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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Studienleistung von Studierenden mit den besten versus mittelmäßigen Abiturnoten: Gleicht der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) ihre Prognosen aus?

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  • corresponding author Guni Kadmon - Universität Heidelberg, Medizinische Fakultät, Heidelberg, Deutschland
  • author Martina Kadmon - Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg, Fakultät für Medizin und Gesundheitswissenschaften, Oldenburg, Deutschland

GMS J Med Educ 2016;33(1):Doc7

doi: 10.3205/zma001006, urn:nbn:de:0183-zma0010062

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2016-33/zma001006.shtml

Eingereicht: 12. Juli 2014
Überarbeitet: 30. September 2015
Angenommen: 29. Oktober 2015
Veröffentlicht: 15. Februar 2016

© 2016 Kadmon et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Hintergrund: Die Auswahl Medizinstudierender wird in Deutschland teils zentral, teils lokal durchgeführt. Die zentrale Auswahl umfasst zwei Gruppen: Studierende mit den besten Hochschulzulassungsnoten (Abiturbeste) und Studierende mit schlechteren Abiturnoten, die erst nach einer Wartezeit von bis zu sieben Jahren nach Schulabschluss zum Studium zugelassen werden (Wartezeitquote). Studierende mit Lernschwierigkeiten sowie solche, die das Studium frühzeitig abbrechen, befinden sich in beiden Gruppen. Die hochschuleigene Studierendenauswahl (AdH) unserer Fakultät berücksichtigt das Ergebnis des Tests für Medizinische Studiengänge (TMS) und ermöglicht die leistungsbezogene Zulassung von Studierenden mit einer breiten Spannweite an Abiturnoten.

Ziel: Zu untersuchen, ob die Gewichtung des TMS in der hochschuleigenen Auswahl gerechtfertigt ist, die darauf abzielt, die Zulassung potentiell leistungsschwacher Abiturbesten zu reduzieren und stattdessen die Zulassung potentiell leistungsstarker Bewerber zu fördern, die mittelmäßige Schulabgangsnoten mitbringen.

Methode: Der prognostische Beitrag der Abiturpunktzahl und des TMS zur Studienleistung und zur Studienkontinuität im vorklinischen Abschnitt des Medizinstudiums wurde an zwei Studierendengruppen untersucht: Abiturbeste (Abiturnote 1,0, Abiturpunkte 823-900) und mittelmäßige Abiturienten (Abiturnoten 2,0-2,3, Abiturpunkte 689-660). Das Outcome beider Gruppen wurde im Verhältnis zu ihren TMS-Ergebnissen verglichen. Die Studie umfasste vier aufeinander folgende Kohorten.

Ergebnisse: In beiden Gruppen sagte der TMS die Studienleistung (β=0,442-0,446) und die Studienkontinuität (OR=0,890-0,853) besser vorher als die Abiturnote (β=0,238-0,047; OR=1,009-0,998). Die Studienverlängerungs- und -abbruchsrate war am stärksten mit der Nicht-Teilnahme am TMS assoziiert (OR=0,230-0,380). Studierende mit mittelmäßigen Abiturnoten und TMS-Ergebnissen (standardisiertem Testwert) ≥125 erzielten ähnlich gute Studienleistungen wie die Abiturbesten. Mittelmäßige Schulabgänger mit TMS-Ergebnissen zwischen 110-124 erbrachten im Schnitt weniger gute aber noch ausreichende Studienleistungen. Abiturbeste mit mittelmäßigen TMS-Ergebnissen und 30% der Abiturbesten, die nicht am TMS teilgenommen hatten, erreichten nicht das Studienleistungsniveau der meisten Studierenden mit mittelmäßigen Abiturnoten und sehr guten TMS-Leistungen.

Diskussion: Der TMS scheint, zwischen potenziell erfolgreichen und weniger erfolgreichen Studierenden beider Abiturnotenbereiche zu differenzieren. Mittelmäßige Abiturienten mit besonders hohen TMS-Ergebnissen erreichten bessere Studienergebnisse im vorklinischen Studienabschnitt als die Abiturbesten, die im TMS nur mittelmäßigen Erfolg hatten. Diese Beobachtungen rechtfertigen die Anwendung des TMS, um die Chancen von Studienbewerbern mit mittelmäßigen Abiturnoten am Wettbewerb um die Studienplätze zu erhöhen.

Schlüsselwörter: Studierendenauswahl, Medizinstudium, Eignungstest, Test für medizinische Studiengänge, TMS, Abitur


Einleitung

Die Leistung in der Sekundarausbildung oder im College vor Eintritt in ein universitäres Studium wird generell als der stärkste Indikator für Lernerfolg auf der Tertiärstufe betrachtet. Die prognostische Validität von Schulabgangsnoten für die Leistungen im Medizinstudium kann zwischen Hochschulen und Ausbildungsjahren variieren [1], übersteigt aber häufig 0,3 und sogar 0,5 [2], [3], [4], [5]. Die starke prognostische Validität der Schulabgangsnoten wurde auch für andere Studiengänge [4], [6] und für nicht akademische Berufe [7] dokumentiert. Aus diesem Grunde werden Schulabgangsnoten weltweit als das primäre Auswahlkriterium für die Zulassung bzw. die Vorauswahl von Medizinstudierenden eingesetzt.

In Deutschland werden etwa 10% der Studienplätze des Studiengangs Humanmedizin gesetzlich definierten bevorzugten Bewerbern zugeteilt. Zwanzig Prozent der übrigen Studienplätze werden zentral an Bewerber mit den besten Abiturnoten vergeben (Abiturbestenquote). Weitere 20% der Studienplätze sind Bewerbern vorbehalten, die schlechtere Abiturnoten haben und nach einer Wartezeit von bis zu sieben Jahren zentral zum Studium zugelassen werden (Wartezeitquote). Circa 50% der Medizinstudierenden werden durch die medizinischen Fakultäten anhand eigener Auswahlkriterien lokal ausgewählt, wobei die Abiturnote bei der Auswahlentscheidung maßgeblich gewichtet werden muss (Auswahlverfahren der Hochschulen, AdH).

Die dominante Rolle der Abiturnote in der Zulassung zum Medizinstudium rückte in den letzten Jahren zunehmend in das Blickfeld der öffentlichen Diskussion. Die Zulassung anhand von Schulabgangsnoten begünstigt die Auswahl homogener Studierendenkohorten [8], [9] und scheint unterschiedliche Bewerbergruppen wie Absolventen öffentlicher Schulen, Bewerber mit sozioökonomisch benachteiligtem und bildungsschwachem Hintergrund [10], [11] sowie männliche Schulabgänger [12], [13] zu benachteiligen. Des Weiteren bilden Schulabgangsnoten nicht-kognitive Eigenschaften, wie sie in der patientenorientierten Medizin von Bedeutung sind, nicht unbedingt ab.

Ein breites Spektrum an zusätzlichen, kognitiven und nicht-kognitiven Auswahlinstrumenten wurde entwickelt, um die Grenzen der Schulabgangsnoten als Auswahlkriterium zu kompensieren. Zu den kognitiven Auswahlinstrumenten gehören allgemeine Intelligenztests wie der SAT in den USA [14], der SweSAT in Schweden [15] und der PET in Israel [16], naturwissenschaftliche Wissensprüfungen wie der BMAT in Großbritannien [17] und der Ham-Nat in Deutschland [18] sowie spezielle Eignungstests für medizinische Studiengänge wie der MCAT in den USA [19], der UMAT in Australien [20], der UKAT in Großbritannien [21] und der Test für Medizinische Studiengänge (TMS) in Deutschland [22], [23] und der Schweiz (EMS, [24]). Daneben werden nicht-kognitive Instrumente einschließlich Interviews [25], [26], [5], Motivationsschreiben [5], Personal Qualities Assessment (PQA) [27], [28] und psychologische Testverfahren [29] eingesetzt. Sie haben im Allgemeinen keinen zuverlässigen prognostischen Wert für die Leistung im Medizinstudium. Instrumente, die konkrete nicht-kognitive Eigenschaften abbilden, können jedoch prognostische Relevanz in Bezug auf spezifische Kompetenzen, Prüfungstypen oder favorisierte Lehrformate haben [30], [31].

In Anbetracht der prognostischen Unsicherheit der nicht-kognitiven Auswahlinstrumente empfahlen Brown und Lilford [32], sich für die Auswahl Medizinstudierender auf kognitive Instrumente zu beschränken. Es ist denkbar, dass die Nutzung alternativer kognitiver Auswahlinstrumente unter Bewerbern mit unterschiedlichen Schulabgangsnoten eine ähnliche Eignungsvorhersage für das Medizinstudium zulässt wie die Schulabgangsnote. Solche Bewerberkohorten könnten ein breiteres Spektrum an Interessen und Fertigkeiten mitbringen, als Bewerberkohorten mit einheitlicher Schulabgangsnote. Auf der Grundlage dieser Überlegung wurde an unserer Fakultät ein kompensatorisches Auswahlverfahren entwickelt, das hauptsächlich auf der Abiturpunktzahl und dem standardisierten TMS-Testwert basiert und eine Rangformel verwendet, die im Methodenteil angegeben wird.

Der TMS wird von der ITB Consulting® GmbH entwickelt und einmal jährlich durchgeführt. Er enthält neun Untertests, dauert ungefähr fünf Stunden und 10 Minuten und bedarf keines schulischen Vorwissens. Eine geringfügig unterschiedliche Version des Tests wird in der Schweiz verwendet (EMS, [24], [33]). Vier Untertests bilden wissenschaftliches und mathematisches Denken sowie Text- und Datenverständnis ab. Die erreichten Punkte in diesen Testteilen weisen eine moderate Korrelation (r=0,33) mit der Abiturpunktzahl auf [22]. Die übrigen fünf Untertests bilden visuelle Kognition, Musteranalyse, grafisches und verbales Gedächtnis ab. Diese Testteile korrelieren nicht wesentlich mit der Abiturpunktzahl (r=0,16 [22]). Die von allen TMS-Teilnehmern erreichten Punktzahlen werden jedes Jahr auf einen Mittelwert von 100 und eine Standardabweichung (SD) von 10 standardisiert. Vorbereitung auf den Test ist vorteilhaft für das Testergebnis [34], möglicherweise weil sie eine Motivationslage reflektiert.

Der Vorteil darin, die Qualitäten eines Bewerbers*, der in einem Auswahlinstrument Schwächen zeigt, mithilfe eines alternativen Instrumentes, das seine Eignung besser abbilden kann, einzuschätzen, wurde diskutiert [35], [36]. Die im Methodenteil angegebene kompensatorische Rangformel ermöglicht es potenziell fähigen Bewerbern, schwache Abiturnoten durch Erfolg im TMS, als ein zusätzliches Eignungsmaß, auszugleichen.

Eine frühere Untersuchung [2] hat gezeigt, dass einige Studierende der Abiturbestenquote im vorklinischen Studienabschnitt Schwierigkeiten haben, die akademischen Anforderungen zu erfüllen, während einige Studierende mit mittelmäßigen Abiturnoten ein durchaus hohes Leistungsniveau erreichen. Studierende mit mittelmäßigen Abiturnoten werden jedoch in der Regel erst nach mehrjähriger Wartezeit zum Studium zugelassen. Sie weisen eine hohe Tendenz auf, das Studium aus altersbezogenen Gründen vorzeitig abzubrechen [2]. Einschlägige Erfahrungen aus dem Ausland zeigen Möglichkeiten auf, diesen Gegebenheiten entgegenzuwirken. Die Einführung des Medical College Admissions (Moss) Test (MCAT) in den USA hatte zur Folge, dass sich die Prädiktion der Studienleistung verbesserte und die Abbrecherquote drastisch reduzierte [37], während sich die Diversität der Studierenden in Bezug auf Rasse und Religion vergrößerte [38]. Es wurde außerdem beschrieben, dass der Bio Medical Admissions Test (BMAT) den Studienerfolg von Studierenden aus benachteiligten Schulen besser vorhersagt als "Personal Statements" [39], und Tiermedizinstudierende gute Tierärzte werden können, auch wenn sie schlechte Schulabgangsnoten haben [40]. Aus diesen Beobachtungen resultierte die Zielsetzung der Fakultät, potenziell fähigen Bewerbern mit mittelmäßigen Abiturnoten bereits im Hauptauswahlverfahren unmittelbar nach Erlangung der Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit einzuräumen, mit Bewerbern um die Studienplätze zu konkurrieren, die zwar bessere Abiturnoten aber ein schlechteres Leistungspotenzial mitbringen [2].

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu untersuchen, ob das oben beschriebene kompensatorische Auswahlverfahren ermöglicht, Bewerber mit Abiturbestnote aber schlechtem Leistungspotential und solche mit mittelmäßigen Abiturnoten aber hohem Leistungspotential im Studiengang Humanmedizin bereits im Auswahlverfahren zu erkennen. Zu diesem Zweck wurden die Studienleistung und kontinuität der Studierenden der zentralen Zulassungsgruppen (Abiturbesten- und Wartezeitquote) und der im AdH zugelassenen Studierenden mit gleichen Abiturleistungen verglichen. Der differentielle prädiktive Wert der Abiturnote und des TMS für Studienleistung und -kontinuität wurde statistisch ermittelt. Die Arbeit fokussierte in drei aufeinander folgenden Studien auf die folgenden Fragen:

  • Studie 1: Hilft der TMS, die differentielle Studienleistung und -kontinuität von Studierenden mit der Abiturnote 1,0 (Abiturbesten) zu prognostizieren?
  • Studie 2: Hilft der TMS, die differentielle Studienleistung und -kontinuität von Studierenden mit Abiturnoten auf dem Niveau des nationalen Durchschnitts (2,0-2,3 – mittelmäßigen Abiturienten) zu prognostizieren?
  • Studie 3: Erreichen Studierende mit mittelmäßigen Abiturnoten ein Studienleistungsniveau, das ihre Chancenerweiterung im Wettbewerb um die Studienplätze im Hauptauswahlverfahren ohne Wartezeit rechtfertigt?

Methoden

Teilnehmer und Einschlusskriterien

Studienteilnehmer waren Medizinstudierende der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg, die ihr Studium in den Jahren 2009, 2010, 2011 und 2012 begannen. Eingeschlossen waren:

  • Alle Studierenden mit der Abiturnote 1,0.
  • Alle Studierenden mit den Abiturnoten 2,0-2,3.
Ausschlusskriterien

Von der Untersuchung ausgeschlossen wurden Studierende mit ausländischen Schulabgangszeugnissen sowie Studierende, die zum Studium in anderen Quoten als der Abiturbesten-, Wartezeit- und AdH-Quote zugelassen wurden (bevorzugt Zugelassene, Härtefälle, Studierende im Zweitstudium, Zugelassene nach Klageverfahren). Studierende, die nicht am TMS teilgenommen hatten, wurden von Analysen mit Auswertung des TMS-Ergebnisses ausgeschlossen, aber in die Analysen eingeschlossen, in denen Unterschiede zwischen TMS-Teilnehmern und Nicht-Teilnehmern untersucht wurden.

Datenrekrutierung und Datenschutz

Die Arbeit wurde im Rahmen der Qualitätssicherung des Studierendenauswahlverfahrens der Medizinischen Fakultät Heidelberg durchgeführt. Alter, Geschlecht, Geburtsdatum, Datum der Immatrikulation bzw. Exmatrikulation, Prüfungsnoten und das Bestehensdatum des ersten Abschnitts der Ärztlichen Prüfung (M1) wurden der Datenbank der Fakultät entnommen. Die Abiturnoten der AdH-Studierenden wurden ihren Bewerbungsunterlagen entnommen. Die Abiturnoten der zentral zugelassenen Studierenden wurden von der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) übermittelt. Die Daten wurden in MS Excel® tabellarisch erfasst und durch Löschung der Spalten mit Personen identifizierenden Angaben vor der Analyse anonymisiert. Die Arbeit wurde von der Ethikkommission der Fakultät genehmigt (Aktenzeichen S-440/2009).

Auswertungsskalen

Abiturpunktzahl: Die Abiturpunktzahl, die zum Hochschulzugang berechtigt, umspannt 600 Punkte, 240 (Bestehensgrenze) bis 840 Punkte bzw. 300 (Bestehensgrenze) bis 900 Punkte, je nach Jahr der Hochschulzugangsberechtigung und Bundesland. Für die Analysen wurden die Werte auf der 840 Punkteskala auf die 900 Punkteskala konvertiert.

Abiturnote: Die Abiturpunktzahl wurde in die Abiturnote mit der Skala 1,0 – 6,0 (1,0=beste Note, 4,0=Bestehensgrenze) umgerechnet. Die Abiturpunktzahlen der Noten 1,0 und 2,0-2,3 sind in Tabelle 1 [Tab. 1] angegeben.

Standardisierter TMS-Testwert: 0-135 Punkte. Mittelwert=100 Punkte, SD=10 Punkte. Der TMS-Testwert wurde als das TMS-Ergebnis betrachtet und in sieben Kategorien mit jeweils dem folgenden Umfang unterteilt: (1) ≥125, (2) 120-124, (3) 117-119, (4) 114-116, (5) 110-113, (6) 106-109, (7) ≤105. Für die Randkategorien (1,2,6,7) wurden breitere Spannweiten gewählt, um die Stichproben seltener Fälle zu vergrößern. Seltene Fälle wurden in die Analyse aufgenommen, da sie in Bezug auf die Forschungsfragen besondere Bedeutung haben. Das Fehlen von TMS-Ergebnissen bildete eine achte Kategorie.

Gewichtete kompensatorische Rangformel: Das lokale (AdH) kompensatorische Auswahlverfahren basierte auf der folgenden Rangformel, in der nur überdurchschnittliche TMS Ergebnisse (>100) berücksichtigt wurden:

(RP=Rangpunkte, AbiPZ=Abiturpunktzahl, AbiPZMAX=840 oder 900 Punkte je nach verwendeter Skala, TMS=standardisierter TMS-Testwert, =mittlerer standardisierter TMS-Testwert (100), TMSMax=130, Bonus=maximal 10 Prozentpunkte für zusätzliche Bonuskriterien. Da nur wenige Studierende die Voraussetzungen für Bonuspunkte erfüllten, wurde der Bonusanteil der Rangformel in der vorliegenden Arbeit vernachlässigt).

Prüfungsnoten im vorklinischen Studienabschnitt: Die Prüfungen umfassten die Chemieklausur des ersten Fachsemesters, die Physik- und Humangenetikklausuren des zweiten Fachsemesters sowie die integrierten Prüfungen (Anatomie, Physiologie und Biochemie) der zweiten, dritten und vierten Fachsemester. Unterschiedliche Benotungsskalen wurden auf die Prozentskala transformiert (100%=jeweils bestmögliche Benotung, 60%=Bestehensgrenze). Der arithmetische Mittelwert der transformierten Prüfungsnoten wurde als durchschnittliche vorklinische Note definiert und als Maß für Studienleistung definiert.

Die Analyse der Studienleistung basierte auf dem jeweils ersten Prüfungsversuch der Studierenden. Es wurde angenommen, dass der erste Versuch die tatsächliche Studienleistung besser abbildet als die Wiederholung gescheiterter Prüfungsversuche. Das Bestehen aller Prüfungen ist eine obligatorische Bedingung für die Zulassung zur M1-Prüfung. Der Zeitpunkt der ersten Prüfungsteilnahme vor der M1-Prüfung ist jedoch flexibel.

Die Studienkontinuität wurde anhand des Zeitpunkts des Bestehens der M1-Prüfung bestimmt. Das Bestehen nach Ende des vierten Studiensemesters wurde als Regelstudienzeit, späteres Bestehen als verlängerte Studienzeit und Exmatrikulation vor dem Bestehen der M1-Prüfung als Studienabbruch definiert.

Zulassungskriterien

Die Zulassungskriterien der unterschiedlichen Zulassungsgruppen waren:

  • Zentrale Zulassung
1.
Abiturbestenquote – Abiturnote (fast ausschließlich Note 1,0).
2.
Wartezeitquote – Wartezeit in Semestern nach Schulabschluss. (Bewerber, die die regulären Zulassungskriterien nicht erfüllen, haben durch Art. 12 Abs. 1 der Bundesverfassung das Grundrecht, ihren zu erlernenden Beruf frei zu wählen, müssen jedoch mit einer ggf. erheblichen Wartezeit rechnen.)
3.
Lokale Zulassung (AdH) – Abiturnote mit Vorauswahlgrenze bei Abiturpunktzahl 589 (Abiturnote 2,3), überdurchschnittliches TMS-Ergebnis (>100) und zusätzliche Bonuskriterien (medizinnahe Ausbildung bzw. Berufserfahrung, Preise in bildungsbezogenen Wettbewerben auf Bundesebene und Freiwilligendienste von mindestens sechs Monaten). Die Bewerber wurden anhand der oben angegebenen Rangformel nach Rang sortiert.
Studiendesign

Das Studiendesign ist in Abbildung 1 [Abb. 1] und Tabelle 1 [Tab. 1] zusammengefasst. Die Untersuchung umfasste zwei Studiengruppen: Studierende mit der Abiturnote 1,0 (Abiturbeste) und Studierende mit den Abiturnoten 2,0-2,3 (Studierende mit mittelmäßiger Abiturnote). Die Daten der Studierenden einer jeden Studiengruppe, die sich zwischen 2009 und 2012 immatrikulierten, wurden unabhängig von ihrer Zulassungsquote zusammengefasst. Dazu gehörten Abiturpunktzahl, TMS-Ergebnis, vorklinische Prüfungsnoten und Datum des M1-Bestehens.

Die Untersuchung wurde in drei konsekutiven Studien durchgeführt. Studie 1 befasste sich mit den Abiturbesten, Studie 2 mit Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote. Beide Studien untersuchten den Zusammenhang zwischen den Prädiktoren Abiturnote und TMS-Ergebnis und der durchschnittlichen vorklinischen Note sowie zwischen den Prädiktoren und der Studienkontinuität. Zusätzlich wurde der Zusammenhang zwischen der Teilnahme vs. Nicht-Teilnahme am TMS und den Zielvariablen durchschnittlicher vorklinischen Note und Studienkontinuität analysiert. In Studie 3 wurden die Zielvariablen beider Studiengruppen in Bezug auf die Prädiktoren verglichen. Die Studiengruppen wurden als Ganzes sowie in Subgruppen nach TMS-Kategorien untersucht.

Statistische Methoden

Der Vorhersagewert der Abiturpunktzahl und des TMS-Testwertes für die Studienleistung wurde anhand einer multiplen Regressionsanalyse sowie mittels ANOVA nach TMS-Kategorien untersucht. Auf die ANOVA folgten post-hoc Mehrfachvergleiche mit Bonferroni-Korrektur oder mittels eines nicht-parametrischen (Mann-Whitney-U) Tests. Der Vorhersagewert der Abiturpunktzahl und des TMS-Testwertes für die Studienkontinuität wurde mittels logistischer Regression untersucht. Das Risiko einer schlechten Studienleistung sowie von Studienverzögerung und -abbruch, das mit der Teilnahme bzw. Nicht-Teilnahme am TMS assoziiert sein könnte, wurde ebenfalls mittels logistischer Regression analysiert. Die mittleren TMS-Ergebnisse der Subgruppen nach Studienkontinuität wurden mittels ANOVAs verglichen. In der dritten Studie wurde die Studienleistung beider Studiengruppen nach TMS-Kategorien verglichen. Der Anteil der Studierenden einer jeden Studiengruppe, die den vorklinischen Studienabschnitt in der Regelzeit oder mit Verzögerung abschlossen, oder die das Studium vorzeitig abbrachen, wurde mittels χ2-Tests für Proportionen verglichen. Der Anteil der Studierenden, die am TMS teilgenommen hatten (oder nicht) wurde unter Subgruppen nach Kontinuität (Regelzeit, Verlängerung, Abbruch) mittels z-Tests für Proportionen verglichen.

Deskriptive Statistiken, Verteilungsanalysen, multiple lineare und logistische Regressionsanalysen, Korrelationsanalysen nach Pearson, Konfidenzintervallbestimmungen, ANOVA, Kruskal-Wallis-H-Test, Mann-Whitney-U-Test, χ2-Test, z-Test für Proportionen und Boxplots wurden in IBM SPSS® 21 durchgeführt. Holm-Bonferroni-Korrektur für Mehrfachvergleiche wurde mittels einer Excel®-Vorlage von Justin Gaetano [http://www.researchgate.net/publication/236969037_Holm-Bonferroni_Sequential_Correction_An_EXCEL_Calculator] durchgeführt. Teilnehmer mit fehlenden Angaben wurden jeweils von der entsprechenden Analyse ausgeschlossen. SPSS-Output wurde zu MS Excel® exportiert. Graphiken wurden in Excel generiert und in Canvas® 10 (ACD Systems) fertiggestellt.


Ergebnisse

Studie 1: Abiturbestengruppe (Abiturnote 1,0)
Abhängigkeit der Studienleistung von der Abiturpunktzahl und dem TMS-Ergebnis

Die multiple lineare Regressionsanalyse ergab, dass beide Prädiktoren, die Abiturpunktzahl und das TMS-Ergebnis, zur Prognose der mittleren Prüfungsnote der Abiturbesten im vorklinischen Studienabschnitt beitragen. Der prognostische Wert der Abiturpunktzahl (β=0,238) war jedoch schwächer als der des TMS (β=0,442; siehe Tabelle 2 [Tab. 2], Punkt A). Nach Unterteilung der Abiturbesten anhand ihrer TMS-Ergebnisse ragten in Bezug auf die Studienleistung zwei Subgruppen besonders heraus (siehe Tabelle 2 [Tab. 2], Punkt B und C). Die eine Subgruppe umfasste Studierende mit TMS-Testwerten ≥125. TMS-Testwerte ≥125 sind mindestens 2,5 Standardabweichungen besser als der durchschnittliche Testwert aller TMS-Teilnehmer. Die Studierenden dieser Subgruppe erzielten vorklinische Prüfungsnoten, die signifikant oder nahezu signifikant besser waren als die Prüfungsnoten der Subgruppen mit schlechteren TMS-Ergebnissen. Der anderen Subgruppe gehörten die Studierenden mit TMS-Testwerten ≤105 an, das heißt mit TMS-Ergebnissen, die um den Mittelwert aller TMS-Teilnehmer lagen. Ihre vorklinischen Prüfungsnoten waren signifikant schlechter als die Prüfungsnoten der meisten sonstigen Subgruppen. Die Studierenden, die nicht am TMS teilgenommen hatten, erreichten im Schnitt ebenfalls relativ niedrige Prüfungsnoten (siehe Tabelle 2 [Tab. 2], Punkt B). Die durchschnittlichen Prüfungsnoten der übrigen Subgruppen mit TMS-Testwerten zwischen 106 und 124 unterschieden sich nicht signifikant.

Abhängigkeit der Studienkontinuität von der Abiturpunktzahl und dem TMS-Ergebnis

Entsprechend der logistischen Regression besteht kein Zusammenhang zwischen dem Risiko der Abiturbesten, die Studienzeit zu verzögern bzw. das Studium vorzeitig abzubrechen, und der Abiturpunktzahl (siehe Tabelle 3 [Tab. 3], Punkt A). Im Gegensatz dazu sagen niedrige TMS-Testwerte eine Studienverzögerung signifikant vorher, obwohl lediglich ein Odds Ratio von 0,89 vorliegt (siehe Tabelle 3 [Tab. 3], Punkt A; OR<1 bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, das Studium nicht zu verzögern bzw. abzubrechen). Das Odds Ratio war möglicherweise aufgrund des kleinen Anteils der Studierenden schwach, die am TMS teilgenommen hatten und das Studium verzögerten bzw. vorzeitig abbrachen. Die Studierenden, die ihre Studienzeit verlängerten, hatten signifikant schlechtere TMS-Ergebnisse als die Studierenden, die den vorklinischen Studienabschnitt in der Regelzeit absolvierten (siehe Tabelle 3 [Tab. 3], Punkt C).

Ein deutlich höheres Risiko, das Studium zu verzögern oder abzubrechen, wurde bei Abiturbesten festgestellt, die nicht am TMS teilgenommen hatten, im Vergleich zu denjenigen, die teilgenommen hatten (OR 0,324 und 0,451, siehe Tabelle 3 [Tab. 3], Punkt B). Die Mehrheit der Abiturbesten (82 von 97), die nicht am TMS teilgenommen hatten, gehörten der zentral zugelassenen Abiturbestenquote an. Dreizehn waren anderweitig zugelassen worden und waren bei Studienbeginn älter.

Studie 2: Mittelmäßige Abiturienten (Abturnoten 2,0-2,3)
Abhängigkeit der Studienleistung von der Abiturpunktzahl und dem TMS-Ergebnis

Die multiple lineare Regressionsanalyse zeigte keinen Zusammenhang zwischen den durchschnittlichen vorklinischen Noten der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und ihren Abiturpunkten auf (β=0,047, nicht signifikant (ns)). Dagegen scheinen ihre TMS-Ergebnisse ihre vorklinischen Studienleistungen ähnlich wie bei den Abiturbesten vorherzusagen (β=0,446; siehe Tabelle 4 [Tab. 4], Punkt A). Die Spannweite der Abiturpunktzahlen beider Studiengruppen war ähnlich (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]), wohingegen die Spannweite der TMS-Testwerte der meisten Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote stärker eingeschränkt war – 74% lagen innerhalb von 8 Testwertpunkten (117-124, siehe Tabelle 4 [Tab. 4], Punkt B). Es ist daher anzunehmen, dass die Regression der Daten dieser Studiengruppe anfälliger gegenüber Ausreißern war.

Die Unterteilung der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote nach TMS-Kategorien zeigte als allgemeine Tendenz einen absteigenden Gradienten der Studienleistungen mit absteigenden TMS-Testwerten auf (siehe Tabelle 4 [Tab. 4], Punkt B). Abgesehen von den unten beschriebenen Ausnahmen waren die Unterschiede zwischen den durchschnittlichen Prüfungsnoten der unterschiedlichen Subgruppen möglicherweise aufgrund der kleinen Stichprobengrößen nicht signifikant (siehe Tabelle 4 [Tab. 4], Punkt C).

Die durchschnittlichen vorklinischen Prüfungsnoten der Subgruppen mit Testwerten ≤105 bzw. ohne TMS-Ergebnis lagen nahe der Bestehensgrenze von 60%. Zudem waren sie signifikant schlechter als die Prüfungsnoten der Subgruppen mit besseren TMS-Ergebnissen (siehe Tabelle 4 [Tab. 4], Punkt B und C). Indes ist es schwieriger, diese Beobachtung durch den Gradienten der TMS-Testwerte zu erklären als in der Abiturbestenquote, da die Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten <113 bzw. ohne TMS-Teilnahme der Wartezeitquote angehörten und bei Immatrikulation einige Jahre älter waren als die sonstigen Studierenden (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).

Abhängigkeit der Studienkontinuität von der Abiturpunktzahl und dem TMS-Ergebnis

Der statistische Zusammenhang zwischen der Studienkontinuität der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und ihren Abiturpunktzahlen bzw. TMS-Ergebnissen ähnelte dem, der bei den Abiturbesten beobachtet wurde. Gemäß der logistischen Regression hing die Studienabbruchsrate nicht mit der Abiturpunktzahl zusammen, sehr wohl dagegen mit niedrigen TMS-Testwerten mit einem Odds Ratio von 0,85 (siehe Tabelle 5 [Tab. 5], Punkt A). Ferner waren die TMS-Ergebnisse der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote, die das Studium verzögerten, deutlich schlechter als die TMS-Ergebnisse derjeningen, die den vorklinischen Studienabschnitt in der Regelzeit absolvierten (siehe Tabelle 5 [Tab. 5], Punkt C). Ähnlich wie bei den Abiturbesten hing das Studienverzögerungs- bzw. abbruchsrisiko am stärksten mit der fehlenden TMS-Teilnahme zusammen (siehe Tabelle 5 [Tab. 5], Punkt B). Allerdings dürfen diese Ergebnisse, wie bereits erwähnt, aufgrund des Altersunterschieds zwischen den Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten<113 bzw. ohne TMS-Teilnahme und denjenigen mit besseren TMS-Ergebnissen nur unter Vorbehalt interpretiert werden.

Studie 3: Mittelmäßige Abiturienten vs. Abiturbesten
Studienleistung nach TMS-Kategorien

Im Allgemeinen erbrachten die Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote schlechtere Studienleistungen als die Abiturbesten, die am TMS teilgenommen hatten (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A). Die Unterschiede waren jedoch nur teilweise signifikant (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt B), möglicherweise aufgrund der kleinen Stichprobengrößen der meisten Subgruppen der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote. In beiden Studiengruppen erzielten Studierende mit besonders guten TMS-Ergebnissen (≥125) bessere Studienleistungen als die übrigen Teilnehmer ihrer jeweiligen Abiturnotengruppe. Die Studienleistungen der Studierenden mit mittelmäßigen TMS-Ergebnissen (≤105) waren schlechter als die der sonstigen Teilnehmer ihrer jeweiligen Gruppe (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A und B). Abiturbeste mit TMS-Testwerten zwischen 106 und 124 erreichten im Schnitt homogene Studienleistungen auf einem Notenniveau um 82% (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A). Die Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten ≥125 erreichten ein vergleichbares Leistungsniveau. Ihre vorklinischen Prüfungsnoten unterschieden sich nicht signifikant von denen der Abiturbesten, einschließlich der Abiturbesten mit TMS-Testwerten ≥125. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße der Subgruppe mit TMS-Testwerten ≥125 ist es jedoch möglich, dass wahre Unterschiede durch Typ-II Fehler maskiert wurden. Die Studienleistungen der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten zwischen 117 und 124 waren im Schnitt signifikant schlechter als die der meisten Abiturbesten, die am TMS teilgenommen hatten (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A und B). Sie waren jedoch auffallend besser als das minimal erforderliche Niveau von 60% (Bestehensgrenze). Die Stichprobengrößen der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten unter 117 waren zu klein, um klare Schlussfolgerungen über diese Subgruppe ziehen zu können.

Die Leistung der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote in den vorklinischen Prüfungen wurde auch mit den Leistungen der Abiturbesten verglichen, die nicht am TMS teilgenommen hatten. Die Unterschiede waren nicht signifikant. Dieses Resultat erlangt besondere Bedeutung im Hinblick auf die Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und einem TMS-Testwerten ≥117 (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A und B). Bemerkenswert ist zudem, dass die Leistungen der 27 Abiturbesten ohne TMS-Teilnahme (31%) in den vorklinischen Prüfungen schwächer waren als die Leistungen der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten >105. Überdies waren die Leistungen von 18 der Abiturbesten ohne TMS-Teilnahme (20%) in diesen Prüfungen schwächer als die Leistungen des 25ten Perzentils der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Testwerten >105 (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A). Die Studienleistungen von 24% der Abiturbesten mit TMS-Testwerten ≤116 waren schwächer als die mittlere Studienleistung der Abiturienten mit mittelmäßiger Abturnote und TMS-Testwerten >105; die Studienleistungen von 9% dieser Abiturbesten waren schwächer als das 25 Perzentil der mittelmäßigen Abiturienten mit TMS-Testwerten >105 (siehe Abbildung 2 [Abb. 2], Punkt A).

Studienkontinuität

Ähnliche Anteile beider Studiengruppen, der Abiturbesten und der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote, schlossen den vorklinischen Studienabschnitt erfolgreich ab. Allerdings absolvierten etwa 10% mehr Abiturbeste (83,1%) als Studierende mit mittelmäßiger Abiturnote (72,7%) den vorklinischen Studienabschnitt in der Regelzeit (siehe Abbildung 3 [Abb. 3], Punkt A). Die Mehrheit der Studierenden beider Gruppen, die das M1 zeitgerecht ablegten, hatte am TMS teilgenommen. Im Gegensatz dazu hatten 40-60% der Studierenden, die ihre Studienzeit verlängerten oder das Studium abbrachen, nicht am TMS teilgenommen (siehe Abbildung 3 [Abb. 3], Punkt B).

Für die weitere Analyse wurden beide Studiengruppen zusammengefasst. Die Spannweite der Abiturpunktzahlen in der zusammengefassten Gruppe war breiter als in jeder der beiden Studiengruppen. Dennoch ergab die logistische Regression, dass auch in der zusammengefassten Gruppe die Abiturpunktzahl allenfalls eine marginale Auswirkung auf die Studienverzögerungsrate und -abbruchsrate hatte (siehe Tabelle 6 [Tab. 6]). Der TMS-Testwert (siehe Tabelle 6 [Tab. 6], Punkt A) und die Nicht-Teilnahme am TMS (siehe Tabelle 6 [Tab. 6], Punkt B) stellten ein ähnliches Risikopotenzial für Studienverzögerung und -abbruch dar wie bei den getrennten Analysen in jeder der zwei Studiengruppen (vergleiche mit Tabelle 3 [Tab. 3] und Tabelle 5 [Tab. 5]).


Diskussion

Die vorliegende Arbeit fokussiert auf die Frage, ob Studierende mit mittelmäßigen Schulabschlussnoten das Medizinstudium mit gutem Erfolg bewältigen können, und ob umgekehrt Studierende mit exzellenten Abiturnoten im Medizinstudium auch scheitern. Es wäre sicher wünschenswert, die Studienbewerber, die diese "Ränder der Wahrscheinlichkeitsverteilung" belegen, bereits durch das Studierendenauswahlverfahren zu identifizieren. Es ist weiterhin zu erwarten, dass Studierende mit unterschiedlichen Schulhistorien zur Diversität von Studierendenkohorten' wesentlich beitragen würden [41]. Um dies zu erreichen, muss ein Auswahlinstrument eingesetzt werden, das die potenziell schwachen Bewerber in der Abiturbestengruppe sowie die potenziell erfolgreichen Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote ermitteln kann. Das Potential des TMS, diese Funktion zu erfüllen, wurde in der vorliegenden Arbeit untersucht.

Prognostischer Wert der Abiturpunktzahl und des TMS-Ergebnisses der Abiturbesten und der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote für Studienleistung und kontinuität (Studien 1 & 2)

Studienleistung: Die Studienleistungen der Abiturbesten wiesen eine schwache, die der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote gar keine Beziehung zu ihren jeweiligen Abiturpunktzahlen auf. Auch zwischen dem Schwund – der Studienverlängerung und dem abbruch – und der Abiturpunktzahl wurde kein Zusammenhang gefunden. Die Spannweite der Abiturpunktzahlen war in beiden Studiengruppen ähnlich, etwas mehr als 70 Punkte. Diese Spannweite umfasst lediglich einen kleinen Abschnitt der gesamten Punkteskala der Abiturergebnisse. Daher muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass das Fehlen einer Beziehung zwischen den Zielvariablen und der Abiturpunktzahl auf die untersuchten Studiengruppen beschränkt ist und gegenwärtig noch nicht generalisiert werden kann.

Der TMS hingegen prognostizierte die Studienleistungen beider Studiengruppen mit β-Werten über 0,4. Bei näherer Betrachtung waren die Studienleistungen der Studierenden, deren TMS-Ergebnisse zwischen einer und 2,5 Standardabweichungen über dem mittleren Testwert aller TMS-Teilnehmer lagen, relativ gleichmäßig. Die Abiturbesten mit TMS-Ergebnissen in diesem Bereich erreichten im Schnitt bessere Prüfungsnoten als die entsprechenden Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote. Nichtsdestotrotz lagen die Prüfungsnoten dieser Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote im Schnitt deutlich über der vorgeschriebenen Bestehensgrenze von 60%.

Ausnahmen vom allgemeinen Trend fanden sich in den Subgruppen, deren TMS-Ergebnisse entweder mehr als 2,5 Standardabweichungen über dem Mittelwert aller TMS-Teilnehmer lagen oder aber nur durchschnittlich waren. Die Subgruppe mit TMS-Ergebnissen ≥2,5 SD über dem Mittelwert erzielte in jeder Studiengruppe bessere Prüfungsnoten als die übrigen Subgruppen. Am deutlichsten war dieser Effekt in der Studiengruppe mit mittelmäßiger Abiturnote, obwohl er aufgrund der kleinen Teilnehmerzahl dieser Subgruppe statistisch nicht signifikant war. Die Subgruppen mit TMS-Testwerten um 100, dem Mittelwert aller TMS-Teilnehmer, erreichten im vorklinischen Studienabschnitt deutlich schlechtere Prüfungsergebnisse als ihre Kommilitonen mit besseren TMS-Ergebnissen. Diese Beobachtung ist für die Abiturbestengruppe besonders aussagekräftig, da deren Subgruppen sich bezüglich des Alters nicht unterschieden. In der Gruppe der Studierenden mit mittelmäßigen Abiturnoten ist das Alter eine latente Variable, die bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet werden muss.

Studienkontinuität: In beiden Studiengruppen erwies sich der TMS auch als Prädiktor für die Studienverzögerung. Dieser Befund war zu erwarten, da Studienverzögerung im vorklinischen Studienabschnitt häufig mit Lernschwierigkeiten zusammenhängt [2]. Interessantenweise stellte sich heraus, dass die binäre Variable, "am TMS teilgenommen/nicht teilgenommen", in beiden Studiengruppen der stärkste Prädiktor für eine Studienverzögerung und einen Studienabbruch war. Demzufolge sollte zukünftig untersucht werden, ob die Teilnahme am TMS Motivation und Identifikation mit dem gewählten Studienfach abbildet bzw. ob der Verzicht auf die Teilnahme am TMS verminderte Motivation und Ausdauer widerspiegelt.

Mittelmäßige Abiturienten vs. Abiturbeste (Studie 3)

Der Vergleich der zwei Studiengruppen deckte drei relevante Phänomene auf:

1.
Die Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote mit besonders guten TMS-Ergebnissen erzielten im Studium Ergebnisse, die durchschnittlich so gut waren wie die der Abiturbesten mit sehr guten TMS-Ergebnissen.
2.
Die Studienleistungen eines Teils der Abiturbesten, die nicht am TMS teilgenommen bzw. TMS-Testwerte <117 erzielt hatten, waren schlechter als die Studienleistungen vieler Studierender mit mittelmäßiger Abiturnote.
3.
Sogar nach Zusammenfassung beider Studiengruppen konnte der Schwund – die Studienverzögerung und den Studienabbruch – nicht durch die Abiturnote, sehr wohl dagegen durch den TMS-Testwert vorhergesagt werden. Das prognostische Risiko der Studienverzögerung und des Studienabbruchs hing am stärksten mit dem Verzicht auf die TMS-Teilnahme zusammen.

Die Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass die Zulassung von Bewerbern mit mittelmäßiger Abiturnote mit besonders guten TMS-Ergebnissen zum Medizinstudium vollkommen gerechtfertigt ist. Es ist sogar fraglich, ob der a priori Ausschluss solcher Bewerber vom primären Wettbewerb um die Studienplätze durch Fakultäten, die kein kompensatorisches Auswahlverfahren anwenden, angemessen ist. Die vorliegenden Befunde lassen ferner erkennen, dass die Zulassung von Bewerbern mit mittelmäßiger Abiturnote und TMS-Ergebnissen, die eine Standardabweichung oder mehr über dem Mittelwert aller TMS-Teilnehmer liegen, leichter zu vertreten ist als die Zulassung von Abiturbesten mit mittelmäßigen TMS-Ergebnissen. Unsere Erfahrung ist, dass fähige Studierende mit mittelmäßiger Abiturnote die Diversität der Studierendenschaft bereichern [41] und sie im klinischen Studienabschnitt mit den Abiturbesten leistungsmäßig gleichziehen können [2].

Zusammengefasst bekräftigen die vorliegenden Befunde die Notwendigkeit eines öffentlichen Diskurses über die gesetzlich vorgeschriebene "maßgebliche" Gewichtung der Abiturnote in der Zulassungsentscheidung zum Medizinstudium in Deutschland.

Der Vorteil von freiwilligen Auswahltests

Die Möglichkeit, dass der TMS auch Motivation, Identifikation mit dem Studienfach und Ausdauervermögen abbildet, bedarf noch einer empirischen Verifizierung. Die vorliegenden Beobachtungen stützen diese Möglichkeit und suggerieren darüber hinaus, dass eine Teilnahme am TMS und möglicherweise auch anderen Auswahlinstrumenten auf freiwilliger Basis als Indikator von Studienkontinuität bzw. Studienverlängerung oder -abbruch dienen kann.

Berücksichtigung des TMS im AdH anderer deutschen Universitäten

Die Mehrheit der medizinischen Fakultäten Deutschlands, die den TMS in ihrem hochschuleigenen Auswahlverfahren berücksichtigen, wenden das TMS-Ergebnis auf additiver und nicht kompensatorischer Rangberechnung an. Sie ordnen entweder dem TMS-Notenäquivalent 1,0 oder einem TMS-Prozentrangwert ≥90 einen einheitlichen Bonus zu. Bei der Verwendung des TMS-Notenäquivalent von 1,0 ist zu beachten, dass es in unterschiedlichen Jahren alle TMS-Testwerte über 116 oder über 117 umfasst. Die Prozentrangwerte ≥90 umfassen alle TMS-Testwerte über etwa 112. Folglich hat der Erfolg im TMS in diesen Auswahlverfahren einen relativ kleinen Einfluss auf die Auswahlentscheidung und exzeptionell hohe TMS-Testwerte bringen keinen Vorteil. Bewerber mit Abiturnoten über circa 1,8 sind unter diesen Umständen vom Wettbewerb um die Studienplätze ausgeschlossen [42].

Demographische Betrachtungen

Entsprechend der Datenschutzbestimmungen wurden mit Ausnahme von Alter und Geschlecht keine demographischen Daten der Studierenden in der Datenbank der Fakultät dokumentiert, da demographische Daten nicht auswahlrelevant sind. Die Altersverteilung der Studierenden der unterschiedlichen Zulassungsquoten wurde bereits veröffentlicht [2]. Bis dato haben wir an unserer Fakultät keine Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern oder unterschiedliche Studienkontinuität von Männern und Frauen festgestellt [2]. Kursevaluationen von Männern und Frauen unterschieden sich nur geringfügig [43]. Aus diesen Gründen und mit dem Ziel, weitere Fragmentierung der Stichproben zu vermeiden, wurde in der vorliegenden Studie keine getrennte Analyse nach Geschlechtern durchgeführt.

Methodische Einschränkungen

Die Interpretation der Ergebnisse ist durch mehrere, unten beschriebene Konfounder eingeschränkt. Die Generalisierbarkeit der Befunde ist insbesondere durch den kleinen Umfang der Randgruppen limitiert, die den Mittelpunkt des Interesses darstellen, der Abiturbesten mit mittelmäßigen TMS-Ergebnissen und der Studierenden mit mittelmäßiger Abiturnote aber besonders guten TMS-Ergebnissen. Die Zusammenhänge zwischen der Abiturnote und dem Alter sowie zwischen der Teilnahme bzw. Nicht-Teilnahme am TMS und dem Alter schränken die Interpretation der Ergebnisse zusätzlich ein. Die große Anzahl der zur Wahl stehenden Prüfungstermine im vorklinischen Studienabschnitt ließ die Quellen der Variation in einer verschachtelten Varianzanalyse nicht sinnvoll einschätzen. Die Ergebnisse sollten deshalb als Beobachtungen betrachtet werden, die insbesondere hinsichtlich der Randgruppen Fragen für zukünftige generalisierende Forschungsarbeiten aufwerfen.

Konfounder und Verzerrungsursachen
  • Alter: Aufgrund der Zulassung nach Wartezeit sind die Skala der Abiturnoten und teilweise die Teilnahme bzw. Nicht-Teilnahme am TMS mit dem Alter am Studienbeginn verknüpft. Alter ist ein starker Prädiktor von Studienabbruch, hat aber weniger Einfluss auf die Studienleistung [2].
  • Varianzeinschränkung: Im Mittelpunkt der Analyse standen Studierendengruppen, die festgelegte Abschnitte der Abiturnotenskala darstellten. Sie wurden überdies nach TMS-Kategorien in Subgruppen unterteilt, die teilweise sehr klein waren. Varianzeinschränkungen könnten deshalb die Aussagekraft der Ergebnisse schwächen.
  • Statistische Fehler: Aufgrund von Varianzeinschränkungen kann die Zuverlässigkeit der Befunde durch Typ I und Typ II Fehler limitiert sein.
  • Prüfungsergebnisse: Latente Faktoren, die die Studienleistung beeinflussen können, wie der Gesundheitszustand, persönliche und familiäre Schwierigkeiten, Prüfungsangst, unterschiedliche Schwierigkeitsgrade der Prüfungen wurden nicht dokumentiert und in der Analyse nicht berücksichtigt.

Schlussfolgerung

Unabhängig von der Schulhistorie und von Abiturnoten sollten in der hochkompetitiven Auswahl zum Medizinstudium Bewerber mit einem hohen Erfolgspotential im Studium denen mit einem geringeren Leistungspotential vorgezogen werden. Es erscheint wenig sinnvoll, die Erfolgsaussichten von potenziell erfolgreichen Studierenden dadurch zu vermindern, dass ihre Zulassung zum Studium um mehrere Jahre verzögert wird, weil für sie Spitzennoten in der Schule nicht die höchste Priorität hatten. Die Befunde legen nahe, dass ein kompensatorisches Auswahlverfahren unter Integration des TMS dazu geeignet ist, die erforderliche maßgebliche Gewichtung der Abiturnote in der Einschätzung der potenziellen Studieneignung zu balancieren und sinnvoll zu ergänzen.


Anmerkung

*Der Einfachheit halber wird die männliche Form verwendet. Gemeint sind beide Geschlechter.


Danksagung

Die Autoren möchten sich bei Martina Damaschke, Melanie Fröhlich und Dr. Ariunaa Bataikhan für ihre geduldiges Mitwirkung bei der Erstellung der Datentabellen bedanken. Sie sind ebenso Dr. Janine Kahmann, Anna Kirchner, und Stefan Teichert für die ausführlichen Beratungen über das Auswahlverfahren und die konstruktiven Diskussionen sehr verbunden. Besonderer Dank gebührt Melanie Fröhlich für kritische Lesung des Manuskripts und ihren Beitrag dazu, unnötige Fehler zu vermeiden.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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