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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Patientensicherheit: Eine neue Grundlagenwissenschaft für die berufliche Ausbildung

Leitartikel Patientensicherheit

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  • corresponding author Albert W. Wu - Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health, Department of Health Policy and Management, Baltimore, MD, United States
  • Isolde M. Busch - University of Verona, Department of Neuroscience, Biomedicine and Movement Sciences, Section of Clinical Psychology, Verona, Italy

GMS J Med Educ 2019;36(2):Doc21

doi: 10.3205/zma001229, urn:nbn:de:0183-zma0012299

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2019-36/zma001229.shtml

Eingereicht: 4. Februar 2019
Überarbeitet: 4. Februar 2019
Angenommen: 4. Februar 2019
Veröffentlicht: 15. März 2019

© 2019 Wu et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Einleitung

„Die Patientensicherheit ist eine Grundhaltung und muss daher frühzeitig eingeführt und dann während der postgradualen Ausbildung und der beruflichen Weiterbildung gestärkt werden“ (Stefan Lindgren, Präsident der World Federation for Medical Education)

Seit den 1990er Jahren haben Studien zur Sicherheit und Qualität von Krankenhäusern auf der ganzen Welt immer wieder Probleme im Bereich der Patientensicherheit und -qualität festgestellt [1]. Das Problembewusstsein ist deutlich gestiegen. So wurden in den letzten zwei Jahrzehnten große Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit der medizinischen Versorgung zu verbessern. Eine für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführte Studie ergab, dass sieben Arten von unerwünschten medizinischen Zwischenfällen jährlich 43 Millionen Verletzungen verursachen, vermeidbare Schäden, welche die zwanzighäufigste Ursache für Morbidität und Mortalität weiltweit ausmachen [2]. Andere Studien gehen davon aus, dass medizinische Fehler sogar noch häufiger sind [3]. Eine beunruhigende Statistik der WHO zeigte auf, dass in Ländern mit hohem Einkommen durchschnittlich jeder zehnte Krankenhauspatient in ein schwerwiegendes, vermeidbares unerwünschtes Ereignis involviert ist [4].

Obwohl Patientinnen und Patienten weiterhin durch die Gesundheitsfürsorge geschädigt werden, wurden dennoch einige Fortschritte erzielt [5]. Seit 2000 ist allgemein bekannt und akzeptiert, dass „es das System ist“. Es ist hauptsächlich das Gesundheitssystem, welches Gefahren und Schäden verursacht, aber auch Patientensicherheit schaffen kann und nicht etwa einzelne Personen aus dem Gesundheitswesen [6]. Verantwortliche im Gesundheitswesen sowie der Öffentlichkeit neigen allerdings dazu, spezifische medizinische Fehler ausschließlich den einzelnen medizinischen Fachkräften zuzuschreiben. Andererseits muss natürlich eingeräumt werden, dass Einzelpersonen einen integralen und unverzichtbaren Bestandteil des Gesundheitssystems darstellen, als Mitglieder von Teams fungieren und mit anderen Teilen des Gesundheitssystems interagieren [7]. Auch der oder die Einzelne muss sich also verantwortlich fühlen. Wenn man sich nämlich einzig auf die Suche nach Systemlösungen konzentriert, geht dies zu Lasten des wichtigen Prozesses, in dem individuelle Verhaltensweisen verändert werden [8].

Unabhängig davon, ob man eine individuelle oder systembezogene Perspektive auf die Ursachen von medizinischen Fehlern einnimmt, ist es notwendig, das klinische Personal darin zu schulen, wie eine sicherere Behandlung gewährleistet werden kann. Wir glauben, dass die Patientensicherheit eine neue Grundlagenwissenschaft für die medizinische Ausbildung darstellen sollte. Um dies zu erreichen, sind umfassende Reformen in der Ausbildung zu Gesundheitsberufen erforderlich. Wir sind uns jedoch bewusst, dass die Integration des Themas Patientensicherheit in Ausbildung und Training mit Herausforderungen verbunden ist.

Das Erscheinen dieser Sonderausgabe zur Patientensicherheit in der medizinischen Ausbildung in Deutschland ist ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Patientensicherheit zu schärfen. Die Beiträge in dieser Ausgabe sollen dabei helfen, dieses Feld in Forschung und Lehre voranzubringen.


Das Problem

Fachbereiche im Gesundheitswesen, wie etwa Medizin, Krankenpflege, Pharmazie, Zahnmedizin und andere, bieten nur eine eingeschränkte Schulung in Patientensicherheit. In der Medizin liegt der traditionelle Schwerpunkt des Lehrplans auf der Grundlagenwissenschaft und medizinischem Wissen. Die Ausbildung zum Facharzt/zur Fachärztin und andere postgraduale Schulungen haben zudem die technische Expertise im Blick. Andere Gesundheitsberufe, einschließlich Krankenpflege, Pharmazie und Gesundheitstechnologie, behalten den Erwerb von Fakten und Wissen als Schwerpunkt bei. Dabei werden den Schlüsselkonzepten, Einstellungen und Fertigkeiten, die erforderlich sind, um sicher zu praktizieren und Verbesserungen in der medizinischen Versorgung zu erreichen, nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt.

Zusätzlich zum Mangel an grundlegenden Kenntnissen und Fertigkeiten beeinträchtigen die vorherrschende Kultur und das Arbeitsumfeld in Krankenhäusern und anderen Gesundheitsorganisationen die Bedingungen für eine sichere Praxis. In vielen Organisationen herrscht eine schädliche Kultur aus Scham, Schuldzuschreibung und Bestrafung im Zusammenhang mit medizinischen Fehlern sowie eine Haltung des Leugnens und der Rechtfertigung gegenüber Patienten und Patientinnen und ihren Familien. Ein Lehrplan, der diese Kultur unterschwellig widerspiegelt, gewissermaßen ein „heimlicher Lehrplan“, sabotiert entsprechende Versuche der Unterrichtsausbildung [9]. Zusammengenommen beinträchtigen diese Bedingungen das Problembewusstsein, das Ergreifen von Maßnahmen und das Lernen aus Fehlern.

Um diese Lücken zu schließen, müssen die Schulen und Ausbildungsprogramme der Gesundheitsberufe ihre Ziele neu ausrichten, wobei sie sich nicht ausschließlich auf den Erwerb von Wissen und Fakten konzentrieren dürfen. Die Programme müssen im Lehrplan Raum für neue Konzepte, Einstellungen, Verhaltensweisen und Fähigkeiten schaffen und den Auszubildenden die Möglichkeit geben, sie entsprechend in die Praxis umzusetzen.


Ausbildungsmodelle

Es gibt immer mehr Anhaltspunkte dafür, dass eine angemessene Schulung zur Verbesserung der Patientensicherheit und der Qualität der medizinischen Versorgung beitragen kann. Lehrpläne zur Patientensicherheit sind im Allgemeinen bei Auszubildenden beliebt und haben zu einem besseren Verständnis der Konzepte zur Verbesserung der Sicherheit und Qualität und letztendlich zu optimierten Pflegeprozessen geführt [10].

Universitäten haben damit begonnen, Schulungen zur Patientensicherheit in das Grundstudium der Medizin aufzunehmen [11], [12]. An der Johns Hopkins University in den USA wurde eine zehnstündige Schulung für Medizinstudierende im ersten Jahr eingeführt, die zu Verbesserungen hinsichtlich Wissens und Einstellungen sowie einer Zunahme des Engagements im Bereich der Patientensicherheit führte [13]. Daran schließt sich eine dreitägige Schulung für Medizinstudierende im zweiten Jahr an und zwar kurz vor ihrem Wechsel vom Hörsaal zur Klinik. Durch Vorlesungen und praktische Übungen erzielen die Studierenden Fortschritte in Bezug auf Wissen, Selbstwirksamkeit und Systemdenken [14]. Bemerkenswert ist, dass dieser Lehrplan durchgehend unter allen im zweiten Jahr unterrichteten Spezialthemen die bestmöglichen Bewertungen von den Studierenden erhält.

Darüber hinaus wiesen ältere Medizinstudierende, die in Großbritannien eine fünfstündige Schulung zum Thema Fehler in der Gesundheitsvorsorge besuchten, ein verbessertes Wissen auf [11].

Mit dem Ziel, in den deutschsprachigen Ländern das Thema Patientensicherheit in das Medizinstudium aufzunehmen, hat der Ausschuss für Patientensicherheit und Fehlermanagement der Gesellschaft für medizinische Ausbildung im Jahr 2016 einen Lernzielkatalog entwickelt, welcher Themen der Patientensicherheit und des Fehlermanagements in der medizinischen Grundausbildung behandelt. Dieser Katalog soll als Ausgangspunkt für eine vertiefte Auseinandersetzung der medizinischen Fakultäten mit diesen Themen dienen sowie als fachlich-inhaltliche Orientierungshilfe für die Einbettung von Lehrgängen zur Patientensicherheit in bestehende Lehrpläne des Medizinstudiums [15], [16].

In der Praxis haben Studien haben gezeigt, dass die Ergebnisse für die Patienten von Nutzen sind. Aiken und Kollegen fanden heraus, dass Krankenhäuser in den USA mit besserer Krankenpflegeausbildung eine niedrigere Patientensterblichkeit aufwiesen [17], [18]. Berry und Kollegen demonstrierten, dass eine verbesserte Sicherheitskultur und ein besseres Betriebsklima mit einer Abnahme der Patientenschäden und Krankenhaussterblichkeit verbunden waren [19].


Was sollte gelehrt werden?

Der bahnbrechende Bericht To Err is Human aus dem Jahr 1999 des Institute of Medicine [6] und nachfolgende Veröffentlichungen haben weltweite Empfehlungen zur Förderung einer sichereren Gesundheitsversorgung beeinflusst. Diese Empfehlungen lenken den Fokus eher auf Kompetenzen als auf Inhalte, um das Verhalten von Gesundheitspersonal zu ändern.

Kompetenzen umfassen die Patientensicherheit im weiteren Kontext der Praxis. In seinem Bericht Patient Safety Achieving a New Standard for Care hat das Institute for Medicine fünf Kernkompetenzen identifiziert, die alle medizinischen Fachkräfte nachweisen sollten [20]. Dazu gehören die Bereitstellung patientenorientierter medizinischer Versorgung, die Fähigkeit zur Arbeit in interdisziplinären Teams, der Einsatz evidenzbasierter Praktiken, die Anwendung von Qualitätsverbesserungskonzepten und die Nutzung von Informatik.

Mehrere einflussreiche Gruppen und maßgebende Einrichtungen haben Anstrengungen unternommen, um Kompetenzen zu ermitteln, die für die Förderung eines sichereren Gesundheitswesens wichtig sind [20], [21], [22], [23], [24], [25].

Das American College of Graduate Medical Education und das American Board of Medical Specialties [22] definierten Kompetenzen in den Bereichen Patientenversorgung, medizinisches Wissen, praxisorientiertes Lernen und Weiterentwicklung, zwischenmenschliche und kommunikative Fähigkeiten, Professionalität und systembasierte Praxis (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Das Programm zur Patientensicherheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt elf Hauptthemen, die im Rahmen der medizinischen Ausbildung behandelt werden sollten. Diese Liste basierte ursprünglich auf dem Australia Patient Safety Education Framework [26], [27].

Das erste Thema betrifft das Konzept und die Definition der Patientensicherheit. Human Factors beschreiben die Interaktion der Arbeitnehmer innerhalb des Arbeitssystems der Gesundheitsfürsorge und wie bestimmte interne Faktoren (Wissen, Fähigkeiten) und externe Faktoren (Stress, ineffektive Kommunikation, Produktionsdruck) mit medizinischen Fehlern und unerwünschten Ereignissen in Verbindung gebracht werden können. Systemfehler und Patientenschäden können auf Faktoren zurückgeführt werden, die auf mehreren Ebenen des Gesundheitssystems auftreten. Diese Systemebenen umfassen den Patienten, Aufgaben, Einzelpersonen, das Team, Tools, das Management und die Organisation. Kommunikation und Teamarbeit schließen Patientinnen und Patienten und ihre Betreuungspersonen sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit ein, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten. Die Fähigkeit, Systeme und die in ihnen verborgenen Fehler zu erfassen und Vorfälle an Kollegen zu kommunizieren, ist entscheidend für das Lernen aus Fehlern. Die Möglichkeit, Qualitätsverbesserungs-Tools zu verwenden, ermöglicht das Schließen von potentiellen Lücken nach diesen Ereignissen. Die Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten und ihren Betreuungspersonen ist für die Optimierung der Sicherheit unerlässlich. Dazu gehört ein ethisch korrektes und angemessenes Verhalten bei der Bewältigung klinischer Risiken und Ehrlichkeit gegenüber Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit medizinischen Fehlern. Die Infektionskontrolle identifiziert potenzielle Gefahren und verhindert Infektionen im Zusammenhang mit der Gesundheitsfürsorge, insbesondere durch die Anwendung universeller Vorsichtsmaßnahmen. Invasive Verfahren sind ein besonders risikoreicher Teil der Gesundheitsversorgung. Schäden können durch den sinnvollen Einsatz von Checklisten und Standardarbeitsanweisungen reduziert werden. Die Arzneimittelsicherheit befasst sich mit den allgegenwärtigen Risiken, die mit allen Phasen der Medikamenteneinnahme verbunden sind, insbesondere für verschiedene Altersgruppen, Hochrisiko-Medikamente und Übergänge in der Pflege.

Es gibt eine zunehmende Anzahl von Lehrplänen für Patientensicherheit sowie Überprüfungen ihrer Erfolge und Herausforderungen [10], [28], [29], [30], [31], [32], [33], [34]. Die WHO hat einen Leitfaden für Lehrpläne entwickelt, um Medizinstudierenden grundlegende Lektionen in Bereich der Patientensicherheit zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, sicher zu praktizieren [26]. Es enthält ein Lehrerhandbuch und ein umfassendes, einsatzbereites, themenbasiertes Programm mit einem vollständigen Foliensatz.

Aus der Erkenntnis heraus, dass Menschen in allen Ländern mehrheitlich von anderen Fachkräften als Medizinerinnen und Medizinern betreut werden, folgte unmittelbar auf den Lehrplan für die Medizinstudierenden ein allgemeiner, multiprofessioneller Lehrplan für Patientensicherheit. Ziel war es, die Durchführung von Schulungen zur stationären Sicherheit zu unterstützen, unter anderem in den Bereichen Geburtshilfe, Pflege, Pharmazie, Zahnmedizin und Medizintechnik [35].


Herausforderungen bei der Umsetzung

Es wird manchmal gesagt, dass es in der akademischen Medizin am schwierigsten sei, einen neuen Kurs in den Lehrplan aufzunehmen. Universitäten sind bekannt für ihre professionelle Bürokratie, wozu auch der Widerstand gegen Veränderung zählt. Es besteht oftmals die Tendenz, die bestehende Organisationsstruktur beizubehalten, auch wenn offensichtlich ist, dass sie den institutionellen Zielen nicht dienlich ist.

Es wurden Hindernisse bei Änderungen der Hochschulbildung im Allgemeinen festgestellt, die sich auf Einstellungen, bestehende Strukturen und Ressourcen beziehen [36], [37]. Ein schwieriges Unterfangen scheint auch die Einführung von Patientensicherheit in Schulen für Gesundheitsberufe darzustellen, wie es eine Studie von Leotsakos et al. [38] nahelegt.

Zu den Hindernissen bei der Umgestaltung der Hochschulbildung zählen folgende:

1.
Mangel an Bewusstsein (u.a. mangelndes Interesse, Engagement, Einbindung), Unterstützung, Professionalität, Politikgestaltung und Anerkennung
2.
Konservative Disziplinarstruktur der Hochschulbildung, ineffiziente Kommunikation, Widerstand gegen Veränderungen, überfüllter Lehrplan, Konzentration auf inhaltliches Lernen
3.
Bedarf an mehr Ressourcen, einschließlich Finanzierung; Arbeitsdruck und Zeitmangel; fehlender Zugang zu Informationen, Mangel an einheitlichen Rechtsvorschriften und Platzmangel [36]

Die Einbeziehung der Patientensicherheit in die Ausbildung zu Gesundheitsberufen ist auch mit besonderen Herausforderungen verbunden. Dazu gehören

1.
mangelndes Problembewusstsein,
2.
mangelnde Übereinstimmung, einschließlich des heimlichen Lehrplans,
3.
mangelndes Engagement und fehlende Beteiligung,
4.
mangelnde Führung,
5.
die disziplinorientierte Struktur der medizinischen Wissenschaft und Gesundheitsfürsorge,
6.
Widerstand gegen Veränderung,
7.
überfüllter Lehrplan,
8.
historischer Fokus auf inhaltsbasiertes Lernen,
9.
Mangel an Know-how und Unterstützung für Lehrkräfte, einschließlich Finanzierung,
10.
hoher Arbeitsdruck, parallele Arbeitsanforderungen und Zeitmangel sowie
11.
Beweislücken bei bewährten Verfahren.

Mangelndes Bewusstsein und mangelnde Übereinstimmung sind bekannte Hindernisse bei der Einhaltung von Richtlinien durch Ärztinnen und Ärzte sowie im Hinblick auf Verhaltensänderungen [39]. Kursleitende sträuben sich oftmals, Patientensicherheit als wichtigen Forschungszweig anzuerkennen [40]. Viele müssen von der Relevanz dieses Faches für andere Fächer überzeugt werden, was bei den Grundlagenwissenschaften wie Anatomie, Physiologie und Biochemie nicht der Fall ist.

Ein heimlicher Lehrplan, der die „Praxis der realen Welt“ widerspiegelt, ist tief in der Kultur und im Verhalten von Gesundheitsorganisationen verankert. Dieser heimliche Lehrplan hält autoritäre und hierarchische Strukturen und unprofessionelles Verhalten aufrecht, sabotiert die Teamarbeit und stärkt die paternalistische Einstellung gegenüber Patientinnen und Patienten [9]. Studierende und Auszubildende beobachten, wie sich ihre erfahreneren Kolleginnen und Kollegen verhalten, konträr zu dem, was sie womöglich im Hörsaal gelernt haben. Diese Faktoren tragen unter den Fakultätsmitgliedern zu mangelndem Engagement und unzureichender Beteiligung bei. Dies kann durch den Mangel an visionärer und befähigender Führung, welche die Patientensicherheit mehr in den Fokus rücken würde, noch verstärkt werden.

Die disziplinorientierte Struktur der medizinischen Fakultäten ist selbst ein Hindernis [40]. Fakultätsmitglieder in einzelnen Abteilungen verzichten möglicherweise nur ungern auf Raum im Lehrplan und den damit verbundenen Status. Auch an unserer eigenen Universität wurde der Versuch, Studierende der Medizin und der Pflege gemeinsam in Patientensicherheit zu unterrichten, durch miteinander kollidierende Zeitpläne der jeweiligen Fakultäten enttäuscht.

Auch Fachschulen kämpfen bereits mit dicht gedrängten Lehrplänen. Da die in der Klinik verbrachte Zeit begrenzt ist, haben die Studierenden weniger Möglichkeiten, mit häufig auftretenden Problemen der Patientensicherheit konfrontiert zu werden. Die Möglichkeiten für ein interdisziplinäres Training in Praxissituationen sind sogar noch eingeschränkter [41]. Außerdem sind die Fakultäten daran gewöhnt, inhaltliches statt kompetenzbasiertes Lernen anzubieten. Zudem herrscht oftmals ein Mangel an Lehrpersonal und diejenigen Lehrkräfte, die vorhanden sind, schrecken manchmal davor zurück, Themen zu unterrichten, die außerhalb ihrer Disziplin und Expertise liegen [42].

Führungskräfte in Fachschulen und Universitätskliniken spielen daher eine wichtige Rolle für einen erfolgreiche Veränderung des Lehrplans. Dies erfordert die Schaffung eines Umfelds, in dem Veränderungen akzeptiert und vorgenommen werden können. Unzureichende Unterstützung in Bezug auf Zeit, Finanzierung und Beratung sind große Hindernisse bei der Genehmigung von Reformen und deren Umsetzung [43].


Was getan werden sollte

Um den Lehrplan zu ändern, den Auszubildenden Kompetenzen und ein Bewusstsein für die Sicherheitskultur zu vermitteln und um letztendlich Verhaltensänderungen zu bewirken, müssen Stakeholder aus dem medizinischen Ausbildungsbereich und Gesundheitsorganisationen aktiv werden.

Für eine Organisation, die sich auf einen derartigen Lehrplanwechsel einlässt, ist Kommunikation und Engagement von Lehrenden und Mitarbeitenden von Anfang an unverzichtbar [44], [45]. Dabei ist es wichtig, über die Gründe für die vorgeschlagenen Änderungen und die damit verbundenen Prozesse aufzuklären. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Mitarbeitenden, die daran beteiligt sind, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Dies sollte einschlägige Schulungen und Aktivitäten umfassen, die es ihnen ermöglichen, sich am Veränderungsprozess zu beteiligen.

Das Lucian Leape Institute der National Patient Safety Foundation berief eine Expertengruppe ein, die Empfehlungen zur Verbesserung der Ausbildung in Patientensicherheit herausgab [46]. Obwohl sie in den USA für die Reform medizinischer Fakultäten entwickelt wurden, sind die meisten dieser Empfehlungen auf den internationalen Kontext und auf andere Ausbildungsrichtungen im Gesundheitswesen übertragbar. Die Empfehlungen konzentrieren sich zunächst auf die Entwicklung von Lernkulturen, die Sicherheit, Professionalität, Zusammenarbeit und Transparenz betonen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung zwischenmenschlicher Fähigkeiten und interdisziplinärer Teamarbeit. Es sollten Mittel bereitgestellt werden, um die betreffende Fakultät bei der Entwicklung der für die Bereitstellung der Lehrpläne erforderlichen Fähigkeiten zu unterstützen. Die Änderungen sollten sich auf die Auswahl der Studierenden erstrecken, deren Eigenschaften diese neuen Kompetenzen widerspiegeln. Patientensicherheit sollte als Wissenschaft konzeptualisiert werden und die berufliche Erstausbildung sollte sich auf Kernkompetenzen in denjenigen Bereichen konzentrieren, die in diesem Editorial bereits beschrieben wurden. Dieses Lernen sollte über die Grund- und Spezialausbildung hinausgehen und zu lebenslangem Lernen führen. Die nationalen Akkreditierungsanforderungen sollten an die Erreichung dieser Kompetenzen angepasst werden. Die Auswirkungen dieses neuen Satzes von Bildungsprioritäten sollten bewertet sowie finanzielle und andere Anreize angeglichen werden, um die Änderungen zu unterstützen. Viele der Empfehlungen richten sich an akademische sowie an externe Führungskräfte in noch höheren Positionen, wie etwa in Bildungsministerien und Akkreditierungsstellen, da diese Personen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Veränderungsprozessen spielen [47].

Es gibt eine Vielzahl von Tools und Strategien, die eingesetzt werden können, wobei eine ausführliche Erörterung allerdings nicht Gegenstand dieses Editorials sein kann. Dazu gehören sowohl High-Tech- als auch Low-Tech-Simulationen [48], [49] und die Verwendung standardisierter Patientinnen und Patienten. Standardisierte Schulungen zum Einsatz von Tools zur Verbesserung der Teamarbeit und Kommunikation, wie TeamSTEPPS und das Comprehensive Unit Based Safety-Programm (CUSP), können dabei helfen, Wissen zu vertiefen, Einstellungen zu ändern und Ergebnisse zu verbessern [50], [51], [52].

Das traditionelle Lernen am Modell ist nach wie vor ein entscheidender Bestandteil des Lehrens. Dies ist besonders wichtig, um Werte und Verhaltensweisen zu vermitteln, die eine Sicherheitskultur und optimales Lernen fördern und um die Vermeidung von und den adäquaten Umgang mit Fehlern zu unterstützen. Die Zusammenarbeit mit Patientinnen und Patienten – wann immer möglich – ist ein weiterer bedeutender Teil der Ausbildung [53].

Es gibt hervorragende Standardlehrbücher [54], [55] sowie eine wachsende Anzahl kostenloser Online-Ressourcen, die Informationen, Anleitungen und Schulungen zur Patientensicherheit anbieten [56], [57], [58], [59], [60].


Fazit

Es ist unabdingbar, das Gesundheitspersonal weltweit auf sichere Patientenversorgung vorzubereiten. Wir sind der Meinung, dass die Patientensicherheit als neue Grundlagenwissenschaft für die Ausbildung in Gesundheitsberufen betrachtet werden sollte. Die Übertragung des Forschungsfeldes Patientensicherheit in sichere medizinische Verfahrensweisen ist jedoch auch ein sehr praxisnahes Unterfangen. Um die Patientensicherheit in die Lehrpläne von Fachschulen und Ausbildungsprogrammen zu integrieren, sind umfangreiche Reformen erforderlich. Diese Organisationen müssen ihren Fokus vom reinen Erwerb von Wissen auf die Entwicklung von Kompetenzen und Verhaltensänderungen lenken.

Der neue Lehrplan muss Kompetenzen vermitteln, die im Zusammenhang stehen mit patientenorientierter Betreuung, Arbeit in interdisziplinären Teams, Anwendung von evidenzbasierten Praktiken sowie von Qualitätsverbesserungskonzepten. Dazu zählt auch, sowohl die Sichtweisen der Studierenden als auch Einstellungen und Kenntnisse zu verändern. Studierende sollten in der Lage sein, individuelle Sicherheitsprobleme durch „Systemlinsen“ zu sehen und mögliche Lösungen identifizieren und testen zu können.

Wir sind uns bewusst, dass die Integration des Themas Patientensicherheit in die allgemeine und berufliche Bildung mit Herausforderungen verbunden ist. Ein großes Hindernis ist die vorherrschende Kultur der Scham, der Schuldzuweisung und der Leugnung medizinischer Fehler. Der heimliche Lehrplan steht im Wettbewerb mit den Versuchen, eine Sicherheitskultur zu schaffen und optimales Lernen zu ermöglichen.

Unterschiedliche Akteure in den Bereichen Ausbildung und Gesundheitsfürsorge müssen Maßnahmen ergreifen. Kommunikation von Top-Führungskräften und Transparenz in der gesamten Einrichtung sind während des Prozesses erforderlich. Koordinierung wird ebenfalls notwendig sein, um den Studierenden die Möglichkeit zu geben, ihre neuen Fähigkeiten in der Praxis zu üben.

Es stehen nun genügend Tools zur Verfügung, so dass jede Organisation gute Startbedingungen hat. Dennoch gibt es noch viel zu erlernen, etwa wirksame Strategien für die Schulung von Auszubildenden im multidisziplinären und praxisorientierten Umfeld sowie die Anpassung von Lehrmaterialien an lokale Gegebenheiten. Innovationen sind immer noch erforderlich. Frühzeitige Erforschung und Evaluierung lassen uns das Ziel, die Patientenversorgung sicherer zu machen, rascher erreichen.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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