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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Vom Einzelkurs zum Gesamtprogramm: Erfahrungen bei der Entwicklung und Etablierung einer medizindidaktischen Arbeitsstelle

Artikel Medizindidaktische Institutionen

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  • corresponding author Thomas Kollewe - J. W. Goethe-Universität Frankfurt, FB Medizin, Frankfurter Arbeitsstelle für Medizindidaktik, Frankfurt, Germany
  • author Monika Sennekamp - J. W. Goethe-Universität Frankfurt, FB Medizin, Dekanat, Frankfurt, Germany
  • author Falk Ochsendorf - Universitätsklinikum Frankfurt, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Frankfurt, Germany

GMS J Med Educ 2017;34(4):Doc40

doi: 10.3205/zma001117, urn:nbn:de:0183-zma0011173

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2017-34/zma001117.shtml

Eingereicht: 13. April 2016
Überarbeitet: 2. August 2016
Angenommen: 16. August 2016
Veröffentlicht: 16. Oktober 2017

© 2017 Kollewe et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Am Fachbereich Medizin und dem Klinikum der Johann Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt existierten bereits seit 2002 mehrere einzelne medizindidaktische Kurse. Diese Aktivitäten wurden 2011 strukturiert, ein umfassendes Kursangebot, das das breite Spektrum an Themen rund um die Lehre abdeckt, wurde aufgebaut und unter dem Dach der Frankfurter Arbeitsstelle für Medizindidaktik (FAM) am Fachbereich institutionalisiert. Folgende Faktoren waren für die erfolgreiche Umsetzung ausschlaggebend: vorhandene Programme in anderen Bundesländern (v.a. Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen) mit entsprechenden Vorgaben, die Unterstützung der Studiendekane, die Verankerung der Teilnahme an medizindidaktischen Kursen in der Habilitationsordnung sowie eine kritische Masse von an der Lehre interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kernelemente des Angebots sind ein Basiskurs für alle neu eingestellten wissenschaftlichen Angestellten mit Lehrverpflichtung und ein modularer Aufbau des Programms, der individuellen Präferenzen bzw. Erfordernissen entgegen kommt. Gleichwohl die Teilnahme am Kursprogramm überwiegend verpflichtend erfolgt, zeigt sich eine hohe Zufriedenheit und ein nachhaltiger Wissenszuwachs bei den Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern.

Schlüsselwörter: Medizindidaktik, Medizinische Lehre


1. Einleitung

Das Angebot medizindidaktischer Weiterbildungsprogramme für in der medizinischen Ausbildung Aktive zeigt sich bundesweit sehr heterogen. So werden die Kurse teilweise auch von der allgemeinen Hochschuldidaktik angeboten, Umfang und Inhalte differieren genauso wie die lokalen Anforderungen bezüglich verpflichtender Kursteilnahmen (z.B. Habilitation). Während etwa in Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen Zertifikatsprogramme schon seit mehreren Jahren etabliert sind, wurden in anderen Bundesländern Programme erst nach und nach entwickelt. Seit Ende 2010 wird über den Zusammenschluss der medizinischen Fakultäten im „Medizindidaktik Netzwerk“ (MDN) versucht, die Angebote formell vergleichbar und damit gegenseitig anerkennbar zu gestalten [1]. Diese Entwicklung führte dazu, dass bisherige Einzelaktivitäten der didaktischen Dozentenweiterbildung am Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main ab August 2011 zum ersten den MDN-Kriterien entsprechenden Kursangebot in Hessen ausgebaut und mit der Gründung der „Frankfurter Arbeitsstelle für Medizindidaktik“ fest etabliert wurde.


2. Projektbeschreibung

2.1. Hintergrund und Entwicklung

Bereits seit 2002 wurde in Frankfurt zweimal jährlich ein zweitägiger Didaktik-Kurs („FiTT“ – Frankfurter interdisziplinäres Tutoren-Training) angeboten, der für alle Habilitandinnen und Habilitanden verpflichtend war. Darüber hinaus gab es weitere vereinzelte Kurse zu speziellen Themen, wie etwa Prüferweiterbildungen oder Schulungen für Dozentinnen und Dozenten klinischer Untersuchungskurse.

Die an diesen Angeboten beteiligten Akteure waren der Auffassung, dass durch fehlende Abstimmung und institutionelle Koordinierung Redundanzen entstanden waren und mögliche Synergien ungenutzt blieben. Mit dem Ziel, dies zu verändern und die Aktivitäten in einem Gesamtkonzept zu bündeln, formierte sich 2008 aus einigen motivierten wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums und des Fachbereichs Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt die „AG Didaktik“. Da Mitglieder der AG Didaktik zeitgleich im Ausschuss Personal- und Organisationentwicklung der GMA aktiv waren und an Sitzungen des neu etablierten MDN teilnahmen, konnten nationale Entwicklungen adäquat berücksichtigt werden. Diese AG stellte sich und ihre Pläne dem Studienausschuss vor und wurde offiziell zur Konzeptentwicklung beauftragt.

In einer Klausurtagung wurde das Konzept der Frankfurter Arbeitsstelle für Medizindidaktik (FAM) entwickelt, das in den Abschnitten 2.2 bis 2.5 näher beschrieben wird. Hilfreich war hier eine externe Beratung durch die Pädagogin Hille Lieverscheidt, welche beim Aufbau eines entsprechenden Programms in NRW mitgearbeitet hatte. Die „AG Didaktik“ erarbeitete ein Grundkonzept für eine Institutionalisierung, exemplarisch den Basiskurs sowie erste Ideen für die Aufbaukurse. Dieses Konzept wurde dem Studienausschuss sowie dem Fachbereichsrat vorgestellt. Die AG hat die weitere Kursentwicklung fortgeführt, als der Fachbereichsrat beschlossen hatte, die FAM mit einer wissenschaftlichen und einer halben Sekretariatsstelle zu finanzieren. Das wesentliche Argument war dabei, dass nur ein wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. eine wissenschaftliche Mitarbeiterin die Kurse überzeugend durchführen und das Angebot wissenschaftlich begleiten und überprüfen kann. Darüber hinaus konnte erreicht werden, dass

1.
die Teilnahme an den Kursen im Umfang von 120 Unterrichtseinheiten Voraussetzung für eine Meldung zur Habilitation wurde. Überzeugt wurde der Fachbereich durch die Tatsache, dass in anderen Bundesländern ähnliche Verpflichtungen existieren und bei uns Habilitierte keinen Nachteil bei einer Bewerbung in anderen Bundesländern haben sollten.
2.
neue wissenschaftliche Angestellte mit Lehrdeputat [2] den Basiskurs (24 UE) absolvieren müssen. Hauptargumente waren, dass Kurse kurz vor der Habilitation eigentlich zu spät stattfinden, um die Erfahrungen sinnvoll in der Lehre einzusetzen, und dass ein guter Kurs motivieren kann, sich mit Lehre mehr zu beschäftigen und weitere Angebote zu nutzen – auch ohne konkrete Habilitationspläne.

Ohne die stetige und eindrückliche Unterstützung des damaligen Studiendekans Prof. Frank Nürnberger und das Engagement einer kritischen Masse Motivierter wäre dies nicht gelungen. Die Rationale und der Nutzen einer derartigen Einrichtung wurden von einem großen Teil der Mitglieder des Fachbereichs nicht gesehen.

Nach dem o.g. Beschluss wurde in kleineren Gruppen ein Großteil aller Aufbaukurse detailliert durchgeplant. In einer weiteren 2-tägigen Klausurtagung wurden unter Einbezug der Kollegen und Kolleginnen der allgemeinen Hochschuldidaktik der Goethe-Universität [https://ikh.uni-frankfurt.de/] die Kurse gemeinsam bezüglich der Inhalte, verwendeter didaktischer Methoden und Umsetzbarkeit kritisch überarbeitet.

Bei allen Überlegungen und Planungen wurden nicht nur die Frankfurter Gegebenheiten berücksichtigt, sondern auch das inzwischen erarbeitete „Konsenspapier des bundesweiten MedizinDidaktikNetzes zur gegenseitigen Anerkennung von Leistungen“ [3]. Dies garantiert zum einen die Anerkennung der in Frankfurt erbrachten Leistungen an anderen medizindidaktischen Standorten und trägt zum anderen auf der formalen Ebene zur Sicherstellung der Qualität bei. Der erste Basiskurs wurde Ende 2010 durchgeführt und die FAM durch Besetzung der Stellen fest etabliert. Der Gesamtprozess hatte damit ca. 2 Jahre gedauert.

2.2. Kursstruktur und -konzept

Die medizindidaktische Qualifizierung der Lehrenden in Frankfurt durch die FAM beginnt mit einem eintägigen Basiskurs (24 UE), in dem Grundlagen bspw. zur Bedeutung und Erarbeitung von Lernzielen oder zur Lernpsychologie behandelt werden. Das weitere Kursprogramm gliedert sich in die drei Module „Organisation von Lehrveranstaltungen“, „Didaktik und Methodik“ und „Prüfungen“ sowie ein Wahlmodul (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Alle aufgeführten Aufbaukurse haben einen Umfang von 24 Unterrichtseinheiten (1 UE entspricht 45 Minuten), die sich unterteilen in 1,5-tägige Präsenzeinheiten und Aufgaben zur Vor- und Nachbereitung. Ein wichtiger Aspekt bei der Durchführung der Aufbaukurse ist, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern (TN) Methoden und Techniken zu vermitteln, die sie möglichst gut in die eigene Lehrpraxis umsetzen können. Aus diesem Grund sind diese Kurse produktorientiert angelegt, d.h. es wird direkt Nutzbares erarbeitet, was sich auch in den Vor- und Nachbereitungsaufgaben niederschlägt, die über das ausschließliche Lesen von Einführungstexten hinausgehen. So müssen etwa Einstiegssequenzen für eine Vorlesung vorbereitet oder MC-Fragen für ein eigenes Seminar erstellt werden. In den Kursen wird auf diese Vorarbeiten immer wieder Bezug genommen und Zeit für deren Optimierung zur Verfügung gestellt. Die endgültige praktische Umsetzung wird in der Nachbereitungsaufgabe sichergestellt. So müssen beispielsweise konkrete Konzepte für praktische Prüfungen erstellt oder Lehrveranstaltungen geplant, durchgeführt und mittels kollegialen Feedbacks gegenseitig beurteilt werden.

Nach dem Absolvieren von 120 Unterrichtseinheiten (= Basiskurs + je ein Kurs aus den Modulen II und III + 2 Kurse nach Wahl) erhalten die TN das „Zertifikat für Medizindidaktik“.

Statt gleich zu Beginn ein Gesamtzertifikat mit einem Umfang von 120 UE von den angehenden Habilitanden zu fordern, war 2011 zunächst nur der Basiskurs erforderlich. 2012 kam ein zusätzlicher Aufbaukurs hinzu, 2013 ein weiterer, bis seit 2015 fünf Kurse zu belegen sind.

2.3. Trainerinnen und Trainer

Alle Kurse werden von einem Trainerduo geleitet, wobei darauf geachtet wird, dass mindestens eine der Personen eine (medizin-)didaktische Qualifikation vorweisen kann und die andere Person Arzt oder Ärztin bzw. Naturwissenschaftlerin oder Naturwissenschaftler ist. Bezogen auf den Pool an Trainerinnen und Trainer der FAM haben die pädagogischen Experten entweder den Master of Medical Education (MME) oder ein Studium der Erziehungswissenschaften (Dipl.-Päd.) absolviert.

Möchte ein Trainer bzw. eine Trainerin einen für ihn oder sie neuen Kurs leiten, so muss die betreffende Person mindestens einmal in diesem Kurs hospitiert haben, um dessen Inhalte und genaue Durchführung kennen zu lernen.

Da eine formale Qualifikation nicht automatisch bedeutet, dass die betreffende Person didaktisch gute und für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewinnbringende Kurse durchführt, werden auch in den Evaluationsinstrumenten mehrere Fragen konkret zu den einzelnen Dozentinnen und Dozenten gestellt, um so im Bedarfsfall reagieren zu können. Diesbezüglich bestand jedoch bisher noch kein Handlungsbedarf (s.u.).

2.4. Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Insgesamt haben bereits 54 Personen das Gesamtzertifikat erhalten. Abbildung 1 [Abb. 1] gibt einen Überblick über die Entwicklung der Teilnehmerzahlen seit 2010. Der kontinuierliche Anstieg spiegelt deutlich die schrittweise Erhöhung der Anforderungen hinsichtlich der benötigten Kurse für die Meldung zur Habilitation wider.

2.5. Evaluationsergebnisse

Die bereits angesprochene Evaluation ist fester Bestandteil der Kurse. Sie wird jeweils direkt im Anschluss an die Veranstaltungen mittels eines entlang der Bedürfnisse der FAM entwickelten Fragebogens durchgeführt. Der Evaluationsbogen umfasst mehrere Themenblöcke. Erstens eine allgemeine Bewertung des Kurses mit Fragen z.B. zur Organisation und Durchführung, der subjektiven Einschätzung des Lernerfolgs oder den eingesetzten Materialien. Zweitens werden Fragen zur Bewertung von konkreten Inhalten der jeweiligen Kurse gestellt und drittens werden die Dozentinnen und Dozenten individuell bewertet. Weiterhin wird offen danach gefragt, was besonders gut gefallen hat und was verbessert werden sollte. Alle Bewertungen erfolgen auf einer sechsstufigen Skala mit benannten Endpunkten (z.B. „stimme gar nicht zu“ und „stimme voll zu“).

Ein Blick auf die im Fragebogen abschließende Bewertung sowohl der Kurse (M=1,6; SD=0,7) als auch der Dozenten (M=1,4; SD=0,6) mittels Schulnoten zeigt eine hohe Zufriedenheit mit den bisher durchgeführten Kursen.

Über einen möglichst hohen Lernzuwachs hinaus sollen die vermittelten Inhalte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch eine hohe Praxisrelevanz haben, sodass sie leicht in den jeweiligen Lehralltag integriert werden können. Ein wichtiger Indikator für die Bewertung der Güte eines Angebots ist weiterhin die Frage nach der Weiterempfehlung. Diese drei Aspekte – subjektiver Lernerfolg, Praxisrelevanz und Weiterempfehlung – wurden deshalb exemplarisch aus der Vielzahl der in dem Evaluationsbogen abgefragten Items ausgewählt und sind in der nachfolgenden Tabelle 2 [Tab. 2] dargestellt. Die beiden jeweils besten Bewertungsmöglichkeiten haben bei allen drei Items einen Anteil von 85% oder mehr und sehr unzufrieden ist nur eine verschwindend geringe Minderheit.

Ebenso positiv fielen bisher auch die weiteren allgemeinen Bewertungen aus. Bei der Beurteilung der Kursinhalte hingegen wurden die Rückmeldungen sowie die Erfahrungen der Dozentinnen und Dozenten wiederholt genutzt, um einzelne Bestandteile auszutauschen oder zu optimieren. So wurde die ursprüngliche Planung der einzelnen Kurse kontinuierlich überarbeitet und optimiert. Im Basiskurs beispielsweise wurde der Punkt zur Gestaltung von PowerPoint-Präsentationen entfernt, denn die TN waren durch die Schule bereits gut vorgebildet. Dafür wurde aufgrund der aktuellen Entwicklungen der NKLM bzw. NKLZ in den Kurs aufgenommen.

Zusätzlich zu den subjektiven Einschätzungen wird in einigen Kursen vor und direkt nach dem Kurs ein Wissenstest durchgeführt. Dieser hat bisher stets einen signifikanten Wissenszuwachs gezeigt. Im Falle des Basiskurses wurde bereits nachgewiesen, dass das Wissen auch nach einem halben Jahr noch vorhanden war [4]. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass die vermittelten aktivierenden Methoden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in ihren eigenen Lehrveranstaltungen eingesetzt werden [5].


3. Diskussion

Bis dieses Gesamtkonzept umgesetzt werden konnte, waren viele Anstrengungen nötig. Folgende Faktoren waren für die erfolgreiche Umsetzung ausschlaggebend:

  • formale Beauftragung zur Erarbeitung eines Konzepts,
  • überzeugende Konzeption und Ideen,
  • vorhandene Programme in anderen Bundesländern (v.a. Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen) mit entsprechenden Vorgaben,
  • die Unterstützung der Studiendekane,
  • die Verankerung der Teilnahme an medizindidaktischen Kursen in das Habilitationsverfahren sowie insbesondere
  • eine kritische Masse von an der Lehre interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uneigennützig meist in ihrer Freizeit die Kurse erarbeiteten und an den zahlreichen Treffen teilnahmen.
  • Nicht zuletzt der lange Atem aller Beteiligten führte letztlich zum Erfolg.

Sowohl auf der Ebene der Zufriedenheit als auch hinsichtlich der Selbsteinschätzung bezüglich des Nutzens für die eigene Lehre und des Lernerfolgs konnten sehr gute Ergebnisse erreicht werden. Dies ist auch deshalb erfreulich, da der Großteil der Teilnehmer und Teilnehmerinnen die Kurse nicht freiwillig besucht, sondern aufgrund der Anforderung bezüglich der Habilitation oder im Falle von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgrund des Beschlusses des Fachbereichsrates.

Die Nachbereitungsaufgaben vieler Kurse beinhalten die Umsetzung der Kursinhalte in den Lehralltag der Teilnehmenden. Hierbei zeigen die eingereichten Dokumentationen und Reflexionen sehr deutlich, welche einzelnen Elemente aus den Kursen übernommen und dass diese abschließend auch positiv bewertet werden.


4. Schlussfolgerung

Die Etablierung eines Gesamtkonzepts zur medizindidaktischen Qualifikation der Lehrenden erwies sich als langwieriger Prozess. Die bisherigen positiven Evaluationsergebnisse und der mittels der durchgeführten Pre-Post-Tests feststellbare Wissenszuwachs zeigen jedoch, dass sich die Bemühungen und das Engagement gelohnt haben. Dies wird auch durch informelle Gespräche mit einigen Teilnehmenden bestätigt, die angeben, durch die Kurse begonnen zu haben, ihre eigene Lehre zu reflektieren und zu optimieren. Ob und wie sich eine längerfristige Veränderung der Lehre am Fachbereich im Gesamten vollzieht, müssen weitere Studien zeigen. Aktuell findet bspw. eine Erhebung unter den Inhabern des Gesamtzertifikats statt, die zeigen wird, ob und wie sich die Selbsteinschätzung zum Wissen über gute Lehre, das Fähigkeitsselbstkonzept als Lehrender sowie die wahrgenommene Selbstwirksamkeit in der Lehre nach den 120 UE verändert haben.


Danksagung

Unser Dank geht an Hille Lieverscheidt, die mit ihrer Expertise und durch ihre Ideen die „AG Didaktik“ auf der ersten Klausurtagung konzeptionell und inhaltlich bereichert hat. Bedanken möchten wir uns auch bei Herrn Professor Nürnberger für seine Unterstützung und Hilfestellung insbesondere in der Gründungsphase. Ebenso geht unser Dank an Herrn Professor Sader für seine kontinuierliche Unterstützung bei der aktuellen Weiterentwicklung der FAM. Bedanken möchten wir uns auch bei allen am Erstehungsprozess beteiligten Akteuren sowie bei den derzeit Aktiven (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]).


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Lammerding-Koeppel M, Ebert T, Goerlitz A, Karsten G, Nounla C, Schmidt S, Stosch C, Dieter P. German MedicalTeachingNetwork (MDN) implementing national standards for teacher training. Med Teach. 2016;38(4):378-384.
2.
Ochsendorf F, Gerdiken U, Sennekamp M. "Die Frankfurter Arbeitsstelle für Medizindidaktik" (FAM) – Von der Idee zur Umsetzung. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). München, 05.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11gma188. DOI: 10.3205/11gma188 Externer Link
3.
Lammerding-Koeppel M. Konsenspapier des bundesweiten MedizinDidaktikNetzes zur gegenseitigen Anerkennung von Leistungen. Tübingen: Universität Tübingen; 2012. Zugänglich unter/available from unter: http://www.medidaktik.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Medizindidaktik_Netzwerk_bundesweit/2014-04-04_Konsenspapier.pdf Externer Link
4.
Ebert T, Sennekamp M, Ochsendorf F. Wie groß ist der Wissenszuwachs nach dem Besuch eines medizindidaktischen Basiskurses und wie nachhaltig ist dieses Wissen? Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Aachen, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocP166. DOI: 10.3205/12gma068 Externer Link
5.
Kollewe T, Sennekamp M, Ochsendorf F. Einsatz und Bewertung aktivierender Methoden nach dem Besuch des Kurses "Seminardidaktik". Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP8-125. DOI: 10.3205/15gma248 Externer Link