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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Konzeption, Implementierung und Evaluation der Heidelberger Studentischen Ausbildungsambulanz (HeiSA): Ein Lehrprojekt zur Integration universitärer Lehre in die Routineversorgung

Artikel Ambulante Medizin

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GMS J Med Educ 2018;35(1):Doc11

doi: 10.3205/zma001158, urn:nbn:de:0183-zma0011583

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2018-35/zma001158.shtml

Eingereicht: 16. Mai 2017
Überarbeitet: 25. Juli 2017
Angenommen: 28. September 2017
Veröffentlicht: 15. Februar 2018

© 2018 Hundertmark et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Beim Erlernen wichtiger ärztlicher Interaktions- und Untersuchungsfertigkeiten spielt direkter Patientenkontakt eine wesentliche Rolle. Dennoch haben Studierende der Humanmedizin typischerweise nur wenig Gelegenheit, diese Fertigkeiten im klinischen Umfeld eigenverantwortlich zu üben oder erhalten wenig Rückmeldung zu ihrer Leistung. Ein neuartiges Trainingskonzept für den Ambulanzunterricht, die „Heidelberger Studentische Ausbildungsambulanz“ (HeiSA), bereitet Studierende zielgerichtet auf praktische klinische Tätigkeiten vor.

Methode: Zur Bedarfsanalyse sowie zur Identifikation potenzieller Herausforderungen und Chancen wurden eine Literaturrecherche durchgeführt und in Kooperation mit einer Expertengruppe aus Hochschuldozenten und Lehrforschern ein Lehrkonzept für den Ambulanzunterricht entwickelt. Dieses wurde in einer Pilotphase (Wintersemester 2010, 10 Teilnehmer) sowie einer Hauptphase (Sommer- und Wintersemester 2011, jeweils 14 bzw. 21 Teilnehmer) umgesetzt. Bei HeiSA erheben die teilnehmenden Studierenden des sechsten und siebten Fachsemesters die Anamnese eines erstvorstelligen Patienten und führen anschließend eine komplette körperliche Untersuchung durch. In dem vorgegebenen Zeitrahmen von einer Stunde agieren die Studierenden eigenständig unter Supervision des Dozenten, der anschließend ausführliches Feedback gibt. Die Teilnehmer sowie der Dozent bewerteten Kommunikations- und Untersuchungsfertigkeiten vor und nach der HeiSA-Sitzung auf sechsstufigen Likertskalen (1=„Stimme voll zu“, 6=„Stimme gar nicht zu“); eine Kontrollgruppe wurde erhoben. Abschließend wurde HeiSA von allen Beteiligten re-evaluiert.

Ergebnisse: HeiSA ist ein praktikables und allseits gut angenommenes Lehrkonzept, das die Übung klinisch-praktischer Fertigkeiten in einer authentischen, relevanten Lernumgebung inklusive ausführlichem Dozentenfeedback ermöglicht. Die Teilnehmer berichten verbesserte Kompetenzen in Anamnese- (0.27±0.51, p=.003) und körperlichen Untersuchungstechniken (0.25±0.41, p=.008). Der Dozent beurteilte ihre Leistung als durchgängig gut, mit Bewertungen von 1.40±0.55 bis (Item: „Lässt den Patienten aussprechen“) bis 2.51±0.89 (Item: „Vollständige psychosoziale Anamnese“).

Schlussfolgerung: HeiSA ist ein sinnvolles Lehrkonzept zur Vermittlung klinischer Kommunikations- und Untersuchungsfertigkeiten. Es integriert universitäre Lehre in die Routineversorgung und kann potenziell in anderen Klinikambulanzen eingesetzt werden.

Schlüsselwörter: Lehre, ambulante Versorgung, Curriculumsentwicklung, Anamnese, körperliche Untersuchung


Hintergrund

Angehende Ärzte sollen durch ihr Medizinstudium befähigt werden, ihren Beruf selbstständig und eigenverantwortlich auszuüben. Dennoch fühlen sich Studierende und Absolventen meist nicht angemessen auf ihre spätere Tätigkeit vorbereitet, insbesondere im Bereich kommunikativer und klinisch-praktischer Fertigkeiten [1]. Einige Studien zeigen, dass Studierenden nicht in ausreichendem Maße beigebracht wird, klinische Untersuchungen systematisch, strukturiert und hypothesenbasiert durchzuführen [2], [3], [4], [5]. Für die Entwicklung dieser Fertigkeiten spielt direkter Patientenkontakt eine zentrale Rolle, insbesondere wenn er als authentisch und bedeutsam wahrgenommen wird. Diemers et al. [6], [7] fanden außerdem, dass Patientenkontakt die Studienmotivation Studierender erhöht und ihnen hilft, die Auswirkungen von Krankheit auf das Leben von Patienten zu verstehen. Zusätzlich wirkt er sich positiv auf die berufliche Sozialisation und die Integration von Theorie und Praxis aus (auch [8]). Entsprechend zeigten Dornan et al. [9] in einem systematischen Review, dass Patientenkontakt in frühen Studiumsphasen den Wissenserwerb in zahlreichen Lernfeldern unterstützt und Studierende anregt, Selbstbewusstsein, Selbstreflexion und eine berufliche Identität inklusive Facharztwahl zu entwickeln. Patientenkontakt findet in der medizinischen Ausbildung typischerweise auf Station statt. Studierende üben beim bedside teaching zwar sowohl Untersuchungs- als auch Kommunikationsfertigkeiten [10], [11], sehen aber das Potenzial dieser Lehrumgebung meist als nicht ausgeschöpft [12]. Gründe dafür sind etwa Begrenzungen in Freiraum und Eigenverantwortung in den Untersuchungen, außerdem unzureichende Zeit sowohl mit dem Patienten als auch mit dem Dozenten, sodass Supervision und Feedback zu eigenen Leistungen häufig zu kurz kommen.

In Ambulanzabteilungen hingegen findet weitaus seltener universitäre Lehre statt, obwohl dies von Lehrforschern seit Jahrzehnten gefordert wird [13], [14], [15], [16], [17]. Ambulanzpatienten werden mit einem breiten Symptomspektrum vorstellig, das eine Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen und somit sowohl Kommunikations- als auch praktische Untersuchungsfertigkeiten erfordert [18], [19]. Die ärztlichen Aufgaben sind dort daher repräsentativer für die allgemeine ärztliche Praxis und erlauben Dozenten die Auswahl aus einer Vielzahl möglicher Unterrichtsziele [20]. In Ambulanzabteilungen haben Studierende zudem die Möglichkeit, Verantwortung für einen klinischen Erstkontakt mit einem bisher undiagnostizierten Patienten zu übernehmen, was für sie eine besonders reale, bedeutsame und damit motivierende und belohnende Erfahrung darstellen kann [21]. Zwar wurden in Bezug auf Lernergebnisse bisher keine Unterschiede zwischen stationären und ambulanten Famulaturen gefunden [21], [22], doch Studierende berichten Freude an praxisnahen Lernumgebungen und nonapparativer Erstdiagnostik [23]. Sie schätzen typischerweise die selbstständige Interaktion mit Ambulanzpatienten, identifizieren sich im Vergleich mit dem Stationsunterricht stärker mit der Arztrolle und erleben ein größeres Verantwortungsgefühl [21].

Nichtsdestotrotz fühlen sich Studierende im Ambulanzunterricht schnell überfordert [24] und zeigen ein höheres Stressniveau als im Stationsunterricht [25]. Die Qualität der Lehre und Supervision durch Dozenten scheint dies entscheidend zu beeinflussen: Laut Studierenden hängt erfolgreiches Lernen im Ambulanzunterricht von der Klarheit über Abläufe und Erwartungen ab, von der Unterstützung, dem Feedback und des Engagements des Dozenten, sowie seiner Fähigkeit, klinische Entscheidungen nachvollziehbar zu erläutern und als Rollenvorbild zu dienen [24], [26], [27], [28]. Bei der konkreten Implementation des Ambulanzunterrichts berichten Forscher zahlreiche mögliche Stolperfallen. Die Unterschiedlichkeit der notwendigen Prozeduren, vorgefundenen Symptome und Zustände der Patienten erschweren die standardisierte Umsetzung von Lernzielen [20]. Die Struktur der Lehre ist zudem oftmals unzureichend: Fallbesprechungen mit den verantwortlichen diensthabenden Ärzten bieten wenig Zeit für tatsächliche Lehre, Rückfragen und Feedback oder finden gar nicht statt. Die häufigsten Gründe hierfür sind Zeitdruck und hohe Patientenzahlen [18], [29], die zusammen mit den Lehrverpflichtungen zu Überlastungen, Stress [30] der Ärzte oder erhöhten Betriebskosten führen [31], [32]. In einem umfassenden Literaturreview fasste Irby [20] zusammen, dass Lehre und Lernen in Ambulanzabteilungen durch Wechselhaftigkeit, Unvorhersehbarkeit, Unmittelbarkeit und mangelnde Kontinuität gekennzeichnet und damit suboptimal sei. McGee und Irby [23] schlagen daher mehrere Praxisrichtlinien für effektivere und zufriedenstellendere Lehre vor: Klare Aufgabenstellungen und Erwartungen, Hervorheben wichtiger Anforderungen schon vor dem Patientengespräch (z.B. Beachtung der Differenzialdiagnostik), Diskussion und Erfragen eigener Gedankengänge des Studierenden, Fokussierung auf eine Lernaufgabe, verbale Rückmeldungen an den Lernenden und Förderung von Lernen am Modell, indem der Dozent seine Gedankengänge und Entscheidungen während eigener Patienteninteraktionen offenlegt. Zusammengefasst erfordert erfolgreiche Lehre in Ambulanzabteilungen eine Balance aus angemessener Vermittlung zentraler Konzepte durch Dozenten, eigenverantwortliche Übung Studierender sowie sinnvolle Reflexion und Dialog zwischen beiden Gruppen.

In den USA findet vorklinischer Ambulanzunterricht oftmals in studierendengeführten Behandlungs- und Beratungsstellen statt. In den letzten zwei Jahrzehnten haben vor dem Hintergrund hoher Nichtversicherungsquoten sowie jüngerer Kosten- und Qualitätskrisen im dortigen Gesundheitssystem [33], [34], [35] mindestens 62% der US-amerikanischen medical schools mindestens eine dieser Behandlungsstellen eingerichtet [36]. Typischerweise untersuchen und behandeln dort freiwillige Studierende einmal wöchentlich unter Anleitung und Supervision erfahrener Ärzte sozial benachteiligte Patienten [35], [37]. Die teilnehmenden Studierenden berichten, dass ihnen ihr Engagement Freude bereitet und sich positiv auf ihr Wissen, ihre Fertigkeiten und ihre Motivation auswirkt; diesbezügliche Untersuchungen über die objektive und Langzeitwirkungen liegen jedoch noch nicht vor [37], [38], [39], [40]. Trotz der offensichtlichen, über das formelle Curriculum hinausgehenden Lerngelegenheiten werden die studentischen Behandlungsstellen selten oder nur unsystematisch für die Lehre genutzt, sodass es auch hier zu den oben berichteten Schwierigkeiten kommt [38], [39]. In Deutschland existiert, vermutlich wegen des aufgrund großer Unterschiede im Gesundheits- und Versicherungssystem weitaus geringeren Bedarfes, lediglich eine vergleichbare Einrichtung [41].

Um die in der Literatur beschriebenen Potenziale für praktische, kompetenzbasierte Lehre zu erschließen und im Rahmen des Heidelberger Curriculum Medicinales [42], [43] zu nutzen wurde die Heidelberger Studentische Ausbildungsambulanz („HeiSA“) konzipiert. HeiSA ist ein innovatives Lehrkonzept, das flexibel in den Routinebetrieb einer Ambulanzabteilung implementiert werden kann. Bei HeiSA nehmen die Studierenden an einer einzelnen, einstündigen Sitzung teil, in der sie in die Rolle eines Ambulanzarztes schlüpfen. Sie gestalten den Erstkontakt mit einem Neupatienten und führen unter Supervision des verantwortlichen diensthabenden Arztes eigenständig ein Anamnesegespräch sowie eine komplette körperliche Untersuchung durch. In der nachfolgenden Abschlussbesprechung erhalten die Studierenden ein ausführliches mündliches Feedback. Die vorliegende Studie beschreibt den Entwicklungsprozess und das resultierende Konzept von HeiSA; ferner berichtet sie erste Erfahrungen und untersucht Trainingseffekte bei Studierenden. Als Forschungshypothesen werden positive Auswirkungen auf die Anamnese- und Untersuchungsfertigkeiten der Teilnehmer angenommen.


Methode

Studiendesign

Die konzeptuelle Entwicklung von HeiSA begann 2010 und folgte grob dem sechsschrittigen Kern-Zyklus [44] der medizinischen Curriculumsentwicklung. Eine anfängliche Recherche der der aktuellen Forschungsliteratur führte zu den oben zusammengefassten Erkenntnissen. Anschließend wurde eine Expertengruppe erfahrener Fakultätsdozenten und Lehrforscher berufen, um gegenwärtige Schwächen des Curriculums, das Lehrpotenzial der Hochschulambulanz sowie Bedürfnisse der studentischen Zielgruppe zu identifizieren. In Kenntnis der einschlägigen Literatur definierte die Expertengruppe Lernziele und entwickelte entsprechende didaktische Strategien. Sie konzentrierte sich dabei auf praxisorientierte Lehrmethoden, die das bereits in Heidelberg bestehenden Curriculum mit seinen wohlstrukturierten, leitsymptomorientierten Vorlesungen und seinem Kommunikationsunterricht mit stationären und Simulationspatienten [42], [43] komplementär ergänzen sollte. Ein Ziel war außerdem, die typischen logistischen und strukturellen Schwierigkeiten, die gemäß der Literatur im Ambulanzunterricht häufig auftreten, durch die Integration der Lehre in die Routineversorgung zu vermeiden. Die Expertengruppe legte einen Implementierungs- und Ablaufplan fest, der im Wintersemester 2010/2011 in einer Pilotphase mit zehn Teilnehmern umgesetzt wurde. Abschließend unterzog sie alle Zyklusschritte der Curriculumsentwicklung [44] einer erneuten Prüfung und evaluierte die Praktikabilität des Projektes sowie die Zufriedenheit aller Beteiligten. Die hierfür durchgeführten Befragungen wurden nicht systematisch aufgezeichnet, produzierten jedoch wertvolle Vorschläge und Lösungsansätze, die zur Anpassung einiger Abläufe, Lehrmethoden und Lernziele führte. Das verbesserte HeiSA-Konzept wurde in einer Hauptprojektphase in den zwei nachfolgenden Semestern 2011 und 2012 umgesetzt und abschließend re-evaluiert.

Die Leistung und Fertigkeiten der teilnehmenden Studierenden wurden durch quantitative Selbst- und Dozentenbewertungen in den HeiSA-Sitzungen erfasst. Der Dozent war Assistenzarzt im dritten Jahr seiner internistischen Facharztausbildung und als behandelnder Arzt verantwortlich sowohl für den korrekten Ablauf von HeiSA als auch für die Versorgung der empfangenen Patienten. Um Selbstselektionseffekte zu kontrollieren, wurde außerdem eine Kontrollgruppe aus Studierenden erhoben, die nicht an HeiSA teilnahmen, sich aber im gleichen Studienabschnitt befanden: Alle am ersten Tag des Psychosomatikmoduls anwesenden Studierenden wurden gebeten, an der Studie teilzunehmen und einen Selbstbewertungsfragebogen auszufüllen.

Lerninhalte und Lernziele

HeiSA bedient folgende Ausbildungserfordernisse in den Bereichen Kommunikation, körperliche Untersuchung und Entwicklung einer professionellen Identität.

  • Aufbau eines angemessenen Erstkontakts zu einem neuen Patienten
  • Durchsicht der Patientenakten mit Erfassung der wesentlichen Inhalte
  • Übung von Zeitmanagement in Anamnese und körperlicher Untersuchung
  • Selbständige Tätigkeit in Anamnese und körperlicher Untersuchung
  • Gesprächsführungskompetenzen
  • Entwicklung eigener Ideen zu Diagnostik und Therapie
  • Fähigkeit zur Selbstreflexion
  • Fähigkeit zur Annahme von Kritik und Feedback
Lehrmethoden

Die folgenden didaktischen Methoden und Rahmenbedingungen wurden gewählt, um den Studierenden bei der Erreichung der Lernziele optimal zu unterstützen.

  • Eigenständige Anamneseerhebung unter Beobachtung durch eine Einwegscheibe
  • Eigenständige Durchführung einer körperlichen Untersuchung unter Supervision
  • Ausführliche Nachbesprechung und Feedback durch den Dozenten
Instrumente

Die Leistung der Studierenden wurde durch quantitative Fragebogen erhoben. Die Studierendenversion verfügte über Prä- und Post-Sitzungsskalen mit sechsstufigen Likert-Skalen von 1=stimme voll zu bis 6=stimme gar nicht zu, auf denen die Teilnehmer ihre gegenwärtige Kompetenz bzgl. verschiedener Aspekte körperlicher Untersuchung einerseits und Kommunikation und Interaktion andererseits selbst einschätzten (4 bzw. 6 Items, siehe Tabelle 1 [Tab. 1] für eine vollständige Auflistung). Der Dozent bewertete die Studierendenleistungen nach der Anamnese bzw. der körperlichen Untersuchung auf einer erweiterten, aber vergleichbaren Version des Fragebogens der Studierenden mit insgesamt 20 Items. Der Fragebogen der Kontrollgruppe entsprach der Prä-Version des Teilnehmerfragebogens. Abschließend wurden Skalenwerte für die selbst- (Anamnese, körperliche Untersuchung) und dozenteneingeschätzten Fertigkeiten (zusätzlich Patienteninteraktion) berechnet.

Teilnehmer

HeiSA richtet sich an Studierende des sechsten und siebten Fachsemesters im Block „Innere Medizin“. Die Teilnahme an HeiSA war freiwillig, aber an die Teilnahme an der vorliegenden Studie geknüpft. Die Pilotphase ausgenommen nahmen 35 Studierende (mittleres Alter 22.6 Jahre, 18 Frauen) teil, davon 14 im Sommer- und 21 im Wintersemester. Die Kontrollgruppe bestand aus 29 Studierenden, davon 14 im Sommer- und 15 im Wintersemester.

Einschlusskriterien und Patientenzuweisung

HeiSA bietet Platz für 30 freiwillige Teilnehmer, die nach Reihenfolge der Anmeldung in den Kurs aufgenommen werden. Die Patientenzuweisung erfolgt über die Leitstelle der allgemein-internistischen Ambulanz, deren Personal den Patienten das HeiSA-Programm ausführlich erklärt, ein erstes Einverständnis einholt und einen Termin vorschlägt. Geschlecht, Alter und Zuweisungsdiagnose spielen für die Auswahl keine Rolle; damit ist das einzige Auswahlkriterium (neben freiwilliger Teilnahme) der erstmalige Kontakt zur Ambulanz der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Psychosomatik.

Ablauf einer HeiSA-Sitzung

HeiSA-Sitzungen folgen einem standardisierten Ablauf, der in Tabelle 2 [Tab. 2] zusammengefasst ist. Bis zu drei aufeinanderfolgende Sitzungen finden an einem gewählten Wochentag statt. Im Vorfeld einer Sitzung werden Untersuchungsraum und -instrumente vorbereitet. Die Leitstelle überprüft erneut das Einverständnis des Patienten und übergibt die Patientenakte an den Dozenten. Der Studierende macht sich mit dem Untersuchungsraum vertraut, sieht die Patientenakte durch und füllt die Prä-Version des Selbsteinschätzungsfragebogens aus. Anschließend besprechen Studierender und Dozent die Akte (ca. 2 Minuten) und identifizieren Leitsymptome sowie Verdachtsdiagnosen des überweisenden Arztes.

Der Patient wird bei seiner Ankunft vom Studierenden und vom Dozenten begrüßt, der erneut den Ablauf erläutert, die Einverständnis des Patienten noch einmal sicherstellt und anschließend den Raum verlässt. Der Studierende erhebt nun eigenständig die Anamnese, während der Dozent ihn durch eine Einwegscheibe beobachtet, Notizen zu seinem Verhalten macht und diagnostische Informationen in der Akte festhält. Nach Abschluss der Anamnese, typischerweise nach ca. 20 Minuten, betritt der Dozent erneut den Untersuchungsraum. Wenn nötig, ergänzt er die Anamnese mit eigenen Fragen. Da die Patienten erstvorstellig und die Fälle daher potenziell herausfordernd sind, können sich Studierende bei Unsicherheiten jederzeit hilfesuchend an den Dozenten wenden. Eigeninitiativ greift der Dozent nur bei bis dahin wenig richtungsweisender Anamnese ein, beim Überschreiten eines Zeitlimits von 45 Minuten sowie bei gravierenden Missverständnissen oder drohenden Konflikten, die der Studierende anscheinend nicht alleine auflösen kann.

Nach Abschluss der Anamnese leitet der Studierende zur körperlichen Untersuchung über, die er in Bezug auf Ausmaß, Genauigkeit und Technik selbstständig und eigenverantwortlich durchführt. Er darf den Dozenten jedoch jederzeit nach Vorschlägen oder Erklärungen fragen – ansonsten bleibt dieser aber wieder im Hintergrund und greift nur bei unvollständigen Untersuchungen oder groben Fehlern korrigierend ein. Unauffällige Befunde erwähnt der Studierende nach eigenem Ermessen, jedoch ist er verpflichtet, pathologische oder auffällige Befunde mitzuteilen. Darüber hinaus muss er sich an den in der Abteilung üblichen einstündigen Zeitrahmen halten und die Untersuchung in Rücksprache mit dem Dozenten beenden, der anschließend Patient und Leitstelle über das weitere Prozedere informiert und unmittelbar anstehende Untersuchungen (meist Blutentnahme, EKG oder Sonographie) anordnet.

Nach Verabschiedung des Patienten bespricht der Studierenden mit dem Dozenten den Fall sowie sein eigenes Verhalten. Dabei beginnt er mit einer persönlichen Reflexion seiner Erfahrungen und Eindrücke, rekapituliert den Fall und schließt mit eigenen Ideen zum weiteren diagnostischen oder therapeutischen Vorgehen. Anschließend gibt ihm der Dozent ein ausführliches Feedback über seine Leistung. Dieses kann in ein Gespräch über die Arzt-Patienten-Beziehung, Kommunikationstechniken oder medizinische Fragen übergehen. Abschließend füllen Dozent und Studierender den Post-Bewertungsbogen aus und beenden die HeiSA-Sitzung.


Ergebnisse

Praktikabilität und Akzeptanz

Die Befragungen aller an der Projektdurchführung Beteiligten durch die Expertengruppe zeigen, dass die Implementierung von HeiSA als Unterrichtskonzept in der allgemein-internistischen Hochschulambulanz des Universitätsklinikums Heidelberg erfolgreich war. Die Lehrverantwortlichen und das Klinikpersonal äußerten sich zufrieden und dem Programm gegenüber positiv eingestellt. Die angestrebte gute Betreuung sowohl der Patienten als auch der Studierenden wurde erreicht. HeiSA erforderte jedoch ein gewisses Maß an Unterstützung durch die Abteilungsmitarbeiter: Seine wissenschaftliche Leitung wurde vom ärztlichen Direktor, der Anpassungen im regulären Ambulanzbetrieb autorisierte, und einem Oberarzt, der als Supervisor und Ansprechpartner des Dozenten und der Projektkoordination fungierte, übernommen. Der Patientendurchsatz an Tagen mit HeiSA-Sitzung war geringfügig reduziert.

Nach der Pilotphase im Wintersemester 2010/2011 wurden kleinere logistische und organisationale Verbesserungen umgesetzt: Der zeitliche Rahmen für HeiSA-Sitzungen wurde in den Morgen verschoben, so dass anschließende Untersuchungen am gleichen Tag stattfinden konnten. Klare Absprachen mit der Leitstelle waren wichtig, um die Patientenzuweisung zu organisieren, Störungen im Routinebetrieb zu minimieren und die Kontinuität in der Weiterbehandlung nach HeiSA zu sichern. Auch der genaue zeitliche Ablauf erwies sich zu Beginn des Projektes als Herausforderung. Nach einzelnen anfänglichen negativen Erfahrungen wurden die Studierenden angewiesen, früher zu erscheinen, die Patientenakte durchzusehen und sich auf ein leitsymptomorientiertes Vorgehen vorzubereiten. Darüber hinaus sah sich der Dozent in seiner Funktion als behandelnder Arzt manchmal gezwungen, wesentliche Teile der Anamnese oder Untersuchung zu wiederholen. Durch bessere Absprache mit dem jeweiligen Studierenden konnte er Zeit sparen, indem er sich auf ergänzende Fragen und Untersuchungen beschränkte. So erwies sich der klare, einstündige Zeitrahmen letztendlich als ausreichend für Lehre und Patientenbetreuung.

Der Dozent berichtete, dass die teilnehmenden Studierenden eine hohe Wertschätzung des in sie gesetzten Vertrauens, der Übungs- und Reflexionsgelegenheit und des erhaltenen ausführlichen Feedbacks ausdrücken. Generell zeigten sich die Studierenden bei der Anamneseerhebung kompetent, aber fühlten sich bei der körperlichen Untersuchung der zuvor undiagnostizierten Patienten gelegentlich unsicher und nicht in der Lage, die Aufgabe eigenständig abzuschließen. Die ersten Eindrücke legen nahe, dass dies den Lernerfolg nicht schmälerte, sondern im Gegenteil zur Relevanz und Authentizität des Settings beitrug. Darüber hinaus bot sich dem Dozenten die Gelegenheit, durch ergänzende Fragen als Rollenvorbild zu dienen und die jeweiligen Situationen im nachfolgenden Feedback zu thematisieren. Bei den körperlichen Untersuchungen erwiesen sich die Studierenden meist als gut vorbereitet, weswegen sich die Interventionen des Dozenten meist auf Vorschläge oder Nachfragen beschränkten, mit Ausnahme von Auskultationen von Herz und Lunge.

Selbsteinschätzung der Fähigkeiten Studierender

Eine statistische Prüfung durch Mann-Whitney Tests auf allen abhängigen Variablen zeigte keine Unterschiede zwischen HeiSA-Teilnehmern und nicht-teilnehmenden Studierenden bzgl. selbstbewerteter Anamnese- und Untersuchungskompetenzen vor der HeiSA-Sitzung (alle U’s≥370.5, n.s., n1=35, n2=29).

Tabelle 3 [Tab. 3] fasst die Studierendenratings sowie die Ergebnisse der Prä-Post-Vergleiche der Teilnehmer zusammen. Wilcoxon-Rangsummentests zeigen, dass Teilnehmer nach der HeiSA-Sitzung signifikant verbesserte Anamnesefähigkeiten berichten (0.25 auf der Anamnese-Skala, alle Teststatistiken in Tabelle 3 [Tab. 3]), spezifisch bei der Identifikation psychosozialer Stressoren der Patienten (0.40), dem Umgang mit ihren psychosozialen Problemen (0.49) und dem Aufbau einer tragfähigen Arzt-Patienten-Beziehung (0.66). Auch bei den Untersuchungsfertigkeiten verbesserte sich der Mittelwert signifikant (0.27), spezifisch bei der Fähigkeit, eine komplette körperliche Untersuchung strukturiert durchzuführen (0.38).

Dozentenbewertung der Studierendenkompetenzen

Tabelle 4 [Tab. 4] zeigt die mittleren Bewertungen des Dozenten auf 20 Variablen. Er bewertete die Studierenden generell als sehr kompetent, mit Mittelwerten von 1.40±0.55 (Item: Der Studierende lässt den Patienten aussprechen) bis 2.51±0.89 (Item: Vollständige Durchführung einer psychosozialen Anamnese). Die mittleren Skalenwerte lagen bei 1.86±0.48 für Anamnese-, 1.71±0.47 für Interaktions- und 1.77±0.74 für Untersuchungsfertigkeiten.


Diskussion

Studentische Lehre in Ambulanzabteilungen ist typischerweise durch verschiedene Schwächen wie mangelnde Struktur oder Kontinuität, Überlastung der Lehrenden oder unzureichende Supervision und Reflexion gekennzeichnet. Bei der Entwicklung von HeiSA als Unterrichtskonzept für die Heidelberger internistische Hochschulambulanz sollten diese Schwächen vorweggenommen und eine Ergänzung zur bereits genutzten Lehrmethodik geschaffen werden. Die ersten Erfahrungen zeigen HeiSA als gut durchführbares Lehrprojekt mit klarer Struktur in einem relevanten, motivierenden Setting. Durch die Integration der Lehre in die Routineversorgung wird ausreichend Zeit für Supervision und Feedback geschaffen. Darüber hinaus stellt HeiSA ein weiteres Beispiel einer erfolgreichen Anwendung des Kern-Zyklus in der medizinischen Curriculumsentwicklung dar.

Die bedeutendsten Limitationen der vorliegenden Studie liegen in der Erfassung der Lerneffekte und der Erfahrungen der Studierenden. Die Verbesserung der selbstbewerteten Anamnese- und Untersuchungsfertigkeiten nach Teilnahme an HeiSA lässt sich lediglich als Indiz für ein positives Lernergebnis anführen, da veränderte Selbstbeurteilungen nicht notwendigerweise Kompetenzentwicklung implizieren. In der medizindidaktischen Literatur finden sich wenige Belege für Korrelationen zwischen Selbstbeurteilungs- und Verhaltensmaßen [45], [46], stattdessen können Studierendenratings durch schärfere Selbstwahrnehmung oder Selbstkritik nach dem Training beeinflusst werden [47], [48]. Da diese Studie die Durchführbarkeit von HeiSA als ambulantem Lehrkonzept gezeigt hat, sollte zukünftige Forschung seine Trainingseffekte valider abbilden, etwa durch OSCEs oder klinische Leistungsmaße.

Darüber hinaus sind einige Lernergebnisse kaum durch quantitative Maße erfassbar. So kann eigenverantwortlicher, authentischer Kontakt mit erstvorstelligen Patienten und anschließenden ausführlichen Rückmeldungen die Entwicklung der Selbstwahrnehmung und beruflichen Identität der Studierenden fördern. Fragebogen oder klinische Untersuchungen sind zur Eruierung dieser für die berufliche Sozialisation von Ärzten zentralen Lerninhalte jedoch ungeeignet. Auch hier ist weitere systematische Forschung angezeigt, idealerweise durch qualitative Interviews, um die konkreten Effekte von HeiSA auf Selbstreflexion und berufliche Rollenentwicklung zu erfassen. Diese Forschung sollte darüber hinaus die hohe studentische Akzeptanz des Programms belegen und ergründen, in welchem Ausmaß es das bestehende medizinische Curriculum ergänzt.

Andere mögliche methodologische Einschränkungen betreffen Deckeneffekte durch die guten Dozentenbewertungen sowie Stichprobeneffekte. Weder die HeiSA-Teilnehmergruppe noch die Kontrollgruppe waren repräsentativ, weswegen trotz ausbleibender signifikanter Unterschiede zwischen den Gruppen Selbstselektionseffekte aufgetreten sein können: Da die Teilnahme an HeiSA an die Teilnahme in dieser Studie geknüpft war, könnten die Teilnehmer besonders engagiert und motiviert gewesen sein. Allerdings war die Dozentenbewertung lediglich ein sekundäres Maß und direkte Vergleichbarkeit kein wesentliches Ziel dieser Studie.


Schlussfolgerung

In der vorliegenden Studie präsentieren wir die Heidelberger Studentische Ausbildungsambulanz (HeiSA) als ein Konzept zur Integration universitärer Lehre in die Routineversorgung. HeiSA bietet Studierenden die Gelegenheit, in einem authentischen und bedeutsamen Setting eigenverantwortlich Anamnese- und Untersuchungskompetenzen weiterzuentwickeln. Darüber hinaus garantiert es ausführliche Supervision und die erforderliche Kontinuität in der Patientenversorgung. Erste Projektevaluationen zeigen positive Ergebnisse und demonstrieren die Umsetzbarkeit und hohe Akzeptanz von Seiten Studierender und des Klinikumspersonals. HeiSA ist ein erfolgreiches Unterrichtskonzept, das potenziell in anderen Ambulanzabteilungen eingesetzt werden kann.


Autorenerklärungen

Anerkennungen

Die Autoren wurden im Rahmen des Open Access Publishing-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg unterstützt.

Ethik

Die Forschung wurde gemäß der Deklaration von Helsinki durchgeführt und von der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg genehmigt (Zeichen S-262/2014). Alle Teilnehmer wurden mündlich und schriftlich über den Verlauf der Studie aufgeklärt und erklärten ihre Einwilligung. Keinerlei individuelle Teilnehmer- oder Patientendaten sind in der vorliegenden Studie berichtet.

Beiträge der Autoren

SKA entwickelte das Lehrprojekt, rekrutierte Teilnehmer und begleitete alle Phasen des Projektes. JHS supervidierte den Entwicklungsprozess und stand als Mitglied der Expertengruppe zur Verfügung. SKA und JH führten Literaturrecherchen und Datenanalysen durch. JH bereitete den vorliegenden Artikel vor. Alle Autoren stimmten der vorliegenden Endversion zu.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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