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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Longitudinale Entwicklung von verschiedenen Perfektionismusausprägungen bei Medizinstudierenden in Abhängigkeit ihrer Studienzulassung

Artikel Medizinstudierende – Perfektionismus

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  • author Daniela Vogel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Zentrum für Innere Medizin, Hamburg, Deutschland
  • author Helen Seeliger - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Zentrum für Innere Medizin, Hamburg, Deutschland
  • corresponding author Sigrid Harendza - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, III. Medizinische Klinik, Zentrum für Innere Medizin, Hamburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2019;36(4):Doc44

doi: 10.3205/zma001252, urn:nbn:de:0183-zma0012521

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2019-36/zma001252.shtml

Eingereicht: 19. November 2018
Überarbeitet: 11. Juni 2019
Angenommen: 1. Juli 2019
Veröffentlicht: 15. August 2019

© 2019 Vogel et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Das Perfektionismuskonzept umfasst hohe Performanzstandards, wie sie in der Medizin erforderlich sind, aber auch Fehlersensibilität und das Umgehen mit sozialen Reaktionen auf nicht perfektes Verhalten. Perfektionismus steht in Zusammenhang mit Motivation und tiefen Lernstrategien, aber eine hohe Perfektionismusausprägung wurde bei Studierenden mit Stresssymptomen und Angstzuständen assoziiert gefunden. Ziel unserer Studie war es, Erkenntnisse über die longitudinale Entwicklung verschiedener Perfektionismusdimensionen bei Medizinstudierenden in Abhängigkeit ihrer Studienzulassung zu gewinnen.

Methoden: An der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg füllten 167 Medizinstudierende am Anfang ihres ersten und in der Mitte ihres zweiten Studienjahres validierte Fragebögen (MPS-H und MPS-F) zu verschiedenen Perfektionismusdimensionen aus und machten Angaben zu soziodemografischen Daten, die auch die Art der Studienzulassung, Persönlichkeitsmerkmale (BSI-10 und GSE) und Depressions- und Angstsymptome (PHQ-9 und GAD-7) umfassten.

Ergebnisse: Durchschnittlich fand sich nach Kontrolle für die Ausgangswerte und das Alter eine signifikante Abnahme (p≤0,05) in Selbstorientiertem Perfektionismus innerhalb der zwei Jahre für Studierende, die über Wartesemester (M: -12,57; 95% KI: [-21,94 – -3,35]), über andere Wege (M: -6,36; 95% KI: [-12,71 – -0,02]), über multiple Mini-Interviews (HAM-Int) (M: -5,52; 95% KI: [-9,90 – -1,14]) und über einen naturwissenschaftlichen Test (HAM-Nat) (M: -3,41; 95% KI: [-6,71 - -0,11] zum Medizinstudium zugelassen wurden. Wartesemester-Studierende zeigten darüber hinaus longitudinal eine signifikante Abnahme in Hohen Standards (M: -4,62; 95% KI: [-8,04 – -1,21].

Schlussfolgerungen: Da alle Studierenden bis auf die, die über die Abiturnote zugelassen wurden, eine signifikante longitudinale Abnahme in Selbstorientiertem Perfektionismus zeigten, könnten hohe Ausprägungen von Perfektionismusaspekten, die mit intrinsischer Motivation oder tiefen Lernstrategien verbunden sind, mit in den Zulassungsprozess einbezogen werden. Darüber hinaus sollte besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, einen Verlust an intrinsischer Motivation oder an tiefen Lernstrategien während des Medizinstudiums nicht zu induzieren.

Schlüsselwörter: Longitudinale Entwicklung, Zulassung zum Medizinstudium, Perfektionismus, Persönlichkeitsmerkmale, Medizinstudium


Einleitung

Medizinstudierende beginnen ihr Studium in der Regel in jungen Jahren. Geprägt durch eine medizinische Ausbildungskultur, die Perfektionismus betont, können Belohnungsaufschub und die Leugnung von persönlicher Schwäche schädliche Wirkungen auf das ärztliche Wohlbefinden haben und zu schlechterer medizinischer Versorgung und zu medizinischen Fehlern führen [1]. Es wurde berichtet, dass die Haltungswerte von Medizinstudierenden während ihres Fortschreitens durch das Medizinstudium abnehmen, vermutlich aufgrund hoher Haltungswerte zu Beginn des Studiums und dem Verlust von Idealismus während des Studiums [2]. Solche Entwicklungen müssen während des Medizinstudiums so früh wie möglich erkannt werden und medizinische Fakultäten dürften ein Interesse daran haben, möglichst Studierende auszuwählen, die in der Lage sind, ein Gleichgewicht zwischen möglichst perfekter Arbeit ohne ernsthaft belastenden Stress zu halten. Wir fanden signifikante Unterschiede bei verschiedenen Perfektionismusaspekten von Medizinstudierenden mit unterschiedlichen Zulassungswegen zum Medizinstudium [3]. Es wurde gezeigt, dass höhere Perfektionismusausprägungen mit psychiatrischen Belastungswerten bei Medizinstudierenden assoziiert sind [4] und dass Medizinstudierende beispielsweise im Vergleich zu Kunststudierenden höhere Werte auf der Perfektionismus-Skala Hohe Standards aufweisen [5]. Perfektionismus konstituiert sich generell als multidimensionales Konstrukt, das hohe Leistungsstandards, Fehlersensibilität und die sozialen Reaktion und Konsequenzen auf ein Nicht-Perfekt-Sein beinhaltet [6], [7].

Studierende, die aufgrund ihrer Abiturnote für das Medizinstudium ausgewählt wurden, zeigten hohe Werte für Adaptiven Perfektionismus, der mit intrinsischer Motivation assoziiert ist [3]. Maladaptiver Perfektionismus, der sich stark auf Standards bezieht, die von außen festgelegt werden, war der stärkste Prädiktor für Depressionssymptome bei neu zugelassenen Medizinstudierenden [3]. Medizinische Ausbilderinnen und Ausbilder sollten in der Lage sein, diejenigen Studierenden auszuwählen, die in der Lage sein werden, das Gleichgewicht zwischen Motivation und möglichst perfekter Arbeit zu halten, ohne ernsthaft in Stress zu geraten. Daher könnte die Messung von Perfektionismusausprägungen zum Zeitpunkt der Zulassung zum Medizinstudium, stratifiziert nach den verschiedenen Zulassungsverfahren, ein zusätzlicher Aspekt sein, um die gewünschten Bewerberinnen und Bewerber auszuwählen. Allerdings könnten sich bestimmte Perfektionismusausprägungen während des Studiums auch ändern. Es liegen jedoch keine Daten zur longitudinalen Entwicklung von Perfektionismus bei Medizinstudierenden während ihres Studiums vor.

Das Medizinstudium in Deutschland umfasst insgesamt sechs Jahre mit zwei vorklinischen und drei klinischen Jahren sowie einem Praktischen Jahr am Ende des Studiums. Ungefähr 60% der Bewerber und Bewerberinnen auf einen Medizinstudienplatz können in Deutschland durch die Hochschulen selbst ausgewählt werden [https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/A4/Hochschulrahmengesetz__HRK_.pdf zugegriffen 18.03.2019]. Der in Deutschland am häufigsten durchgeführte Auswahltest ist der Test für Medizinische Studiengänge [8] und auch Kriterien wie z.B. Pflegeerfahrung [9] werden genutzt. Das medizinische Curriculum an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg wurde auf ein vertikal integriertes Curriculum umgestellt, das theoretisches vorklinisches Wissen von Beginn an mit klinischer Praxis verbindet [10]. Die Zulassung zu diesem Studium kann dabei auf unterschiedlichen Wegen erlangt werden:

1.
durch die Abiturnote,
2.
durch einen naturwissenschaftlichen Test (HAM-Nat) [11],
3.
durch multiple Mini-Interviews (HAM-Int) [12],
4.
nach Wartesemestern und
5.
durch andere Möglichkeiten, z.B. Nicht-EU-Bewerber und -Bewerberinnen oder Sanitätsoffiziere der Bundeswehr.

Derzeit spielen Perfektionismusaspekte keine Rolle bei der Studierendenauswahl. Eine Längsschnittstudie zeigt jedoch einen Zusammenhang zwischen Hohen Standards, Fehlersensibilität und der Angst vor negativen sozialen Reaktionen auf akademische Leistung und akademische Effektivität [13]. Während sich akademische Leistungen und Werte in der Skala Hohe Standards bidirektional gegenseitig positiv beeinflussen, sagte die akademische Effektivität Anstiege in der Skala Hohe Standards (perfektionistische Bestrebungen) und bei der akademischen Leistung voraus [13]. Darüber hinaus haben bestimmte Perfektionsimusarten, insbesondere der Selbstorientierte Perfektionismus (SOP), signifikante positive Korrelationen zur Motivation von Universitätsstudierenden und zu adaptiven Lernstrategien gezeigt [14]. Wir konnten darüber hinaus feststellen, dass Medizinstudierende, die nach unterschiedlichen Zulassungsverfahren ausgewählt wurden, zu Beginn des ersten Jahres unterschiedliche Ausprägungen bestimmter Perfektionismusdimensionen aufwiesen [3]. Ziel dieser Folgestudie war es daher, Einblicke in die longitudinale Entwicklung unterschiedlicher Perfektionismusdimensionen in den ersten beiden Jahren des Medizinstudiums zu gewinnen. Wir wollten dabei auch untersuchen, ob Unterschiede in der longitudinalen Perfektionismusentwicklung in Bezug auf die verschiedenen Zulassungsverfahren zum Medizinstudium festgestellt werden können.


Methoden

Teilnehmende

Im Oktober 2016 begannen 358 Studierende ihr Medizinstudium an der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Sie wurden gebeten, während der Orientierungswoche vor Beginn des ersten Studienjahres an unserer ersten Studie teilzunehmen. Studierende konnten teilnehmen, wenn sie für das Medizinstudium an der Universität Hamburg immatrikuliert waren und an der Orientierungswoche teilnahmen und die Information über die Untersuchung erhalten hatten. Insgesamt nahmen 298 Studierende (189 weibliche, 108 männliche) teil (Rücklaufquote 83,2% zu t1) [3]. Alle 358 Studierenden wurden im Januar 2018 in der Mitte ihres zweiten Jahres erneut eingeladen, nach einer Vorlesung die gleichen Fragebögen nochmals auszufüllen. Von diesen 358 Studierenden erhielten wir 215 Fragebögen (Rücklaufquote 60,1% zu t2). Von diesen 215 Studierenden konnten wir 167 longitudinal zusammenführen (108 weibliche Studierende, 64%, 59 männliche Studierende, 35%), die auch am ersten Erhebungszeitpunkt teilgenommen hatten (Rücklaufquote 77,6%). In Bezug auf die ursprünglich 298 teilnehmenden Studierenden lag die Rücklaufquote bei 56,0%. Das mittlere Alter dieser Teilnehmenden betrug 20,6 Jahre zu t1. In Bezug auf die Ausgangskohorte von 358 betrug die longitudinale Rücklaufquote 46,6%. Die Verteilung der Teilnehmenden in den verschiedenen Gruppen t1/t2 war wie folgt: Abiturnote: n=50/33; HAM-Nat: n=98/63; HAM-Int: n=66/34; Wartesemester: n=51/21 und Andere: n=33/15.

Datenerhebung

Die Studierenden beantworteten erneut Fragen zu ihren soziodemografischen Daten inklusive eines personalisierten Codes, den sie auch vor Beginn ihres ersten Studienjahres genutzt hatten, um die Fragebögen der Studierenden zur Untersuchung ihrer longitudinalen Entwicklung zu identifizieren. Das Ausfüllen der Papierfragebögen dauerte ungefähr 20 Minuten. Die Ethikkommission der Hamburger Ärztekammer bestätigte die Unbedenklichkeit dieser Studie und deren Kongruenz mit der Deklaration von Helsinki (WF-047/16). Alle Fragebögen enthielten anonymisierte Codes, die nur von den Studierenden entschlüsselt werden konnten.

Fragebögen

Das Instrument enthielt erneut die deutschen Versionen der validierten Mehrdimensionalen Perfektionismus-Skala von Hewitt und Flett (MPS-H) [7], [15], die Mehrdimensionale Perfektionismus-Skala von Frost (MPS-F) [6], [16], das Fünf Faktoren Inventar 10 (BFI-10) [17], die Skala der Generellen Selbstwirksamkeitserwartung (GSE) [18] sowie den Gesundheitsfragebogen für Patienten und Patientinnen 9 (PHQ-9) [19] und den Fragebogen zur Erfassung von generalisierter Angststörung 7 (GAD-7) [20]. Die Instrumente BFI-10, GSE, PHQ-9 und GAD-7 wurden zusätzlich zu den soziodemographischen Daten wie Alter und Geschlecht zur Beschreibung der Zulassungsgruppen ausgewählt [3]. Genauere Beschreibungen der Instrumente einschließlich ihrer Faktoren und Skalen sind in unserer vorigen Studie im Detail beschrieben [3]. Ebenso haben wir die Kategorien Adaptiver und Maladaptiver Perfektionismus [5] verwendet, bei denen es sich um zusammengesetzte Messungen z-transformierter Werte aus Skalen von MPS-H und MPS-F handelt. Adaptiver Perfektionismus wird mit den Subskalen Selbstorientierter Perfektionismus (SOP) der MPS-H und Hohe Standards (PS) aus der MPS-F gemessen. Maladaptiver Perfektionismus ist aus den Subskalen Sozial vorgeschriebener Perfektionismus (SPP), Fehlersensibilität (CM) und Leistungsbezogene Zweifel (DA) der MPS-H und MPS-F zusammengesetzt [5], [6], [7], [15]. Adaptiver Perfektionismus, der als gesündere Form des Perfektionismus angesehen wird, umfasst dabei Gewissenhaftigkeit [21] und das Streben nach hohen Standards mit dem gleichzeitigen Gefühl von Aufgabenerfüllung und Zufriedenheit [22]. Demgegenüber beinhaltet Maladaptiver Perfektionismus (MP) das Streben nach hohen Standards ohne das Gefühl der Zufriedenheit und das Richten der Aufmerksamkeit auf das Urteil von anderen, was wiederum mit einem höheren Grad an Stress und Neurotizismus einhergeht [5], [22]. Besonders hohe Ausprägungen des Sozial vorgeschriebenen Perfektionismus (SPP), die für MP charakteristisch sind [5], waren mit emotionalem Stress, Angstzuständen, Depressionen und geringerer akademischer Leistung assoziiert [23].

Statistische Analyse

Die Fragebögen wurden dann in die statistische Analyse einbezogen, wenn mindestens 80% der Items jeder Skala pro Fragebogen in 2016 und 2018 ausgefüllt wurden. Fehlende Werte wurden durch den Skalenmittelwert ersetzt. Wenn nur eines der zwei Items pro erhobenem Persönlichkeitsmerkmal der BFI-10-Skala beantwortet wurde, wurde das Merkmal vom Vergleich ausgeschlossen. Die Daten wurden mit der IBM SPSS-Statistikversion 23 mit einem festgelegten Alpha-Wert von ,05 analysiert. Der Altersunterschied wurde mit einer einfaktoriellen Varianzanalyse mit Sidak-Post-hoc-Vergleichen gemessen. Für Geschlechtsunterschiede verwendeten wir Chi-Quadrat. Zur Untersuchung von Unterschieden im Abiturnotendurchschnitt (GPA) wurde der Kruskall-Wallis-Test mit Dunn-Bonferroni-Tests als Post-hoc-Vergleiche verwendet. Zur Untersuchung von Unterschieden zwischen den Gruppen und den Messzeitpunkten führten wir eine einfaktorielle Kovarianzanalyse (ANCOVA) mit Sidak-Post-hoc-Vergleichen und der Berechnung von η2 als Effektstärke durch. Um herauszufinden, ob die Studienzulassung Einfluss auf die erhobenen Merkmale hatte, adjustierten wir für t1 und führten die Berechnungen mit der Differenz zwischen t2 und t1 als abhängige Variable durch. Wir nutzten ebenso das Alter der Studierenden zu t1 (Beginn des ersten Jahres) als zusätzliche Kovariate für die Perfektionismusmerkmale, da die Zulassungsgruppen in diesem soziodemographischen Merkmal einen signifikanten Unterschied zeigten und Zusammenhänge zwischen Alter und Perfektionismus beschrieben wurden [24]. Signifikante Unterschiede in den verschiedenen Messungen innerhalb der jeweiligen Gruppen werden als 95%-Konfidenzintervalle [95% KI] angegeben. Die Ergebnisse werden in Gruppen entsprechend der Studienzulassung zum Medizinstudium berichtet, d.h. nach den Gruppen Abiturnote, naturwissenschaftlicher Test (HAM-Nat), multiple Mini-Interviews (HAM-Int), Wartesemester und Andere. Mittelwerte und Standardabweichungen werden als geschätzte MIttelwerte und Konfidenzintervalle berichtet.


Ergebnisse

Tabelle 1 [Tab. 1] zeigt die soziodemographischen Daten von allen Studierenden, die longitudinal am ersten (t1) und zweiten (t2) Messzeitpunkt teilgenommen haben, aufgeteilt nach Art der Studienzulassung. Signifikante Gruppenunterschiede wurden gefunden für Alter (F(4,162)=123,17; p≤001), Geschlecht (χ2(1, n=167)=16,57; p≤005) und Abiturnotendurchschnitt (H(4)=104,93; p≤001). Für die Persönlichkeitsmerkmale, die generelle Selbstwirksamkeitserwartung, den Gesundheitsfragebogen für Patienten und Patientinnen und für die generalisierte Angststörung wurden keine signifikanten Gruppenunterschiede festgestellt. Longitudinal zeigten über den HAM-Nat zugelassene Studierende eine signifikante Zunahme (p≤,05) in Offenheit, genereller Selbstwirksamkeitserwartung (GSE) und Depressionssymptomen (PHQ-9) (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Ebenso wurde für die Studierenden, die über andere Zugangswege (Andere) zum Medizinstudium zugelassen wurden, eine Zunahme (p≤,05) in Offenheit zwischen dem ersten Studienjahr und der Mitte des zweiten Studienjahres gefunden.

Wir entdeckten einen signifikanten longitudinalen Unterschied in allen Zulassungsgruppen bis auf die Gruppe der über die Abiturnote zugelassenen Studierenden und einen weiteren in der Gruppe der Wartesemester-Studierenden (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]). Im Durchschnitt fanden wir während der ersten zwei Jahren eine signifikante Abnahme des Selbstorientierten Perfektionismus bei Studierenden, die nach Wartesemestern aufgenommen wurden (M: -12,57); 95% -KI: [-21,79 - -3,35]), auf anderen Wegen zugelassen wurden (M: -6,36) 95% KI: [-12,71 - -0,02]) und denen, die durch multiple Mini-Interviews (HAM-Int) (M: -5,52; 95% KI: [-9,90 - -1,14]) und den naturwissenschaftlichen Test (HAM-Nat) (M: -3,41; 95% KI: [-6,71 - -0,11] zugelassen wurden. Darüber hinaus zeigt das 95%-Konfidenzintervall der geschätzten Mittelwerte eine signifikante longitudinale Abnahme bei Wartesemester-Studierenden in der Dimension PS (Hohe Standards) (M: -4,62; 95% KI: [-8,04 – -1,21].

Beim Vergleich der Studienzulassungsgruppen in Bezug auf Unterschiede der Perfektionismusausprägungen zwischen t1 und t2 konnten wir mit Kontrolle für Alter keine signifikanten Unterschiede finden. Die höchste Varianzaufklärung für alle Zulassungsgruppen bei Kontrolle für Alter kann für alle Perfektionismusdimensionen für die Kovariate der Ausgangswerte (t1) gezeigt werden. Für SOP können 8,9% der Varianz (von insgesamt 11,3%) durch den Ausgangswert erklärt werden und für PS können 11,7% der Varianz (von insgesamt 14,2%) auf die t1-Werte zurückgeführt werden.

Tabelle 4 [Tab. 4] zeigt die rohen Gruppenmittelwerte der Perfektionismusdimensionen der Zulassungsgruppen. Ein interessanter Befund dabei war, dass die Studierenden der Abiturnotengruppe zwar eine Abnahme zwischen t1 und t2 in SOP (t1: 72,31±17,16 versus t2: 66,83±17,16) und PS (t1: 30,49±4,36 versus t2: 29,40±4,76) zeigten, ihre Ergebnisse zu t2 jedoch immer noch höher waren als die Ergebnisse der entsprechenden Dimensionen bei den Wartesemester-Studierenden zu t1 (SOP, t1: 62,10±15,80; PS, t1: 26,10±4,31).


Diskussion

In dieser Studie haben wir die longitudinale Entwicklung verschiedener Perfektionismusdimensionen bei Medizinstudierenden in Abhängigkeit ihrer Studienzulassung untersucht. Dies basierte auf der vorherigen Beobachtung von signifikanten Unterschiedenen in Perfektionismusausprägungen bei Studierenden, die durch unterschiedliche Zulassungsverfahren neu für das Medizinstudium zugelassen worden waren [3]. Durchschnittlich zeigten vier der fünf Gruppen, HAM-Nat, HAM-Int, Wartesemester und Andere, nicht aber die Gruppe der Studierenden, die durch die Abiturnote zugelassen wurden, eine signifikante Abnahme in Selbstorientiertem Perfektionismus (SOP) innerhalb ihrer ersten zwei Jahre des Medizinstudiums. Allerdings schätzten sich die Medizinstudierenden aller Zulassungsgruppen zu Beginn des ersten Jahres und auch noch in der Mitte des zweiten Jahres auf der MPS-H Perfektionismus-Skala am höchsten in SOP ein im Vergleich zu Fremdorientiertem Perfektionismus (OOP) und Sozial vorgeschriebenem Perfektionismus (SPP). Für SOP konnte eine signifikant positive Korrelation zu Studierendenmotivation und zu adaptiven Lernstrategien gezeigt werden [14]. Gemäß dieser Studie waren die Studierenden vorrangig durch einen extrinsischen Anreiz für ihre akademische Arbeit motiviert und ihre SOP-Ausprägungen korrelierten positiv mit höherer Selbstwirksamkeit für das Lernen und mit intrinsischer Zielorientierung für eine bestimmte Aufgabe [14]. Die longitudinale Abnahme von SOP bei Medizinstudierenden in unserer Studie könnte auf den Sozialisationsprozess während des Medizinstudiums zurückzuführen sein, der möglicherweise aufgrund der hohen Arbeitsbelastung und häufiger Prüfungen zu einer Verringerung der intrinsischen Motivation führt [25], [26]. Ein positiver Zusammenhang zwischen intrinsischer Motivation und SOP konnte für Psychologiestudierende in ihrem zweiten Semester gezeigt werden [27]. Besonders besorgniserregend ist die Abnahme des SOP bei Wartesemester-Studierenden, da diese neben der stärksten Abnahme im SOP-Wert longitudinal auch einen signifikanten Rückgang in Hohen Standards (PS) zeigten. Da SOP und PS zusammengesetzte Aspekte des Adaptiven Perfektionismus darstellen, der als gesündere Dimension perfektionistischer Bestrebungen gilt [28], [29], könnten sie einen interessanten neuen Fokus in Auswahlverfahren für das Medizinstudium darstellen. Die Abnahme von PS könnte zumindest teilweise auf die studentische Auffassung des ärztlichen Arbeitsalltags und auf falsche Erwartungen an die Realität des Medizinstudiums, die mit hoher Arbeitsbelastung verbunden ist, zurückzuführen sein, die auch ein Grund für studentische Abbruchquoten ist [30], welche wiederum für Wartesemester-Studierende am höchsten sind [31].

Fabry und Giesler zeigten, dass sowohl die Motivation von Medizinstudierenden [32] als auch ihre tiefen Lernstrategien [33] im ersten Studienjahr signifikant abnehmen. Diese Abnahmen könnten mit dem von uns gefundenen longitudinalen Rückgang in SOP zusammenhängen oder eine Folge davon sein, da SOP eine ausgeprägte Motivationskomponente enthält [34]. Obwohl die Studierenden, die über die Abiturnote ausgewählt wurden, eine longitudinale, wenn auch nicht signifikante, Abnahme in SOP zeigen, haben sie in der Mitte des zweiten Studienjahres immer noch einen höheren SOP-Wert als den, den Studierende, die über die Wartesemesterquote zugelassen wurden, zu Beginn des ersten Studienjahres hatten. Außerdem waren die Wartesemester-Studierenden unserer Untersuchung signifikant älter und ihr Abiturnotendurchschnitt war signifikant geringer im Vergleich mit den Studierenden der anderen Zulassungsgruppen. Für beide Aspekte wurde bereits eine negative Korrelation zu studentischen Leistungen im Medizinstudium und zu höheren Abbruchraten gezeigt [31]. Da wir bei den Wartesemester-Studierenden auch unter Kontrolle für Alter den niedrigsten SOP-Wert zu Beginn des ersten Studienjahres und die stärkste Abnahme in SOP bis zur Mitte des zweiten Jahres gefunden haben, könnte die Erfassung von SOP-Werten als zusätzliches Auswahlkriterium für die Zulassung von Medizinstudierenden nützlich sein. Andererseits waren hohe SOP-Ausprägungen auch mit einer größeren Prüfungsangst als Ausdruck einer generell erhöhten Angst bei Studierenden assoziiert [27]. Dieser Aspekt muss im Medizinstudium und beim Studierendenmentoring und bei der Studierendenberatung berücksichtig werden, falls Studierende mit hohen SOP-Werten ausgewählt werden.

In unserer Studie fanden wir eine signifikante longitudinale Zunahme von Depressionssymptomen bei Studierenden, die über den naturwissenschaftlichen HAM-Nat-Test zugelassen wurden. Darüber hinaus zeigten sie eine Zunahme von Maladaptivem Perfektionismus, welcher der stärkste Prädiktor für das Auftreten von Depressions- und Angstsymptomen in unserer vorigen Studie war [3]. Die HAM-Nat-Studierenden zeigten auch die höchsten Werte in Fehlersensibilität (CM) und Leistungsbezogenen Zweifeln (DA), welche die stärksten Prädiktoren für Depressionen darstellen [29], [35]. Zusätzlich wiesen die HAM-Nat-Studierenden eine Zunahme in Sozial vorgeschriebenem Perfektionismus (SPP) auf. Hohe SPP-Ausprägungen korrelierten in einer Studie mit stärker ausgeprägter Prüfungsangst und einer geringeren Wahrscheinlichkeit, Hilfe zu suchen [14]. Außerdem waren Perfektionisten mit Sozial vorgeschriebenem Perfektionismus stärker motiviert durch die Anerkennung von anderen als intrinsisch [14]. Eine andere longitudinale Studie wies bei Universitätsstudierenden eine signifikante Korrelation zwischen hoher extrinsisch motivierter Zielerreichung und zunehmenden Depressionsausprägungen nach [36], was für unsere Untersuchung in Bezug auf die durch den HAM-Nat ausgewählten Studierenden von Bedeutung sein könnte, da diese mit dem Ziel des Bestehens des naturwissenschaftlichen Tests in ihren Lernstrategien extrinsisch motiviert gewesen sein könnten. Diese Studierenden könnten auch von strategischen Beratungsmaßnahmen profitieren und es wäre wichtig, so früh wie möglich herauszufinden, wo ihre Schwierigkeiten liegen, um einen möglichen Progress zu Depressionssymptomen im Verlauf ihres Medizinstudiums zu verhindern. Da Lernfaktoren und das Arbeitsumfeld als Hauptursachen für Burnout-Symptome bei Medizinstudierenden und Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung berichtet wurden [37], könnten longitudinale Erhebungen von Perfektionismusausprägungen im fortschreitenden Medizinstudium hilfreich sein um Studierende zu identifizieren, die ein Risiko für Angststörungen und Depression haben.

Unsere Studie wurde nur an einer medizinischen Fakultät durchgeführt, was eine Generalisierung unserer Ergebnisse nicht zulässt. Außerdem haben nur 56% der Studierenden, die zu Beginn des ersten Studienjahres teilgenommen hatten, freiwillig auch ein zweites Mal in der Mitte des zweiten Jahres die Fragebögen komplett ausgefüllt. Dies führt zu einer weiteren Verzerrung der Proportionen der Stichprobengrößen der verschiedenen Zulassungsgruppen, die auch zu Beginn schon nicht gleich war [3]. Darüber hinaus unterscheidet sich die Verteilung männlicher und weiblicher Studierender in den Zulassungsgruppen zwischen den beiden Messzeitpunkten der Datenerhebung. Es besteht auch ein Unterschied des Alters und des Abiturnotendurschnitts zwischen den Gruppen. Darüber hinaus spielten BFI-10 und GSE, die als soziodemographische Daten zur Charakterisierung der Gruppen verwendet wurden, keine Rolle bei der Bewertung des Perfektionismus und hätten weggelassen werden können. Trotz dieser Einschränkungen ist die Untersuchung der Entwicklung verschiedener Perfektionismusdimensionen bei Medizinstudierenden während des Studiums lohnenswert, da sich so die Möglichkeit bietet, wichtige Veränderungen in bestimmten Perfektionismusdimensionen beobachten zu können und so insbesondere auf diejenigen reagieren zu können, die einer Beratung bedürfen, um Depressions- und Angstsymptome zu verhindern. Die Erhebung von Perfektionismusausprägungen kann darüber hinaus auch eine zusätzliche interessante Dimension im Aufnahmeverfahren zum Medizinstudium sein, um Studierende mit einem hohen Grad an Selbstorientiertem Perfektionismus und Hohen Standards auszuwählen, die für ihr Studium intrinsisch motiviert sind. In diesem Fall sollte jedoch der mögliche Bias von sozial erwünschten Antworten beim Auswahlprozess in Betracht gezogen werden.


Schlussfolgerungen

Die Abnahme von Selbstorientiertem Perfektionismus (SOP), die wir longitudinal bei Medizinstudierenden während ihres Studiums unabhängig von der Art der Studienzulassung beobachtet haben, könnte mit einem Rückgang von intrinsischer Motivation und tiefen Lernstrategien vergesellschaftet sein, ausgelöst durch die Anforderungen des Curriculums. Weitere Studien müssen untersuchen, welche Faktoren während des Medizinstudiums mit diesem Rückgang zusammenhängen. SOP, der intrinsische Motivation einschließt, ist hoch relevant für das lebenslange Lernen von Ärztinnen und Ärzten und für die Arbeitspräzision. Bis weitere Faktoren für die longitudinale Abnahme von SOP während des Medizinstudiums bekannt sind, scheinen Auswahlverfahren für das Medizinstudiums wünschenswert zu sein, bei denen Studierende mit hohen SOP-Werten zugelassen werden. Das longitudinale Erfassen der Perfektionismusausprägung während des Medizinstudiums könnte zusätzliche Erkenntnis liefern, welche Studierenden von Unterricht zu verschiedenen Lernstrategien, Mentoring oder anderen Beratungen profitieren könnten, um eine Zunahme von Depressionssymptomen zu verhindern.


Abkürzungen

  • AP: Adaptiver Perfektionismus
  • BFI-10: Fünf-Faktoren-Inventar 10
  • CM: Fehlersensibilität
  • DA: Leistungsbezogene Zweifel
  • GAD-7: Generalisierte Angststörung 7
  • GSE: Generelle Selbstwirksamkeitserwartung
  • MP: Maladaptiver Perfektionismus
  • MPS-H: Mehrdimensionale Perfektionismus Skala von Hewitt und Flett
  • MPS-F: Mehrdimensionale Perfektionismus Skala von Frost
  • PC: Kritik durch Eltern
  • PE: Erwartungen der Eltern
  • PHQ-9: Gesundheitsfragebogen für Patienten 9
  • PS: Hohe Standards
  • SOP: Selbstorientierter Perfektionismus
  • SPP: Sozial vorgeschriebener Perfektionismus
  • O: Organisiertheit
  • OOP: Fremdorientierter Perfektionismus

Danksagung

Wir möchten uns bei allen Studierenden, die an dieser Studie teilgenommen haben, bedanken.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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