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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Selbsteinschätzung der Einstellungen zu interprofessioneller Zusammenarbeit und Ausbildung Angehöriger unterschiedlicher Gesundheitsberufe in der Pädiatrie

Artikel Interprofessionelle Ausbildung

  • author Sebastian Felix Nepomuk Bode - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland
  • author Marianne Giesler - Universitätsklinikum Freiburg, Kompetenzzentrum Lehrevaluation, Baden-Württemberg, Freiburg, Deutschland
  • author Andrea Heinzmann - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland
  • corresponding author Marcus Krüger - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland
  • author Christine Straub - Universitätsklinikum Freiburg, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Freiburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2016;33(2):Doc17

doi: 10.3205/zma001016, urn:nbn:de:0183-zma0010167

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2016-33/zma001016.shtml

Eingereicht: 13. August 2015
Überarbeitet: 22. Februar 2016
Angenommen: 10. März 2016
Veröffentlicht: 29. April 2016

© 2016 Bode et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Interprofessionelle Ausbildung (IPE) ist die Grundlage für interprofessionelle Zusammenarbeit (IPC) in Gesundheitssystemen. Sie hat sowohl auf die PatientInnen als auch auf die Angehörigen der Gesundheitsberufe positive Auswirkungen. Die IPC ist, insbesondere in der Pädiatrie, für eine angemessene Versorgung der PatientInnen und ihrer Familien von großer Bedeutung. Wir haben auf Grundlage etablierter Fragebögen einen Fragebogen mit 21 Fragen in 4 Kategorien entworfen, um die Einstellungen von ÄrztInnen (n=121), Pflegefachkräften (n=15), PsychologInnen (n=14) und SozialarbeiterInnen (n=19) in Bezug auf deren interprofessionelle Ausbildung und Zusammenarbeit in einem tertiären universitären pädiatrischen Zentrum, sowohl im Kontext der stationären als auch der ambulanten pädiatrischen Versorgung, zu untersuchen. Alle TeilnehmerInnen haben in interprofessionellen Teams gearbeitet und eine große Mehrzahl bewertet die IPC positiv. Die meisten Kompetenzen, die für die IPC von Bedeutung sind, wurden im Laufe der täglichen Arbeit erworben. Es bestand jedoch ein Mangel an interprofessioneller Ausbildung, insbesondere bei ÄrztInnen und PsychologInnen. Die interprofessionelle Ausbildung muss als Teil der Curricula der grundständigen Studiengänge an deutschen Universitäten etabliert werden.

Schlüsselwörter: Interprofessionelle Ausbildung, interprofessionelle Zusammenarbeit, Evaluation, Pädiatrie


1. Einleitung

Die interprofessionelle Ausbildung (IPE) wird als Ausbildung definiert, bei der Studierende aus zwei oder mehr Professionen miteinander, übereinander und voneinander lernen. Sie ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit [1], [2], [3], [4]. Die Fähigkeit, als Teil eines interprofessionellen Teams zu arbeiten oder ein interprofessionelles Team zu leiten, wird schon bald nach Beginn ihrer Berufstätigkeit innerhalb des Gesundheitssystems von Hochschulabgängern erwartet. Bis jetzt ist interprofessionelles Lernen an deutschen Universitäten jedoch nicht als standardisierter Teil des Curriculums eingeführt. Die CanMeds-Rolle unterstreicht ausdrücklich die Rolle „Mitglied eines Teams“ als Lernziel innerhalb der medizinischen Ausbildung; sie wurde entsprechend der medizinischen Ausbildung anderer Länder übernommen, wie beispielsweise der Schweiz und einigen schwedischen und englischen Universitäten [5], [6], [7], [8]. Die IPE wird ebenfalls im kürzlich verabschiedeten Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) hervorgehoben [9], [http://www.nklm.de].

Im Bericht der WHO Framework for Action on Interprofessional Education and Collaborative Practice wird darauf verwiesen, dass IPE sowohl die IPC als auch die Ergebnisse der Gesundheitsversorgung verbessert [1]; Insbesondere gilt dies in Bezug auf eine kürzere Krankenhausverweildauer der PatientInnen, einem geringeren Bedarf an Medikamenten sowie einer größeren Wertschätzung der unterschiedlichen Gesundheitsberufe [10], [11], [12]. Zwei Cochrane Reviews konnten zeigen, dass IPE und IPC positive Auswirkungen haben; jedoch können diese in Bezug auf eine Verhaltensänderung der Angehörigen von Gesundheitsberufen oder der Wirkung auf PatientInnen nicht generalisiert werden [13], [14].

Besonders im Zusammenhang mit der spezifischen Pflege von pädiatrischen PatientInnen (wie z.B. entwicklungsbedingte Aspekte, familiäres Umfeld und soziale Betreuung) ist die IPC Teil der alltäglichen Routine-Arbeit und zentral für die adäquate und wirtschaftliche Versorgung der PatientInnen und deren Familien. [15], [16].

Es liegen nur unzureichende Daten darüber vor, wo und wann die unterschiedlichen Gesundheitsberufe die notwendigen Kompetenzen für die IPC erlangen.


2. Ziele

Das Ziel dieser Studie war es, die Einstellung Angehöriger unterschiedlicher Gesundheitsberufe aus dem Bereich der Pädiatrie in Bezug auf IPE und IPC zu evaluieren. Wir wollten herausfinden, welche Kompetenzen die Angehörigen der unterschiedlichen Gesundheitsberufe erworben haben und ob diese Kompetenzen im Rahmen des grundständigen Studiums erworben wurden oder im Rahmen der täglichen klinischen Arbeit.


3. Methoden

Wir haben verschiedene etablierte Instrumente zur Evaluierung von interprofessioneller Zusammenarbeit überprüft, darunter auch den Fragebogen zur Bewertung der Bereitschaft zum interprofessionellen Lernen (Readiness for Interprofessional Learning Scale (RIPLS)) [17], den Fragebogen zur generischen Rollenwahrnehmung (Generic Role Perception Questionnaire (GRPC)) [18], die Skala zur Wahrnehmung interprofessionellem Lernens (Interdisciplinary Education Perception Scale (IEPS)) [19] und den Index für interprofessionelle Zusammenarbeit (Index of Interdisciplinary Collaboration (IIC)) [20], [21]. Nicht alle dieser Fragebögen wurden bisher auf Deutsch validiert; einige waren aufgrund der großen Anzahl an Items zu zeitaufwändig und keiner der Fragebögen sprach alle Fragen an, die wir aufnehmen wollten. Deshalb entwickelten wir einen deutschsprachigen Fragebogen auf der Grundlage bereits publizierter Instrumente. Wir stellten einen Fragebogen mit 21 Items zusammen und teilten diese in vier Unterkategorien ein: interprofessionelle Zusammenarbeit, interprofessionelle Ausbildung, Einstellungen gegenüber der interprofessionellen Zusammenarbeit in der täglichen Arbeit, Visionen für die interprofessionelle Zusammenarbeit und interprofessionelle Ausbildung, sowie sechs Fragen zu demografischen Daten (siehe Anhang 1 [Anh. 1]). Die möglichen Antworten wurden auf einer 5- bis 6-stufigen Likert-Skala erfasst (Details hierzu sind im Anhang 1 [Anh. 1] zu finden). Zwei offene Fragen/Freitextangaben wurden zur Zukunft der interprofessionellen Zusammenarbeit/Ausbildung gestellt, um den quantitativen Anteil des Fragebogens durch qualitative Daten zu ergänzen. Ein wichtiger Schwerpunkt des Fragebogens war die Evaluation der Kompetenzen, die für IPCund IPE für wichtig erachtet werden. Der Fragebogen wurde mittels Peer-Review vor Ort durch KollegInnen mit einem Masterabschluss in medizinischer Ausbildung und durch das Kompetenzzentrum Lehrevaluation Baden-Württemberg, Freiburg, Deutschland geprüft.

Alle TeilnehmerInnen der Jahrestagung Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin (AG-KiM) 2014 in Freiburg wurden gebeten, den Fragebogen auszufüllen. Ebenso wurden alle ÄrztInnen des Zentrums für Kinderheilkunde - und Jugendmedizin (ZKJ) Freiburg, einem tertiären universitären pädiatrischen Zentrum , gebeten, den Fragebogen auszufüllen. Bei diesen Gruppen gab es keine Überlappungen. Die TeilnehmerInnen der AG-KiM arbeiten in pädiatrischen stationären und ambulanten Einrichtungen innerhalb Deutschlands. Der Fragebogen wurde in elektronischer Form am ZKJ eingesetzt (Questback GmbH. Herausgegeben 2015. EFS Survey, Version 10.5. Köln) und als Papierversion bei der AG-KiM-Tagung; die Fragebögen wurden anschließend in eine gemeinsame elektronische Datenbank eingepflegt.


4. Statistik

Die statistische Analyse wurde mit IBM SPSS, Version 22 (IBM SPSS) Statistics für Windows, Version 22.0. Armonk, NY: IBM Corp. durchgeführt. Zur Feststellung signifikanter Unterschiede wurden t-Tests für verbundene Stichproben, der Kruskal-Wallis-Test und einfaktorielle ANOVA-Tests verwendet, sowie die Bonferroni-Korrektur für multiples Testen angewandt, wo dies angemessen war. Die qualitative Evaluation der offenen Fragen/Freitextangaben wurde als deduktive und induktive qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring durchgeführt [22].


5. Ergebnisse

5.1. Studienpopulation

168 ausgefüllte Fragebögen wurden ausgewertet. 116 TeilnehmerInnen waren weiblich, 48 waren männlich und 4 gaben ihr Geschlecht nicht an. Insgesamt nahmen 121 ÄrztInnen an der Umfrage teil. 50 davon aus der AG-KiM (Rücklaufquote 50,5%) und 71 aus dem ZKJ (Rücklaufquote 59,2 %). Außerdem nahmen 47 nicht-ärztliche Personen teil, darunter: 15 Pflegefachkräfte, 14 PsychologInnen, 19 SozialarbeiterInnen, 2 LehrerInnen und 5 Andere (ein Radiologie-Assistent, eine Medizinische Fachangestellte, ein Psychotherapeut und zwei ohne Angaben). Die 8 TeilnehmerInnen, die eine doppelte Ausbildung angaben, wurden entsprechend ihrer höchsten akademischen Qualifikation zugeordnet. Nur Gruppen mit mehr als 10 TeilnehmerInnen wurden in die weitere Analyse einbezogen.

74 (61,1%) der ÄrztInnen waren FachärztInnen für Pädiatrie, 34 hatten eine zusätzliche fachärztliche Spezialisierung innerhalb der Pädiatrie.

28 (23,1%) der ÄrztInnen hatten ≤ 4 Jahre Berufserfahrung, 40 (33,1%) hatten 4-10 Jahre Berufserfahrung und 53 (43,8%) hatten ≥ 10 Jahre Berufserfahrung. Die anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe hatten größtenteils mehr Berufserfahrung; 68,4% (n=13) der SozialarbeiterInnen, 80% (n=12) der Pflegefachkräfte und 92,9% (n=13) der PsychologInnen hatten ≥ 10 Jahre Berufserfahrung.

5.2. Interprofessionelle Zusammenarbeit

IPC wurde von fast allen ÄrztInnen als Teil des Arbeitsalltages beschrieben. 120 ÄrztInnen (99,2%) arbeiteten häufig oder sehr häufig mit anderen ÄrztInnen zusammen. Eine häufige oder sehr häufige Zusammenarbeit mit Pflegefachkräften wurde von 111 (91,7%) der ÄrztInnen angegeben; 85 ÄrztInnen (70,2%) gaben eine häufige oder sehr häufige Zusammenarbeit mit SozialarbeiterInnen an, 73 ÄrztInnen (60,3%) mit PhysiotherapeutInen, 37 ÄrztInnen (30,5%) mit ErzieherInnen, 36 ÄrztInnen (29,7%) mit PsychologInnen, 32 Ärzte (26,4%) mit HeilpädagogIinnen, 19 ÄrztInnen (15,7%) mit LehrerInnen und 17 ÄrztInnen (14%) gaben eine häufige oder sehr häufige Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsfachpersonen (z.B. Hebammen) an (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).

Aus der AG-KiM arbeiteten 92,9% der Psychologen mit SozialarbeiterInnen häufig oder sehr häufig zusammen und 100% der SozialarbeiterInnen arbeiteten mindestens häufig mit PsychologInnen zusammen, wogegen nur 78,6% der PsychologInnen und 78,9% der SozialarbeiterInnen häufig oder sehr häufig mit Pflegefachkräften zusammenarbeiteten.

Sehr häufige oder häufige Team-Entscheidungen mit anderen ÄrztInnen wurden von 119 ÄrztInnen (98,3%), mit den Pflegefachkräften von 107 ÄrztInnen (88,4%), mit PsychologInnen von 87 ÄrztInnen (71,9%), mit SozialarbeiterInnen von 61 ÄrztInnen (50,4%), mit PhysiotherapeutInnen von 27 ÄrztInnen (22,3%), mit HeilpädagogInnen von 21 ÄrztInnen (17,3%), mit ErzieherInnen von 11 ÄrztInnen (9,1%), mit LehrerInnen von 10 ÄrztInnen (8,3%), und mit anderen Gesundheitsfachpersonen von 8 ÄrztInnen (6,6%) angegeben (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]). ÄrztInnen am ZKJ (M=1,37, SD±0,54) bezogen die Pflegefachkräfte deutlich häufiger in interprofessionelle Entscheidungen ein, als die ÄrztInnen der AG-KiM (M=1,82, SD±1,35) (p=0,032). PsychologInnen schätzten die Pflegefachkräfte in Bezug auf interprofessionelle Entscheidungen weniger als andere Gesundheitsfachpersonen („Pflegefachkräfte“ (M=1,43, SD±0,76) gegenüber „andere Gesundheitsberufe“ (M=1,14, SD±0,36): p=0,0203).

90,9% (153) aller befragten Personen gaben an, dass die IPC im klinischen Alltag „sehr hilfreich“ sei; alle anderen TeilnehmerInnen, abzüglich einer Rückmeldung, schätzten sie als „hilfreich“ ein. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Gesundheitsfachkräften wurde als wichtig für den Therapieerfolg eingestuft (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Die IPC der teilnehmenden ÄrztInnen mit anderen ÄrztInnen wurde von 119 (98,3%) als hilfreich oder sehr hilfreich eingestuft, mit PsychologInnen von 117 (96,7%), mit Pflegefachkräften von 116 (95,9%), mit SozialarbeiterInnen von 100 (82,6%), mit PhysiotherapeutInnen von 98 (80,9%), mit ErzieherInnen von 77 (63,6%), mit HeilpädagogInnen von 72 (59,5%) und mit Anderen von 7 (5,8%) (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Für die Unterschiede war weder ein demografischer Faktor (Geschlecht, Berufserfahrung, Zugehörigkeit zum ZKJ oder zur AG-KiM) noch der Berufsstand verantwortlich.

5.3. Interprofessionelle Ausbildung

Weder die Berufserfahrung noch das Geschlecht oder die Zugehörigkeit zur AG-KiM oder zum ZKJ hatte einen Einfluss darauf, wie viele Gelegenheiten ÄrztInnen hatten, während ihrer Ausbildung an interprofessionellen Lehrangeboten teilzunehmen. Im Vergleich zur medizinischen Ausbildung (M=4,72, SD±0,99, p<0,0001) wurden überraschend deutlich mehr Möglichkeiten zum interprofessionellen Lernen während der beruflichen Tätigkeit (M=3,77, SD±1,15) angegeben. Dasselbe galt für den Erwerb von Kompetenzen, die für die IPC notwendig sind: darunter fallen die Fähigkeit zur Einschätzung der eigenen professionellen Rolle, die Definition der Rollen anderer Berufsgruppen, die Fähigkeit zum Konfliktmanagement, Respekt gegenüber anderen Berufsgruppen, das Fehlermanagement, die gemeinsame Fachsprache sowie die allgemeine IPC. Es wurde weit häufiger angegeben, dass diese Kompetenzen während der beruflichen Tätigkeit erlangt wurden als während der Ausbildung (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Deutlich mehr MedizinerInnen gaben an, im Rahmen ihrer Ausbildung überhaupt keine interprofessionellen Kompetenzen erworben zu haben (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Tendenziell erwarben PsychologInnen keine dieser Kompetenzen im Rahmen ihrer Ausbildung, sondern alle während der beruflichen Tätigkeit, wogegen SozialarbeiterInnen hauptsächlich den Respekt vor anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe, eine gemeinsame Fachsprache und die IPC im Allgemeinen während ihrer beruflichen Tätigkeit erlernten. Pflegefachkräfte erlangten alle Kompetenzen außer dem Konfliktmanagement während ihrer Ausbildung. Das selbst eingeschätzte Kompetenzniveau unterschied sich zwischen den einzelnen Berufsgruppen nicht wesentlich.

5.4. Alltägliche interprofessionelle Zusammenarbeit

Im Allgemeinen zeigten die TeilnehmerInnen ein hohes Bewusstsein gegenüber der interprofessionellen Zusammenarbeit. Das Bewusstsein wurde weder von der Arbeitserfahrung, noch von der Zugehörigkeit zur AG-KiM oder zum ZKJ, dem Geschlecht oder der jeweiligen Berufsgruppe beeinflusst.

Die während der Ausbildung und vor allem während der klinischen Arbeit erworbenen Kompetenzen führten nicht zu bedeutend höheren Selbsteinschätzungen:

ÄrztInnen am ZKJ, die angaben, während der Ausbildung mehr über die Fehlerkultur gelernt zu haben (M=1,59, SD±0,76), fanden es deutlich wichtiger, alle relevanten Berufsgruppen in die interprofessionelle Pflege einzubeziehen als andere KollegInnen (M=1,8, SD±0,86, p=0,044).

Rollenkonflikte waren für diejenigen TeilnehmerInnen weniger problematisch, die in der Lage waren, Rollenkonflikte überhaupt zu erkennen (M=2,86, SD±0,94); im Vergleich hierzu waren diese Konflikte für diejenigen Teilnehmer ein größeres Problem, die angaben, diese Konflikte gar nicht wahrzunehmen (M=3,21, SD=0,76, p=0,032).

ÄrztInnen, die angaben, dass sie im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit gelernt hatten, Angehörige anderer Gesundheitsberufe zu respektieren (M=2,37, SD±0,91), stimmten der Aussage, dass die Arbeit Angehöriger anderer Gesundheitsberufe im Arbeitsalltag nicht genügend gewürdigt wird, sehr viel mehr zu, als diejenigen, welche nicht gelernt hatten, andere zu respektieren (M=1,88, SD±1,03, p=0,019). Sowohl diese TeilnehmerInnen als auch solche, die ihre eigene Rolle identifizieren konnten (M=2,23, SD±0,95), sagten wesentlich seltener aus, dass die LeiterInnen interprofessioneller Teams ÄrztInnen sein müssen, als diejenigen, die angaben, die entsprechenden Kompetenzen nicht erworben zu haben (M=2,85, SD±1,21, p=0,039).

Die Hierarchie wurde von ÄrztInnen mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung als weniger wichtig eingeschätzt (M=2,2, SD±0,71) als von denjenigen, die weniger als 6 Jahre Berufserfahrung hatten (M=1,74, SD±0,81, p=0,02). Die Kommunikation wurde von denjenigen mit mittlerer Berufserfahrung (6-10 Jahre) als weniger wichtig eingeschätzt (M=1,33, SD±0,53) als von weniger erfahrenen ÄrztInnen (M=1,04, SD±0,2, p=0,029).

Zwischen den teilnehmenden Pflegefachkräften, PsychologInnen und SozialarbeiterInnen konnten keine signifikanten Zusammenhänge bezüglich des Erwerbs von Kompetenzen, einer höheren Selbsteinschätzung und der Fähigkeit, interprofessionell zu arbeiten, festgestellt werden. Der Grund hierfür könnte die relativ kleine Anzahl der TeilnehmerInnen in diesen Gruppen sein.

5.5. Visionen

75,9% (n=128) der TeilnehmerInnen bewerten die zukünftige Bedeutung der interprofessionellen Ausbildung als „sehr relevant“ oder „relevant“. Signifikant mehr TeilnehmerInnen, nämlich 94,6% (n=159), schätzten die zukünftige Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit als „sehr relevant“ oder „relevant“ ein (p<0,001). Interessanterweise schätzten Medizinerinnen (M=1,92, SD±0,81) die IPE deutlich häufiger als „sehr relevant“ ein als ihre männlichen Kollegen (M=2,31, SD±0,99, p=0,036). Junge ÄrztInnen (< 6 Jahre Berufserfahrung) am ZKJ (M=1,05, SD±0,23) schätzten die IPC als wichtiger ein als ihre erfahreneren KollegInnen (M=1,43, SD±0,64, p=0.013). Zwischen den einzelnen Berufsgruppen fielen keine signifikanten Unterschiede auf.

5.6. Qualitative Evaluation

Mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring [22] konnten wir induktiv und deduktiv vier Kernkompetenzen identifizieren, welche die befragten Personen für die Zukunft der interprofessionellen Ausbildung und interprofessionellen Zusammenarbeit als am Bedeutsamsten einstuften. Dies sind die professionelle Kompetenz, die methodische Kompetenz, die soziale Kompetenz und persönliche Kompetenz.

Die professionelle Kompetenz wurde als Grundlage für die Zukunft von interprofessioneller Ausbildung und interprofessioneller Zusammenarbeit genannt. Die Teilnehmer schlugen vor, funktionierende Strukturen einer interprofessionellen Zusammenarbeit (z. B. Ethikkommissionen, Kinderschutzbehörden) als Vorbild in der interprofessionellen Ausbildung zu verwenden und interprofessionelle Vorlesungen und Kurse einzuführen. Die methodische Kompetenz (z. B. Konfliktmanagement) wurde als wichtig eingestuft, um schwierige Situationen zu lösen; soziale Kompetenz wurde als wichtig angesehen, um innerhalb eines sozialen Umfeldes interagieren zu können. Die persönliche Kompetenz besteht aus der Fähigkeit zur Selbstreflexion und der Antizipation von Konsequenzen bestimmter Handlungen innerhalb der interprofessionellen Zusammenarbeit.

Sowohl strukturelle Veränderungen, beispielsweise der klinischen Hierarchie oder in Form von mehr Zeit für IPE und IPC, als auch die Möglichkeit, interprofessionelle Lehr- und Lernangebote sowohl innerhalb der Ausbildung als auch innerhalb des beruflichen Alltages nach dem Abschluss der Ausbildung zu integrieren, wurden ebenfalls als wichtig hervorgehoben.


6. Diskussion

Dies ist die erste größere Studie, die interprofessionelle Ausbildung und interprofessionelle Zusammenarbeit im pädiatrischen Kontext betrachtet.

Die überwältigende Mehrzahl der TeilnehmerInnen betonte die hohe Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit und sie bewertete die IPC als wichtig für die klinische Versorgung der PatientInnen. Wir konnten nur signifikante Unterschiede in Bezug auf die Einstellungen für einzelne Items feststellen, die der Berufserfahrung, dem Alter, dem Geschlecht oder der stationären oder ambulanten pädiatrischen Behandlungssituation zugeschrieben werden konnten. Beispielsweise schätzten weniger erfahrene ÄrztInnen die Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit höher ein als ihre erfahreneren KollegInnen. Medizinerinnen bewerteten die IPE höher als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt schätzten die Angehörigen der unterschiedlichen Gesundheitsberufe in der Pädiatrie die Bedeutung der interprofessionellen Ausbildung und Zusammenarbeit jedoch als hoch ein.

6.1. Interprofessionelle Zusammenarbeit

Wie erwartet arbeiteten ÄrztInnen am häufigsten mit Pflegefachkräften zusammen und trafen Entscheidungen gemeinsam mit diesen – insbesondere im stationären pädiatrischen Kontext. Dies überrascht nicht, da KinderärztInnen in der ambulanten Gesundheitsversorgung in Deutschland traditionell nicht mit ausgebildeten Pflegefachkräften, sondern mit Medizinischen Fachangestellten zusammenarbeiten. Am ZKJ arbeiten MedizinerInnen häufig mit PsychologInnen zusammen, so dass diese eine wichtige Rolle in den interprofessionellen Teams spielen. In der AG-KiM arbeiteten PsychologInnen und SozialarbeiterInnen wesentlich mehr miteinander als mit anderen Angehörigen der Gesundheitsberufe; dies ist für viele stationäre und ambulante pädiatrische Kontexte in Deutschland charakteristisch.

Wir konnten ebenfalls zeigen, dass Kompetenzen, die im Rahmen der Ausbildung oder während der beruflichen Tätigkeit erworben wurden, zu einer höheren Wertschätzung anderer Berufsgruppen und in der täglichen Arbeit zu mehr Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen in der Gesundheitsversorung führen; dies deckt sich mit den Aussagen entsprechender Literatur [13], [14]. Die von den TeilnehmerInnen entweder durch das Ankreuzen von Items oder durch die im Freitext identifizierten Kompetenzen stimmen mit den Angaben der Expertengremien zu interprofessioneller Zusammenarbeit überein [4], [7].

6.2. Interprofessionelle Ausbildung

Beim Vergleich der Ergebnisse der verschiedenen Berufsgruppen muss bedacht werden, dass die Ausbildung der nicht-medizinischen TeilnehmerInnen zum größten Teil über 10 Jahre zurückliegt. Das wichtigste Ergebnis war, dass im Rahmen der Ausbildung keine strukturierte IPE stattfindet und dass bedeutend mehr TeilnehmerInnen, die für die IPC notwendigen Kompetenzen während der beruflichen Tätigkeit erlernten. Diese Feststellung deckt sich mit den Ergebnissen zu anderen Berufsgruppen. Beispielsweise gaben nur 43 % der Physiotherapeuten und 50 % der Ergotherapeuten in Kanada an, eine ausreichende IPE erhalten zu haben [23]. Sowohl unsere Daten als auch die Literatur deuten darauf hin, dass die IPE als Basis der interprofessionellen Zusammenarbeit mehr verstärkt fokussiert werden muss, um Unterstützung für die Einführung von Programmen zur interprofessionellen Ausbildung zu erhalten. Dies gilt insbesondere für medizinische Fakultäten und für die Ausbildung von PsychologInnen, PhysiotherapeutInnen und ErgotherapeutInnen [23]. Es wird interessant sein, herauszufinden, wie die derzeitigen Studierenden und Auszubildenden der Gesundheitsberufe ihren Kompetenzerwerb für die IPC bewerten. SozialarbeiterInnen und vor allem Pflegefachkräfte scheinen bereits während der Ausbildung mehr Kompetenzen zu erwerben, die für die IPC von Bedeutung sind.

Interessanterweise schätzten die TeilnehmerInnen die zukünftige Bedeutung der interprofessionellen Zusammenarbeit höher ein als die zukünftige Bedeutung der interprofessionellen Ausbildung. Dies führt zu einer zusätzlichen Belastung für BerufsanfängerInnen innerhalb des Gesundheitssystems. Die BerufsanfängerInnen müssen sich an ihre neue Rolle gewöhnen, weiterhin Wissen in ihrem jeweiligen Berufsfeld erwerben und sich gleichzeitig darauf konzentrieren, ihre interprofessionellen Kompetenzen zu verbessern [9], [24].

Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) für Deutschland aus dem Jahr 2015 betont den Erwerb von Kompetenzen, darunter auch solcher, die für die IPC wichtig sind [9], [http://www.nklm.de]. Die Umsetzung des NKLM innerhalb des Rahmenlehrplanes deutscher medizinischer Fakultäten sollte Medizinstudierende und junge ÄrztInnen befähigen, ihren Rollen in einem interprofessionellen Team schneller und effizienter nachzukommen, um das Outcome und den Nutzen für die PatientInnen zu verbessern. Erste Projekte zur Einführung der interprofessionellen Ausbildung innerhalb deutscher Universitäten sind unter anderem der Bachelorstudiengang in interprofessioneller Gesundheitsversorgung in Heidelberg und der „Longitudinale Strang Interprofessionalität“ in Freiburg, welche auch Angehörige anderer Gesundheitsberufe einbeziehen [25], [26]. Es wäre hilfreich, zu analysieren, wie die IPE stattfindet, was genau innerhalb der interprofessionellen Ausbildung im Rahmen der beruflichen Tätigkeit erlernt wird und ob eine Theorie aus dem Bereich des sozialen Lernens diese Aspekte der interprofessionellen Ausbildung erklären könnte.

6.3. Einschränkungen und Ausblick

Diese Studie unterliegt, wie auch in anderen Studien innerhalb des Feldes der interprofessionellen Ausbildung und Zusammenarbeit berichtet, einigen Einschränkungen. Dies sind [13], die Anzahl der Teilnehmenden und die heterogene Studienkohorte mit einem überwiegenden Anteil weiblicher Teilnehmenden. In der vorliegenden Studie wurden die Einstellungen von Angehörigen der Gesundheitsberufe in der Pädiatrie in Bezug auf deren IPE und IPC sowie dem Erwerb von Kompetenzen, die für die IPE und Zusammenarbeit von Bedeutung sind evaluiert. 72 % der Teilnehmenden waren ÄrztInnen, wodurch die Interpretation der Studienergebnisse erschwert wird. Eine weitere Auswertung der Fragebögen ist geplant. Die Evaluation des Erwerbs von Kompetenzen durch zukünftige Medizinstudierende wird ein interessantes langfristiges Projekt, wenn der NKLM [9], [http://www.nklm.de] in den nächsten Jahren umgesetzt wird.


7. Fazit

Die interprofessionelle Zusammenarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit in der Pädiatrie und sie wird von den Angehörigen der den unterschiedlichen Gesundheitsberufen als sehr bedeutsam bewertet. Die Angehörigen der unterschiedlichen Gesundheitsberufe scheinen interprofessionelle Kompetenzen vor allem im Laufe ihrer klinischen Arbeit, während der direkten Interaktion mit anderen Fachkräften, zu erwerben. An deutschen medizinischen Fakultäten herrscht ein Mangel an interprofessioneller Ausbildung. Dieser sollte dringend thematisiert werden; erste Projekte hierzu sind angelaufen.


Danksagung

Wir danken allen TeilnehmerInnen der Umfrage und den Organisatoren der Jahrestagung 2014 der Freiburger Arbeitsgemeinschaft Kinderschutz in der Medizin (AG-KiM) für die Möglichkeit, TeilnehmerInnen für unsere Studie zu rekrutieren.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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