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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Reformierter Regelstudiengang zur Förderung der Neigungsorientierung im Studium der Humanmedizin: JENOS

Artikel Kern- und Mantelcurriculum

  • corresponding author Claudia Ehlers - Friedrich-Schiller-Universität, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Jena, Deutschland
  • author Nadine Wiesener - Friedrich-Schiller-Universität, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Jena, Deutschland
  • author Ulf Teichgräber - Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena, Deutschland
  • author Orlando Guntinas-Lichius - Friedrich-Schiller-Universität, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Jena, Deutschland; Universitätsklinikum Jena, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Jena, Deutschland

GMS J Med Educ 2019;36(5):Doc50

doi: 10.3205/zma001258, urn:nbn:de:0183-zma0012587

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2019-36/zma001258.shtml

Eingereicht: 13. September 2018
Überarbeitet: 13. März 2019
Angenommen: 20. Mai 2019
Veröffentlicht: 15. Oktober 2019

© 2019 Ehlers et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Die Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat in den letzten zehn Jahren ihren Regelstudiengang der Humanmedizin reformiert. Unter der Vorgabe der Kostenneutralität ist der reformierte JEnaer NeigungsOrientierte Studiengang (JENOS) – mit der Zielsetzung den Berufseinstieg durch eine neigungsorientierte Praxisorientierung zu erleichtern – entstanden.

Methodik: Bericht über den Prozessverlauf von JENOS von der Reformidee zur Umsetzung: Es werden die anfänglichen Prozesse, der Entwicklungs- und Begutachtungsprozess mit dem Dialog und Disput für den Reformprozess in der Fakultät betrachtet. Die 17 Zielsetzungen des reformierten Regelstudiengangs JENOS werden vorgestellt und deren bisheriger Erfüllungsgrad bewertet.

Ergebnisse: Die strukturelle Anbindung der neigungsorientierten Angebote erfolgte über die Anerkennung als Wahlfach mit 21 Semesterwochenstunden (SWS) über das Landesprüfungsamt. Feedbacks und Evaluationen wurden über ein zeitgleich eingeführtes Dozenten- und Studierendeninformationssystem durchgeführt. 11 von 17 Zielsetzungen konnten erreicht werden, drei weitere im Ansatz, und drei konnten nicht erreicht werden.

Diskussion: Eine Neigungsorientierung konnte mit der Reform realisiert werden. Die Schwächen beziehen sich in erster Linie auf die Verknüpfung der Lehrinhalte, welche aktuell durch einen Mapping-Prozess optimiert werden.

Schlussfolgerung: Trotz Kostenneutralität ist es mit JENOS gelungen, eine Studienreform erfolgreich durchzuführen. Die Studienreform hat partielle Voraussetzungen für den Masterplan Medizinstudium 2020 geschaffen, um künftige Veränderungen umsetzen zu können.

Schlüsselwörter: Ambulant-orientierte Medizin (AoM), Bottom-up-Strategie, Canadian Medical Education Directions for Specialists (CanMEDS)-Rollen, constructive alignment, Curriculum, Dozenten- und Studierendeninformationssystem, Evaluationen, Forschung-orientierte Medizin (FoM), Identifikation, Incentives, Interaktivität, JEnaer NeigungsOrientierte Studium der Humanmedizin (JENOS), Kleingruppenunterricht, Klinik-orientierte Medizin (KoM), Kosten, Leistungsorientierte Mittel, (Lern-) Portfolio, longitudinales Curriculum, Mapping, Masterplan 2020, Medizindidaktik, Mentoring, Model nach Flexner, Neigung/Neigungsorientierung, organisatorische Schwierigkeiten, Praxis/Praxisorientierung, Reduktion des Curriculums, Reform, Ressourcen, Stärkung der Ambulanten-/Allgemeinmedizin, Stärkung der Wissenschaftlichkeit, student centered learning, tiefes Lernen, Top-Down-Strategie/Prozess, vertikale Integration


1. Einleitung

Die Medizinische Fakultät Jena hat in den letzten zehn Jahren ihren Studiengang der Humanmedizin reformiert. Insbesondere zu Beginn des Prozesses wurde eine Literaturrecherche unter dem Aspekt Reformierung des Studiengangs Humanmedizin durchgeführt. Dabei hat sich vor allem herauskristallisiert, dass der Studiengang stärker auf die Praxis ausgerichtet werden sollte, um Studierende besser auf das Lösen praktischer Probleme bei der Patientenversorgung vorzubereiten [1], [2], [3]. Dabei sollten Studierende mehr Verantwortung für ihr Lernen übernehmen (student centered learning) [4]. Wesentlich ist, dass Studierende durch bewusste Entscheidungen für wahlobligate Lehrangebote ihren persönlichen Ausbildungsschwerpunkt setzen. Hierbei ist davon auszugehen, dass sie ihre individuelle Lernstrategie besser ausbauen [5]. Die Lehre sollte Studierende stärker zum Lernen in den Veranstaltungen anregen. Um eigenständiges Lernen zu unterstützen, sollte mehr Kleingruppenunterricht angeboten werden, der vor allem durch Interaktivität eigenständiges und tiefes Lernen fördert, bei dem z. B. Prinzipien verstanden, Probleme gelöst und Soft-Skills trainiert werden [6]. Entstanden ist ein reformierter Regelstudiengang der Humanmedizin mit dem Akronym JENOS, das für JEnaer NeigungsOrientiertes Studium der Humanmedizin [https://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/BJNR240500002.html] steht. In diesem Artikel wird der zeitliche Ablauf des Reformprozesses mit den ursprünglichen Ideen und Zielsetzungen dargelegt, aber auch den Schwierigkeiten und Problemen bei der Umsetzung. Da die Studienreform kostenneutral durchgeführt werden sollte, waren und sind vor allem Ressourcenprobleme (v. a. Administration, Raumsituation, Lehrpersonal durch mehr Kleingruppenveranstaltungen) zu bewältigen.

Um Platz für neigungsorientierte Lehrinhalte zu schaffen, musste zunächst das bestehende Curriculum analysiert und reduziert werden. Die Freiraumschaffung und Umsetzung innerhalb des Curriculums wird daher ein besonderer Schwerpunkt dieses Artikels sein, insbesondere da dieser Prozess zu Widerständen bei den Kliniken und Instituten geführt hatte. Trotz der Schwierigkeiten konnten zeitliche Kapazitäten für die Neigungsorientierung im Rahmen eines Wahlfachs mit einem Umfang von 21 SWS geschaffen werden.

Die Ergebnisse stützen sich u. a. auch auf die Semesterabschlussevaluationen (Online-Evaluation) der betroffenen Fachsemester (FS) vom Sommersemester 2015 bis Sommersemester 2017. Die Auswertung erfolgt nach Schulnotensystem von 1,0-6,0 mit 1,0 als sehr gutem Ergebnis. Aber auch auf die Empfehlungen des Fakultätsbeirats im Dezember 2016.


2. Projektbeschreibung

2.1. Auslöser der Studienreform

Eine Studienreform zu starten ist ein langwieriger Prozess, der gut vorbereitet sein sollte. In Jena wurde die Studienreform insbesondere durch drei Faktoren angestoßen und initiiert, die im Nachfolgenden beschrieben werden:

2.1.1. Empfehlungen

Sowohl bei der Begutachtung durch den Wissenschaftsrat als auch bei der Bewilligung des integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen (Center for Sepsis Control and Care; CSCC) gab es Empfehlungen zur Optimierung des Studiums der Humanmedizin am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Diese sind in Tabelle 1 [Tab. 1] zusammengefasst.

2.1.2. Phase der Diskussionen im Fakultätsrat

Das UKJ hat sich zunächst im Detail mit den beschriebenen Empfehlungen beschäftigt und eine offene Diskussion im Fakultätsrat geführt. Hierzu wurde im Frühling 2011 eine außerordentliche, ganztägige Fakultätsratssitzung mit dem Thema „Innovative Konzepte für das Medizinstudium“ organisiert, in der drei Modellstudiengänge und vier reformierte Regelstudiengänge vorgestellt wurden. Es wurde eine kontroverse Diskussion geführt, ob ein Modellstudiengang aufgebaut werden solle oder ob eine Reformierung des bestehenden Curriculums sinnvoller wäre.

2.1.3. Phase der politischen Diskussion

Das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur befürwortete eine Studienreform des Studiums der Humanmedizin am Standort Jena. Insbesondere sollte auch eine Abwägung eines Modellstudiengangs gegenüber einem reformierten Regelstudiengang erfolgen. In den Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen dem Land und dem UKJ wurde deswegen 2011 ein Betrag der Landesförderung mit dem Ziel verbunden, einen Vorschlag für eine Studienreform zu etablieren. Die Einführung eines Modellstudiengangs wurde gegenüber der Reform des Regelstudiengangs verworfen.

2.2. Zielsetzungen der Studienreform

Nach der außerordentlichen Fakultätssitzung im Frühling 2011 wurde intensiv über die Studienreform diskutiert. Im Juni 2011 wurde – wie aus Tabelle 2 [Tab. 2] hervorgeht – eine Stärken- und Schwächenanalyse des Humanmedizinstudiums Jena erhoben. Die einzelnen Lehreinrichtungen wurden um Zuarbeiten bezüglich erster Ideen zur Studienreform gebeten. Trotz Nachfrage bei allen Kliniken und Instituten wurden nur wenige Vorschläge eingebracht (Ausnahme: Fachschaft). Innerhalb einer kleinen Arbeitsgruppe (Dekan, Studiendekan, Forschungsdekan, Vertretern der Lehrenden, des Studiendekanats sowie des Dekanats) wurden die Ziele der Studienreform unter Berücksichtigung des Konzeptpapiers der Studierenden definiert und in einem Konzeptvorschlag vereinigt. Besondere Beachtung fand dabei die Fokussierung auf frühzeitigen Praxisbezug im Studium [2], und die Bereitstellung eines Angebots wahlobligater Lehrveranstaltungen, um die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Studierenden erfüllen zu können [3].

Das Konzeptpapier wurde nach Befürwortung der Kommission für Lehre und Studium (LuSt-Kommission, die sich aus dem Studiendekan, drei Professoren, einem Mittelbauvertreter und zwei Studierenden zusammensetzt) im November 2011 vom Fakultätsrat verabschiedet. Das Konzept basierte auf den Erfahrungen anderer Medizinischer Fakultäten, wurde aber auf die Besonderheiten des Standorts Jena angepasst. Die Ziele der Studienreform und deren Umsetzung sind in Tabelle 3 [Tab. 3] zusammengefasst.

2.3. Strukturelle Verankerung

Nach Verabschiedung der Zielsetzungen wurde insbesondere überlegt, wie die strukturelle Anbindung erfolgen kann, und welche inhaltlichen Schwerpunkte die Studierenden wählen können sollten. Der Umfang der Neigungsorientierung wurde auf 25 % festgesetzt; die Schwerpunktsetzungen wurden als Linien bezeichnet. Nach Abwägung einer Anbindung der neigungsorientierten Leistungen an verschiedene fach-/querschnittsbezogene Leistungsnachweise wurde eine Anbindung an den Wahlfachschein bevorzugt. Das Rechtsamt und das Landesprüfungsamt wurden in die Absprachen der Scheinanbindung eingebunden, um sicherzustellen, dass die Studienreform gesetzeskonform durchgeführt wird. Zusätzlich folgten auch Anpassungen der Studien- und Scheinvergabeordnungen.

2.4. Freiräume für JENOS

Um Freiräume für das neue Wahlfach zu schaffen, musste das Curriculum des Zweiten Studienabschnitts gekürzt und überarbeitet werden. Zielsetzung war es, das Curriculum – mit Ausnahme der Lehrveranstaltungen Unterricht am Patienten – approbationskonform um 25% zu kürzen, um den Studierenden ein umfassendes Wahlfach zu ermöglichen.

Der Fakultätsrat stimmte nach einem mehrstufigen Verfahren, der aus Abbildung 1 [Abb. 1] hervorgeht, einer Kürzung von ~15% im Juni 2013 zu. Der Tabelle 4 [Tab. 4] sind die erwogenen und akzeptierten Kürzungsoptionen zu entnehmen. In diesem schwierigen Prozess blieb die Sequenz, die Verteilung der Lehrveranstaltungen in den einzelnen Semestern, zunächst unberücksichtigt. Innerhalb von nur drei Monaten, im September 2013, konnte eine Sequenzänderung im Fakultätsrat auf Basis eines Studiendekanatsvorschlags verabschiedet werden. Berücksichtigte Fragestellungen sind in Tabelle 5 [Tab. 5] zusammengefasst.

2.5. Aufbau des Wahlfachs

Eine herausfordernde Aufgabe war der Aufbau des Wahlfachs. Dieses sollte einerseits Studierenden Freiraum für eigene Interessen lassen und andererseits den Berufseinstieg durch einen verbesserten Praxisbezug erleichtern. Aufgrund dessen hat man sich auf folgende drei große Wahlfächer geeinigt, die im nachfolgenden auch als Linien bezeichnet werden, und zwischen denen sich die Studierenden entscheiden müssen: Klinik-orientierte Medizin (KoM), Ambulant-orientierte Medizin (AoM) und Forschung-orientierte Medizin (FoM). Die Schwerpunktsetzung für das Wahlfach ist in Tabelle 6 [Tab. 6] zusammengefasst. Zum Aufbau der drei Linien hatte die LuSt-Kommission jeweils einen verantwortlichen „Linienleiter“ benannt. Diese haben Arbeitsgruppen zur Entwicklung der einzelnen Linien aufgebaut, in der Regel bestehend aus dem Linienleiter, Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitern des Studiendekanats. In den Hochphasen haben sich die Arbeitsgruppen wöchentlich getroffen und die Ziele sowie Lehrveranstaltungen geplant. Die Ergebnisse sind dann wiederum in die monatlichen Linienleitertreffen eingeflossen. Ein ständiger Abgleich- und Optimierungsprozess mit Kompromissen stand auf der Tagesordnung. Die Vorschläge und Empfehlungen sind dann erneut in der LuSt-Kommission diskutiert worden. Umfragen mit Studierenden gingen ebenfalls in den Entwicklungsprozess ein. Zur besseren Abschätzung, wie viele Studierende pro Jahrgang sich für welche Linie entscheiden würden, wurden zwei Studierendenkohorten aus verschiedenen Semestern befragt (Papierumfrage). Dies bildete die Grundlage zur Berechnung der Kapazitäten für die einzelnen Linien.


3. Ergebnisse

Die Studienreform konnte planmäßig durchgeführt werden: Die erste Kohorte hat im Wintersemester 2012/13 den Ersten Studienabschnitt begonnen, im Wintersemester 2014/15 den Zweiten Studienabschnitt gestartet, im Sommer 2017 das Zweite Staatsexamen abgelegt, danach das Praktische Jahr absolviert und im Herbst 2018 das Dritte Staatsexamen abgeschlossen.

3.1. Zielsetzungen

Bei der retrospektiven Betrachtung der Zielsetzungen konnte Wesentliches, wenngleich nicht alles, umgesetzt werden. Positiv zu benennen sind: Mit JENOS wurde eine neigungsorientierte Praxisorientierung geschaffen. Bereits die Integration klinischer Inhalte im Rahmen der Einführung in die Klinische Medizin (EKM) trägt zu einer Erleichterung in den Berufseinstieg bei. Im Zweiten Studienabschnitt stehen den Studierenden allein in den drei Wahlfächern KoM, AoM und FoM immerhin 21 SWS (=15% des Gesamtcurriculums) zur Verfügung, um sich neigungs- und bedarfsorientiert bilden zu können. Insbesondere bei der KoM und der AoM handeln Studierende bei der Auswahl der Lehrveranstaltungen eigenverantwortlich. Seitens der Fakultät gibt es keine Empfehlungen. Je nach Motivation und Auswahl der Lehrveranstaltungen profitieren die Studierenden von der Neigungsorientierung, andere fokussieren mehr auf den Nachweis auf dem Kursblatt.

Weitere Wahloptionen gibt es in zwei weiteren Themenblöcken, zwei Querschnittsbereichen und einem Fach. Eine Einbindung von niedergelassenen Fachärzten ist in der Linie AoM gelungen: Studierende wählen in der AoM eine Lehrarztpraxis, in der sie pro Semester eine festgesetzte Stundenanzahl absolvieren – insgesamt mindestens 35 Unterrichtseinheiten (UE). Vor der Studienreform gab es ausschließlich Verträge mit Allgemeinmedizinern, mit der Studienreform konnten Verträge mit weiteren 14 Facharztrichtungen in insgesamt 70 Lehrarztpraxen geschlossen werden.

Seit dem Wintersemester 2014/15 ist ein UKJ-spezifisches Dozenten- und Studierendeninformationssystem (DOSIS) in Betrieb, mit dem auch die Stundenpläne abgebildet werden. Optimierungen des Systems für Planungen und Studienorganisationen sind weiterhin notwendig, um den Mitarbeitern damit tatsächlich eine Arbeitserleichterung zu ermöglichen.

Vorlesungen konnten im Zweiten Studienabschnitt um ~25% auf 1.007 UE reduziert werden. Das Verhältnis der Vorlesung zu anderen Lehrveranstaltungsformaten findet sich in Tabelle 7 [Tab. 7] inkl. der Fragen, die auch nach der Kürzung weiter bestehen. Es gibt weiterhin Optimierungsbedarf in den Bereichen der Lehrinhalte. Dieser wird erst nach Fertigstellung des Mapping-Prozesses angegangen werden können.

Ein Haus der Lehre ist nach wie vor Zukunftsvision. Aufgrund des vermehrten Kleingruppenunterrichts fehlt es zum Teil an Räumen, um parallel Veranstaltungen anbieten zu können. Das Problem der Bibliothek blieb unberührt.

3.2. Strukturelle Anbindung/Wahlfach

Das Landesprüfungsamt hat im Juli 2013 das Wahlfach mit 21 SWS anerkannt. Somit umfassen die Linien im Zweiten Studienabschnitt 15% des Studiums, weitere Freiräume konnten nicht erzielt werden.

Die Wahl der Linie findet vor dem Eintritt in den Zweiten Studienabschnitt statt. Abbildung 2 [Abb. 2] stellt einen Überblick über das Studium der Humanmedizin dar. Detailliertere Informationen zu den Linien sind in Tabelle 8 [Tab. 8] hinterlegt. Die Aufteilung auf die drei neigungsorientierten Wahlfächer erfolgte im ersten Jahrgang 2014/15 nahezu so, wie es sich in der Vorbefragung zeigte. Die Verteilung ist in Abbildung 3 [Abb. 3] ersichtlich.

Im letzten Semester des Zweiten Studienabschnitts erfolgt für die KoM und AoM eine Objective Structured Clinical Examination (OSCE) zur Ermittlung der summativen Note des Wahlfachs. Es werden Grundfertigkeiten, die für den praktischen Berufseinstieg notwendig sind, geprüft. Die Studierenden erhalten zusätzlich ein formatives Feedback. In der FoM setzt sich die Note in der Regel über das Schreiben einer Projektarbeit (60%) und deren Verteidigung (40%) zusammen.

3.3. Feedback/Evaluationen

Bei der Nutzung von DOSIS gab es zunächst Schwierigkeiten mit der Einschreibung und der Erstellung/Übersicht der Stundenpläne. Die Einschreibung für die vielen neigungsorientierten Veranstaltungen war und ist für die Studierenden sehr planungsaufwendig und zeitintensiv. DOSIS war bei den ersten Einschreibungen überlastet, was zu Zeitverzögerungen und Beschwerden seitens der Studierenden führte. Viele Probleme konnten durch Erhöhung der Rechenleistung sowie durch Programmanpassungen an die Bedürfnisse behoben werden.

Die Semesterabschlussevaluationen vom Sommersemester 2015 bis Sommersemester 2017 lassen deutliches Optimierungspotential erkennen. Die beste Evaluation lag bei 1,2 (FoM 8. FS 2017, n=6/26, nach Schulnotensystem), die schlechteste bei 3,7 (AoM, 8. FS 2016 n=28/87). Bei Evaluationsergebnissen mit 3,0 und schlechter wurden organisatorische Schwierigkeiten identifiziert, die in Tabelle 9 [Tab. 9] zusammengefasst sind. Zudem wurden die Evaluationsfragebögen den Veranstaltungen nicht gerecht. Seit Wintersemester 2017/2018 werden Evaluationen einzelner Lehrveranstaltungen getestet, Anpassungen des Fragebogens sind nach wie vor notwendig. Neben der Studierendenbefragung wurden Ende 2018 ebenso die Dozierenden evaluiert. An der Auswertung der Dozierendenevaluation wird aktuell gearbeitet.

Die Bewertung von JENOS durch den externen Fakultätsbeirat im Dezember 2016 war positiv. Besonders hervorgehoben wurde die Möglichkeit der Studierenden, ihre individuellen Interessen zu vertiefen. Ausdrücklich gelobt wurde die wissenschaftliche Orientierung, da den FoM-Studierenden zusätzlich noch die Möglichkeit eines naturwissenschaftlichen Masterstudiums (z. B. Master of Moleculare Medicine) ermöglicht wird und sie dadurch ein MD/PhD-Programm absolvieren können. Obwohl durch die Studienreform der Erste mit dem Zweiten Studienabschnitt besser verknüpft wurde (z. B. über EKM), wurde empfohlen, klinische Aspekte stärker in den Ersten Studienabschnitt mit einzubeziehen.


4. Diskussion

Damit eine Studienreform erfolgreich ist und zu einer Qualitätsverbesserung des Curriculums führt, müssen nicht nur wichtige Gründe und ein realistischer Zeitplan vorliegen, sondern vor allem auch Engagement aller beteiligten Akteure und angemessene Ressourcen (Personal, Finanzen, IT, Räumlichkeiten, etc.) zur Verfügung stehen [7].

In Jena bestand die Schwierigkeit, die Studienreform kostenneutral umzusetzen, bis heute sind einige Pflichtangebote nicht dauerhaft gesichert (vor allem durch kontinuierlich notwendige Administration, Lehrpersonal, aber auch Verbrauchsmaterial), ein Zustand, der als kritisch zu bewerten ist. Zudem hat sich initial die Fakultät nur partiell mit der Studienreform identifiziert; es hätte den Prozess erleichtert, wenn von Anfang an alle Dozierenden und Studierenden von der Studienreform begeistert gewesen wären, um eine positive Beteiligung beim Reformprozess zu erzielen [8]. Sicherlich gelingt dies bei einer primär intrinsischen aus der Fakultät kommenden Motivation im Vergleich zu einem Anstoß von außen besser. Um die Dozenten zur Mitarbeit zu motivieren, wurden Leistungsorientierte Mittel (LOM) in Höhe von max. 50.000 €/Jahr für fünf Jahre bewilligt. Die Gelder standen nicht im Verhältnis zum Arbeitsaufwand. Adäquate Incentives könnten die Mitarbeit in der Curriculumsarbeit erleichtern [9]. Dies wird auch für die nächste anstehende Studienreform wichtig sein. Bei den geplanten Änderungen im Zuge des Masterplans Medizinstudium 2020 [10], Optimierungsbestrebungen der Bundesregierung, die in einer Änderung der Ärztlichen Approbationsordnung für Ärzte münden wird, wird es wichtig sein, alle Beteiligten von Anfang an mitzunehmen, um die Veränderungen qualitativ hochwertig zu implementieren.

Lehrveranstaltungen zu kürzen, ist auf Widerstand gestoßen. Der aufwendige Prozess am UKJ hätte sich durch ein vorab durchgeführtes Mapping der Lernziele zielführender gestalten lassen können. Leider ließ sich solch ein Prozess aus Zeitgründen in Jena nicht im Vorfeld umsetzen. Die Unabhängigkeit der Lehre und damit der Fachverantwortlichen, bzw. Lehrstühlen und deren Lehrenden genießt am UKJ einen besonders hohen Stellenwert. JENOS ist in vielen Bereichen (noch) nach dem Model nach Flexner organisiert: Die Lehrverantwortlichen legen das Wissen fest, lehren und testen [11]. Damit wird im Wesentlichen das Prinzip einer Bottom-up Strategie in der Lehre verfolgt [1], d.h. die Fächer und Querschnittsbereiche legen ihre Lernziele selbst fest. Dies hat die Studienreform allerdings negativ beeinflusst, da es nicht gelungen ist, die Lernziele aller Einrichtungen einzufordern. Es ist bislang offen, wie die Gewichtung der Lehrinhalte einzuschätzen ist. Ggf. wird das Curriculum zu stark von traditionellen Aspekten beeinflusst oder ist zu stark durch organisatorische und/oder strukturelle Gegebenheiten gebunden, die noch nicht erfasst sind [1]. JENOS würde von einer besseren Verlinkung der Lernziele mit den Prüfungen und den Lehrmethoden im Sinne von Constructive Alignment profitieren [12]. Dieser Prozess wird nach dem Mapping erneut angegangen werden müssen.

Innerhalb des Wahlfachs war vor allem zu Beginn das Gewinnen und Organisieren von Lehrangeboten ein großes Problem. Die vielen Einzelangebote thematisch sinnvoll zu strukturieren und die Angebote gut im Curriculum zu implementieren ist bis heute eine Herausforderung. Didaktisch sinnvoll wäre es, wenn alle Studierenden einen Mentor hätten [13], der ihnen sowohl bei der Auswahl von Lehrveranstaltungen zur Seite steht als auch mit dem sie ihr erworbenes Wissen und Können unter Verwendung von z. B. einem (Lern-)Portfolio reflektieren könnten [12]. Diese Faktoren könnten zu einer besseren Lernerfahrung, Karriereentwicklung und lebenslangem Lernen beitragen. Wer die Umsetzung eines neigungsorientierten Studiums plant oder zusätzlich neue Lehrinhalte implementieren möchte, wird nicht vermeiden können, im bestehenden Curriculum Freiräume zu schaffen. Empfehlungen, wie umfangreich Fächer/Querschnittsbereiche sein sollten, könnten für vergleichbare Prozesse hilfreich sein.

Wenngleich eine vertikale Integration klinischer Inhalte durch die Neugestaltung des Fachs EKM im Ersten Studienabschnitt versucht wurde, ist bei der Evaluation des Fakultätsbeirates aufgefallen, dass hier weiterer Verbesserungsbedarf gesehen wird. Ein erster Schritt soll die zunächst wahlobligate Förderung eines longitudinalen Ultraschallcurriculums sein, das bereits im Ersten Studienabschnitt beginnt [14]. Damit wird eine frühe klinische Tätigkeit im Studium unterstützt. Dies kann helfen, spätere Schwierigkeiten bei der Berufsausübung zu vermeiden. Es fördert zudem die Motivation der Studierenden, da die Beziehung der Lehrinhalte im frühen Studienabschnitt zur klinischen Tätigkeit praxisbezogen veranschaulicht wird [1].


5. Schlussfolgerung

Während der Studienreform wurde zeitgleich auch das Dozenten- und Studierendeninformationssystem eingeführt. Dadurch gab es nicht nur curriculare, sondern auch massive administrativ-organisatorische Veränderungen. Die Mitarbeiter waren durch die Veränderungen phasenweise sehr stark herausgefordert. Aus dem jetzigen Reformprozess haben wir gelernt, dass es entlastender und zielführender ist, Veränderungen, die nicht unbedingt zeitgleich erfolgen müssen, besser über einen Zeitraum zu strecken, um eine sowohl gute Umsetzung als auch eine hohe Qualität zu gewährleisten.

Reformen gehen immer mit Hindernissen und Herausforderungen einher, sie sind nie einfach umzusetzen [8]. Trotz Ressourcenknappheit und den angeführten Herausforderungen ist es in Jena gelungen, das Studium zu reformieren. Wie viel Arbeit, insbesondere über die reguläre Arbeitszeit von Mitarbeitern hinaus, notwendig war, lässt sich nur schwer abschätzen. Als im Jahr 2014 die „Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums Deutschland“ veröffentlicht wurden, wurde bestätigt, dass JENOS sich in Richtung der vom Wissenschaftsrat dargelegten Empfehlungen entwickelt [15], da einiges daraus bereits in JENOS umgesetzt wurde. Beim 78. Ordentlichen Fakultätentag wurde JENOS als Beispiel in der Curriculumsentwicklung positiv hervorgehoben [16]. JENOS hat noch Schwachstellen und Optimierungsbedarf. Diese basieren aktuell auf Rückmeldungen der Studierenden und dem Fakultätsbeirat. Eine umfangreiche Evaluation durch Studierende des Masterstudiengangs Medical Education (MME) wird im Mai 2019 erfolgen. Das UKJ wünscht sich durch die MME-Evaluation Ideen von erfahrenen Experten zur weiteren Optimierung von JENOS sowie zu Umsetzungsmöglichkeiten des Masterplans Medizinstudium 2020 [10]. JENOS hat durch die Studienreform bereits jetzt partielle Voraussetzungen geschaffen, um den Masterplan besser umsetzen zu können. Ein Teil der Wahlfachangebote könnte für alle Studierenden obligat werden: z. B. Stärkung der Ambulanten-/Allgemeinmedizin durch Lehrangebote aus der AoM oder Stärkung der Wissenschaftlichkeit durch Angebote aus der FoM. Um zielführender planen zu können, fehlen trotz Spezifizierungen des Masterplans durch die Expertenkommission (veröffentlicht Dez. 2018) noch weitere Details zur Umsetzung [10], [17]. Es werden bereits jetzt weitere Voraussetzungen zur Umsetzung des Masterplans geschaffen. So wurde aktuell ein Curriculum-Mapping mit dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) [http://www.nklm.de] gestartet, um bei der nächsten Studienreform inhaltlich besser agieren zu können. Damit hofft das UKJ sicherzustellen, dass alle Lernziele abgebildet und gezielt an Schwachstellen Optimierungen vorgenommen werden können [18]. Es muss ein Top-Down-Prozess bei den Lehrinhalten erfolgen, indem die Lernziele auf unterschiedlichen Ebenen definiert und unterschiedlich gewichtet werden und daraus die Verankerung der Lehrinhalte im Curriculum resultiert [1]. Damit könnte dieses kompetenzbasiert entwickelt werden, das den ganzen Lernprozess sowie das Lernen über alle Studienabschnitte abbildet [19]. Für diesen Prozess benötigt das UKJ in Jena medizindidaktisch geschulte Lehrende, die sich aktiv in die Curriculumentwicklung einbringen [20]. Aus diesem Grund gibt es Bestrebungen, die medizindidaktische Ausbildung in Jena auszuweiten und in einem ersten Schritt den Mindestumfang medizindidaktischer Programme für Habilitanden zu erhöhen.

Um das Curriculum kontinuierlich zu verbessern, wäre es wünschenswert, eine gute, spezifische Evaluation mit verschiedenen Kriterien und Methoden für das UKJ zu entwickeln [8]. Ein dauerhafter derart implementierter Qualitätsmanagementprozess ist notwendig, um beständig qualitativ hochwertige Lehre anbieten zu können [8].


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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