine longitudinale Verankerung des Themenfelds Diability in den ersten beiden Studienjahren der Medizin beschreiben etwa Sarmiento et al. Das übergeordnete Ziel bestand darin, ein Curriculum zu entwickeln, in dem Medizinstudierende das Thema Disability in einer Art und Weise vermittelt wird, die sich auf die Bedenken, Perspektiven und Erfahrungen von Menschen mit Behinderungen stützt [27]. Eine Veröffentlichung befasst sich mit beiden Themen, indem sie die Lehre von Aspekten der Disability in einem kultursensiblen Kompetenzkontext beschreibt. Dabei soll der Kompetenzerwerb in einer „Kultur der Behinderung“ in den Bereichen Kommunikation, Patient*innen- sowie Angehörigenvorstellungen zur Gesundheitsversorgung ablaufen. Folkloristische oder nichttraditionelle Behandlungsformen finden ebenso Berücksich-tigung [26].

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass in die Curricula medizinischer Studiengänge im deutschsprachigen Raum Überlegungen zu Verankerung von Disability und Diversity, wenn auch bei weitem nicht generell oder gar einheitlich, mittlerweile aber zumindest in einer ganzen Reihe von Ansätzen umgesetzt werden oder sich zumindest in Umsetzung befinden [17], [24]. Bis vor einigen Jahren geschah dies lediglich marginal in Form von Kursen zur Gesprächsführung, der Medizinischen Soziologie bzw. der Sozialmedizin und Public Health. Neben der Berücksichtigung von einzelnen Aspekten von Disability und Diversity in einzelnen Lernfächern laufen auch weitreichende Entwicklungen von medizinischen Curricula ab, in die bislang noch zumeist getrennt, insbesondere Aspekte hinsichtlich Geschlecht und kultureller Vielfalt oder aber Behinderung, einfließen [24], [25]. Hinsichtlich der oben gestellten Forderung nach umfassenden Kompetenzprofilen, die Diversity und Disability gleichermaßen beinhalten, und schon in den jeweiligen Ausbildungen aller Gesundheitsberufe berufsgruppenübergreifend stets patient*innenzentriert unter der Prämisse „nothing for us without us“ konzipiert sind, bedarf es noch weitreichender Entwicklungsarbeit. Diese sollte auch durch ent-sprechende Forschung inklusive der Sicherstellung von deren finanzieller und personeller För-derung flankiert werden.


Anmerkungen

1 Der Studiengang DDS schließt sich den neueren Auseinandersetzungen der Diversity Studies an und weist damit auch über das Modell von Lee Gardenswartz und Anita Rowe (1994) hinaus.

2 Geplant ist ein Projekt, in dem bspw. Studierende der Physiotherapie, Gesundheits- und Krankenpflege, DDS und Sozialen Arbeit gemeinsam studieren und Praxisphasen durchlaufen.

3 Georg Wilhelm Friedrich Hegel schreibt in seinen Grundlinien der Philosophie des Rechts (aus den Jahren 1832-1845): „Das was ist zu begreifen, ist die Aufgabe der Philosophie, denn das was ist, ist die Vernunft. […] Hier ist die Rose, hier tanze“ (Hegel 1986, S. 26)


Interessenkonflikt

Die Autor*innen erklären, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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