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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Konzept und Inhalte eines Wahlkurses zur Erlangung einer Grundqualifikation in Patientensicherheit im Praktischen Jahr des Medizinstudiums

Artikel Curriculumsentwicklung

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  • corresponding author Egbert Opitz - Philipps-Universität Marburg, Dekanat des Fachbereichs Medizin, Marburg, Deutschland
  • author Sylvia Heinis - Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Kaufmännische Geschäftsführung Standort Marburg, Marburg, Deutschland
  • author Andreas Jerrentrup - Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Zentrum für Notfallmedizin, Marburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2019;36(2):Doc20

doi: 10.3205/zma001228, urn:nbn:de:0183-zma0012284

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2019-36/zma001228.shtml

Eingereicht: 9. Februar 2018
Überarbeitet: 5. Juli 2018
Angenommen: 16. August 2018
Veröffentlicht: 15. März 2019

© 2019 Opitz et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Angesichts des dringenden Ausbildungsbedarfs im Fach Patientensicherheit sollte das diesbezügliche Marburger Lehrangebot in Zusammenarbeit zwischen dem privatisierten Universitätsklinikum und dem Studiendekanat des Fachbereichs Medizin durch einen Wahlkurs für jeweils 10-15 Studierende im Praktischen Jahr (PJ) ergänzt werden. Gleichzeitig sollte dieser Kurs dazu dienen, wichtige Erkenntnisse sowohl für rasch umsetzbare Verbesserungen des aktuellen PJ-Lehrangebots als auch mittelfristig für eine Umgestaltung des Marburger Curriculums zu liefern.

Projektbeschreibung: Der seit 2016 halbjährlich in Marburg durchgeführte PJ-Kurs Patientensicherheit umfasst ca. 80 Unterrichtsstunden.

Er beruht auf den Prinzipien der Verlagerung einfacher Wissensvermittlung in die selbstständige Vorbereitung durch die Studierenden, der Anknüpfung an bereits erlebte berufliche Situationen, der Arbeit mit den realen Daten der aktuellen Patienten der PJ-Studierenden, der Förderung der Teamarbeit und auf dem bewussten Einsatz eines großen Methodenmixes mit zahlreichen interaktiven Unterrichtsformen.

Zu den Themen der 13 Unterrichtseinheiten des Kurses zählen sowohl die Mehrzahl der laut internationaler Literatur größten Problemfelder der Patientensicherheit wie die Kommunikation, Arzneimitteltherapiesicherheit, diagnostische Fehler und Übergaben als auch Methoden zur systematischen Entdeckung und Analyse von Fehlern. Im Rahmen einer Projektaufgabe untersuchen die Studierenden mit Hilfe des Global Trigger Tools und jeweils zehn Akten von Patienten ihrer aktuellen Stationen, ob bei der Behandlung dieser Patienten Schäden aufgetreten sind. Anschließend erstellen die Studierenden in Zweier-Teams für einen Fall mit einem vermeidbaren Patientenschaden ein Fischgrätendiagramm, auf dem der fehlerhafte Vorgang, die zu seiner Entstehung beitragenden Faktoren, die bereits in der betreffenden Klinik erlebten Sicherheitsmaßnahmen sowie Verbesserungsvorschläge der Studierenden visualisiert werden. In der Kurs-Abschlussveranstaltung erläutern die Studierenden dieses Diagramm gegenüber einem Mitglied der Geschäftsleitung des Universitätsklinikums.

Erfolgreiche Teilnehmende erhalten eine offizielle Bestätigung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, dass der Kurs die Anforderungen der Stufe II („Grundqualifikation“) des Fortbildungskonzepts „Patientensicherheit“ der deutschen Ärzteschaft erfüllt.

Ergebnisse: Der gesamte Kurs wurde auf der Basis des Standardfragebogens des Marburger Fachbereichs Medizin bei allen fünf bisherigen Durchführungen im Median als „sehr gut“ bewertet. Die Studierenden verspüren einen erheblichen Kompetenzzuwachs bezüglich der Umsetzung konkreter Projekte zur Verbesserung der Patientensicherheit.

Darüber hinaus konnten durch die intensive Zusammenarbeit mit den PJ-Studierenden sieben weitere PJ-Kurse, die gleichermaßen der Patientensicherheit und der Festigung anvertraubarer professioneller Tätigkeiten dienen, konzipiert und umgesetzt werden. In Kombination mit den andernorts in Kursen zur Patientensicherheit gewonnenen Erfahrungen konnten die erzielten Erkenntnisse für einen ersten, die lokalen Rahmenbedingungen berücksichtigenden Entwurf eines Lehrangebots zur Patientensicherheit im gesamten klinischen Studium genutzt werden.

Schlussfolgerung: Auf dem Weg zur longitudinalen Verankerung des Themas Patientensicherheit im Marburger Curriculum der Humanmedizin hat sich die Einführung eines umfangreichen Wahlkurses im mittleren Tertial des Praktischen Jahrs bewährt. Bei gegebener Unterstützung seitens der Geschäftsleitung des beteiligten Klinikums und der Leitung des Studiendekanats halten wir ein solch umfangreiches Angebot auch dauerhaft für eine Gruppe von Studierenden für sinnvoll, die sich frühzeitig intensiv mit dem Thema Patientensicherheit auseinandersetzen möchte.

Schlüsselwörter: Patientensicherheit, Medizinstudium, Praktisches Jahr, Deutschland


Einleitung

Seit dem Erscheinen des „To err is human – building a safer health system“-Berichts des US-amerikanischen Institute of Medicine im Jahr 2000 mit der Nennung einer aus zwei Studien hochgerechneten Spanne von 44.000-98.000 vermeidbaren Todesfällen in US-Krankenhäusern pro Jahr [1], [2], [3] wird das Thema Patientensicherheit wesentlich breiter wahrgenommen als nach diversen vorangegangenen Publikationen [4], [5], [6], [7], [8], [9], [10], [11], [12], [13], [14], [15], [16].

Seitdem ist das wahre Ausmaß an vermeidbaren Patientenschäden zwar kontrovers diskutiert worden [17], [18], [19], [20], [21], [22], [23], [24], [25], [26], [27], [28], [29], [30], [31], [32], jedoch legt eine aktuelle Übersicht über die Ergebnisse aller großen bislang auf der Basis retrospektiver Krankenaktenanalysen durchgeführten Studien nahe, dass es bei mindestens 5% aller Krankenhausaufenthalte zu vermeidbaren Schäden komm ([33], hier figure 2). Darüber hinaus werden für den ambulanten Bereich in einem aktuellen systematischen Review im Median der berücksichtigten Studien zwei bis drei sicherheitskritische Ereignisse pro 100 Arztbesuche bzw. durchgesehene Krankenakten genannt. Von diesen gingen ca. 4% mit ernsthaften Gesundheitsschäden einher, was ca. einem ernsthaften Schaden pro 1.000 Arztbesuchen entspricht [34]. Wichtige zu derartigen Schäden beitragende Faktoren sind Medikationsfehler, vermeidbare nosokomiale Infektionen, Fehler bei der Kommunikation und Teamarbeit sowie diagnostische und Übergabefehler [35], [36], [37], [38], [39], [40], [41], [42], [43], [44], [45].

Angesichts der genannten Zahlen werden über das Leid der Patienten hinaus zunehmend auch die erheblichen Folgekosten vermeidbarer Patientenschäden thematisiert [46]. Gemäß zwei 2017 und 2018 im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums erstellten Analysen in OECD-Ländern betragen diese ca. 15% der Krankenhausausgaben für im Krankenhaus entstandene und bis zu 3% des Bruttoinlandsprodukts für im ambulanten Bereich entstandene Schäden [47], [48].

Auf der Basis solcher Daten gibt es inzwischen einen weitgehenden Konsens bezüglich eines erheblichen Handlungs- und Ausbildungsbedarfs beim Thema Patientensicherheit, der auch von den Studierenden mehrfach artikuliert wurde [49], [50]. In der Folge haben Lehrinitiativen zur Patientensicherheit in den letzten Jahren zugenommen, sind aber weiterhin weder im deutschsprachigen noch im sonstigen europäischen Raum flächendeckend vorhanden [51], [52].

Vor diesem Hintergrund, des langjährigen Engagements Marburger Kliniker beim Thema Patientensicherheit [53] sowie eines seit ca. zehn Jahren in Marburg dazu bestehenden Basis-Lehrangebots haben wir uns 2015 entschlossen, für das mittlere Tertial des Praktischen Jahrs einen umfangreichen Wahlkurs zur Patientensicherheit aufzubauen. Seinem Untertitel „Wie kann ich meine Patienten vor einem vermeidbaren Schaden bewahren ?“ entsprechend konzentrieren sich seine Inhalte – wie in den Modulen II und III eines in Zürich im klinischen Studium schon zuvor angebotenen Kurses – auf wichtige zu vermeidbaren Schäden beitragende Faktoren sowie auf Lösungsansätze [54].


Projektbeschreibung

Um Medizinstudierende möglichst früh und systematisch mit dem Thema Patientensicherheit vertraut zu machen, sind weltweit einige Curricula und Lernzielkataloge entwickelt worden [55], [56], [57], [58], [59], [60], [61], [62], [63]. Dabei wird in der Regel eine longitudinale, sich über alle Abschnitte des klinischen Studiums verteilende Behandlung des Themas Patientensicherheit empfohlen (s.a. [54], [64]), die mittelfristig auch von uns angestrebt wird. Da es trotz bester Vorsätze aber zu nicht unerheblichen Problemen bei der Einführung von Lehrveranstaltungen zur Patientensicherheit in den ersten klinischen Studienjahren kommen kann ([52], S.13f), haben wir uns aus den folgenden pragmatischen Gründen zunächst für die Einführung eines freiwilligen Kurses im Praktischen Jahr (PJ) entschieden:

  • Rasche Umsetzbarkeit anstelle einer mehrjährigen Wartezeit bis zu einer grundlegenden Reform des gesamten Curriculums
  • Lernmöglichkeit von ersten andernorts bereits erfolgreich durchgeführten Kursen [54]
  • Sammlung wichtiger Erfahrungen, die sowohl unmittelbar in Änderungen unseres aktuellen PJ-Lehrangebots als auch in eine mittelfristige Umgestaltung unseres Curriculums einfließen können

Dem nach einem Pilotkurs inzwischen fünfmal erfolgreich gemeinsam vom Fachbereich Medizin und dem Standort Marburg der Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH durchgeführten „PJ-Kurs Patientensicherheit: Wie kann ich meine Patienten vor einem vermeidbaren Schaden bewahren?“ haben wir die folgenden Prinzipien zugrunde gelegt:

  • Verlagerung einfacher Wissensvermittlung in die selbstständige Vorbereitung durch die Studierenden (u.a. durch Einsatz von Modulen des E-Learning-Programms ELPAS des Freiburger Bereichs für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie [65]), wobei das Erlernte in den zumeist am Nachmittag des gleichen Tages folgenden Präsenzphasen vertieft wird
  • Anknüpfung an bereits erlebte berufliche Situationen
  • Arbeit mit den realen (pseudonymisierten) Daten der aktuellen Patienten der PJ-Studierenden
  • Förderung des Erfahrungsaustauschs mit Angehörigen des Pflegepersonals
  • Förderung der in der Medizin wesentlichen, aber wenig gelehrten Teamarbeit (u.a. im Rahmen von berufsgruppenübergreifenden Kursstunden, durch eine Team-Aufgabe in der E-Learning-Phase, durch die von einem Berufspiloten vorgenommene Vermittlung der Prinzipien zur Erhöhung der Sicherheit in der Luftfahrt sowie durch die als Team vorzubereitende und zu haltende Abschlusspräsentation)
  • Bewusster Einsatz eines großen, für die jeweilige Kursstunde geeigneten Methodenmixes, u.a. mit interaktiven Unterrichtsformen wie dem Einsatz von TED-Systemen, Simulationspatienten und Rollenspielen in einer realitätsnahen Umgebung [66]
  • Realisierung als Wahlfach mit jeweils 10-15 Studierenden

Insgesamt versuchen wir, durch die Befolgung dieser Prinzipien in Kombination mit der Wahl einer geeigneten Prüfungsleistung eigenverantwortliches, aktives und nachhaltiges studentisches Tiefenlernen zu ermöglichen ([67], S.12).

Erfolgreiche Teilnehmende erhalten eine offizielle Bestätigung des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ), dass der Kurs die Anforderungen der Stufe II („Grundqualifikation“) des Fortbildungskonzepts „Patientensicherheit“ der Bundesärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des ÄZQ [59] erfüllt. Da für diese Qualifikationsstufe Berufserfahrungen vorausgesetzt werden, richtet sich der Kurs bewusst an Studierende im mittleren Tertial des PJ, das gleichzeitig noch so weit von den Examensprüfungen entfernt ist, dass die Studierenden bereit sind, sich auf einen nicht primär auf prüfungsrelevantes Wissen abzielenden Kurs von über 80 Stunden Präsenz- und Vorbereitungszeit einzulassen.

Zu den Themen der 13 Unterrichtseinheiten des Kurses zählen sowohl die Mehrzahl der laut internationaler Literatur größten Problemfelder der Patientensicherheit wie die Kommunikation, Arzneimitteltherapiesicherheit, diagnostische Fehler und Übergaben als auch Methoden zur systematischen Entdeckung und Analyse von Fehlern. Detailliertere Angaben zu den Unterrichtseinheiten des Kurses sind dem Anhang 1 [Anh. 1], seine Lernziele dem Anhang 2 [Anh. 2] zu entnehmen. Da die für die Patientensicherheit sehr wichtigen hygienischen Aspekte [68] in einer für alle PJ-Studierenden verpflichtenden PJ-Einführungswoche (s.u.) behandelt werden, sind sie bewusst nicht in diesem Wahlkurs enthalten.

Im Rahmen der im Anhang 1 [Anh. 1] aufgeführten Kurszeiten werden von den PJ-Studierenden auch die Bearbeitung einer Teamaufgabe innerhalb der E-Learning-Phase, der Besuch einer Morbiditäts- und Mortalitätskonferenz derjenigen Klinik, in der sie gerade arbeiten, die schriftliche Darstellung eines selbst erlebten Konflikts in einer beruflichen Situation (als Basis für den Kurstag „Kommunikation“), die Darstellung des Übergabe-Schemas in der eigenen Arbeitsumgebung, die Erledigung einer Projektaufgabe sowie die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse der Projektaufgabe in der Abschlussveranstaltung des Kurses erwartet.

Darüber hinaus wird den Studierenden in dieser Abschlussveranstaltung Gelegenheit gegeben, einem anwesenden Mitglied der Geschäftsleitung des Klinikums persönlich einen auf die Patientensicherheit bezogenen, möglichst einfach zu realisierenden Verbesserungsvorschlag zu unterbreiten. Zwei bis drei Monate nach Abschluss des Kurses – also noch vor dem Ende ihres Studiums - erhalten die Studierenden eine Rückmeldung, bei welchen ihrer Verbesserungsvorschläge eine Umsetzung bereits erfolgt oder konkret geplant ist.

Als Projektaufgabe untersuchen die Studierenden mit Hilfe des sog. Global Trigger Tools (einer Liste von ca. 50 Signalworten bzw. Situationen wie z.B. „Plötzliches Fallen des Hb um ≥25%“, „im Krankenhaus neu aufgetretene Pneumonie“ oder „Wiederaufnahme in der Notaufnahme innerhalb von 48 Stunden“) [69], [70], [71] und jeweils 10 Akten von Patienten ihrer aktuellen Stationen, ob bei der Behandlung dieser Patienten Schäden aufgetreten sind. In der Pädiatrie greifen wir dabei auf das von uns auf Deutsch übersetzte Global Assessment of Pediatric Patient Safety (GAPPS) Tool zurück [72]. Zur Einschätzung der Vermeidbarkeit eines Schadens benutzen wir die gleiche Methodik wie in den einleitend genannten, auf retrospektiver Basis durchgeführten großen internationalen Studien, die z.B. in [4] sehr gut dargestellt ist. Als Kurs-Abschlussarbeit erstellen die Studierenden in Zweier-Teams für einen von ihnen identifizierten vermeidbaren Schaden ein Fischgrätendiagramm, auf dem der fehlerhafte Vorgang, die zu seiner Entstehung beitragenden Faktoren, die bereits in der betreffenden Klinik erlebten Sicherheitsmaßnahmen sowie die Verbesserungsvorschläge der Studierenden in eindeutig definierten Farben visualisiert werden.

Der im Kurs verfolgte, auch als „Prospective Clinical Surveillance“ bezeichnete, mit den Daten aktueller Patienten arbeitende Ansatz [73], [74] muss zwar den Trigger „Wiederaufnahme innerhalb von 30 Tagen“ außer Acht lassen. Dafür bietet er im Gegensatz zu der bei Anwendung des Global Trigger Tools sonst üblichen Untersuchung weiter zurückliegender Vorfälle den Vorteil, dass alle Beteiligten den Behandlungsverlauf des Patienten noch kennen, dazu befragt werden und konkrete Vorschläge für die zukünftige Vermeidbarkeit eines Schadens in einer vergleichbaren Situation machen können.

Wird anhand der „Trigger-positiven“ Krankenakten kein vermeidbarer Schaden identifiziert, so erstellt das jeweilige Team ein modifiziertes Fischgrätendiagramm, auf dem nur die in der eigenen Klinik erlebten Sicherheitsmaßnahmen sowie Vorschläge zur weiteren Erhöhung der Patientensicherheit festgehalten werden.

Der bewusst atmosphärisch ähnlich wie ein Fort- und Weiterbildungsangebot für ärztliches Personal angelegte Kurs findet i.d.R. einmal wöchentlich nachmittags von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr im Lehrzentrum des Fachbereichs Medizin statt. Um die umfangreiche, für den Kurserfolg aber notwendige vorbereitende Literatur lesen oder sich mit den aktuellen Patientendaten auseinandersetzen zu können, werden die Studierenden darüber hinaus am Morgen des Kurstags von ihren sonstigen Tätigkeiten im PJ freigestellt.

Um den unterschiedlichen Lerntypen gerecht zu werden, wird die zur verpflichtenden Kursvorbereitung gehörende Literatur den Studierenden sowohl in einem konventionellen Ordner als auch in elektronischer Form bereitgestellt. Hingegen ist eine Auswahl weitergehender Literatur, die wir den an einem Thema besonders interessierten Studierenden anbieten, nur im elektronischen Kursordner vorhanden und muss außerhalb der PJ-Arbeitszeiten studiert werden.

Als eine wichtige, seit dem Frühjahr 2017 in den Kurs integrierte Erweiterung sehen wir die Bereitstellung von Patienten- und Angehörigenberichten an, deren Lektüre einen Teil des Arbeitsauftrags für die jeweilige Unterrichtseinheit darstellt. Durch diese Berichte, in denen Patienten oder Angehörige ihr Erleben sowohl positiver als auch negativer Aspekte eines Krankenhausaufenthalts und damit zusammenhängender ambulanter Episoden in ihren eigenen Worten schildern, wird den Studierenden eine andere Sicht auf das sonst oft nur aus einer ärztlichen Perspektive betrachtete Geschehen in ihrer Klinik vermittelt. Nicht zuletzt werden ihnen dabei auch die Gefühle, die bestimmte Maßnahmen und Verhaltensweisen des Krankenhauspersonals bei Patienten auslösen, näher gebracht. Aus diesem Grund werden patient stories auf internationaler Ebene im Übrigen nicht nur im Unterricht eingesetzt [75], sondern z.B. auch regelmäßig zu Beginn der monatlichen Geschäftsleitungssitzungen von Kliniken vorgelesen [76].

Im gesamten Kurs legen wir Wert darauf, den Studierenden zum einen zu vermitteln, dass das vorhandene Sicherheitsniveau im deutschen Gesundheitswesen hoch ist. Zum anderen soll bei ihnen aber auch ein Gefühl für diejenigen Bereiche entstehen, bei denen trotz aller bisherigen Anstrengungen noch ein klares Verbesserungspotenzial vorhanden ist. Dabei behandeln wir mehrfach, dass es nahezu immer die eine Maßnahme nicht gibt, mit denen der Schalter für eine noch sicherere Versorgung einfach umgelegt werden kann, sondern dass es sich häufig um komplexere Maßnahmenbündel handelt, bei deren konsequenter Umsetzung man in abgrenzbaren Bereichen nachhaltige Erfolge erzielen kann [77], [78].

Mit der im Kurs erlernten Methode zur Visualisierung der zu fehlerhaften Vorgängen beitragenden Faktoren erhalten die Studierenden ein Werkzeug an die Hand (und zum Kursabschluss in Form eines wiederbeschreibbaren DIN A1-Posters sowie mit einem Set an Stiften und Kreppband auch real ausgehändigt), das sie ab dem nächsten Tag in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich ad hoc und ohne jedes technische Hilfsmittel für den Start eigener begrenzter Verbesserungsprojekte einsetzen können.


Ergebnisse

Jede Kursstunde wird am Ende direkt mit einem einheitlichen, vom Lehrzentrum des Fachbereichs Medizin vorgegebenen Fragebogen evaluiert, der in der Kurs-Abschlussveranstaltung um mehrere Fragen zur Beurteilung des Gesamtkurses ergänzt wird. Die so gewonnenen, auf einer 100%igen Rückmeldung der Teilnehmenden der fünf bislang durchgeführten Kurse beruhenden Evaluationsergebnisse sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt.

In der Gesamtsicht wird der Kurs im Median als „sehr gut“ bewertet. Die Studierenden berichten über einen erheblichen Kompetenzzuwachs bezüglich der Umsetzung konkreter Projekte zur Verbesserung der Patientensicherheit und empfinden die seit einem Jahr in den Kurs integrierten schriftlichen Patienten- und Angehörigenberichte als eine wertvolle Bereicherung.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Bereitschaft der Studierenden im mittleren Tertial des PJs hoch ist, sich mit dem Thema Patientensicherheit auseinanderzusetzen. Zu diesem Zeitpunkt können die meisten von ihnen die theoretischen Inhalte bereits mit eigenen Erfahrungen mit Patienten bzw. aus dem Stations-, Ambulanz- und OP-Alltag verknüpfen sowie Gelerntes – in Abhängigkeit von der eigenen Persönlichkeit und den in der eigenen Abteilung gegebenen Rahmenbedingungen – in diesen Alltag einbringen.

Die Kursdurchführung selbst haben wir nach und nach aus den folgenden Gründen in mehreren Punkten angepasst:

  • Reduktion des verpflichtenden Vorbereitungsmaterials, um dieses in der dafür zur Verfügung gestellten Zeit sicher bewältigen zu können
  • Mit Ausnahme des Kurstags Kommunikation: Begrenzung aller Präsenzphasen auf maximal drei Stunden, da eine längere Konzentrationsfähigkeit am Nachmittag bei den meisten Teilnehmenden nicht mehr gegeben ist
  • Ausbau des Anteils eigener Leistungen der Studierenden wie Berichte über selbst erlebte Konflikte in beruflichen Situationen, Darstellung des Übergabeschemas der eigenen Abteilung oder Berichte über den Umgang mit selbst erlebten belastenden Verläufen, um die Bedeutung der Kursinhalte für den eigenen Berufsalltag noch sichtbarer zu machen
  • Hinzuziehung einer Oberärztin aus der Klinik für Psychiatrie zur Diskussion derjenigen potenziell schwerwiegenden Arzneimittelinteraktionen, auf die das im Kurs eingesetzte Computerprogramm bei der Prüfung der Medikation von Patienten mit psychiatrischen Grunderkrankungen hinweist, da es sich hierbei häufig um Situationen handelt, für deren Beurteilung ein sehr spezielles Know-how erforderlich ist.

Änderungsvorschläge aus dieser Unterrichtseinheit zur Arzneimitteltherapiesicherheit werden von den behandelnden Ärzten weit überwiegend nicht – wie von uns anfangs befürchtet – als Kritik an ihrer Kompetenz, sondern als willkommene Hinweise aufgenommen.

Die berufsgruppenübergreifende Durchführung des Kurstags zur Kommunikation wird von allen Teilnehmenden sehr begrüßt. Allerdings hat es mehrerer Veränderungen bedurft, um die Inhalte und den Ablauf des Kurses den unterschiedlichen Vorerfahrungen und Vorkenntnissen der Medizinstudierenden und Pflegeschüler/innen anzupassen. Inzwischen stellen alle Kursteilnehmer/innen im Vorfeld des Kurstags einen schriftlichen Bericht über einen selbst erlebten Konflikt in einer beruflichen Situation zur Verfügung, der allen in anonymisierter Form zugesandt wird. Zu Beginn des Kurstags können die Teilnehmenden mit Hilfe eines TED-Systems dann selbst die Auswahl der prioritär zu besprechenden Berichte treffen. Alle theoretischen Aspekte werden nur unter Bezug auf einen dieser Berichte behandelt.

Für das Global Trigger Tool haben wir uns zum einen aus pragmatischen Gründen entschieden, weil es in einer deutschen Version verfügbar war und da es für das Kursziel einer allgemeinen Grundqualifikation in Patientensicherheit geeignete deutschsprachige Literatur zu seiner Anwendung gibt.

Zum anderen hat sich seine Anwendung als lehrreich erwiesen:

  • Alle PJ-Studierenden finden „positive“ Trigger.
  • Nahezu alle PJ-Studierenden finden Schäden, die bei „ihren“ Patienten aufgetreten sind.
  • Bezüglich der bei diesen Patienten der eigenen Station aufgetretenen Schäden müssen sich die Studierenden dann Gedanken über deren eventuelle Vermeidbarkeit sowie ggf. über Verbesserungsvorschläge für die Versorgung der Patienten machen.

Seit 2017 geben wir den Teilnehmenden zwei bis drei Monate nach Ende des Kurses eine Rückmeldung, welche ihrer Verbesserungsvorschläge bereits umgesetzt wurden, bei welchen die Umsetzung begonnen hat und welche zukünftig umgesetzt werden sollen:

  • Im Frühjahrskurs 2017 waren zu diesem Zeitpunkt fünf von 14 Vorschlägen umgesetzt.
  • Von den Vorschlägen des Herbstkurses 2017 waren zu diesem Zeitpunkt zwei von 14 umgesetzt, bei einem hatte die Umsetzung begonnen und bei vier weiteren war eine Umsetzung geplant.

Beispiele für erfolgte Umsetzungen sind die Realisierung einer Zugriffsmöglichkeit der PJ-Studierenden im Krankenhausinformationssystem auf die Daten ihrer eigenen Patienten im Notfallbereich, eine verbesserte Regelung zur hygienischen Unterbringung der Arbeitskleidung der PJ-Studierenden in Arbeitspausen sowie die Einstellung wichtiger Informationen zu Antiinfektiva-Interaktionen ins Hygieneportal des Intranets des Universitätsklinikums, um sie sowohl für die Klinikumsärzte als auch für Kurse der Klinischen Pharmakologie besser nutzbar zu machen.

Schließlich betrachten wir es als ein weiteres wichtiges Ergebnis des PJ-Kurses Patientensicherheit, dass wir durch die intensive Zusammenarbeit mit den Studierenden wesentliche Ideen zur Verbesserung unseres PJ-Kursangebots erhalten und in der Folge im Rahmen eines PJ-Curriculums umgesetzt haben. So konnten wir inzwischen u.a. eine für alle neu in Marburg mit ihrem PJ beginnenden Studierenden verpflichtende PJ-Einführungswoche mit den folgenden fünf Kursen einführen (mit Ausnahme des zwischen den Jahren beginnenden dritten Tertials):

  • Einweisung in die wichtigsten Standard-Medizingeräte (Infusomat, Perfusor, Überwachungsmonitor, Defibrillator mit EKG-Funktion und Blutgasanalyse-Apparat), verbunden mit einer von den Studierenden unterschriebenen Aufklärung über die rechtliche Situation
  • Übungen zur Krankenhaushygiene (auf der Basis von [68])
  • Management chronischer Wunden
  • Einführung in das Krankenhausinformationssystem
  • Strukturierte Übergaben (auf der Basis des ISOBAR-Standards) [79]

Bei direkt nach Kursabschluss durchgeführten Befragungen mit Rückmelderaten >90% werden diese Kurse sehr gut evaluiert, sowohl von der großen im ersten Tertial startenden Gruppe als auch von den kleinen Gruppen von Studierenden, die erst im zweiten oder dritten Tertial erstmals im PJ in Marburg arbeiten.


Diskussion

Aufgrund der aus zahlreichen Studien sowohl für den ambulanten als auch für den stationären Bereich des Gesundheitswesens verfügbaren Daten besteht zur weiteren Verbesserung der Patientensicherheit weltweit sowohl ein erheblicher Handlungs- als auch ein entsprechender Ausbildungsbedarf.

Lehrinitiativen zur Patientensicherheit haben in den letzten Jahren zwar zugenommen, sind aber im deutschsprachigen Raum noch keinesfalls flächendeckend vorhanden (vgl. eine auf der Auswertung der Vorlesungsverzeichnisse der medizinischen Fakultäten sowie der Tagungsbände der Jahrestagungen der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung bis 2015 basierende Übersicht für Deutschland, Österreich und die Schweiz von Rosentreter ([51], S.59-64). Eine zwar weiter fortgeschrittene, aber ebenfalls nicht flächendeckende Verbreitung von Patientensicherheitskursen in England, Schottland, Nordirland und Wales kann einer Zusammenstellung des General Medical Council und des Medical Schools Council entnommen werden [52].

Vor der Realisierung unseres Kurses haben wir an einem Tag der offenen Tür im Salford Royal NHS Foundation Trust hospitiert, der 2015 das Prädikat „Outstanding“ der Care Quality Commission erhalten hatte (siehe http://www.srft.nhs.uk/), und uns länger mit einem Mitglied des Kernteams zur Planung und Umsetzung des preisgekrönten, ins klinische Studium integrierten Züricher Kurses zur Patientensicherheit unterhalten, der in [54] näher beschrieben ist. Beides hat uns sehr dabei geholfen, den nach unserer Kenntnis zurzeit anspruchsvollsten Kurs zur Patientensicherheit im Praktischen Jahr des Medizinstudiums im deutschen Sprachraum einzuführen, der erfolgreichen Teilnehmenden die Erfüllung der Anforderungen der Stufe II („Grundqualifikation“) des Fortbildungskonzepts „Patientensicherheit“ der deutschen Ärzteschaft offiziell bestätigt.

Der offensichtliche Nachteil eines Wahlkurses besteht in seiner begrenzten Teilnehmerzahl. Dennoch hat sich der gewählte Ansatz unseres Erachtens aus den nachfolgenden Gründen als erfolgreich erwiesen (wofür auch die Tatsache spricht, dass sich für alle Kurse jeweils mehr als 40% der das gesamte zweite Tertial in Marburg absolvierenden Studierenden angemeldet haben, was wir angesichts eines bislang nicht primär staatsexamensrelevanten Kurses für eine sehr hohe Quote halten):

  • Mit den PJ-Studierenden konnte vom Pilotkurs an intensiv zusammengearbeitet werden, weil ihnen zahlreiche Facetten des Themas Patientensicherheit bereits in ihrer täglichen Arbeit begegnet sind.
  • Im Rahmen dieser intensiven Zusammenarbeit haben wir wesentliche Ideen zur Verbesserung des aktuellen PJ-Kursangebots erhalten und erfolgreich in einer für alle Studierenden verpflichtenden PJ-Einführungswoche umgesetzt.
  • Die Vorschläge der Studierenden waren für uns auch Anlass, Hospitations- und Kooperationsmöglichkeiten bei bzw. mit anderen Universitäten zu suchen, wenn wir von innovativen PJ-Kursen erfahren haben (z.B. bei bzw. mit den Medizinfachbereichen in Aachen, Freiburg, Hamburg und Hannover) [65], [80], [81], [82].

Auf diese Weise haben wir seit Anfang 2016 zwei weitere, in Tandem-Lehre durchgeführte und bei den PJ-Studierenden sehr beliebte Kurse eingeführt zum

  • Clinical Reasoning (mit Dozenten aus der Allgemeinmedizin, der Inneren Medizin und der Chirurgie) sowie zur
  • Leitlinien-basierten Arzneimitteltherapie multimorbider Patienten (orientiert an den Krankheitsgruppen der FORTA-Liste [83], mit Dozenten aus der Allgemeinmedizin, der Klinischen Pharmakologie und der Psychiatrie).

Ausgehend vom PJ-Kurs Patientensicherheit haben wir damit in den letzten Jahren wertvolle Lehr- und Lernerfahrungen bezüglich neun von 13 anvertraubaren professionellen Tätigkeiten [84] gemacht, deren Integration ins PJ laut einem Positionspapier der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung „einen optimalen Übergang zwischen studentischer Ausbildung und ärztlicher Weiterbildung sicherstellen“ könnte [85] und deren Einbeziehung in die für die Studierenden verbindlichen Prüfungen laut Masterplan 2020 vorgesehen ist [86].

Dabei können wir eine durch den direkten Bezug der Lerninhalte auf den aktuellen Arbeitsalltag der PJ-Studierenden gegebene, außergewöhnlich hohe Lernmotivation der meisten von ihnen bestätigen.

Darüber hinaus sind wir aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen davon überzeugt, dass ein solches Kursangebot punktuell sofortige Auswirkungen auf die aktuelle Versorgung der Patienten hat, auf die wir nicht verzichten möchten (durch die Arbeit der Studierenden mit den realen Patientendaten ihrer Stationen, durch die dabei entstehenden Gespräche mit dem Behandlungsteam, durch die Rückmeldung relevanter potenzieller Arzneimittelinteraktionen und notwendiger Dosisanpassungen sowie durch die konkreten Verbesserungsvorschläge der Kursteilnehmer/innen an ein Mitglied der Geschäftsleitung des Klinikums während der Abschlussveranstaltung im Sinne einer abgewandelten „safety walk-round“ ([87], S.49f).

Aufgrund der noch vor der Staatsexamensphase erfolgenden Rückmeldung über umgesetzte Verbesserungsvorschläge bieten wir den Studierenden darüber hinaus die Möglichkeit, sich bereits in dieser frühen beruflichen Phase als selbstwirksam zu erleben, was uns von einigen Kursteilnehmer/innen als wichtiger Lernerfolgsfaktor [88] rückgemeldet wird.

Die Erfahrungen aus unseren bisherigen Lehrveranstaltungen zur Patientensicherheit sowie aus entsprechenden Kursangeboten in Großbritannien [52] haben uns in die Lage versetzt, einen ersten Entwurf zur longitudinalen Verankerung des Themas Patientensicherheit im Marburger Curriculum der Humanmedizin zu erarbeiten, der in die anstehende Diskussion zur Umgestaltung dieses Curriculums eingebracht werden soll.

Beim Aufbau und der Weiterentwicklung des PJ-Kurses Patientensicherheit sowie der weiteren o.g. Kurse haben wir sehr von den Ideen anderer Personen und von den Erfahrungen aus anderen Lehrveranstaltungen profitiert (s.o. sowie [89], [90]). Vor diesem Hintergrund sind wir der Überzeugung, dass auch für den Aufbau eines in den gesamten klinischen Studienabschnitt integrierten Kursangebots zur Patientensicherheit eine Kooperation möglichst vieler medizinischer Fakultäten im deutschsprachigen Raum sinnvoll und wünschenswert wäre (weshalb wir auch allen interessierten, nicht kommerziell Lehrenden über die Korrespondenzadresse dieses Artikels einen entsprechenden Ideen- und Materialaustausch anbieten). Das Ziel könnte dabei z.B. ein „lebendes Curriculum“ mit einer von train the trainer-Kursen flankierten Sammlung evidenzbasierter herunterladbarer Lehrmodule wie beim kanadischen Patient Safety Education Program sein [91].

Als zu der guten Evaluation unseres Kurses beitragende Faktoren sehen wir die Freistellung der Studierenden am Vormittag des Kurstags zur Vorbereitung der jeweiligen Themen, ihre enge und flexible Betreuung sowie eine sehr hohe Motivation der für die jeweiligen Themen geeigneten Lehrkräfte an, sich speziell an einem Kurs zur Patientensicherheit zu beteiligen.

Da wir zudem in Marburg über einen sehr kompakten Fachbereich mit einem zentralen klinischen Standort und sehr kurzen Wegen zu allen wichtigen Akteuren verfügen, stellt die Organisation des beschriebenen Kurses möglicherweise eine einfachere Aufgabe als andernorts dar. Hinzu kommt aber auch, dass wir in unserem Projekt einen weiteren der wesentlichen Erfolgsfaktoren erfüllen, wie er im folgenden Zitat am Beispiel des Aufbaus interprofessioneller Ausbildungsstationen genannt wird: „Als vorteilhaft hat sich […] die Einbindung von Personen mit längerer Betriebszugehörigkeit, Erfahrung bei der Umsetzung von ähnlich komplexen Gestaltungsprojekten und entsprechender Schnittstellenkompetenz erwiesen.“ ([92], S.17).

Die Aussagekraft der in diesem Artikel dargestellten Ergebnisse ist dadurch begrenzt, dass wir auf den Marburger Standardfragebogen zur Evaluation von Lehrveranstaltungen und nicht auf ein validiertes, in Studien erprobtes Instrument zurückgreifen. Auch verfügen wir über keinen prä-/post-Vergleich hinsichtlich der Selbsteinschätzung der Kursteilnehmer/innen bezüglich ihrer Kompetenz zur Umsetzung konkreter Projekte der Patientensicherheit.

Darüber hinaus nehmen an unserem Kurs zwar jeweils mehr als 40% der das gesamte zweite PJ-Tertial in Marburg absolvierenden Studierenden teil, insgesamt jedoch weniger als 10% unserer Studierenden im klinischen Studienabschnitt, für die ein unaufwendigerer Ansatz zur Vermittlung der Basiskompetenzen im Bereich der Patientensicherheit gefunden werden muss.

Bei gegebener Unterstützung seitens der Geschäftsleitung des Universitätslinikums und der Leitung des Studiendekanats bestärken uns unsere Erfahrungen jedoch darin, auch weiterhin einen umfangreichen Kurs zur Patientensicherheit für eine Gruppe von PJ-Studierenden anzubieten, die sich frühzeitig intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen möchte.

Dabei halten wir unseren pragmatischen Ansatz bei Anpassung an die jeweiligen lokalen Rahmenbedingungen für leicht auf andere medizinische Fakultäten übertragbar. Darüber hinaus ist unser Konzept sehr einfach an die im Masterplan 2020 vorgesehene Quartalisierung des Praktischen Jahrs [86] anpassbar, wobei der Kurs dann sogar häufiger (in den beiden mittleren Quartalen) angeboten werden könnte.

Von den 38 der im „Lernzielkatalog Patientensicherheit für das Medizinstudium“ [63] genannten Lernzielen werden in unserem Kurs 28 und zusammen mit der PJ-Einführungswoche 32 aufgegriffen. Bei vielen dieser Themen werden die Studierenden in die Lage versetzt, sie mit dem eigenen Erleben in der Klinik einschließlich der eigenen Verantwortlichkeit für die sichere Versorgung ihrer Patienten zu verknüpfen. Allein vier der sechs nicht behandelten Lernziele betreffen rechtliche Themen, für die wir auf andere Kurse verweisen.

Hinsichtlich der CanMEDS-Rollen werden von unserem Kurs insbesondere die Kompetenzen Teamplayer/„Collaborator“, sachkundiger Mediziner/„Medical Expert“ und „Communicator“ berührt, was der Einschätzung internistisch und chirurgisch tätiger Ärztinnen und Ärzte bezüglich der Bedeutung des CanMEDS-Modells und seiner Umsetzung für die Ausbildung im Praktischen Jahr entspricht [93].


Schlussfolgerung

Der Ansatz eines freiwilligen, an die bereits im PJ-Alltag gemachten Erfahrungen der Studierenden anknüpfenden und in 13 Unterrichtseinheiten die Mehrzahl der größten Problemfelder der Patientensicherheit behandelnden Kurses im mittleren Tertial des Praktischen Jahrs hat sich bewährt.

Bei gegebener Unterstützung seitens der Geschäftsleitung des beteiligten Klinikums und der Leitung des Studiendekanats halten wir ein solch umfangreiches Angebot auch dauerhaft für eine Gruppe von Studierenden für sinnvoll, die sich frühzeitig intensiv mit dem Thema Patientensicherheit auseinandersetzen möchte.

Unter Beachtung der in anderen Ländern bereits gemachten Erfahrungen wird es Aufgabe der kommenden Jahre sein, ein in den gesamten klinischen Studienabschnitt integriertes Kursangebot zur Patientensicherheit aufzubauen, wobei eine Kooperation möglichst vieler medizinischer Fakultäten im deutschsprachigen Raum z.B. nach dem Vorbild des kanadischen Patient Safety Education Program wünschenswert wäre.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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