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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Über alle Grenzen hinweg Kinder schützen – Kinderschutz im internationalen Kontext (Deutschland/Schweiz) als interprofessionelle Lehreinheit

Artikel Kinderschutz

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  • author Franziska Krampe - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder und Jugendmedizin, Arbeitsgruppe Lehre und Lehrforschung, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • author Stephanie Peters - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder und Jugendmedizin, Arbeitsgruppe Lehre und Lehrforschung, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • author Christine Straub - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder und Jugendmedizin, Arbeitsgruppe Lehre und Lehrforschung, Freiburg im Breisgau, Deutschland
  • corresponding author Sebastian Bode - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder und Jugendmedizin, Arbeitsgruppe Lehre und Lehrforschung, Freiburg im Breisgau, Deutschland

GMS J Med Educ 2020;37(1):Doc4

doi: 10.3205/zma001297, urn:nbn:de:0183-zma0012974

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2020-37/zma001297.shtml

Eingereicht: 25. April 2019
Überarbeitet: 26. November 2019
Angenommen: 12. Dezember 2019
Veröffentlicht: 17. Februar 2020

© 2020 Krampe et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Interprofessionelle Zusammenarbeit (Interprofessional Collaboration, IPC) im klinischen Alltag ist Voraussetzung für eine gute PatientInnenversorgung, bisher bereitet die Ausbildung in Gesundheitsberufen darauf aber zu wenig vor.

Projektbeschreibung: In Freiburg i. Br. wurde eine Lehrveranstaltung (LV) zum Kinderschutz im interprofessionellen und internationalen Umfeld etabliert. Dort erwerben Studierende der Medizin, Pflegewissenschaft und Sozialen Arbeit gemeinsam Kompetenzen für eine erfolgreiche interprofessionelle (IP) Zusammenarbeit. Dabei lernen die Teilnehmenden (TN) grenzüberschreitend nicht nur mit-, sondern auch von- und übereinander. Sie vertiefen so den bedeutenden Aspekt der internationalen IPC beispielhaft an einem für viele Fachrichtungen relevanten Thema. Die LV findet als eintägiger Campustag statt. Diese Arbeit stellt den Ablauf der Lehrveranstaltung und Evaluationsergebnisse vor.

Methoden: Evaluiert wurde online und schriftlich in einem prä-post-Format mit dem Freiburg Questionnaire for Interprofessional Learning Evaluation (FILE), zudem erfolgt ein mündliches Feedback. Lernziele zur IPC und zum Kinderschutz wurden formuliert und die TN zu deren subjektiven Erreichen befragt.

Ergebnisse: Von Sommersemester (SoSe) 2017 bis SoSe 2018 nahmen 39 TN an der LV teil. Sie wurde mit m=1,5 (deutsche Schulnoten) bewertet. In 18/26 Items des FILE berichten die TN von einer selbsteingeschätzten Zunahme von Wissen oder Fertig-/Fähigkeiten. Dieser Lernzuwachs deckt sich mit den gesetzten Lernzielen.

Diskussion & Schlussfolgerung: Aus Sicht der TN vermittelt die LV IP Kompetenzen im internationalen Setting wird als lehrreiches Angebot wahrgenommen. Die Weiterführung bzw. ein Ausbau solcher LV als Ergänzung zu mononationalen IP LV ist wünschenswert.

Schlüsselwörter: Interprofessionalität, Internationalität, Lehrveranstaltung, Pädiatrie, Kinderschutz, IPE, IPC


1. Einleitung

Interprofessionelle Ausbildung (Interprofessional Education, IPE) ist das gemeinsame Lernen von-, mit- und übereinander von Lernenden aus zwei oder mehr Berufsgruppen zur Verbesserung der Zusammenarbeit der Berufsgruppen und der Versorgung von PatientInnen [1]. Interprofessionelles Lernen (IPL) entsteht ebensolche Interaktion als Ergebnis von IPE oder spontan am Arbeitsplatz [2], [3], [4]. IPE kann eine Grundlage für eine erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit (Interprofessional Collaboration, IPC) bilden. IPC ist unverzichtbar für eine gute patientInnenenzentrierte Versorgung im Gesundheitswesen [5], [6], [7], [8], [9], [10], [11], [12]. Das Studium der Medizin oder anderer Gesundheitsberufe bereitet bisher jedoch unzureichend auf diese Zusammenarbeit vor [11], [13], [14].

Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) in Deutschland fordert, wie der Swiss Catalogue of Learning Objectives for Undergraduate Medical Training in der Schweiz, von Medizinstudierenden das Erlernen von Kompetenzen, die für eine erfolgreiche IP Zusammenarbeit notwendig sind [http://www.nklm.de], [15], [16]. Sie sollen unter anderem lernen, sich in der IP Zusammenarbeit wertschätzend zu verhalten, die eigenen Kompetenzen und Grenzen im IP Team zu kennen und ein Verständnis der eigenen Rolle und der Rolle anderer zu entwickeln [http://www.nklm.de]. Ähnliche Konzepte wie der NKLM existieren auch für Medizinstudierende beispielsweise in Großbritannien, Kanada oder Skandinavien [17], [18], [19]. Mit dem Masterplan Medizinstudium 2020 [20] soll eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeiten der Medizinstudierenden und eine Zunahme der gemeinsamen Lehrveranstaltungen (LV) für Lernende in Gesundheitsberufen erreicht werden. Auch in der Ausbildung in der Gesundheits- und (Kinder-)Krankenpflege (Ausbildungs- und Prüfungsverordnung) und für das Studium der Sozialen Arbeit (Kerncurriculum der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit) wird gefordert, dass Angehörige dieser Berufsgruppen befähigt sein sollen, in IP Teams zusammen zu arbeiten [21], [https://www.buzer.de/gesetz/4330/a175620.htm]. Wie dieses IPL ablaufen soll, ist jedoch nicht festgelegt [22]. Eine Integration von IP LV in die Ausbildung ist zur Unterstreichung der Bedeutung der IPE für die Qualität der PatientInnenversorgung und PatientInnensicherheit wünschenswert [23], [24], [25].

Für Kinder und Jugendliche ist die IP Zusammenarbeit nicht nur im medizinischen Setting wichtig. Familie, Schule oder Kindergarten müssen kooperieren, um die individuelle Entwicklung des Kindes zu fördern und eine adäquate Versorgung zu berücksichtigen [26], [27]. In der Pädiatrie, Kinderchirurgie und allen anderen mit der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen befassten Disziplinen ist der Kinderschutz ein wichtiges Beispiel für die besondere Bedeutung von IP Zusammenarbeit, bei der alle Berufsgruppen (unter anderem ÄrztInnen, Pflegefachkräfte, SozialarbeiterInnen, ErzieherInnen, LehrerInnen und PhysiotherapeutInnen) zum Wohle des Kindes und des Umfelds zusammenarbeiten müssen [28], [29], [30]. In einer Vorarbeit unserer Arbeitsgruppe konnte gezeigt werden, dass sich das Thema des Kinderschutzes als Vehikel zur Vermittlung von IP Kernkompetenzen eignet. Die Ergebnisse dieser mononationalen LV ergaben unter anderem eine selbsteingeschätzte Verbesserung der IP Kompetenzen und der Sensibilisierung für die Bedeutung der Thematik [31]. Dies deckt sich mit Ergebnissen anderer interprofessioneller LV, bei denen die TN nach Teilnahme an einer IP LV eine erhöhte Wahrnehmung für die Notwendigkeit von IP Kooperation angaben [32].

Aufgrund der geographischen Lage Freiburgs i. Br. ist grenzüberschreitendes Arbeiten im medizinischen Berufsalltag häufig notwendig. Gleichzeitig bereiten bisherige Curricula die Studierenden und Auszubildenden nicht ausreichend darauf vor. Die LV „Zusammen hilft man besser?!“ Kinderschutz interprofessionell in der Pädiatrie im internationalen Kontext Deutschland/Schweiz (KiPÄDiK – D/CH) soll die Teilnehmenden (TN) auf eine internationale IP Zusammenarbeit vorbereiten und die Kooperationen zwischen den beteiligten Hochschulen und klinischen Versorgungseinrichtungen im Dreiländereck stärken. Dafür wurde die LV in das Programm von EUCOR –The European Campus, welches die Kooperation der oberrheinischen Universitäten in Frankreich, Deutschland und der Schweiz fördert, aufgenommen [https://www.eucor-uni.org/de/]. Im Folgenden werden der Ablauf der LV sowie die Evaluationsergebnisse beschrieben.


2. Projektbeschreibung

Rahmenbedingungen der LV

Die LV ist als eintägiger fakultativer Campustag im Rahmen des Longitudinalen Stranges Interprofessionalität (LongStI [https://www.medstudek.uni-freiburg.de/studienganguebergreifende-bereiche/kompetenzzentrum/bmbf-verbundprojekt-merlin/longitudinale-straenge/longitudinale-straenge] an der Medizinischen Fakultät Freiburg und EUCOR – The European Campus konzipiert und findet seit dem Sommersemester (SoSe) 2017 einmal pro Semester in Freiburg i. Br. statt. Eingeladen an der LV teilzunehmen wurden aus Frankreich die Studierenden der Sozialen Arbeit der ESTES Straßburg, die Medizinstudierenden der Universität Straßburg und die Pflegefachkräfte des Universitätsklinikums Straßburg, aus Freiburg i.Br. die Medizinstudierenden der Albert-Ludwigs-Universität, die Studierenden der Sozialen Arbeit der evangelischen Hochschule und die Studierenden der Pflegewissenschaft der katholischen Hochschule sowie aus der Schweiz die Studierenden der Sozialen Arbeit der Fachhochschule Nordwest-Schweiz und die Studierenden der Pflegewissenschaft der Universität Basel.

Das IP und internationale Leitungs- und Dozierendenteam besteht aus einem Facharzt für Pädiatrie (D), einer Sozialwissenschaftlerin (D) und einer Gesundheitspädagogin (D) des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Freiburg und wird durch länderspezifische Impulsvorträge zur Thematik von internationalen Dozierenden verschiedener Disziplinen (Medizin (D), Soziale Arbeit (D/F/CH), Pflegewissenschaft (D) ergänzt. Die Kooperation unterschiedlicher Berufsgruppen im länderübergreifenden Zusammenhang wird für die Studierenden so unmittelbar erlebbar. Die Unterrichtssprache ist deutsch. Bei Bedarf ist eine Simultanübersetzung ins Französische möglich.

Lernziele

Die Lernziele (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]) beinhalten das Verstehen der eigenen beruflichen Rolle sowie die Abgrenzung von der beruflichen Rolle anderer im internationalen Kontext und dem Erkennen der Grenzen des eigenen Handelns. Zusätzlich sollen Basiskenntnisse zum Kinderschutzsystem in Deutschland, Frankreich und der Schweiz erworben werden.

Conceptual framework

Die vorliegende LV ist eine weiterentwickelte Form der mononationalen LV „Zusammen hilft man besser?!“–Interprofessionelles Lernen in der Pädiatrie am Beispiel der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes [31]. Der LV liegen die Grundsätze für die interprofessionelle Ausbildung zugrunde und sie orientiert sich an den Forderungen des Masterplans Medizinstudium 2020 sowie der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe [1], [20], [33], [https://www.buzer.de/gesetz/4330/a175620.htm]. Bewährte Elemente des Lernens (Gruppenarbeiten, ausreichende Zeit für Diskussionen im Plenum, praxisorientierte Ausrichtung der LV anhand von realistischen Fallvignetten) aus der mononationalen LV wurden beibehalten, sodass die LV mit wenig Frontalunterricht (Impulsvorträge) auskommt. Die TN erarbeiten sich in Gruppenarbeiten, Teambuilding-Einheiten und Plenumsdiskussionen gemeinsam die wichtigsten Lerninhalte. Zudem gehören ein Selbststudium mit zur Verfügung gestellten Informations- und Lehrmaterialien zum IP Arbeiten, zur Kommunikation, sowie einer Anleitung zur Organisation einer Fallkonferenz zur Vor-und Nachbereitung der LV zum Konzept.

Ablauf der LV

Abbildung 1 [Abb. 1] zeigt schematisch den Ablauf der LV. Dieser gliedert sich in das Durchlaufen von fünf Bausteinen, die sich der Reihe nach im Rahmen der LV aneinander anschließen.

1.
Einführung: Nach einer Einführung findet eine aktivierende Vorstellungsrunde statt, durch die sich die TN in ihrer jeweiligen professionellen Rolle besser kennen lernen.
2.
Kompetenzen für die IP Zusammenarbeit: Die TN erhalten einen Einblick in die Thematik des Kinderschutzes anhand einer beispielhaften Fallvignette. Darüber hinaus werden Begriffsdefinitionen für die IPE und IPC besprochen. Abschließend üben und vertiefen die TN bei einer Gruppenaufgabe die gemeinsame (Fach-)Sprache und üben gelingende Kommunikationsstrategien für die IP und internationale Zusammenarbeit.
3.
Vertiefung der Thematik: Impulsreferate über den Kinderschutz in Deutschland, Frankreich und der Schweiz dienen der Intensivierung der Auseinandersetzung mit dem Thema.
4.
IP Gruppenarbeit: Die TN bearbeiten in Kleingruppen eine neue Fallvignette und bekommen ausreichend Zeit für den IP und internationalen Austausch.
5.
Reflexion und Intervision: Abschließend findet eine Reflexion und Intervision der IP Gruppenarbeit statt, mit dem Ziel gelingende und hemmende Faktoren für die interprofessionelle und internationale Zusammenarbeit zu identifizieren.

3. Methoden

Die Evaluation erfolgt in einem Prä-Post-Format zunächst online und dann schriftlich mit dem Freiburg Questionnaire for Interprofessional Learning Evaluation (FILE) [34]. Der FILE umfasst 21 Items, welche von den TN auf einer fünfstufigen Likertskala von „1=trifft/stimme gar nicht zu“ bis zu „5=trifft/stimme voll und ganz zu“ selbsteingeschätzt bewertet werden. Der FILE berücksichtigt dabei die Dimensionen Wissen, Teamfähigkeit, Reflexion, Haltung und Mitwirkung bei optimaler Gesundheitsversorgung. Zudem besteht der Fragebogen aus einem Code zur Zuordnung der Prä-und Postbögen und demographischen Angaben. Der Post-Fragebogen inkludiert zudem fünf FILE-Items zu IP Fragestellungen, fünf Items zum Kompetenzerwerb, fünf Fragen zur allgemeinen Bewertung der LV und fünf offene Fragen für Freitextkommentare. Die fünf Fragen zur allgemeinen Bewertung der LV beinhalten Fragen zur Gesamtbewertung der LV, Bewertung des Dozierendenteams, IP Zusammenarbeit des Dozierendenteams, Wichtigkeit von IP Lernangeboten und Beibehaltung der LV und wurden von den TN eingeschätzt in deutschen Schulnoten (1=sehr gut, 6=ungenügend) bzw. in einer 5-stufigen Likertskala bewertet. Die statistische Analyse wurde mit SPSS (Version 23.0. und 25.0. Armonk, NY: IBM Corp.) durchgeführt. Die Auswertung erfolgte als deskriptive Statistik (absolute und relative Häufigkeiten, Gruppenvergleiche mittels T-Tests und einfacher Varianzanalyse). Zudem erfolgte am Ende der LV ein mündliches Feedback. Die Freitextantworten im Fragebogen sowie die Aussagen im mündlichen Feedback wurden mittels quantitativer Textanalyse ausgewertet.


4. Ergebnisse

Für die bisherigen LV konnten N=39 TN rekrutiert werden. 27 (69,2%) Teilnehmende waren weiblich und 12 (30,8%) männlich. 12 Medizinstudierende aus Deutschland, 15 Studierende der Pflegewissenschaft (CH N=3, D N=12) und 12 Studierende der Sozialen Arbeit (CH N=11, D N=1) nahmen teil. Die Teilnehmenden waren im Mittel 30 Jahre alt (21–58 Jahre). In die Auswertung konnten 36 Prä- und 39 Post-Bögen einbezogen werden. Aus Frankreich konnten aus organisatorischen Gründen keine TN rekrutiert werden. Sowohl die Lehrveranstaltung als auch das Dozierendenteam wurden gut bewertet (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Das Item „Die Dozenten waren gute Repräsentanten der IP Zusammenarbeit“ auf einer 5-stufigen Likertskala („1=trifft gar nicht zu“ bis zu „5=trifft voll und ganz zu“) wurde mit m=4,65 ± 0,54 bewertet (N=39). Die verschiedenen Berufsgruppen bewerteten nicht signifikant unterschiedlich (Soziale Arbeit: m=4,64 ± 0,51; Humanmedizin: m=4,50 ± 0,67; Pflegewissenschaft: m=4,79 ± 0,43; p=n.s.). Alle TN sprachen sich für eine Verstetigung der LV aus.

Interprofessionelles Lernen und Relevanz der Thematik

Tabelle 3 [Tab. 3] und Tabelle 4 [Tab. 4] zeigen die durch die TN selbsteingeschätzte Verbesserung der IP Kompetenzen sowie die nicht signifikant unterschiedlich bewerteten Items hinsichtlich des IPL. In Tabelle 5 [Tab. 5] finden sich die Items hinsichtlich der Relevanz der Thematik. Keine Unterschiede im Prä/Post-Vergleich fanden sich abhängig vom Geschlecht oder der Berufsgruppe.

Selbsteingeschätzter Fähigkeiten-und Kompetenzerwerb

In 14/21 Items des FILE zeigte sich eine signifikant höhere selbsteingeschätzte Kompetenz nach der Lehrveranstaltung. Tabelle 6 [Tab. 6] zeigt die Items mit signifikantem Unterschied in der prä-/post-Befragung, von denen neun die Lernziele der LV abbilden. In 4/5 Items zum Fähigkeitserwerb zeigte sich eine selbsteingeschätzte Zunahme durch die TN. Abbildung 2 [Abb. 2] zeigt den selbsteingeschätzten Fähigkeitserwerb dieser vier Fähigkeiten im Prä/Post-Vergleich, drei davon beziehen sich auf die Lernziele. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied bei der Bewertung des Items „Fähigkeit, das eigene Kompetenzniveau einzuschätzen und eventuell den Rat Anderer einzuholen“; prä mit m=4,06±0,84 und post mit m=4,37±0,77 (p=n.s.).

Internationalität: Die TN berichteten von ihren Erfahrungen der Herausforderungen in der länderübergreifenden Zusammenarbeit im Arbeitsalltag und betonten in den Freitextkommentaren und im mündlichen Feedback den positiven Aspekt des internationalen Austausches schon in der Ausbildung (siehe Tabelle 7 [Tab. 7]).

Freitextkommentare und mündliches Feedback

Der Aufbau der LV wurde von den TN positiv herausgehoben („Planung und Präsentation der Inhalte [war besonders gut]“, „abwechslungsreiche Gestaltung der Veranstaltung“, „sehr gutes Konzept“). Die TN bewerteten vor allem die Internationalität (N=15), das bessere Rollenverständnis (N=14) und das Erlernen von Kompetenzen für eine funktionierende Konfliktlösung (N=7) positiv (siehe Tabelle 6 [Tab. 6]). Hinsichtlich der IP Zusammenarbeit äußerten die TN 29 positive Aussagen im mündlichen Feedback und in den Freitextantworten. Als einen wichtigen Lernerfolg äußerten die TN mehr über die Arbeit der SozialarbeiterInnen gelernt zu haben (N=12). Die Studierenden der Sozialen Arbeit gaben an, mehr Selbstvertrauen für ihren Beruf erlangt und festgestellt zu haben, dass sie als Teil des Teams genauso bedeutend sind wie ÄrztInnen oder Pflegefachkräfte (N=5). Die Teilnehmenden wünschten sich insgesamt einen noch stärkeren Fokus auf praktische Beispiele (N=8) und noch mehr Gelegenheiten zur Gruppenarbeit (N=5) sowie einen zeitlichen Ausbau der Lehrveranstaltung (N=3).


5. Diskussion

Die gute Bewertung der LV, des Dozierendenteams und der IP Zusammenarbeit der Dozierenden zeigt insgesamt eine gute Akzeptanz der LV durch die TN. Besonders der ausreichende zeitliche Rahmen für interprofessionellen und internationalen Austausch in der LV wurde von den TN wertgeschätzt. Durch den fakultativen Charakter der LV ist die Motivation der TN und der Dozierenden als hoch anzusehen, dies kann die positive Gesamteinschätzung der LV mitbegründen. Eine hohe Bereitschaft zur IP Zusammenarbeit oder ein Bewusstsein um die Bedeutung der IPE zeigt sich im hier vorgestellten Kollektiv auch in der hohen Bewertung entsprechender Items im Prä-Fragebogen. Das Item der selbsteingeschätzten Relevanz von IP Lehrangeboten zeigt nach der LV jedoch eine weitere Steigerung. Hoch eingeschätzt wurde auch die Relevanz von Interprofessionalität im Gesundheitswesen mit einer signifikanten Steigerung im Prä/Post-Vergleich. Die TN gaben selbsteingeschätzt nach der LV an, mehr über die IP Versorgung von PatientInnen zu wissen und wann sie den Rat anderer Berufsgruppen einholen müssen. Dies deckt sich mit Ergebnissen aus der Literatur [32].

Die TN gaben an nach der LV ihr Handeln im IP Team kritisch zu hinterfragen, ihre persönlichen Grenzen und die der Tätigkeit ihrer Berufsgruppe sowie die Aufgaben anderer Berufsgruppen zu kennen und mit Angehörigen aus anderen Berufsgruppen in verständlicher Weise kommunizieren zu können. Sehr positiv äußerten sich die TN zudem hinsichtlich des Bewusstseins ihrer eigenen Rolle. Auch andere Autoren kamen zu dem Schluss, dass TN in IP LV ein klareres Rollenbild erlernen konnten und persönliche und berufliche Grenzen erkannten [35], [36], [37], [38], [39]. Einschränkend ist zu sagen, dass die Prä-Bewertungen teilweise schon hoch eingeschätzt wurden, sodass sich eine weitere Steigerung in der Tendenz zwar zeigte, aber nicht in allen Items eine signifikante Veränderung dargestellt werden konnte. Dennoch lässt sich daraus eventuell schließen, dass die Lernziele hinsichtlich des Rollenverständnisses, der Konfliktlösung und des Verständnisses für die Relevanz von Interprofessionalität in der Selbsteinschätzung der TN erreicht werden. Dies deckt sich mit bereits berichteten Ergebnissen [31], [32], [40]. Insgesamt unterstreicht die vorliegende Arbeit, dass eine LV zur IPE mit dem Thema Kinderschutz auch international gut durchführbar ist. Sie kann eine sinnvolle Weiterentwicklung darstellen und damit die mononationale LV zur Thematik des Kinderschutzes, die als Grundlage bereits etabliert war, z.B. in Grenzregionen ergänzen [31].

Die LV erweitert die bestehenden Lehrangebote des LongStI der medizinischen Fakultät Freiburg [https://www.medstudek.uni-freiburg.de/studienganguebergreifende-bereiche/kompetenzzentrum/bmbf-verbundprojekt-merlin/longitudinale-straenge/longitudinale-straenge] um ein spezifisches Themengebiet der Pädiatrie und stellt nach unserem Kenntnisstand die einzige internationale IP LV für Gesundheitsfachberufe in Deutschland dar – gerade in Grenzregionen wären mehr solcher Angebote, insbesondere auch mit Blick auf das spätere, möglicherweise grenzüberschreitende Arbeiten, wünschenswert. In den Freitextkommentaren und dem mündlichen Feedback äußerten die TN mehrfach den Wunsch nach einer Erhöhung der Häufigkeit der LV und der Aufnahme in das Pflichtcurriculum. Im Item „In der Aus-, Fort- und Weiterbildung ist es notwendig, dass Angehörige der Gesundheitsberufe miteinander lernen“ zeigte sich eine signifikant besserer Bewertung durch die TN nach Teilnahme an der LV. Somit scheinen die Studierenden die Wichtigkeit der IPE in einer LV lernen können. Dies ist erfreulich, zeigt sich doch in der Praxis, dass die Umsetzung der IPE bislang noch nicht ausreichend ist und viele IP Kompetenzen erst im Arbeitsalltag erworben werden [11], [13], [14]. Eventuell können IP Lernangebote wie das hier vorgestellte Projekt dazu beitragen, langfristig IPE als Bestandteil des Pflichtcurriculums im Medizinstudium auch in Deutschland zu implementieren, wie es dies beispielsweise in Schweden schon der Fall ist [39], [41], [42], [43]. Erfreulicherweise gibt es an den Medizinischen Fakultäten in Deutschland vermehrt Angebote für IPE und IPL [13], [44], [45], [46], [47], [48], [https://www.medstudek.uni-freiburg.de/studienganguebergreifende-bereiche/kompetenzzentrum/bmbf-verbundprojekt-merlin/longitudinale-straenge/longitudinale-straenge], [https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/documents/2018-01/Kurzbeschreibung_HIPSTA.pdf], [https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/documents/2018-03/Projektbeschreibung_dt.pdf], [https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/documents/2018-01/IPAPAED_Freiburg_Kurzbeschreibung.pdf]. Über ein IP Lehrangebot für Studierende könnten mittelfristig MultiplikatorInnen für die IP Lehre in Deutschland ausgebildet und die Anforderungen des NKLM [http://www.nklm.de] und des Masterplans Medizinstudium 2020 [20] hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen erfüllt werden.

Herausforderungen und Limitationen

Die grenzüberschreitende Kommunikation und Organisation mit verschiedenen beteiligten Hochschulen und deren AnsprechpartnerInnen gestaltete sich als langwieriger Prozess, insbesondere wenn Zuständigkeitsbereiche wechselten und neue KooperationspartnerInnen gefunden werden mussten. Aus organisatorischen Gründen (unter anderem abweichende Semesterzeiten) gelang es bisher nicht, Studierende aus Frankreich für die Teilnahme an der LV zu gewinnen. Auch aus anderen IP LV ist beschrieben, dass die Organisation eine Herausforderung darstellt [31], [48], [49]. Für die TN stellte die Internationalität keine zusätzliche Herausforderung dar, insbesondere da keine Sprachbarriere bestand. Die Internationalität wurde sogar besonders positiv hervorgehoben. Eine Limitation der vorliegenden Studie ist die mit N=39 geringe Teilnehmendenzahl und die bei den Medizinstudierenden vorliegende uninationale Zusammensetzung der TN. Zusätzlich beruht der berichtete Lernerfolg beruht auf einer reinen Selbsteinschätzung der Teilnehmenden und keiner objektiven Bewertung. Bei der Bewertung der Gesamtergebnisse der LV ist außerdem zu berücksichtigen, dass es sich um eine fakultative LV handelt und eine Verzerrung der Ergebnisse durch besonders interessierte, motivierte, aufgeschlossene Studierende nicht ausgeschlossen werden kann [45]. Trotzdem kann die hier vorgestellte LV als mögliches Beispiel einer internationalen interprofessionellen LV dienen und die hohe klinische Relevanz des Kinderschutzes unterstreichen.


6. Schlussfolgerung

Die vorgestellte LV ermöglicht Studierenden der Medizin, der Sozialen Arbeit und der Pflegewissenschaft aus Deutschland, der Schweiz und potentiell Frankreich, gemeinsam mit-, über- und voneinander zu lernen. Sie vermittelt am Beispiel des Kinderschutzes IP Kompetenzen im internationalen Kontext. Die Prä/Post-Evaluation der LV zeigt, dass die TN die LV gut bewerten und die Lernziele der LV in der Selbsteinschätzung der TN erreicht werden. Die Organisation der internationalen LV stellte dabei eine Herausforderung dar. Es sollte die Möglichkeit geschaffen werden, mehr Studierenden den Besuch der LV zu ermöglichen.


Abkürzungsverzeichnis

  • Gesamt = Gesamtbewertung
  • HM = Humanmedizin
  • IP = Interprofessionell
  • IPC = Interprofessional Collaboration=Interprofessionelle Zusammenarbeit
  • IPE = Interprofessional Education=Interprofessionelle Ausbildung
  • IPL = Interprofessionelles Lernen
  • LV = Lehrveranstaltung
  • M = Mittelwert
  • N = Anzahl der Teilnehmenden/Antworten
  • NKLM = Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog in der Medizin
  • SD = Standard Deviation=Standardabweichung
  • PW = Pflegewissenschaft
  • SozA = Soziale Arbeit
  • TN = Teilnehmende

Danksagung

Die AutorInnen danken allen Teilnehmenden, Dozierenden und den KollegInnen des Studiendekanats der Medizinischen Fakultät Freiburg für die Unterstützung. Wir danken außerdem unseren KollegInnen an der Universität Freiburg, der Katholischen Hochschule Freiburg, der Evangelischen Hochschule Freiburg, der Fachhochschule Nordwest-Schweiz und der Universität Basel für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben. Das Projekt ist Teil des „LongStI“ der Universität Freiburg, der Teil des Projektes „MERLIN – Lehrforschung im Netz Baden-Württemberg“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist. Die LV hat das EUCOR „The European Campus“ Label erhalten, worüber eine Reisekostenbeteiligung für Studierende aus der Schweiz möglich war.


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