gms | German Medical Science

GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Nutzung und Zukunft von Wiki-Systemen in der veterinärmedizinischen Lehre – Eine Umfrage unter Dozierenden im deutschsprachigen Raum

Artikel Social Media

Suche in Medline nach

GMS Z Med Ausbild 2015;32(5):Doc54

doi: 10.3205/zma000996, urn:nbn:de:0183-zma0009963

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2015-32/zma000996.shtml

Eingereicht: 25. März 2015
Überarbeitet: 22. Juni 2015
Angenommen: 18. August 2015
Veröffentlicht: 16. November 2015

© 2015 Kolski et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Wiki-Systeme gewinnen in der universitären Lehre zunehmend an Bedeutung. Jedoch sind die Ansichten von Dozierenden der Veterinärmedizin in Bezug auf eine aktive Beteiligung der Studierenden in der Lehre, zu Wiki-Systemen und deren Nutzung im Rahmen von Lehrveranstaltungen und zur Qualität der Informationen in Wiki-Systemen wenig bekannt. Das Ziel der vorliegenden Studie war es zu bewerten, wie Dozierende der Veterinärmedizin Lernplattformen (learning management systems, LMS) und die Erstellung von Texten oder anderen Materialien durch Studierende einschätzen. Weiterhin wollten wir erfragen, ob sie Wiki-Systeme für ein geeignetes Instrument für den Unterricht halten, ob sie diese in ihren Kursen nutzen würden und ob sie bereit wären, die Qualität von Informationen in Wiki-Systemen zu verbessern.

Methodik: Die Datenerhebung wurde anhand einer Online-Umfrage mit einer Fünf Punkte Likert-Skala durchgeführt. Dozierende der Veterinärmedizin in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden kontaktiert (n=ca. 1700), von denen 139 (8.2%) an der Umfrage teilnahmen.

Ergebnisse: Die meisten Dozierenden nutzten LMS und hielten sie für geeignet, um Kursmaterial bereitzustellen. Die Hälfte der Befragten glaubte, dass die Studierenden einen größeren Lernerfolg durch die Entwicklung ihrer eigenen Lernmaterialien erzielen. Insgesamt gaben 23.0% an, dass Studierende eigene Materialien in ihren Kursen erstellen. Die Mehrzahl der Dozierenden betrachtete Wiki-Systeme als ein geeignetes und ergänzendes Instrument für den Unterricht (53.6%). Eine Sammlung von Wiki-Artikeln wurde als nützlich angesehen (56.6%), vor allem, wenn Experten den Inhalt begutachtet haben. Ein Drittel der Dozierenden würde Wiki-Systeme für die Erstellung von Materialien durch Studierende verwenden, aber 82.5% haben sie noch nicht in der Lehre verwendet. Ein Drittel wäre bereit, sich bei der Begutachtung der Artikel im Hinblick auf ihre Qualität zu beteiligen.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass viele Dozierende bereit sind, veterinärmedizinische Wiki-Systeme zu verwenden und dass sie diese für die Lehre als nützlich und geeignet betrachten. Nach der Meinung der Mehrheit der Dozierenden kann die Erstellung von Materialien durch die Studierenden zu einem größeren Lernerfolg führen. Derzeit werden Strategien entwickelt, um die Implementierung von Wiki-Systemen in der tierärztlichen Ausbildung und ein Begutachtungs-System durch Dozierende zu unterstützen. In einem weiteren Projekt soll der tatsächliche Lernerfolg durch die aktive Nutzung von Wiki-Systemen durch Studierende ausgewertet werden.

Schlüsselwörter: e-learning, Ausbildung, Wiki, Dozierende, Veterinärmedizin


1. Einleitung

Die Nutzung des Internets in der universitären Lehre hat in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg erlebt [1]. Universitäten und Dozierende nutzen beispielsweise zunehmend Lernplattformen (learning management systems, LMS) [2], [3], [4], mit denen Dozierende Kursmaterialien zur Verfügung stellen und mit Studierenden kommunizieren können [5].

Anhand moderner Bildungskonzepte wird versucht, Studierenden eine aktivere Rolle in der Lehre zu geben. Ziel ist es, studierenden-zentrierter zu lehren und teamorientiertes, kollaboratives Lernen sowie die Interaktion zwischen den Studierenden zu fördern. Somit werden die Rollen der Lehrenden und Lernenden teilweise modifiziert, da Studierende Materialien wie Texte, Bilder und Präsentationen erstellen, um andere zu unterrichten [5]. Bei der Umsetzung dieser Konzepte gewinnen Web2.0-Technologien wie Wiki-Systeme und Blogs zunehmend an Bedeutung. Ein Wiki-System ist eine Webseite, die eine Sammlung von verlinkten Artikeln enthält. Diese Artikel können von Einzelpersonen oder einer Gruppe von gemeinsam arbeitenden Nutzern erstellt und bearbeitet werden [6], [7]. Dieses wichtige Merkmal eines Wiki-Systems, dass Inhalte von allen Benutzern bearbeitet werden können, gibt die Möglichkeit der Korrektur, Aktualisierung und Vervollständigung von Artikeln.

Die Anzahl der Wiki-Systeme, die in der Ausbildung genutzt werden, und entsprechende Publikationen haben in den letzten Jahren zugenommen [8]. Einige Autoren betrachten Wiki-Systeme als ein geeignetes Instrument für die Hochschullehre [8], [9]. Wiki-Systeme ermöglichen Dozierenden, interaktive Aktivitäten für ihre Studierenden zu entwickeln und verschiedene Kursinformationen wie Texte, Bilder, Videos, Literaturquellen, externe Links, Projektinformationen und häufig gestellte Fragen (FAQs) bereit zu stellen [10]. Wiki-Systeme unterstützen die Erstellung von Texten, da sie sich schnell implementieren lassen und einfach zu bedienen sind [11].

Einige Autoren sehen ein Potential in Wiki-Systemen, Plattformen für große und aktualisierte Wissensquellen zu werden, weil sie eine potenziell große Gruppe in der Erstellung von Wissen einbeziehen [8], [12]. Eine Herausforderung bei der Verwendung von Wiki-Systemen in der Lehre besteht darin, die Qualität der entwickelten Inhalte zu gewährleisten [13]. Einerseits ist die Möglichkeit der Editierung von Information vorteilhaft, da Fehler korrigiert werden können. Andererseits besteht das Risiko, dass richtige Informationen durch ungenaue oder falsche Informationen ergänzt oder ersetzt werden. Inhalte in Wiki-Systemen sind in der Regel vor ihrer Veröffentlichung nicht von Experten begutachtet (wie z.B. im Peer Review Verfahren) [12].

Das Ziel der vorliegenden Studie war es zu beurteilen, wie Dozierende der Veterinärmedizin Lernplattformen und die Erstellung von Text oder Material durch Studierende im Rahmen von Lehrveranstaltungen einschätzen. Außerdem wollten wir wissen, ob sie Wiki-Systeme als geeignetes Instrument für den Unterricht betrachten, ob sie Wiki-Systeme für ihre Kurse verwenden würden und ob sie bereit sind, die Qualität der Informationen zu verbessern.


2. Material und Methoden

Im Mai 2013 wurden E-Mails an die Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter der veterinärmedizinischen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Berlin, Gießen, Hannover, Leipzig, München, Wien und Vetsuisse) versendet. Die E-Mail enthielt einen Link zur Umfrage und ein einheitliches Passwort für alle Teilnehmer. Die Möglichkeit zur Teilnahme endete am 28. Juni 2013.

Die Umfrage wurde mit Hilfe eines Online-Fragebogens durchgeführt und basierte auf der Software EFS Survey at Quest Back, Köln-Hürth, Deutschland. Das Passwort sollte ungebetenen Nutzern den Zugriff auf den Fragebogen verweigern.

Die E-Mails wurden überwiegend über die Dekanate der jeweiligen Universitäten an das wissenschaftliche Personal gesendet. Aufgrund datenschutzrechtlicher Bestimmungen ist uns daher nicht bekannt, wie viele Dozierende durch die Dekane tatsächlich kontaktiert wurden und den Fragebogen erhielten. Entsprechend der Rückmeldungen der Dekanate kann davon ausgegangen werden, dass etwa 1700 Dozierende kontaktiert wurden. Von den kontaktierten Dozierenden nahmen 139 (8.2%) an der Umfrage teil.

Der Fragebogen (siehe Anhang [Anh. 1]) enthielt eine kurze Einführung in die Studie als auch Fragen in Bezug auf Alter, Stellung an der Hochschule, Fachrichtung und der Universität.

Darüber hinaus wurden die Teilnehmer gebeten, anhand einer Fünf Punkte Likert-Skala vorgegebenen Aussagen zuzustimmen oder diese abzulehnen. Der erste Teil des Fragebogens bezog sich auf durch Dozierende online zur Verfügung gestelltes Lernmaterial, vor allem durch LMS. Er enthielt auch Fragen zur Erstellung von Inhalten durch Studierende in Lehrveranstaltungen.

Der zweite Teil des Fragebogens beschäftigte sich mit der Nutzung und der Akzeptanz von Wiki-Systemen in Lehrveranstaltungen. Er enthielt 12 Aussagen über die Haltung von Dozierenden gegenüber Wiki-Systemen sowie Aussagen zur Qualität der Informationen in einem Wiki-System.

Die Auswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS (Statistik IBM® Version 20, Armonk, New York, USA). Die Daten wurden auf Basis von Häufigkeiten der Antworten und Häufigkeitsverteilungen analysiert. Außerdem wurden die Antworten der Dozierenden bezüglich ihrer Stellung an der Hochschule (Professor oder wissenschaftlicher Mitarbeiter) mit Hilfe des Chi-Quadrat-Test und erwarteten Häufigkeiten analysiert. Das Signifikanzniveau wurde mit a=0,05 festgelegt. Die untersuchte Grundgesamtheit (n) variierte je nach Anzahl der Dozierenden, welche die jeweiligen Fragen beantworteten.

Für die Darstellung in diesem Artikel wurden die Ergebnisse der Aussagen "trifft voll und ganz zu" und "trifft zu", und die Ergebnisse der Aussagen "trifft nicht zu" und "trifft gar nicht zu" zu einer bejahenden bzw. verneinenden Aussage zusammengefasst. Die Aussage "neutral" bedeutet, dass der Befragte eine Aussage weder unterstützt noch ablehnt. Diese Option wurde angeboten, um zu vermeiden, dass die Dozierenden die Frage unbeantwortet lassen. Die Aussage "kann ich nicht beurteilen" bedeutet, dass er oder sie nicht in der Lage ist, eine Aussage zu bewerten oder nicht bereit ist, dies zu tun.


3. Ergebnisse

Insgesamt nahmen 139 Dozierenden an der Umfrage teil, von denen 96 wissenschaftliche Mitarbeiter (70.1%) und 41 Professoren (29.9%) waren. Zwei Befragte gaben ihren beruflichen Status nicht an. Fast die Hälfte der Teilnehmer (40.2%) stammte von den 3 Universitäten aus Österreich und der Schweiz. Die Freie Universität Berlin hatte die höchste Rücklaufquote in Bezug auf die deutschen Hochschulen. Ein Anteil von 29.9% der Fragebögen wurde von Professoren ausgefüllt, die nur etwa 10.0% des ursprünglich kontaktierten Personenkreises ausmachen.

Ein großer Anteil der Dozierenden (73.4%) gab an, dass er regelmäßig Materialien für Lehrveranstaltungen online verfügbar macht. Von diesen Dozierenden verwendeten 43.1% LMS. Mehr Professoren als wissenschaftliche Mitarbeiter gaben an, dass sie regelmäßig Materialien online verfügbar machen (p <0,01). Professoren verwendeten LMS häufiger für diesen Zweck (p <0,01). 64.0% der befragten Dozierenden betrachteten LMS als geeignet, Kursmaterial zur Verfügung zu stellen.

Insgesamt 23.0% der Lehrenden gaben an, dass Studierende eigene Texte oder andere Lernmaterialien im Rahmen ihrer Lehrveranstaltungen erstellen. Von diesen gaben wiederum 49.3% an, dass die Studierenden an den Materialien nicht innerhalb der Vorlesungszeit arbeiteten.

Insgesamt 45.3% waren der Meinung, dass die Studierenden einen größeren Lernerfolg erzielen, wenn sie eigene Texte und Lernmaterialien erstellen. Jedoch gaben 36.7% der Dozierenden an, dass sie diese Aussage nicht bewerten können. Die Mehrheit der Lehrenden gab an, dass sie es als sinnvoll erachten, dass die von den Studierenden erstellten Materialien in Folgekursen verwendet (55.0%) und von anderen Studierenden revidiert werden (45.7%). 46.1% der Teilnehmer stimmten nicht mit der Aussage überein, dass das Studium der Tiermedizin angemessene Zeiträume bereitstellt, in denen Studierenden selbstständig Inhalte erarbeiten können.

Die Mehrheit der Dozierenden erachtet eine Sammlung von Wiki-Artikeln für die Veterinärmedizin als Informationsquelle als sinnvoll (56.6%). Die Dozierenden betrachteten Wiki-Systeme zudem als ein geeignetes und ergänzendes Instrument für die Lehre (53.6%).

Nur 31.0% der Dozierenden würden ein veterinärmedizinisches Wiki-System für die Erstellung von Materialien durch Studierende nutzen. 41.9% standen dieser Aussage neutral gegenüber. Die meisten Teilnehmer (82.5%) hatten zuvor keine Wiki-Systeme für die Erstellung von Materialien durch Studierende verwendet. 25.8% der Dozierenden würden Artikel in einem veterinärmedizinischen Wiki-System schreiben oder überarbeiten; 38.5% würden sich an der Begutachtung von Artikeln beteiligen, um die Qualität der Artikel in einem veterinärmedizinischen Wiki-System zu verbessern. Insgesamt 32.8% der Dozierenden hatten Bedenken hinsichtlich der Qualität der Informationen in einem Wiki-System. Die meisten Teilnehmer (88.1%) glaubten, dass Experten die Informationen vor ihrer Veröffentlichung überprüfen sollten.

Ein Drittel (69.2%) der Dozierenden gab an, dass die Verlinkung zwischen Wiki-Artikeln zu einem besseren Verständnis von interdisziplinären Zusammenhängen führen kann. Mehr wissenschaftliche Mitarbeiter (76.0%) als Professoren (43.9%) stimmten dieser Aussage zu (p <0,01). Mehr als die Hälfte der Lehrenden (66.9%) betrachteten die Möglichkeit der Bearbeitung und Aktualisierung von Artikeln als einen Vorteil, während 28.7% es als Nachteil ansahen. Insgesamt 52.9% der Dozierenden bevorzugten ein nicht-öffentliches Wiki-System, 18.1% waren diesem Punkt gegenüber neutral eingestellt.

In Bezug auf viele Aussagen waren die Befragten "neutral" oder konnten die Aussage nicht beurteilen. Es wurde häufiger "neutral" als "kann ich nicht beurteilen" gewählt. Allein im ersten Teil des Fragebogens wurden sechs von neuen Aussagen mit Häufigkeiten zwischen 15.1% und 28.8% mit „neutral“ bewertet. Beim zweiten Teil des Fragebogens wurden acht von zwölf Aussagen mit Häufigkeiten zwischen 24.3% und 46.3% mit "neutral“ bzw. mit „kann ich nicht beurteilen" eingeschätzt. Vor allem die Aussagen bezüglich der Verwendung eines veterinärmedizinischen Wiki-Systems für die Erstellung von Materialien durch Studierende, ob die Teilnehmer Artikel in einem veterinärmedizinischen Wiki-System schreiben oder überarbeiten würden und ob sie die Möglichkeit der Bearbeitung von Artikeln als einen Nachteil betrachten wurden mit Werten um die 40.0% und teils darüber mit „neutral“ bewertet (siehe Tabelle 1 [Tab. 1], Tabelle 2 [Tab. 2] und Tabelle 3 [Tab. 3]).


4. Diskussion

Diese Umfrage wurde im Kontext der zunehmenden Nutzung von Wiki-Systemen an Universitäten [14] und den damit verbundenen Fragen zur Qualität der Informationen gestaltet. Im Allgemeinen zeigen die Ergebnisse, dass Dozierende die aktive Beteiligung der Studierenden in der Lehre unterstützen und den Einsatz von Wiki-Systemen als geeignetes Instrument für die Lehre betrachten. Darüber hinaus sind einige bereit, die Qualität der Informationen in Wiki-Systemen zu verbessern. Fast die Hälfte der Dozierenden war der Ansicht, dass Studierende einen größeren Lernerfolg durch aktive Teilnahme erzielen und dass die von Studierenden produzierten Materialien in Folgekursen verwendet werden sollen. Mehr als die Hälfte der Dozierenden erachtet eine Sammlung von Wiki-Artikeln für die Tiermedizin als sinnvoll (56.6%) und ein Drittel der Dozierenden würde ein veterinärmedizinisches Wiki-System für die Erstellung von Materialien durch Studierende nutzen. Ein Anteil von 38.5% möchte sich an der Begutachtung von Artikeln beteiligen, um die Qualität der Artikel zu verbessern.

Viele professionelle medizinische Wiki-Wissensdatenbanken sind bereits verfügbar. Beispiele sind ganfyd.org, eine kostenlose medizinische Wissensdatenbank, in der jeder registrierte praktische Arzt Artikel bearbeiten kann [http://www.ganfyd.org/index.php?title=Main_Page]. Ein weiteres Beispiel ist radiopaedia.org, eine kostenlose Seite mit Lehrmaterialien zur Radiologie [http://radiopaedia.org/]. Die Motivation, Wiki-Systeme verwenden zu wollen wurde durch etwa ein Drittel der Lehrenden zum Ausdruck gebracht. Wir spekulieren, dass die geringe Motivation der anderen Befragten auf der Tatsache beruht, dass deutsche Wiki-Systeme kaum verfügbar sind oder kaum in der Vergangenheit bekannt waren. Knapp die Hälfte der Dozierenden der Veterinärmedizin verwenden LMS, um Materialien online zur Verfügung zu stellen. Laut einer in Schweden durchgeführten Umfrage [3] nutzen Dozierende LMS überwiegend, um Dokumente an Studierende zu verteilen und ihre bestehende Unterrichtspraxis zu erleichtern. Bisherige LMS bieten meist die Möglichkeit, Dokumente und Informationen zu teilen, bieten aber nicht die Möglichkeit einer gemeinsamen Erstellung bzw. Bearbeitung von Inhalten im Gegensatz zu Wiki-Systemen. Wiki-Systeme unterstützen die Erstellung von Texten innerhalb als auch außerhalb von Lehrveranstaltungen. Sie können eine effiziente und flexible Schnittstelle für die Schaffung von Wissen und Interaktion von und mit Studierenden sein [10]. Sie ermöglichen es den Dozierenden, erstellte Ergebnisse jederzeit zu überprüfen. Als effizienteste Lehrmethode wird die Aktivität innerhalb des Kurses angesehen, da diese zu einem besseren Verständnis des Lernstoffs führt [15]. Gegebenenfalls können Wiki-Systeme während der Vorlesungszeiten oder zur Ergänzung des Unterrichts außerhalb der üblichen Vorlesungszeiten genutzt werden. In diesem Zusammenhang wäre ein möglicher Ansatz, innerhalb einer Lehrveranstaltung Zeit für die Erstellung von Lehrmaterialien zur Verfügung zu stellen. Diese Möglichkeit gewinnt vor der Einschätzung der Hälfte der Dozierenden an Bedeutung, dass das Studium der Veterinärmedizin unzureichende Zeiträume für das Selbststudium bietet. Ein weiteres Argument für den Einsatz von Wiki-Systemen in der veterinärmedizinischen Lehre ist, dass die Mehrheit der Dozierenden die erstellten Materialien in späteren Lehrveranstaltungen verwenden würde, in denen die Studierenden die Artikel ggf. überarbeiten können.

Aspekte der Qualität der Informationen spielen eine bedeutende Rolle in Wiki-Systemen, welche für die Lehre eingesetzt werden. Ein Drittel der Dozierenden haben Bedenken in Bezug auf die Qualität der Informationen. Seit ihrer Gründung wird die Online-Enzyklopädie Wikipedia von Wissenschaftlern regelmäßig als oberflächlich und ungenau kritisiert [16]. Es ist für viele Nutzer wegen der hohen Qualitätsunterschiede schwierig, dem Inhalt von Artikeln von Wikipedia zu vertrauen [17]. Allerdings zeigten Studien nur wenige Qualitätsmängel auf. Die Personen, die Artikel in Wikipedia erstellen, nehmen Fragen der Qualität offenbar durchaus ernst. Da jeder Nutzer Artikel bearbeiten kann, werden die Inhalte häufig ausgiebig diskutiert und es findet eine intensive, laufende Überprüfung der Texte statt [18], [19]. Wikipedia wird als eine genaue und umfassende Quelle für Medikamenteninformationen für die studentische medizinische Ausbildung angesehen [20]. Ein Ansatz, um die Qualität der Informationen zu verbessern, ist die Identifikation der Artikel von hoher Qualität durch Fachexperten als "lesenswerte" Artikel [21] oder "exzellente" Artikel [17]. Eine entsprechende Identifikation von guten Artikeln könnte durch einen Begutachtungsprozess auch in einem veterinärmedizinischen Wiki-System bewerkstelligt werden, der vor allem durch Dozierende durchgeführt wird. Erfreulich ist, dass sich etwa ein Drittel der Dozierenden an einer Begutachtung von Artikeln in einem veterinärmedizinischen Wiki-System beteiligen würde. Einige Dozierenden gaben an, dass sie bereit sind, sich bei der Erstellung oder Überarbeitung von Artikeln zu beteiligen. Fast alle Dozierenden waren der Ansicht, dass Experten die Informationen vor ihrer Veröffentlichung überprüfen sollten. Professionelle Wiki-Systeme wie Radiopedia entwickelten ein Redakteuren-Board, um die Richtigkeit der Informationen zu gewährleisten [http://radiopaedia.org/].

Wikipedia bietet mittlerweile eine großen Menge an qualitativ hochwertigen Informationen, die jedoch nicht begutachtet werden [22]. Da in einem veterinärmedizinischen Wiki-System gesundheitliche Themen im Vordergrund stehen sowie Aspekte der Lehre zu berücksichtigen sind, ist eine Begutachtung sinnvoll. Dies gilt vor allem auch aufgrund der sensiblen Informationen hinsichtlich Diagnosen oder Behandlungen von Erkrankungen [13]. Ein bewährtes Konzept ist ein abgestuftes Peer-Review-Verfahren, bei dem ein Artikel beispielsweise diese vier Statusformen haben kann: „unvollständig“ (Entwicklung des Artikels ist in Arbeit), „veröffentlicht“ (Artikel werden ohne vorherige Prüfung veröffentlicht und können dann von jedem Teilnehmer mit Anmerkungen versehen, geändert, ergänzt und korrigiert werden), „Begutachtung durch Nutzer“ (die Auswertung des Artikels wird von normalen Nutzern ("peers") und Studierenden durchgeführt mit Hilfe eines Begutachtungs-Leitfadens auf der Diskussionsseite) und „Begutachtung durch Experten“ (von Experten überprüft) [13]. Nach Abschluss einer erfolgreichen Begutachtung durch Experten kann der Inhalt vor weiteren Bearbeitungen geschützt werden, um die Genauigkeit der Informationen zu gewährleisten. Änderungen sind nur nach Anfragen an einen Moderator möglich.

Die Komplexität der Informationen in der Medizin hat sich erhöht und zu einer zunehmenden Spezialisierung innerhalb der Gesundheitsberufe geführt [23]. Die Gelegenheit für einen interdisziplinären Austausch wird aufgrund der zunehmenden Spezialisierung kleiner [24]. Wiki-Systeme bieten die Möglichkeit, Inhalte zu verknüpfen. So können Informationen schneller gefunden werden und interdisziplinäres Lernen wird erleichtert. Die Mehrheit der Dozierenden (69.2%) stand der Verknüpfung von Wiki-Artikeln positiv gegenüber, da ein besseres Verständnis von interdisziplinären Zusammenhängen gefördert wird. Mehr wissenschaftliche Mitarbeiter als Professoren unterstützten diese Aussage (p<0.01). Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass insbesondere wissenschaftliche Mitarbeiter das interdisziplinäre Potential von Wiki-Systemen als Vorteil betrachten. Artikel mit einer höheren Anzahl von Verknüpfungen gewinnen eine größere Zahl an Mitwirkenden und können möglicherweise mehr Beteiligungen von Experten verzeichnen, was zu einer höheren Qualität der Artikel führen kann [25]. Bezogen auf die Lehre können Verknüpfungen zu einem besseren Verständnis der im Artikel enthaltenen Informationen führen.

Fast zwei Drittel der Dozierenden betrachteten die Möglichkeit der Bearbeitung von Artikeln als Vorteil. Die Möglichkeit der Bearbeitung von Artikeln in Wikipedia wird allerdings als ihr umstrittenster Vorteil angesehen, da alle Einträge durch die globale Gemeinschaft von Nutzern erstellt werden [26]. Dies birgt jedoch das größte Potential einer zügigen Aktualisierung der Informationen. Aktualisierung von Informationen sind vor allem in medizinischen Bereichen wichtig, in Wissenschaften, in denen die Menge an Informationen stark ansteigt [27]. Dennoch betrachten 28.7% der Dozierenden die Möglichkeit der Bearbeitung von Artikeln als Nachteil, weil falsche Informationen hinzugefügt werden können. Das Auftreten von Fehlinformationen kann unterschiedliche Gründe haben, zum Beispiel Vandalismus oder Mangel an Fachwissen. Vandalismus tritt selten in Wiki-Systemen auf, die in der Lehre eingesetzt werden [14]. Fast die Hälfte der von Vandalismus betroffenen Beiträge werden zudem bei der ersten Besichtigung korrigiert [19]. Darüber hinaus ist es leicht möglich, ältere Versionen eines Artikels wieder herzustellen. Der Mangel an Fachwissen von studentischen Nutzern könnte durch ein Begutachtungs-System kontrolliert werden. Der Arbeitsablauf müsste als Minimalanforderung beinhalten, dass einem Artikel der Status "nicht begutachtet" oder "begutachtet" zugeteilt werden kann.

Die Verwendung eines veterinärmedizinischen Wiki-Systems kann auf Mitglieder der veterinärmedizinischen Gemeinschaft beschränkt sein, was die Hälfte der Befragten unterstützt. Andere Dozierende sahen die Offenheit eines Wiki-Systems als vorteilhaft. Ein öffentlich zugängliches System würde es ermöglichen, dass Tierbesitzer und Mitglieder von medizinischen oder landwirtschaftlichen Berufen Zugang zu den Informationen haben. Eine Befragung von Studierenden in der Schweiz zeigte, dass diese die Offenheit eines Wiki-Systems bevorzugen [14]. Eine Lösung kann ein halb öffentliches Wiki-System sein, in dem der Inhalt nur von angemeldeten Nutzern editiert und gelesen werden kann, aber ausgewählte begutachtete Inhalte öffentlich gemacht werden. Derzeit wird ein deutschsprachiges Wiki-System für die Tiermedizin entwickelt (http://www.vetipedia.org), welches als geschlossenes System zur Verfügung stehen wird.

Diese Umfrage kann nicht als repräsentativ angesehen werden. Der Anteil von 8.2% Teilnehmern bezogen auf die anfänglich kontaktierten Personen ist relativ gering. Umfragen unter Ärzten werden als wichtiges Instrument im Gesundheitswesen angesehen, sind aber häufig durch niedrige Antwortraten gekennzeichnet [28]. Eine Studie der Online-Nutzung von sozialen Medien australischer Ärzte hatte eine etwas höhere Rücklaufquote von 12.47% [29]. Es bleibt unklar, ob sich Dozierende, die sich für die Online-Lehre und Wiki-Systeme interessieren, eher an unserer Umfrage beteiligten. Die meisten der 139 Befragten waren Mitglieder der Universitäten Wien, Schweiz (Bern und Zürich) und Berlin. Die niedrigsten Antwortquoten hatten die Universitäten Leipzig und Giessen. Ein Grund könnte sein, dass die Anzahl der tatsächlich durch die Dekanate kontaktierten Personen variierte. In Bezug auf die Anzahl an wissenschaftlichen Mitarbeitern in deutschsprachigen Universitäten füllten in Relation mehr Professoren den Fragebogen aus. Es muss auch darauf hingewiesen werden, dass nur Dozierende von deutschsprachigen veterinärmedizinischen Universitäten kontaktiert wurden. Ein weiteres Phänomen ist die hohe Rate von neutralen oder „kann ich nicht beurteilen-“ Aussagen, die verschiedene Ursachen haben können. Viele Dozierenden könnten wenig Erfahrung mit Web-2.0-Technologien haben und waren eventuell daher nicht in der Lage, die Aussagen zu bewerten. Darüber hinaus hat eine Studie zur Aussagekraft von Umfragen belegt, dass ein Fragebogen mit enthaltener neutraler Skalenposition die Anzahl der neutralen Antworten im Vergleich zu einem gleichen Fragebogen ohne neutrale Skalenposition erhöht [30].

Trotz dieser Einschränkungen betrachten wir die Ergebnisse der vorliegenden Studien als relevant, um die Ansichten und Motivation der Dozierenden zu bewerten und um praktische Konzepte für die Anwendung eines veterinärmedizinischen Wiki-Systems in der Lehre zu entwickeln.


5. Schlussfolgerung

Diese Ergebnisse zeigen, dass viele Lehrende bereit sind, veterinärmedizinische Wiki-Systeme zu verwenden und dass sie diese als nützliche Systeme betrachten. Ein Viertel gab an, dass sie bereit sind, sich aktiv an der Erstellung und Überarbeitung von Artikeln zu beteiligen. Nach der Meinung der Mehrheit der Lehrenden kann die Erstellung von Materialien durch Studierende zu mehr Lernerfolg führen. Wiki-Systeme eignen sich für diesen Zweck. Wir entwickeln derzeit Strategien, um die Umsetzung von Wiki-Systemen in der tierärztlichen Ausbildung und ein Begutachtungs-System durch Dozierende zu unterstützen. Dies umfasst auch Anleitungen für die Dozierenden und anderes unterstützendes Material, das mögliche Einschränkungen der Medienkompetenz adressieren soll. In einem weiteren Projekt soll der tatsächliche Lernerfolg durch die aktive Nutzung von Wiki-Systemen durch Studierende untersucht werden.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


Literatur

1.
Godwin-Jones R. Emerging Technologies: Blogs and Wikis: Environments for On-line Collaboration. Lang Learn Technol. 2003;7(2):12-16.
2.
Syed Abdullah SO, Hanafi A, Cheah KG. The Open University Malaysia learning management system: A study of interaction in the asynchronous forum board. Int J Instr Tech Dist Learn. 2005;2(1):3-10.
3.
Garrote R, Pettersson T. The use of learning management systems: A Longitudinal Case Study. eleed. 2011;8(1):07-26.
4.
Weaver D, Spratt C, Nair CS. Academic and student use of a learning management system: Implications for quality. Australasian J Educ Tech. 2008;24(1):30-41.
5.
Cavus N, Ibrahim D. Assessing the success rate of students using a learning management system together with a collaborative tool in web-based teaching of programming languages. J Educ Comput Res. 2007;36(3):301-321. DOI: 10.2190/T728-G676-4N18-6871 Externer Link
6.
Leuf B, Cunningham W. The Wiki way: collaboration and sharing on the Internet. Bonn: Addison-Wesley Professional; 2001.
7.
Chao J. Student project collaboration using Wikis. 20th Conference on 2007. Software Engineering Education & Training, CSEET'07. Dublin: IEEE; 2007. Zugänglich unter/available from: http://ieeexplore.ieee.org/xpl/articleDetails.jsp?reload=true&arnumber=4271613 Externer Link
8.
Forte A, Bruckman A. Constructing text: Wiki as a toolkit for (collaborative?) learning. International Symposium on Wikis: Proceedings of the 2007 international symposium on Wikis. Montreal/Quebeck: WikiSym07; 2007. Zugänglich unter/available from: http://dl.acm.org/citation.cfm?id=1296955&CFID=494116033&CFTOKEN=86600314 Externer Link
9.
de Pedro Puente X. New method using Wikis and forums to evaluate individual contributions in cooperative work while promoting experiential learning: results from preliminary experience. Proceedings of the 2007 international symposium on Wikis. Montreal/Quebeck: WikiSym07; 2007. Zugänglich unter/avialable from: http://dl.acm.org/citation.cfm?id=1296961 Externer Link
10.
Schwartz L, Clark S, Cossarin M, Rudolph J. Educational wikis: Features and selection criteria. IRRODL. 2004;5(1).
11.
Boulos M, Maramba I, Wheeler S. Wikis, blogs and podcasts: a new generation of Web-based tools for virtual collaborative clinical practice and education. BMC Med Educ. 2006;6(1):41. DOI: 10.1186/1472-6920-6-41 Externer Link
12.
Wagner C. Wiki: A technology for conversational knowledge management and group collaboration. CAIS. 2004;13(13):265-289.
13.
Büffel S, Pleil T, Schmalz JS. Net-Wiki, PR-Wiki, KoWiki, Erfahrungen mit kollaborativer Wissensproduktion in Forschung und Lehre. In: Stegbauer C, Schmidt J, Schönberger K (Hrsg). Wikis: Diskurse, Theorien und Anwendungen Sonderausgabe. Frankfurt: Kommunikation@Gesellschaft; 2007. S.8
14.
Honegger BD. Wikis: a rapidly growing phenomenon in the German-speaking school community. Proceedings of the 2005 international symposium on Wikis. Wiesbaden: ACM; 2005. Zugänglich unter/available from: http://scholar.google.de/citations?view_op=view_citation&hl=de&user=eo1L0VMAAAAJ&citation_for_view=eo1L0VMAAAAJ:u-x6o8ySG0sC Externer Link
15.
Whetten DA, Clark SC. An integrated model for teaching management skills. J Manag Educ. 1996;20(2):152-181. DOI: 10.1177/105256299602000202 Externer Link
16.
Mainguy Gl. Wikipedia and Science Publishing. Has the Time Come to End the Liaisons Dangereuses? Sci Educ. 2007;16:19.
17.
Blumenstock JE. Automatically assessing the quality of Wikipedia articles. UCBiSchoolReport. 2008;21. Zugänglich unter/available from: https://escholarshiporg/uc/item/18s3z11b Externer Link
18.
Stvilia B, Twidale MB, Smith LC, Gasser L. Information quality work organization in Wikipedia. J Am Soc Inf Sci Tec. 2008;59(6):983-1001. DOI: 10.1002/asi.20813 Externer Link
19.
Priedhorsky R, Chen J, Lam STK, Panciera K, Terveen L, Riedl J. Creating, destroying, and restoring value in Wikipedia. Proceedings of the 2007 international ACM conference on Supporting group work. Wiesbaden: ACM; 2007. DOI: 10.1145/1316624.1316663 Externer Link
20.
Kräenbring J, Monzon Penza T, Gutmann J, Muehlich S, Zolk O, Wojnowski L, Maas R, Engelhardt S, Sarikas A. Accuracy and Completeness of Drug Information in Wikipedia: A Comparison with Standard Textbooks of Pharmacology. PLoS ONE. 2014;9(9):e106930. DOI: 10.1371/journal.pone.0106930 Externer Link
21.
Luyt B, Aaron TC, Thian LH, Hong CK. Improving Wikipedia's accuracy: is edit age a solution? J Am Soc Inf Sci Tec. 2008;59(2):318-330. DOI: 10.1002/asi.20755 Externer Link
22.
Giles J. Internet encyclopaedias go head to head. Nature. 2005;438(7070):900-901. DOI: 10.1038/438900a Externer Link
23.
Lary MJ, Lavigne SE, Muma RD, Jones SE, Hoeft HJ. Breaking down barriers: multidisciplinary education model. J Allied Health. 1997;26(2):63.
24.
Hall P, Weaver L. Interdisciplinary education and teamwork: a long and winding road. Med Educ. 2001;35(9):867-875. DOI: 10.1046/j.1365-2923.2001.00919.x Externer Link
25.
Hu M, Lim EP, Sun A, Lauw HW, Vuong BQ. On improving wikipedia search using article quality. Proceedings of the 9th annual ACM international workshop on Web information and data management. Wiesbaden: ACM; 2007.
26.
Callis KL, Christ LR, Resasco J, Armitage DW, Ash JD, Caughlin TT, Clemmensen SF, Copeland SM, Fullman TJ, Lynch RL, Olson C, Pruner RA, Vieira-Neto EH, West-Singh R, Bruna EM. Improving Wikipedia: educational opportunity and professional responsibility. Trend Ecol Evol. 2009;24(4):177-179. DOI: 10.1016/j.tree.2009.01.003 Externer Link
27.
Shaneyfelt TM. Building bridges to quality. JAMA. 2001;286(20):2600-2601. DOI: 10.1001/jama.286.20.2600 Externer Link
28.
VanGeest JB, Johnson TP, Welch VL. Methodologies for improving response rates in surveys of physicians: a systematic review. Eval Health Prof. 2007;30(4):303-321. DOI: 10.1177/0163278707307899 Externer Link
29.
Brown J, Ryan C, Harris A. How Doctors View and Use Social Media: A National Survey. J Med Internet Res. 2014;16(12):e267.
30.
Presser S, Schuman H. The Measurement of a Middle Position in Attitude Surveys. Public Opin Q. 1980;44(1):70-85.